Wie erreiche ich bei einem Foto diesen matten Effekt?

bombard

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Weiß nicht genau, was Du mit "mattem, tiefen Ausdruck" meinst, aber das erste Foto sieht mir sehr nach Großformatkamera aus und das Foto vom Porsche hat eine sehr raffinierte Lichtführung.
 
Die Fotos sind bearbeitet. Da gibt es manche Fertigfilter im Bereich Vintage oder aber auch eine Menge Handarbeit mit Weichzeichnern, etc.
 
Also der Porsche ist mit Sicherheit gerendert.

Das Gebäude wirkt auch irgendwie zu "sauber", könnte aber trotzdem echt sein.
 
Das Gebäude ist definitiv kein Render. Das ist einfach gut fotografiert und entsprechend nachbearbeitet.
Für manche Dinge muss man halt einfach fotografieren können…sowas kann kein Filter ersetzen.

(Das Gebäude ist definitiv ein ganz normales [gutes] Foto – man sieht ja sogar die Schreibtischlampen etc…)
 
Ersteres ist ein Foto, die Spiegelung kannst du in Photoshop betonen, wenn du die Ebene duplizierst, Filter - Sonstige Filter - Hochpass -> 250px und dann den Ebenenmodus auf Weiches Licht stellst, dann kannst du mit der Deckkraft spielen, Masken anlegen, was du willst. Oder mit Hartem Licht versuchen.

Der Porsche ist wahrscheinlich ein Render, der Hintergrund ist es auf jeden Fall.
 
Ersteres Haus steht in der Hamburger Hafen-City, es ist ein Foto. Entweder sehr früh oder sehr spät aufgenommen (Sonne noch nicht am Himmel, oder wegen teilbewölktem Himmel nicht sichtbar, lange Belichtngszeit)

Auch der Porsche ist ein Foto, ich kenne die Agentur… Ist aber nichts für das Do-It-Yourself, so ein Set-Up ist eine "Materialschlacht" Großformatkamera, zahlreiche softe Lampen. Das Gebäude ist real, die "Lichtwand" in der hinteren rechten Bildmitte ist real nicht so strahlend hell. Und wer es doch selbst machen möchte, bitte vorher mit einem Pflasterreiniger die Fläche "polieren"… ;)

"Matt" wird ein Foto wenn ein weichzeichnendes Licht die Konturen leicht entschärft, draußen geht das bei gerade noch ausreichend Licht morgens oder abends (Fotografen meiden, wenn es nicht gerade um Strandfotos geht, das starke Sonnenlicht) Der Zeitpunkt ist kritsch, denn man hat nur wenige Minuten für das perfekte Licht, weswegen Aufbau, Testaufnahmen etc. ordentlich Zeit in Anspruch nehmen können. In der Architekturfotografie erreicht man solche Effekte auch mit extremen Belichtungszeiten, da muss man aber darauf achten, dass keine Sonnenschatten "wandern". Wird auch gemacht um Menschen /bewegte Objekte auf den Aufnahmen verschwinden zu lassen, funktioniert sogar bei Menschenmassen, wenn man 30 min belichtet…
 
Auch der Porsche ist ein Foto, ich kenne die Agentur… Ist aber nichts für das Do-It-Yourself, so ein Set-Up ist eine "Materialschlacht" Großformatkamera, zahlreiche softe Lampen. Das Gebäude ist real, die "Lichtwand" in der hinteren rechten Bildmitte ist real nicht so strahlend hell. Und wer es doch selbst machen möchte, bitte vorher mit einem Pflasterreiniger die Fläche "polieren"… ;)

http://www.superiorfoto.de/portfolio/ ersteres Foto

Beim Porsche hat mich der Schatten an der Frontschürze irritiert, da von links Licht kommt.
 
Bei diesem Foto kenne ich das Set-Up nicht, aber ich habe schon mal bei einem shooting mitgearbeitet bei dem ein Wagen für die Autoindustrie fotografiert wurde. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt nicht geglaubt, dass man für das Foto eines Autos zwei Großformatkameras, ca. 200 Lampen (echt!), 12 Leute 10 Reflektoren, Nebelmaschine und eine Putzkolonne (für die Straße…) braucht. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe zwei Softstrahler in 10cm Schritten wiederholt neu zu positionieren bis der "Künstler" zufrieden war… :cool:
Die Autoindustrie hat /hatte (bei VW bin ich nicht mehr so sicher :D ) da wenig Skrupel für solche Aufnahmen RICHTIG GELD abzudrücken.
 
