Wie berechnet Ihr Fahrtkosten?

derhueter

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Hallo,
ich könnte ein paar Tipps gebrauchen wie Fahrtkosten am sinnvollsten berechnet werden sollten.
Ich habe einen Kunden, für den ich die nächsten Wochen mehrere Jobs kreuz und quer über die Republik verteilt erledige. Für manche fahre ich 50 Kilometer, es gibt aber auch einen wo ich tatsächlich ca. 2 Stunden Arbeit vor Ort habe, aber pro Weg 400km abreissen muss. Ich habe jetzt hin und her gerechnet und bin unschlüssig was ich anbieten soll. Abrechnung für gefahrene Km - aber wieviel? Oder ganz normal nach Stunden? Vielleicht ein ermässigter Stundensatz? Was eigentlich Käse ist - egal ob ich im Auto hocke oder "richtig" arbeite - in dieser Zeit kann ich keine anderen Jobs machen.
Also theoretisch ganz normal berechnen? Ich steh' auf dem Schlauch. Danke schon mal für Eure Einschätzung.
Schöne Grüße
derhueter
 
Hallo,

Wenn Du einigermaßen realistisch rechnest, kommst Du auf mind. 50ct/km (Verbrauchsmaterialien, Abnutzung, Wertverlust...). Dazu Deine Zeit als Arbeitszeit, weil Du bist ja für den Kunden unterwegs. Schau Dir mal Leasingkalkulationen (Voll-Leasing inkl. aller laufenden Kosten!) an. Dann bekommst Du eine ungefähre Vorstellung, was der km tatsächlich kostet. Wir hatten mal einen Deal gemacht, in dem wir für die Fahrzeiten einen verringerten Stundensatz verrechnet haben, weil es keine so "hochgeistige" Arbeit ist. Aber das musst Du selbst entscheiden.

Viele Grüße
Manjo
 
Danke für Deine Antwort, genau in der preislichen Region von 50ct pro km hänge ich gedanklich auch rum, allerdings habe ich Bedenken, ob mein Kunde dann nicht auf den Gedanken kommt, sich jemanden vor Ort zu suchen und damit Geld zu sparen. Die alte und ewig aktuelle Geschichte wenn man selbständig unterwegs ist....
Grüsse
derhueter
 
Aber was nützt es, wenn Du bei den Fahrtkosten drauf zahlen mußt?
 
Abrechnung für gefahrene Km - aber wieviel?

Du setzt mindestens das an, was Dir die Lohn/Einkommenssteuer wieder vergütet. Das sind m.Wissens 30cent/km.
 
Die 30ct/km ist die offizielle Fahrtkosten Erstattung, wenn Du mit Deinem PKW irgendwohin für jmd. anders fähst. Da ist allerdings nicht Deine Zeit mit drin sondern halt nur ein Pauschalbetrag für Benzin und Verschleiss am Auto.
 
ds007 schrieb:
Die 30ct/km ist die offizielle Fahrtkosten Erstattung, wenn Du mit Deinem PKW irgendwohin für jmd. anders fähst. Da ist allerdings nicht Deine Zeit mit drin sondern halt nur ein Pauschalbetrag für Benzin und Verschleiss am Auto.

jawoll, und genau hier liegt der Hund begraben. Wie berechne ich meine Zeit? Die ich ja in diesem Fall weder kreativ noch produktiv verbringe, sondern einfach nur im Auto hocke... hat jemand Erfahrungswerte in Sachen Stundensatz in so einem Fall? Ich habe mich da bislang nicht mit beschäftigt, da die Jobs i.d.R. in einem überschaubaren Umkreis stattgefunden haben. Aber jetzt tu ich mich da echt schwer :confused:
 
Stunde ist Stunde, oder?
WILLST Du an den A**** der Welt fahren oder will der Kunde, dass Du das machst? Billiger als eine normale Stunde kannst Du es schlecht machen - am Zielort wird ja wieder Dein Fachwissen gebraucht.
Ergo: Fahrzeit = Arbeitseit.
Natürlich plus etwa 1 EUR je km.
Wenn du Sprit, Reifen, Inspektionen, Verschleiss usw usw reinrechnest ist das so etwa ein sinnvoller Richtwert.
 
Da ist allerdings nicht Deine Zeit mit drin sondern halt nur ein Pauschalbetrag für Benzin und Verschleiss am Auto.

Der Weg zur Arbeit ist normalerweise nicht berechenbar, ausser es ist etwas anderes vereinbart. Ich bin auch sehr viel unterwegs. Selbst wenn ich einen Tag vorher anreise und im Hotel unterkomme wird das nicht mit berechnet.
Das muss mit einer Mischkalkulation mit den Spesen verrechnet werden. Was natürlich auch eine Möglichkeit wäre. Die anfallenden Spesen einzeln abrechnen und dann eben mit dem Flugzeug/Zug und einem Leihwagen zum Einsatzort fahren. Dann kannst Du alles belegen und Deinem Auftraggeber fällt es auch leichter diese Kosten über seine Steuerabrechnung wieder zu bekommen.
 
