Webseite für Agentur von 17-jährigem

@ coming soon:
Ich denke, es geht hier nicht um negativen Zuspruch, oder Nicht-Gönnen,
oder Angst der Freien, sondern eher um die derzeitigen allg. Probleme in unserer
Gesellschaft.

Was soll ich mir denken, wenn ich lese, daß Du als 16jähriger Schüler nun ein
kommunales Grundschulnetzwerk warten sollst und der ortsansässige IT-Fachmann
evtl. leer ausgeht!?

Klar, bestimmt das Angebot den Preis, aber grad die Kommune schaut bei dem
"Profi" bei den Steuern auch nicht auf´s beste Angebot, sondern kassiert ...

Der Unmut hier schwingt im gleichen Takt mit der "1-Euro-Debatte". Schön, daß
Langzeitarbeitslose wieder integriert werden sollen/ans Arbeitsleben gewöhnt
werden ... aber die Grünflächen, die sie nun in der Kommune pflegen, pflegt
jetzt nicht mehr der örtliche Grünanlagenpfleger - der muß gar seine Leute
entlassen (keine Aufträge von der Kommune mehr ...).

So ist es auch schön, daß Du Dein Taschengeld aufmöbelst und Erfahrungen
sammelst, aber der IT-Mann schaut in die Röhre - er kann Deinen Preis auch
nicht unterbieten, weil er u.a. die kommunalen Steuern zahlen muß ...

Eben ein Teufelskreis?
 
jo kemor, dem ist kaum noch etwas hinzu zu fügen.
es geht hier nicht ums gönnen, auch nicht um die konkurrenz zwischen gestandenen gestaltungsprofis und rookies, die sich die ersten sporen verdienen und branchenluft schnuppern. es geht um die unverschämtheit, dass schüler statt unternehmen gleich welcher art auch immer von organisationen bzw. firmen angesprochen werden. meiner meinung nach mit steuerlegalen osteuropäischen baukolonnen gleichzusetzen, die sich oft ebenfalls aus ungelernten kräften zusammensetzen. ok, hinkt ein wenig, aber ihr versteht schon die richtung, in die ich zeige. dass ergebnis ist für die wirtschaftliche infrastukrur einer region immer gleich gefährdend.
 
ja gut das kann ich auch verstehen. Aber gerade in diesem Fall von mir, hätte sich die Gemeinde keinen IT Spezialist geholt sondern einfach alles weiterhin so schlecht laufen lassen. Wahrscheinlich hätten sie sich dann noch gedacht, wozu gibt es die Lehrer, die sollten sich doch auch in diesem Sektor auskennen und mal was arbeiten... und wie soll sich ein interessierter der Werbebranche ein Bild machen, wenn er nicht schon so früh anfängt... Sollte er nur für fiktive Sachen und nur aus Spaß Homepages bauen und Flyer? Nein, dann doch lieber ein kleines Taschengeld dafür verlangen.

Die Gemeine hätte mir sicherlich den Vogel gezeigt, wenn ich angekommen wäre mit einem Stundenlohn von über 10 Euro (obwohl das sicherlich gerechtfertigt wäre angesichts den Arbeiten die ich im Moment ausführe).

Vielleicht habe ich ja dann einmal später die Chance für mehr Geld neben eine Festanstellung dort die Supportarbeiten weiterzuführen.

Im Moment muss ich eben noch keine Steuern und Auslagen zahlen wie zb du Al Terego. Das ist mir auch klar und deshalb tut es mir auch ein wenig leid - aber so sind leider die Zeiten heutzutage. Man muss sich wirklich um was kümmern sonst geht nichts!
 
Immer weniger Aufträge für immer mehr ausgebildete Fachleute.
Immer mehr Anbieter, die die Fachleute unterbieten.
Immer mehr Kunden, die Qualitätsarbeit nicht bezahlen wollen und mit einfachen Standardlösungen zufrieden sind.
Sinkende Honorare seit Jahren.

An diese Rahmenbedingungen werden wir uns gewöhnen müssen, egal ob es im IT-Bereich ist oder in der Design-Branche.
Bei uns gibt es keine Erbhöfe und keine Innungen, die nur Meisterbetriebe zulassen. Und wenn ein Schüler einen Auftrag so gut erledigen kann wie ein gestandener Profi, dann kann der Profi weder ihm noch dem Auftraggeber einen Vorwurf machen, der einen Schüler beschäftigt.
Wer wirkliche Profiarbeit braucht, wird auch den Profi beauftragen, andernfalls wird er früher oder später Lehrgeld bezahlen müssen.

Ich verstehe ja die Wut der Freien, bei mir im Illustrationsbereich sieht's mit am finstersten aus.
Aber es hilft nichts: Wir müssen immer besser werden, so dass uns Amateure und Konfektionsbuden weder in der Qualität unserer Arbeit noch in der Effektivität, mit der wir sie erledigen, das Wasser reichen können.
 
