Welche Kamera für Reise durch Namibia ??

Hallo!

Vielleicht sollte Dir jemand mal die wichtigsten Zusammenhänge erklären, die fürs Fotografieren wichtig sind.

Du möchtest Motive in weiter Entfernung groß aufs Bild bringen. Dazu eignen sich Teleobjektive, hier z.B. 300-600mm Brennweite. Die Brennweite beziehe ich erstmal auf normale Kleinbildkameras, zur digitalen komme ich später. Je weiter das Objekt entfernt ist und je größer Du es abbilden willst, desto länger muss die Brennweite sein.

Mit zunehmender Brennweite nimmt auch die Gefahr von Verwacklungen zu. Man sagt als Faustregel, dass man 1/Brennweite als Belichtungszeit noch aus der Hand fotografieren kann (z.B. bei 200mm 1/200s). Die Belichtungszeit hängt von der gewählten Zeit-Blendenkombination in Zusammenhang mit den aktuellen Lichtverhältnissen ab. Je dunkler, desto länger muss man belichten oder desto weiter muss man die Blende öffnen. Wenn es also an Licht mangelt, muss man die Blende weiter öffnen, um noch mit einer adäquaten Belichtungszeit arbeiten zu können, um Verwacklungen zu verhindern, wenn man aus der Hand fotografiert oder es sich um ein bewegtes Objekt handelt.

Die maximale Blendenöffnung wird durch das Verhältnis von Brennweite und Objektivöffnung - also Linsengröße - bestimmt. Je größer die Objektivöffnung, desto mehr Licht gelangt durch die Optik.

So und genau da sind wir an einem Punkt, wo Du mit einer "Billig-Digital-Kamera" an der Grenze bist. Sie haben zwar u.U. auch Brennweiten bis 300mm, wenn man sich aber die Frontlinse einmal ansieht, wird man schnell feststellen, dass da nicht sonderlich viel Licht einfallen kann.

Bei analogen Aufnahmen kann man mit entsprechend lichtempfindlichen Filmen nachhelfen. Jedoch nimmt die Qualität mit zunehmender Lichtempfindlichkeit ab. Nicht viel anders verhält es sich mit Digitalkameras. Bei besseren Modellen kann man die Filmempfindlichkeit einstellen (ISO). Je höher man aber die Filmempfindlichkeit wählt, desto stärker wird das Farbrauschen.

Jetzt noch etwas zu den Brennweiten bei Analog- und Digitalkameras. Da der Chip in Digitalkameras kleiner als das normale Negativ ist, ergibt sich bei gleicher Brennweite ein anderer Abbildungsmaßstab. Man rechnet etwa einen Faktor 1,5. Das bedeutet, ein 300mm Tele auf einer digitalen Kleinbildkamera entspricht etwa einem 450mm auf einer analogen Kleinbildkamera!

In Deiner Preiskategorie wirst Du wahrscheinlich keine Digitale finden, die bis 300mm optisch (!!!) zoomt.

Du wirst also einen Kompromiss eingehen müssen. Hier ein Vorschlag, wie es gehen könnte: Suche Dir eine digitale kompakte Kleinbildkamera mit einem möglichst guten optischem Zoom. Sieh genau auf die Beschreibung: Entscheidend ist die optische Zoomweite. Viele Digitalkameras zoomen im oberen Bereich nicht optisch sondern digital. Das bedeutet, sie nehmen nur einen Ausschnitt der Aufnahme und ziehen es auf die gesamte Bildgröße auf. Dadurch können Bilder schnell pixelig werden. Benutze daher den digitalen Zoombereich nicht. Die Filmempfindlichkeit sollte einstellbar sein. Anzahl der Pixel des Chips: soviel wie nur irgend möglich. 5Mio Pixel sollten es mindestens sein. Warum? Das kommt jetzt:

Bei Aufnahmen aus großer Entfernung, wo Du es mit dem optischen Zoom nicht schaffst, das Objekt in gewünschter Größe abzubilden, kommt der Computer in der Nachbearbeitung zum Einsatz. Sicher besteht hier auch die Gefahr, dass es pixelig wird, doch kann man die Grenze wesentlich leichter erkennen als direkt bei einer digital gezoomten Aufnahme auf dem Minibildschirm der Kamera!

