Nachdem ich die Lüftungsanlage durchs Dorf getrieben habe, beschäftige ich mich gerade mit der Primärenergie.
Das was man als erstes hört: LWP (Luft-Wärme Pumpe) oder ihre Erdwärme bzw. Luft-Wasser oder Wasser-Wasserpumpen Pendants.
Toll was kann man da für Geld sparen! - Vermittelt zumindest die KFW, der Hersteller aber auch die Bauunternehmen!
Nur mal der Vergleich mit Gas bei einem Neubau:
Nehmen wir mal die Anschaffungskosten außen vor, welche bei der Wärmepumpen deutlich höher liegen als bei Gas, aber immerhin bezuschusst werden, wenn man nach KFW HasteNichtGesehen baut.
Also reine Betriebskosten.
Standard Gasbrennwert Therme vs. Wärmepumpe
Bei Wärmepumpen gibt es die sogenannte Leistungszahl. Sie zeigt an, wie gut der eingesetzte Strom in Wärmeenergie umgewandelt werden kann. Eine Leistungszahl von 3 bedeutet beispielsweise, dass aus 1 kW Strom 3 kW Wärmeenergie erzeugt wird. -> ich sehe schon die Euro Scheine.
Also:
Aktueller Gaspreis (4,85 Cent pro kWh + 20€ Grundpreis im Monat -> heute Gefunden bei Verivox ePrimo (also zumindest seriöser Anbieter)
Aktueller Strompreis (26,85 Cent pro kWh + 19€ Grundpreis im Monat -> heute Gefunden bei Verivox ePrimo (also zumindest seriöser Anbieter)
Grundpreis ist über 12 Monate zu vernachlässigen, aber wir merken uns die 12€.
Bei einem Heizwärmebedarf von 20.000 kWh (ok sehr hoch gegriffen) gilt folgendes:
Gas -> 972,00 € jährliche Kosten
WärmePumpe mit Leistungszahl 2 -> 2685,00 €
WP mit Jahres Leistungszahl 3 -> 1790,00 €
WP mit Jahres Leistungszahl 4 -> 1342,50 €
WP mit Jahres Leistungszahl 5 -> 1074,00 €
WP mit BreakEven Jahres Leistungszahl (5,53) -> 970 €
Die Kosten laufen ziemlich linear auch für 10.000 kWh und 15.000 kWh.
Die Gasheizung verbraucht natürlich auch Strom, meine aktuell (zugegebenermaßen etwas ältere) Brennwertthemre verbraucht 68 W Vollast, 26 W Teillast und 4 W im Standby
Also auch mit der Gasheizung sprengt man die 1100€ bei 20.000 kWh.
Ok, könnte man jetzt sagen, also nimmt man halt eine Erd- bzw. Luftwärmepumpe mit Leistungszahl 5. Tja, Pech gehabt -> gibt es nicht.
Selbst wenn man die Spitze der Fahnenstange nimmt -> also Erdwärme Sonde Wärmepumpe (mit richtig finanziellem Aufwand) kommt man auf eine Jahresarbeitszahl von ungefähr 4 bis 4,5. Achtung Herstellerangabe -> die in der Praxis erreichten Jahresarbeitszahlen können darunter liegen
Als Faustregel kann gelten:
Die Jahresarbeitszahl muss größer sein als der Strompreis dividiert durch den Erdgaspreis, jeweils pro Kilowattstunde (kWh).
Die Strompreise sind seit 1990 um 211% gestiegen, die Gaspreise um 191%
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/In...rgiekosten/energiedaten-energiepreise-35.html
Ich weiß nicht wie hoch die Wartungkosten bei Wärmepumpen sind, mein Schornsteinfeger nimmt für die zweijährliche Wartung 85€, wobei hier auch noch ein "echter" Schornstein geprüft wird.
Jetzt meine Frage an euch: Ab wann amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten einer Wärmepumpe gegenüber Gas wenn die Betriebskosten ebenfalls höher sind und die EEG Umlage in Sichtweite eher den Strom statt den Gaspreis treiben wird?
Klar das der Bund eher auf Wärmepumpen setzt, immerhin muss ja jemand den ganzen Kram bezahlen und das ist nicht der Staat oder der Bauunternehmer geschweige denn der Energieberater.