Letztlich fingen die Probleme mit den MP3s an, als die Einsortierung der Musik nach Tags erfolgte. Vorher gab es einfach einen Ordner, in dem sich die Musik brav durchnummeriert befand, die exakt so auf einer CD veröffentlich war.
Bei Tags wurden dann die Compilations auseinander gerissen und bei einigen Klassik-CDs erschien im 4 Satz einer Sinfonie ein Sänger, der zuvor nicht dabei war und durch die veränderten Tags wurde dieser 4. Satz dann als separate CD einsortiert. Oder eine Gesamtausgabe der Brandenburgischen Konzerte wurde auseinander gerissen, weil der gleiche Dirigent einmal ein anderes Orchester verwendet hat. Oder eine Gesamtausgabe aller Mahler-Sinfonien, von denen einige unter den Compilations auftaucht. Ich glaube, jeder der Klassische Musik hört, kennt solche Beispiele.
Es ist aber auch eine Frage des Grundkonzepts. Musik, die nach Tags einsortiert ist, lässt sich nach Titel, nach Interpret, nach Album, nach Erscheinungsjahr, usw. sortieren. Und man kann Playlisten erstellen. Alles das geht nicht mit einer auf Ordner basierten Musiksammlung und das Ganze würde in einer wilden Kopiererei enden.
Also kann man sich zumindest einigermaßen damit helfen, indem man der Musik.app NICHT die automatische Zuordnung von Tags überlässt, sondern diese selbst vornimmt. Es ist eine Heidenarbeit, aber immerhin findet man so alles wieder.
Ich muss aber zugeben, dass ich meine ziemlich große MP3-Sammlung seit Jahren sowieso nicht mehr angucke. Für mich ist die Zeit einfach vorbei. Musikabos sind einfach wesentlich komfortabler, egal, bei welchem Musikdienst man sich am wohlsten fühlt.