Noch ein paar Auswahlkriterien: Auslösegeschwindigkeit! Manche digitalen Kompaktkameras brauchen 2s vom Auslöserdrücken bis zur eigentlichen Aufnahme. Das ist zu lang! Damit wirst Du Dich nur ärgern. Probiere die Kamera aus auch mit bewegten Objekten!

Ach ja: Batterien hatten andere schon gesagt. Und nimm genügend Speicherchips mit. Lieber mehrere kleine als einen großen. Sollte einer mal kaputt- oder verlorengehen, ist es der Verlust bei kleinen eher zu verschmerzen als wenn alle Urlaubsbilder mit einem Schlag weg sind.

Sand und Salzwasser sind für jede Kamera Gift!

Und ein Letztes noch: Fuji hat die Angewohnheit, in seinen Kameras der unteren Preisklasse manchmal die Technik für ihre besseren Systeme vor der Markteinführung in der gehobeneren Klasse dort zu testen! Ein guter Fachhändler weiß, welche Kamera von Fuji gerade z.B. mit einem wesentlich besseren Chip gebaut wird, als in der Preisklasse üblich ;-)

So und nun viel Spass im Urlaub!

Manjo
 
Hallo,

Habe bis vor ca. einem Jahr mit einer analogen Spiegelreflex fotografiert (Canon Eos 30)! Die Kamera war (ist) ein Traum - mir sind echt ein paar wirklich gute Fotos geglückt!

Ich bin dann auf deine DSLR (Canon Eos 350D) umgestiegen weil ich meine Fotos einfach digital haben wollte und das mit Flim scannen und so umständlich war und nicht gerade tolle Quality! Und der Umstieg hat sich voll ausgezahlt!

Mein Tipp:
Kauf dir eine Gebrauchte 350D mit Setobjektiv (ist zwar nicht das beste aber noch immer besser als das von Kompakten) bei Ebay - bist ca mit 400-450€ dabei und dann noch ein Objektiv 70-300mm - ca. 200€ - und du hast einen Brennweitenbereich von 28mm bis 480mm und eine Spitzenkamera!
 
Wildwater schrieb:
Der Hauptvorteil ist die viel geringer - ich würde sogar soweit gehen zu sagen: nicht vorhandene - Auslöseverzögerung.

Während die durchschnittliche Kompaktknipse noch am überlegen ist, was sie nach dem Druck auf den Auslöser eigentlich tun soll, hat eine ebenso durchschnittliche DSLR schon 2 Bilder gemacht. ;)

ww
Das stimmt auf jeden Fall!

Auch, wenn die Auslöseverzögerungen als sehr gering angegeben werden, sie sind da. Und das Foto dauert dadurch manchmal einfach eine Gedenksekunde zu lang.

Ne super Idee wäre aber sicher ne normale SLR, mit zwei Objektiven. Is einfach robuster und auf Papier ist's doch eh viel Schöner :)
 
Wildwater schrieb:
Der Hauptvorteil ist die viel geringer - ich würde sogar soweit gehen zu sagen: nicht vorhandene - Auslöseverzögerung.

Während die durchschnittliche Kompaktknipse noch am überlegen ist, was sie nach dem Druck auf den Auslöser eigentlich tun soll, hat eine ebenso durchschnittliche DSLR schon 2 Bilder gemacht. ;)

ww

:upten:

Letztes Jahr war ich (Olympus E-1) mit meiner Freundin (Panasonic TZ-1) in Malaysia. Am Ende stand es ca. 1500 zu 500 Aufnahmen. Bis die Kompaktknipse nach dem Einschalten zum 1. Foto bereit ist, hab ich meine Oly schon wieder ausgeschaltet :D

Nun back to topic:
Ich würde, wenn ich wieder eine Kompakte kaufen würde, darauf achten, dass ich den Zoom per Hand verstellen kann. Ist wesentlich schneller und genauer zu dosieren, als bei einem elektrischen Zoom per Wippe :sick:

Und am Schluss kommt wieder mein Standardsatz zum Thema:
Es gibt noch andere Hersteller, als Nikon und Canon. Und die haben auch gute Kameras ;)
 
conrai schrieb:
Ganz wichtig, egal welche Kamera: Es sollten normale Baterien (z.B. Mignons) ebenfalls nutzbar sein. Die gibt es auch in entlegensten Winkeln der Erde. Strom dagegen für den Akku nicht immer!
Wäre doch schade, wenn es daran scheitert, das gute Foto;)

AUF JEDEN FALL!!!! Ich war letztes Jahr in Peru und war überglücklich, das ich mir ein Batteriefach für meine (damals analoge Nikon) gekauft habe! --> diese kleinen Mingon-batterien bekommt man wirklich ÜBERALL!:)

Hannes
 
in2itiv schrieb:
...das ist ja nun auch nicht mehr so ;)

...die Lumix, die ich oben genannt habe hat eine auslöseverzögerung von 0,009 s
Deshalb schrieb ich auch „… durchschnittliche …“ ;)

ww
 
Manjo schrieb:
Hallo!

Vielleicht sollte Dir jemand mal die wichtigsten Zusammenhänge erklären, die fürs Fotografieren wichtig sind.

Jaaaa, herzlichen Dank und ich halt Euch auf dem Laufenden, was ich mir denn dann so zugelegt habe und wie der Praxistest in Namibia war :)
 
pentax istdl2

mit 18-55 objektiv für 429 geld zu haben
 
schluckwasser schrieb:
pentax istdl2

mit 18-55 objektiv für 429 geld zu haben
Du hast nicht gelesen, was sie mit der Ausrüstung machen will, sonst hättest Du bemerkt, dass sie mit einem 55mm nicht viel anfangen kann.
 
Egal für welche Digitalkamera du dich letztlich entscheiden wirst, das Wichtigste! für alle Kameras wird sein, dass du sie im Auto ABSOLUT dich verpackst. In Namibia hast du jeden Abend nach der Autofahrt Unmengen Staub/Sand in jeder Auto- und Gepäckritze!
 
kauf dir eine gebrauchte analoge SLR, am besten eine manuelle, dazu einen preiswerten Belichtungsmesser. Damit bist du am besten dran und ersparst du dir erstens Batterieprobleme und zweitens Sandprobleme. Digitale Kameras sind sehr empfindlich auf Sand, oft auch extreme Hitze, und sie sind auch nicht übermäßig robust gebaut für den härteren Einsatz (Kunststoff, empfindliche Technik). Auch die Objektive, oft voller Technik neben der Optik (Bildstabi) und deshalb aus Gewichtsgründen mit Kunststofflinsen bestückt, sind sehr empfindlich.
Ältere mechanische Kameras hingegen halten wirklich was aus; es gibt sie echt preiswert in eBay. Dazu ein Belichtungsmesser, dafür ein paar Batterien mitnehmen - das reicht völlig aus.

Gruß tridion
 
so, dann will ich doch auch mal zwei namen in den raum werfen ;).

wie wäre es denn mit einer superzoom? ist, so denke ich, ein guter kompromiss zwischen kompaktheit und starken (optischen) zoom-werten. und im preislichen rahmen wäre das ganze dicke. außerdem haben die von mir genannten beispiele noch einen echten bildstabilisator, was dir zumindest bei landschaften etc. einiges bringen könnte.
ich behaupte auch mal dass du mit denen ÄHNLICHE ergebnisse erzielen kannst wie mit einer dslr bei der du nur das kit-objektiv bzw. ein billiges "not-objektiv" nimmst (wenn nicht gerade nur in starker dämmerung fotografiert wird)...

da wäre einmal die sony h5:
http://www.dpreview.com/reviews/sonyh5/
(diese lässt sich auch mit normalen batterien betreiben)

und die canon s3 is:
http://www.dpreview.com/reviews/canons3is/
 
Es stimmt, was tridion schreibt. Mit der Stabilität und Robustheit älterer analoger SLRs haben die neuen digitalen SLRs oder Kompaktkameras nur wenig gemeinsam. Es wird mehr und mehr Kunststoff verarbeitet und dazu oftmals noch sehr schlecht.