Sorry, ich kann nicht anders:
Klugscheißmodus ein:
Das Haus ist überkorrigiert. Jede Wette, die Außenkanten des Gebäudes sind perfekt ausgerichtet (parallel zum Bildrand), aber genau deshalb schaut es so aus, als ob das Gebäude nach oben hin breiter würde. Das hängt mit den Sehgewohnheiten zusammen. Wir sind es einfach gewohnt, dass Gebäude nach oben hin schmäler zulaufen. Korrigiere ich diese perspektivische Verzeichnung zu 100%, setzten unsere Sehgewohnheiten ein und lassen ein Gebäude so wirken, als ob es nach oben breiter würde. Daher korrigiert man stürzende Linien nicht ganz, sondern lässt sie leicht stürzen, damit im Gesamteindruck nachher ein perfekt ausgerichteten Gebäude/Foto wird.
Klugscheißmodus aus.
 
@hook,
Das Gebäude kragt erheblich aus, die Geschosse (li unten und Oben, rechts die Mitte) ragen teilweise bis an die Kaimauer heran während die anderen Teile ca 4m zurückstehen. Das sieht dann auf Fotos teilsweise echt sch…e aus, weswegen fast alle das Bild so wählen ;).
Kai- oder Flutmauer weil es sich um ein Hafenbecken handelte - die Fläche unten wird bei bei Hochwasser überflutet, die Scheiben des Ergeschosses sind so konzipiert, dass sie dem Wasserdruck standhalten. Wenn man sich nach links drehen würde, sieht man das Milliardengrab, äh die neue Elbphilharmonie. Kaum ein Mensch fotogafiert dieses Haus, ALLE aber die Eplphi ;)

Wenn man nicht "unten" steht sondern auf der Mauer, bzw. dann noch auf einem Podest, kann man genau diesen Winkel einnehmen, dass alle Linien "perfekt" wirken - braucht man nicht mal korrigieren! Scheußlicher Wohnen, denn viele dieser "nahezu wandlosen" Gebäude sind sauteure Wohnungen…

@Veritas,
Frank Jasper?
 
beim haus würde ich auch erst auf hdr und ordentlich bearbeitet tippen.
der porsche? fürchterlich. das geht grade noch für einen billigen gta-klon.
 
In der Architekturfotografie erreicht man solche Effekte auch mit extremen Belichtungszeiten, da muss man aber darauf achten, dass keine Sonnenschatten "wandern". Wird auch gemacht um Menschen /bewegte Objekte auf den Aufnahmen verschwinden zu lassen, funktioniert sogar bei Menschenmassen, wenn man 30 min belichtet…
Vielen Dank die ausführliche und hilfreiche Antwort. Den Tipp mit der Belichtungszeit muss ich mal ausprobieren :)
 
Ich tendiere zu @Olivetti 's Einschätzung bzgl. des Gebäudes - ich dachte auch sofort an HDR und (kontrastverstärkende) Nachbearbeitung.

Auch die leichte Unschärfe der Wolken / des Himmels im Vergleich zum Vordergrund sowie deren Belichtung (die hellen Stellen der Wolken sind nicht überbelichet) deuten für mich auf HDR oder eine (zusätzliche)Montage hin - was natürlich in keinster Weise eine Aussage über die Wertigkeit des Bildes bedeutet ! ! !
 
Ob und wie stark das Haus nachbearbeitet wurde kann ich so nicht sagen, schätze dennoch das hier mit "kontrastverändernden Maßnahmen" nachgeholfen wurde. Meine Antwort bezog sich darauf ob es sich um ein gerendertes oder ein reales Gebäude handelt - es gibt mittlerweile einige Spezialisten die virtuelle Gebäude so real erschaffen, dass es ohne weiter Infos nahezu unmöglich ist den Unterschied zu einem nachbearbeitetem Foto zu erkennen. (Einige bauen sogar bewusst kleine "Fehler" oder Unregelmäßigkeiten ein um den natürlichen Effekt zu unterstreichen)
Auf das reale Gebäude verwies ich nur weil ich es ganz gut kenne - auch von innen ;)

Bezüglich des Fotogeschmacks und des Porsches kann ich Olivetti verstehen, mir ist das auch zu viel, dennoch ist der Wagen vermutlich auch real und die "surrealistische Beleuchtung" hat vermutlich eine Menge Arbeit gemacht… (aber wenn der Kunde zahlt ;)
 
die "surrealistische Beleuchtung" hat vermutlich eine Menge Arbeit gemacht…
ich habe früher für ein paar autofotografen gearbeitet und musste feststellen, dass es mit das schwierigste zu fotografieren ist (bei iver hansen kann man das schön sehen, finde ich). sozusagen schmuck in riesig.
 
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