wer bin ich?

ich hab auch teilweise echt total krasse erinnerungen an meine kindheit, sachen die meine eltern völlig vergessen oder einfach nicht wargenommen haben.
toll sind auch gerüche, zum beispiel der von der maltischdecke im kindergarten, der erste heiße kakao aus der neuen mikrowelle, die hubabuba kaugummis im wohnwagen der oma, wohnwagengeruch im allgemeinen, pacman, wie ich und mein bruder am metalltürrahmen hochgeklettert sind, wie ich mein kaninchen kam, omas katze im wohnwagen immer bei mir geschlafen hat, der türspion immer viel zu hoch für mich war, meine erste reitstunde, wie ich beim kinderturnen einen medizinball an den kopf bekam, wie ich mit meinem farbenblinden freund im kindergarten geübt habe, die kuschelteirrobbenrettung...
ach es sind viele, und fast nur schöne
=)
leute ohne erinnerung tun mir echt leid!
abr es heißt ja, das man nix wirklich vergisst, beim richttigen psswort fällt einem angeblich alles wieder ein=)
 
abr es heißt ja, das man nix wirklich vergisst, beim richttigen psswort fällt einem angeblich alles wieder ein=)

Kann ich bestätigen, manchmal da macht es zoom und ein Film geht vorm inneren Auge los...verrückt!
 
ich hoffe das einfach nur der faden abgerissen ist und irgendwo zu hoch rumbaumelt. aber wenn man hoch genug springen könnte würde man ihn wieder zusammenbinden können.

das gelingt mir momentan nicht. bzw. stellenweise erlange ich bilder die aus dem alter sein müssen. aber die sind so undefiniert. ich sehe keine personen nur boden und wände.
 
Hallo,
meine Erinnerung an die Kindheit wird geweckt, wenn bestimmt Gerüche in meine Nase kommen. Dann habe ich auch gleich die passenden Bilder und Situationen im Kopf.
 
erste erinnerungen: bin mit 2 mal von einem motorrad angefahren worden. erinnere mich noch an die situation, als der motorradfahrer zu uns kam, ich lag im bett und er schaute von oben rein. dass er eine tafel schokolade in der hand hatte, verstärkte sicher den »einbrennwert« im gehirn.:D

das war vor 34 jahren.

mit drei jahren bin ich mit meiner mama mal an einem hydranten vorbeigefahren und habe sie gefragt, was das ist. sie antwortete »nicht zufriedenstellend«, vielleicht wusste sie nicht genau, wie sie es mir (immer löcher in den bauch der anderen fragenden) erklären sollte.
heute bin ich freiwilliger feuerwehrmann -> feuerwehr stassfurt:D

ansonsten erinnere ich mich an ganz viele bilder, szenen, geräusche…
einiges würde ich gern löschen, aber da scheint ein teil des gehirns ein rom zu sein.

lg mario
 
Bei mir ist es so wie bei Spike, an manche signifikante Erfahrungen kann ich mich ganz gut erinnern, (1. Schultag, Fahrrad, etc. hab mich da gut wiedergefunden).

Im Vergleich zu anderen habe ich aber auch oft den Eindruck, daß ich mich an viel weniger erinnere als manch anderer. Gerade wenn man von gemeinsamen Erlebnissen erzählt, dann haben andere oft viel mehr Details parat als ich.

Auch weiß ich z.B. einiges von meiner Gymnasialzeit nicht mehr, da wundere ich mich dann manchmal wenn ich mit ein paar alten Freunden aus der Schule zusammensitze und die mir erzählen, was ich da angestellt hab und ich mich nicht mehr daran erinnern kann.
 
so, heute geht es besser *lach*
ich erinnere ziemlich viele einzelheiten, gute wie schlechte. zum glück überwiegen bei weitem die guten. ich kann viele schubladen der kindheit öffnen. je mehr ich davon öffne, desto besser kann ich sie miteinander verknüpfen bzw die geöffneten sind mir behilflich dazu passende andere schubladen zu öffnen.
für mich ist es sehr seltsam, daß ich mich noch immer irgendwie als "kind" fühle, egal wie alt ich werde.

die tage am wochenende, speziell die sonntage, hatten eine ganz eigene stimmung. früh morgens, nach dem besuch der eltern im bett und dem ausgiebigen kuscheln und balgen mit ihnen dort, erinnere ich mich besonders an die atmosphäre in unserem garten im sommer. die sonne schien und es war noch angenehm kühl, der tau im gras war noch nicht völlig von der sonne aufgeleckt. trotzdem spürte man schon die flirrende luft, die den rest des tages sehr heiß machen sollte. in der ferne das läuten der kirchenglocken ... alles war sehr ruhig und wohlig. ich genoß diese zeit dort vor dem mittagessen im garten.
mein dad pflegte sonntags einen frühschoppen zu machen. auf dem weg zu den jeweiligen gaststätten, besuchten wir alle neugebauten häuser in unserer umgebung *lach* so kenne ich jedes haus im rohbauzustand.
es gäbe noch mehr - ich belasse es hier einmal.
ich empfinde fast wie ilady. fast deshalb weil ich gerne in der vergangenheit krame, aber nur das heute wichtig ist ...
 