Hinzu kommt die Staubkornproblematik. Hatte sich bei einer analogen Kamera mal ein Staubkorn auf den Film verirrt, war ein Bild dahin. Setzt sich eines auf den Chip der Digitalen, sind alle Bilder dahin.

Hättest Du nicht geschrieben, Du möchtest digital fotografieren, wäre es auch meine Wahl gewesen, zu einer analogen SLR zu greifen. Wer einmal eine Postervergrößerung einer digitalen Aufnahme neben einer analogen gesehen hat, wird die Stärken des guten alten Filmmaterials zu schätzen wissen. Und wer möchte nicht die schönste Aufnahme seiner Reise im eigenen Wohnzimmer in adäquater Größe genießen können?

Dann wäre da noch der philosophische Aspekt: Wir sind analog und nicht digital. Eine digitale Aufnahme versucht uns in Bits und Bytes zu quetschen. Dabei gehen unweigerlich mehr Informationen verloren als bei einem analogen Abbild. Für mich haben analoge Aufnahmen immer noch mehr Leben als digitale.
 
Wildwater schrieb:
Der Hauptvorteil ist die viel geringer - ich würde sogar soweit gehen zu sagen: nicht vorhandene - Auslöseverzögerung.

Während die durchschnittliche Kompaktknipse noch am überlegen ist, was sie nach dem Druck auf den Auslöser eigentlich tun soll, hat eine ebenso durchschnittliche DSLR schon 2 Bilder gemacht. ;)

ww

Ich habe die LUMIX FZ-20 und kann dich in dem Punkt beruhigen.

Die löst sofort aus. Auch mehrmals hintereinander. O.K., ca. 0,5 Sek.
sollte man notfalls einkalkulieren, ist aber kaum merklich.

Zudem hat diese "Kompakte" den Vorteil, dass es keine Probleme
mit Sand gibt zwischen Gehäuse und Objektiv.
Dazu ist die leichter und kleiner und hat dabei noch mehr Zoom.

Die Akkus reichen sehr lange. Ein Auto-Ladegerät ist auch kein Problem
(im Internet für 15 EUR)

Und von wegen Bild-Qualität: Die reicht für solche Zwecke dicke.
Es kommt auf die Motive an! Und die lassen sich bei 5 MP auch noch
in A4 oder A3 ausdrucken, das dürfte reichen.

Ich empfehle mal bei "digitalkamera.de" die Referenzbilder der LUMIX
anzusehen. Bei genauem Hinsehen sind die DSLR noch besser, aber
die genannten Gründe sprechen wohl eher dagegen.

Und vom Preis her sowieso...
 
Ich rate zur einer analogen SLR.Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

keine Batterie (wenn dann nur für die Belichtungsmessung, aber die braucht nicht so viel Saft) was ich für Afrika super wichtig halte wenn es nicht an jeder Ecke eine Steckdose gibt.
Bessere Bildquali.

Mein Tipp:
Canon EOS 300 ~ 50 €
Canon EF 75-300mm 1:4-5.6 ~ 150 €
Sigma 28-70 mm 1:2.8-4 f. Canon EOS ~ 130 €

Wenn dir der analoge Body nicht gefällt kannst du dir einfach nen digitalen kaufen.Die Objektive passen dann immer noch...
 
Superzoom in Namibia ??

Die Fuji 6500fd hat ein Zoom vom Weitwinkel bis zum starken Tele, wird per Mignon Batterien oder Akkus mit Strom versorgt, hat sehr wenig Bildrauschen und kostet ca. 320 Euro. Die Kamera hat mir in Südafrika beindruckende Photos ermöglicht, da sie eine einfache Bedienung ermöglicht und außerdem sehr schnell auslöst. Neben diversen automatischen Programmen ist auch eine vollständig manuelle Bedienung möglich, damit sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. ich kann die Fuji 6500fd wirklich empfehlen.

gruß
 
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