Naja, man kann das ganze aber auch anders sehen: Wenn die Agentur mich nicht gekannt hätte, hätte sie den Auftrag zur Gestaltung einer Webseite sicher nicht angenommen (gleiches mit dem PowerPoint-Auftrag vor einem Jahr).

Insofern könnte man doch schon fast sagen, dass ich den anderen 5 Beschäftigten dort -- wenn auch nur in Bruchteilen -- helfe!?

Ich verstehe alle Eure Bedenken, dass ein Schüler Euch Konkurrenz macht. Leider ist es aber so. Und ich wage zu bezweifeln, dass ein "Profi" bessere Arbeit verrichtet als ich (habe dafür zu viele "Profis" gesehen).

Abgesehen davon sind Leute wie coming soon und ich doch immer noch sehr große Ausnahmen: Wenn man in den Schulen rumfragt, wer überhaupt nebenjobbt, dann sind es a) die wenigsten und b) sind die meisten dann auch bei Getränke-Verkäufen o.ä. angestellt. Insgesamt sind es doch garantiert unter 2 % aller Aufträge, die an Schüler statt an Profis gehen.
 
Faser schrieb:
… (habe dafür zu viele "Profis" gesehen).
Mit 17? rotfl

Wünsche Dir trotz meiner leicht voreingenommenen Haltung viel Erfolg.
 
Al Terego schrieb:
Ich weiß gerade mal nicht, was ich am liebsten zuerst tun möchte:
a) die Agentur anzeigen oder zumindest in den Briefkasten pinkeln
b) Dir wohlklingende Tiernamen geben
c) vor Wut über beide Parteien in die Maus beißen

Das kann ja wohl alles nicht wahr sein.

Mach die Schule fertig, mach ’ne Lehre oder geh studieren, geh arbeiten oder mach Dich selbstständig und wenn Du keinen Job oder Auftrag bekommst, dann, ja dann kannst Du Dir ja mal ansehen, was diese Agentur und Du da so als Grundstock gelegt haben. Nämlich ’n extra dickes Ei.

Mannomann, ich fass es nicht.


Altes Ego...

Zustimm, absolut zustimm!!

Ach machen Sie doch mal den Werbeauftritt als Muster sozusagen, dann schauen wir mal ob wir sie einstellen...

Nachtigall ick hör dir trapsen...


Für den Schüler schön wenn er sich was verdienen kann, für die Agentur schön weil sie was sparen kann und für die Mitarbeiter schön, weil sie demnächst viel mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen können, nur ab und an mal beim Arbeitsamt (sorry Agentur (für)gegen Arbeit) vorbeischauen.

Deutschland Deutschland ich sehe immer mehr schwarz für uns....
 
*hatsicherledigt*
 
Zuletzt bearbeitet:
macbett schrieb:
..
ich hab lange als cd in grossen agenturen gearbeitet ... bis ich mit nichtmal 40 von jüngeren (billigeren) abgelöst wurde. von der abfindung hab ich u.a. meine bafögschulden zurückgezahlt. (und powerbook und pod gekauft :)
ich weiss also, von was ich spreche..

Unbegreiflich, ich habe den Eindruck, das du das auch noch gut findest..

kopfkratz..

Wie ging es dann weiter, hat dich die Allgemeinheit durchgefüttert oder hast du wieder ein Job bekommen..

Also ehrlich, wer bei so was auch noch ruhig bleiben kann muss ein besonderes Nervenkostüm (oder gar keins haben).

Gebt den Firmen noch mehr von euch zum fressen, die haben euch nämlich zum fressen gern....
 
Faser schrieb:
Ich verstehe alle Eure Bedenken, dass ein Schüler Euch Konkurrenz macht. Leider ist es aber so. Und ich wage zu bezweifeln, dass ein "Profi" bessere Arbeit verrichtet als ich (habe dafür zu viele "Profis" gesehen).
Da muss ich jetzt aber mal etwas anmerken:
Ich glaube weniger, dass du "zu viele Profis" gesehen hast!
Das waren evtl. andere Menschen, meinetwegen "Blender"...
Faser schrieb:
Abgesehen davon sind Leute wie coming soon und ich doch immer noch sehr große Ausnahmen: Wenn man in den Schulen rumfragt, wer überhaupt nebenjobbt, dann sind es a) die wenigsten und b) sind die meisten dann auch bei Getränke-Verkäufen o.ä. angestellt. Insgesamt sind es doch garantiert unter 2 % aller Aufträge, die an Schüler statt an Profis gehen.
Hier spreche ich dir Recht aus.
Es ist ja durchaus 'löblich' jobbener Schüler zu sein.
Deine Ambitionen in Sachen dieses 'Jobs' stehen weniger in Frage,
als die Herangehensweise der vergebenden Agentur.
Soll heißen, warum kannst/darfst du diesen Job machen?
Frag einmal.