Ich scheine das Gegenteil von dem zu sein, was der OP beschreibt. Ich habe ein Gedächtnis, für das ich permanent von meiner Umwelt beneidet werde. Mir selbst kommt es gar nicht als etwas besonderes vor, mir alles merken zu können. Das einzige was ich mir nicht merken kann ist die Verküpfung Gesicht-Namen von Leuten. Aber sonst bleibt eigentlich alles haften.

Erinnerungen aus der frühen Kindheit sind bei mir ganz selbstverständlich vorhanden - Sachen wo ich etwa 1 1/2 bis 2 war, und die ich definitiv nicht aus späteren Erzählungen weiß. Von später sowieso. Erst neulich hab ich meinen Eltern den Grundriss eines Appartments erklärt, wo wir Italienurlaub gemacht haben als ich knapp 2 war. Die Erinnerung hört allerdings kurz vor dem Gartentor auf - an den Feigenbaum im Hinterhof kann ich mich noch erinnern, und daß es vorn an der Strasse links zum Meer ging. Und rechts vom Haus war ein hoher Pinienbaum der aussah wie ein Schirm. Irgendwo weiter war auf der rechten Seite ein Kiosk. Vom Meer hab ich nur noch eine ganz verschwommene Erinnerung, lediglich die kandierten Früchte die dort verkauft wurden sind mir (negativ) im Kopf geblieben.
Ähnlich viele Erinnerungen hab ich von einem Jugoslawienurlaub ein Jahr drauf. Daß dort ein Fischerhafen war mit einem kleinen Stand wo ich eine hellblaue Plastiksonnenbrille bekommen habe, etc. Wenn ich Bilder im Fotoalbum sehe, kann ich meinen Eltern sagen was links und rechts vom Bildrand war; die Bilder sind aus der Zeit als ich 2-4 war.
Auch ganz triviale Alltagsdinge sind mir hängengeblieben, wie ein Weg durch den Wald etwa nen Kilometer von unserem Haus, der einer breiteren Strasse weichen musste als ich knapp drei war. Darüber habe ich nie mit irgendjemandem gesprochen, und meine Eltern waren absolut verblüfft daß ich mich an den alten Wegverlauf erinnern konnte. Oder der Geruch meiner Trinkflasche im Kindergarten (ich war dort nur ein halbes Jahr, als ich gerade knapp vier war), den Grundriss des Kindergartens, Details des Gartens in dem ich gespielt habe etc.
Witzigerweise sind diese Erinnerungen alle irgendwie "isoliert", wie Inseln in einem trüben Ozean. Die Inseln selbst sind glasklar vor meinen Augen, alles drumrum ist "weg" oder verschüttet - zum Teil kommt es wieder zum Vorschein wenn ich alte Bilder sehe, das ist aber eher selten. Ich kann auch nicht sagen warum ich das eine noch weiß und das andere nicht mehr. An besonderen Vorkommnissen liegt es eher nicht. Die weiß ich ohnehin noch. Wie ich mit knapp zwei im Schlafzimmer meiner Eltern ausgerutscht bin und mit der Stirn auf einen Metallknauf am Schminktisch meiner Mutter geprallt bin (ich sehe noch wie der Knauf näher kommt und ich nichts mehr tun kann). Oder wie ich mit fünf auf der Baustelle neben unserem Haus in voller Wucht in einen Nagel gesprungen bin, der durch meine Sandale und meinen Fuß durchging und oben wieder raus, ohne daß es wirklich geblutet hat. Meine Eltern wissen davon bis heute nix, es war ja streng verboten dort zu spielen - also hab ich meinen Fuß vom Nagel befreit und bin die Tage drauf vorsichtiger aufgetreten...
Ab der Einschulung ist alles "da" als wäre es erst ein paar Jahre her. Natürlich kann ich mich nicht an alles erinnern - aber doch an alles halbwegs wesentliche. Es gibt immer mehr Inseln und immer weniger Ozean.

