Hallo,
zum Thema Farbtiefe habe ich hier mal einen Thread angestoßen, in dem leidenschaftlich diskutiert wurde. Es ging um Farbtiefe, Farbraum und Farbmanagement. Bei Wikipedia wird das ausführlich erklärt.
Wenn ich ein Bild öffne und mein Bildprogramm sagt mir: 16-Bit-Farbiefe, Farbmodell RGB dann sagt das etwas darüber, wieviele Farben theoretisch gespeichert werden können - nicht wieviele es sind. Wenn ich eine RAW-Datei mit 16 Bit Farbtiefe in ein JPG mit 8 Bit umwandle und dieses JPG dann als TIFF mit 32 Bit speichere - dann werden die tatsächlichen Informationen nicht vermehrt - es bleiben 8 Bit.
Was die Fotos-App betrifft: Wenn ich in Fotos.app eine unbearbeitete RAW-Datei auswähle und mit einem externen Programm bearbeite (bei mir GraphicConverter oder Affinity Photo), dann wird an das externe Programm eine TIFF mit RGB/16 übergeben. Dann bearbeite ich das Foto in dem externen Programm und gebe es an Fotos.app zurück. Die ursprüngliche RAW-Datei erscheint nun als bearbeitete RAW-Datei. Diese bearbeitete RAW-Datei ist aber ein JPG (in 8 Bit) - auch wenn es anders angezeigt wird.
Auf den ersten Blick verwirrend, aber doch konsequent: Das macht die Fotos.app immer. Jede wie auch immer in der Fotos.app bearbeitete RAW-Datei wird als jpg an das externe Programm übergeben. Allerdings kommt man in Fotos.app immer mit einem Klick zur Original-Datei zurück. Meine Schlussfolgerung: Jede in der Fotos.app oder mit einem externen Programm bearbeitete RAW-Datei in der Fotos.app ist eine Jpg und enthält am Ende tatsächlich 8-Bit Farbtiefe. Auch dann, wenn ich sie als TIFF mit 16-Bit exportiere. Nur bei unbearbeiteten RAW-Dateien enthält die exportierte Datei tatsächlich 16-Bit-Informationen.
Das gilt wohl für Aktionen innerhalb der Fotos.app. Wenn ich über den Finder in die Fotos-Mediathek gehe, dann könnte ich dort vielleicht noch andere Dateien finden. Doch ein direkter Zugriff auf die Fotos-Mediathek erscheint mir als Arbeitsweg kontraproduktiv. Dann schon eher das Bild z.B. an Affinity-Photo übergeben, dort bearbeiten und das bearbeitete Bild separat speichern.
Andere externe Programme arbeiten womöglich noch einmal anders und erzeugen z.B. eine weitere Bilddatei in Fotos.app in einem beliebigen Format. Außerdem will ich nicht ausschließen, dass Fotos.app beim Export von bearbeiteten RAW-Dateien aus den Original-Daten am Ende die Ausgabedatei erzeugt. Doch da bin ich skeptisch.
Zum Schluss: In der Theorie gilt vielleicht "Je mehr, desto besser". Die weite Verbreitung von JPG/8 zeigt aber, dass dies offensichtlich von vielen Menschen als ausreichend empfunden wird.
Peter