Die Abrechnung der Fahrtkosten sollte immer gemäß den gesetzlichen Regelungen erfolgen, damit Dein Auftraggeber keine Probleme mit der Geltendmachung der Kosten bekommt, ausserdem wirkt es wie Geldschneiderei. Die Frage die sich stellt, wie Du die verfahrene Zeit berechnest. Das wäre dann ein zweiter Posten.

Du könntest auch statt Fahrtkosten z.B. eine Anfahrtpauschale berechnen, wie bei jedem Handwerker üblich, z.B. bis 50 KM, bis 75 KM usw. So würde ich das machen und eine Einigung über die Höhe mit dem Auftraggeber finden. Falls Du nicht die 1% Regelung gewählt hsat, kannst Du die gesetzlichen Pauschalen als Kosten geltend machen, so dass nicht alles versteuert werden muss :cool:
 
Meeresgrund schrieb:
Die Abrechnung der Fahrtkosten sollte immer gemäß den gesetzlichen Regelungen erfolgen, damit Dein Auftraggeber keine Probleme mit der Geltendmachung der Kosten bekommt, ausserdem wirkt es wie Geldschneiderei.
Moment mal, das ist ja wohl absoluter Schwachsinn. Warum soll ich meinem Kunden nicht die Kosten verrechnen, die mir tatsächlich anfallen? Wenn ich einen Wagen lease, dann berechnet die Leasinggesellschaft auch für jeden Fahrzeugtyp individuell, was jeder km kostet, und nicht, was der Gesetzgeber vorschreibt. Was hat das mit gesetzlichen Regelungen zu tun? Es geht doch nicht um eine Abrechnung mit dem Finanzamt sondern mit dem Kunden.

Meeresgrund schrieb:
Du könntest auch statt Fahrtkosten z.B. eine Anfahrtpauschale berechnen, wie bei jedem Handwerker üblich, z.B. bis 50 KM, bis 75 KM usw.
Bei sowas fühle ich mich als Kunde immer irgendwie beschissen. Dann lieber exakte Abrechnung.

Meeresgrund schrieb:
Falls Du nicht die 1% Regelung gewählt hsat, kannst Du die gesetzlichen Pauschalen als Kosten geltend machen, so dass nicht alles versteuert werden muss :cool:
Das hat überhaupt nichts mit der Abrechnung dem Kunden gegenüber zu tun. Das betrifft nur die Steuersachen mit dem Finanzamt. Da setzt man natürlich die gesetzliche Pauschale ein.
 
Hallo zusammen,

lese gerade die Diskussion und möchte einfach mal ein, aus meiner Sicht, alltägliches Beispiel in die Runde schmeissen.

Ein Kunde aus München bestellt meinen Service (ich wohne in Bonn). Dann macht sich die eigentlich ganz einfache Rechnung auf. Bonn - München, Hin- und Rückfahrt ca. 1200 km und ca. 12 Stunden Fahrzeit. In Rechnung gestellt werden also 1200 mal 0,75 Euro = 900,- Euro plus die Zeit auf der Strasse (1Stunde/100km) also 12 Stunden mal 75,- Euro Fahrzeittarif = 900,- Euro.

Das sind 1800,- Euro für die Fahrt dazu kommen dann die Stunden vor Ort.

Das ist meine alltägliche Praxis und alle fahren gut damit.

mfg... Bluthusten
 
Wie sieht es eigentlich aus bei den 30ct/km. Kommt da die MWSt. noch oben drauf? Wird das dann als Einnahme verbucht, die dann mit den tatsächlichen Ausgaben für das Auto verrechnet werden, oder ist das eine Art Freibetrag?
 
heldausberlin schrieb:
Wie sieht es eigentlich aus bei den 30ct/km. Kommt da die MWSt. noch oben drauf? Wird das dann als Einnahme verbucht, die dann mit den tatsächlichen Ausgaben für das Auto verrechnet werden, oder ist das eine Art Freibetrag?