Wie gesagt, mir wird ein gutes Gedächnis nachgesagt, von dem ich schon oft profitiert habe. Wirklich lernen mußte ich weder in der Schule noch später im Studium, das meiste blieb einfach "haften" wenn ich es einmal gehört hatte. Manche halten das sogar für Intelligenz, was ich dann nicht richtigstelle :)
 
Ich erinnere mich nur lückenhaft an bestimmte Dinge aus meiner Vergangenheit, allerdings weiß ich auch, warum dies so ist.

Durch ein traumatisches Erlebnis im Kindesalter, welches ich über Jahre hinweg ausblenden konnte, habe ich angefangen, nur bestimmte Schlüsselmomente in meine Erinnerung zu selektieren.

Oft wusste ich auch nicht, ob es sich dabei um meine Erinnerungen, Träume oder die Erinnerungen anderer handelt.

Ein zweites ähnliches Schlüsselerlebniss hat die Erinnerung an das Trauma zurückgebracht und zwar vollstens und ohne Lücken...eine sehr schwere Zeit.

Heute ist es so, dass mir nach und nach auch andere Dinge wieder einfallen - kleine Dinge, unbedeutende Dinge, Dinge die mich freuen oder traurig machen.
Und ich stelle fest, dass ich trotzdem immer noch Erinnerungen selektiere, es ist ein Automatismus geworden.
Nicht immer vorteilhaft, denn unterdrückte Erinnerungen manifestieren sich nicht selten in Träumen, die einem wirklich schwer zu schaffen machen und gerade habe ich durch Stress mit Studium und mir lieben Menschen so eine Phase.

Aber das bin ich...und es ist ok so, wie es ist.
 
Es gibt viele Situationen, Bilder, Geschehnisse, an die ich mich noch erinnern kann. Ich weiss noch wie ich das erste Mal vor dem TV saß und Biene Maja geguckt hab :shame:. Da bin ich immer noch erstaunt, wie viele Details ich wargenommen hab. Farbe und Struktur des Teppichs auf dem ich saß - sogar die Szene aus der Serie. Wie ich mit meinem Bruder und meiner Mom zusammen Comics entziffert hab. Wie ich mit meinen Eltern durch den Harz gelaufen bin (und mich geweigert hab in einen Bus einzusteigen weil ich ein imaginäres Wildschwein trug dass nicht durch die Tür passen wollte) :shame: :shame: :shame:
Ich bin mal gespannt wie das in 30 Jahren mit meinem jetzigen Leben ausschaut.
 
aber woher weiss man um welche objekte es sich in dem kindheitserfahrungen handelte? man kannte diese doch nicht zu jedem zeitpunkt. es waren alles nur "dinger". dies, denke ich mir, gespeichert als eine art "onthologie", referenziert durch formen und farben. das würde aber heissen, das diese ontologie neu referenziert oder ersetzt wurde durch eine symbolischere. d.h. das die erinnerungen nicht diese sind, die es mal waren sodnern neu erschaffene ersetzungen mit eben dieser "neuen" onthologie. wieviel von dem ist demnach nachträglich hinzugekommen? wieviel ist "wahr"?

ich merke das mir langsam ein paar bilder wieder in den sinn kommen. aber ich sehe einfach keine menschen in den bildern. ich sehe nur orte, gebäude, wälder. personen sind nicht zu erkennen.

auch sehr interessant sind die größenverhältnisse. alle objekte an die ich mich langsam erinnern kann sind viel zu groß. auch haben diese etwas magisches, verschleiertes und unentdecktes ansich. sehr angenehm. schade das vieles weg zu sein scheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
minimal schrieb:
das stell ich mir schrecklich vor. die einigen weniger bilder, woher auch immer die stammen, möchte ich nicht verlieren. ich brauche diese für meine phantasien. es tut mir leid das es bei dir in rahmen einer krankheit so gekommen ist :(.

Ich habe bis zum ca. 38. Lebensjahr geglaubt, das ginge allen Menschen so. Es war schon erschreckend zu begreifen, dass ich da so anders war. Aber im Verlauf der Therapie habe ich gelernt damit klar zu kommen und ganz im Heute zu leben und nicht zurück zu schauen.

Die wenigen Bilder, die ich erinnere verarbeite ich vorsichtig in Gedichtform :)
 
minimal schrieb:
ich merke das mir langsam ein paar bilder wieder in den sinn kommen. aber ich sehe einfach keine menschen in den bildern. ich sehe nur orte, gebäude, wälder. personen sind nicht zu erkennen.


Das ist bei mir ebenso. Dazu kommt, dass alle Gefühle dazu fehlen. Dabei sind doch gerade Gefühle für die Langzeitspeicherung ein ganz entscheidendes Kriterium. Das verwirrt mich etwas.
 
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