Ich verstehe die ganze Sache mit den 30ct/km nicht. Das hat doch überhaupt nix damit zu tun welche Kosten man dem Kunden berechnet. Das ist doch nur der Betrag den ein Arbeitnehmer beim Finanzamt für den Wohn-/Arbeitsverkehr pro Kilometer absetzen kann. Oder der Betrag pro Kilometer den man vom Arbeitgeber bekommt wenn man Dienstfahrten mit einem privaten PKW macht.

mfg... Bluthusten
 
Oder der Betrag, den mein Steuerberater pro gefahrenem Kilometer bei Hin- und Rückfahrt beim Finanzamt geltend macht, wenn ich als freier Grafiker im Projekt beim Kunden vor Ort gebucht bin und mit meinem privaten PKW fahre. Da hat der Herr User mit dem medizinisch wohltönenden Namen schon recht.
Was ich einem Kunden in Rechnung stelle, ist eine ganz andere Geschichte.
Und ob ich zweimal kassiere (Kunde und Finanzamt) noch eine andere.

Trotzdem finde ich, obwohl ich Bluthustens Rechnung nachvollziehen kann, seine Summe unterm Strich schon recht sportlich. Solche Summen sind mir persönlich lediglich aus meinen Zeiten bei einer großen Unternehmensberatung bekannt, als die Kunden unsere Mitarbeiter ebenfalls projektweise zu heftigen Tagessätzen geordert haben und Reisekosten egal in welcher Höhe nur Nebensache waren. Schön, wenn es solche Kunden noch gibt, die diese Kosten ohne zu zucken auch berappen. Schön warmhalten. :)
Gruß, Al
 
@ Al Terego

Ich sage nur "Pharmaindustrie". Dann weisst Du jetzt auch warum die Medikamente so teuer sind :)
Für Kunden die nicht so viel Kohle haben werden auch schon mal kombinierte Fahrten gemacht. Dann muss der Kunde halt etwas warten.

mfg... Bluthusten
 
Also ich muss allen "Nichtwissenden" raten einen Steuerberater aufzusuchen. Das meiste hier bisher geschriebene ist alles Halbwissen oder falsch. Hier wurde bisher alles zusammengewürfelt. Das eine (zB die 30Cent Werbungskosten als Arbeitnehmer) hat nichts mit dem zu tun, was der Selbständige in Rechnung stellt. Dieser könnt theoretisch auch 5 Euro je km in Rechnung stellen (natürlich zzgl. USt.). In der Praxis sind bis zu 50cent üblich, wobei dies eher auf Unternehmensberater und IT-Fritzen und bei größeren Firmenkunden vorzufinden ist. In der persönlichen Einkommenssteuererklärung (zb als Einnahmen-Überschuss-Rechner -> 90 % aller Selbständigen in eurem Bereich) werden die Einnahmen als Einnahmen versteuert und die Ausgaben als Ausgaben. D.h., wenn ich einen Ferrari in Rechnung stelle (5 Euro / km) und einen Panda fahre (15 Cent) so unterliegen per Saldo 4,85 der Einkommensteuer. Also mein Tip: Internetrecherche oder noch besser - euren StB fragen !
 
Meine Kunden sind ca. 400km - 550km von meinem Heimatort entfernt. Zu Anfang habe ich auch versucht, es allen möglichst gerecht zu machen. D.h genaue Aufstellung der An- und Abreise sowie den Übernachtungen. Das war denen einfach zu kompliziert. Seitdem fahre ich mit fixen Spesensätzen. Die decken ca. meine Kosten. D.h. KFZ, Zug und Übernachtungen. Die Zeit, die ich bei den An- und Abfahrten verbringe, stelle ich nicht in Rechnung.

Ich halte das für eine akzeptable Lösung, zumindest für mich. Wobei ich aber nicht 800km für ein paar Stunden Arbeit durch die Republik fahre. Ich werde immmer Tage- bzw. Wochenweise gebucht.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass so etwas für mich oder den Kunden finanziell interessant sein könnte. Besässe ich eine einmalige Dienstleistung, dann sähe die Sache aber auch anders aus. Dann würde ich im Privat-Jet bzw. Hubschrauber anfliegen und pauschal mind. 10.000,00€ Gage pro Tag inkl. Spesen velangen. Dann würde ich aber auch das Forum hier nicht mit solchen Fragen quälen.

Also, egal zu welcher Lösung du kommst, ich kann mir nicht vorstellen, dass beide Seiten (Du und der Kunde) damit glücklich werden.

Viele Grüße

esszett
 
Wie sieht es eigentlich aus bei den 30ct/km. Kommt da die MWSt. noch oben drauf? Wird das dann als Einnahme verbucht, die dann mit den tatsächlichen Ausgaben für das Auto verrechnet werden, oder ist das eine Art Freibetrag?

ich muss mal den thread hier schieben weil diese Frage nicht beantwortet wurde und ich das auch wissen muss … Wer weiß da Bescheid?

EDITH: bzw. wie schreibe ich das auf die Rechnung: plus Steuer 7/19%, oder was?
 
keine Ahnung davon?

Naja, dann rufe ich morgen das FA an und frag da …
 
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