Gruß Difool
 
Faser schrieb:
Ich verstehe alle Eure Bedenken, dass ein Schüler Euch Konkurrenz macht. Leider ist es aber so. Und ich wage zu bezweifeln, dass ein "Profi" bessere Arbeit verrichtet als ich (habe dafür zu viele "Profis" gesehen).

Wenn Du nicht Anführungszeichen verwendet hättest, hättest Du als Kommentar den hier bekommen:

rotfl​
 
*hatsicherledigt*
 
Zuletzt bearbeitet:
minitux schrieb:
Ich weiß ja nicht wo ihr lebt? Aber aber ich arbeite für 4,97 die Stunde als Studentischen Hilfskraft im Labor (Prozessvisualisierung) bin eigentlich BWl'er und helf da aus.

Als ich für die Uni Düsseldorf gearbeiotet habe, habe ich 8,16€ (oder so) bekommen! Dachte, das sei irgendwo fest???

Naja, meine Meinung für einen angebrachten Stundenlohn habe ich ja schon kundgegeben!

gebe übrigens für 12€/h nachhilfe und das ist schon ein sehr lohnender Job! (studiere nämlich das, womit ich mein geld verdiene!!!)
 
Mit 12 Euro hast Du schon mal einen guten Start. ;)


@Selbst ernannter Profi: Hast Du auch Referenzen bildlich vorzuweisen? Denn deine Worte sind groß. Und diese Worte hört man sehr ungern. Man kann sagen, dass man gut ist - aber ein Profi? Profi und Professor passt schon eher zusammen. Wo bei der jüngste Professor eine Frau ist. Und diese ist auch schon über 30 Jahre alt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ macbett:
... bis ich mit nichtmal 40 von jüngeren (billigeren) abgelöst wurde.

Also, für mich hören sich Deine Zeilen auch nicht besonders "verärgert",
oder gar frustriert an!? Mich wundert allerdings auch Deine ruhige Art
bei dem Thema. Ich bekomme bei dem Thema Angst/Frust/Wut ...

Wenn ich mich umschaue, was Agenturen grad suchen: meißt Praktikanten,
oder günstige Juniors ...

Ist schon eine besorgniserregende Entwicklung - immer schneller werden
immer jüngere und so leichter beeinflußbare Menschen "verheizt" - und
immer früher wieder "ausgespuckt" ...

Hat man heutzutage gescheit ausstudiert, gehört man schon fast zum
alten Eisen - wenn man Glück hat, hat man noch 10 Jahre für die Karriere.

Scheinbar soll das so sein!?

Vielleicht soll man ja auch ohne Ausbildung loslaufen und so noch besser
"leitbar" sein ...!? Das hat nun weniger mit dem jungen Mann hier zu tun,
aber er ist evtl. nicht auf dem besten Weg zu einem guten Job, sondern
in eine Tretmühle, die ihn ausnutzt (das noch für einen Hungerlohn) und
von der er dann mit Mitte 30 vor die Tür gesetzt wird ...

Mann bedenke dabei, daß wir neuerdings bis 67 arbeiten sollen ...
Urg - was mach ich nach meiner ersetn (kreativen) Karriere???

BTW.: bin auch CD (Art) und grad 29 ...
 
Jetzt schlagen ja die Wellen hoch. Bei der ganzen Diskussion sollte nicht vergessen werden, dass es zumindest eine ungefähre Relation zwischen der Qualität der eigenen Arbeit, dem Alter/Berufserfahrung und dem dafür zu zahlenden Preis gibt.

Wenn also ein Auftraggeber mit der gelieferten Qualität eines weniger Erfahrenen Anbieters einer Leistung zufrieden ist - bitteschön.

Wer Wert auf Qualität legt, verlangt vorher Referenzen und bezahlt (jedenfalls meist noch) gut.

Die bisherige Diskussion hat aus meiner Sicht mehrere Argumentationslinien:

1. Ein Unternehmen beschäftigt einen Schüler (= Billigarbeitnehmer) um eine Leistung zu erbringen, die es später teuer (dies wurde bisher jedenfalls angenommen) weiterzuverkaufen.

-- Kritik sehr nachvollziehbar. Läuft so ein bischen in Richtung Lohndumping, aber man kann den Schüler gerne gegen indische oder osteuropäische Programmierer austauschen und der Effekt bleibt gleich.
Große Teutsche Versandhäuser lassen ihre Kataloge irgendwo in Asien reinzeichnen! Der Reinzeichner in Hamburg ist seinen Job los und kauft nicht mehr beim Versender, sondern im Tacco-Mode-Markt.


2. Alle in der Gesellschaft wollen billig, Qualität ist nichts mehr wert.

-- das ist die Realität. Alle kaufen bei Aldi, aber kaum jemand würde die dort herrschenden Arbeitsbedingungen für seinen eigenen Arbeitsplatz akzeptieren. Leute, fasst Euch an Eure eigene Nase! Wer legt wert auf in D produziert Waren (denn nur die sichern hier die Arbeitsplätze!): Gemüse, Textilien - gibts kaum noch, EDV Hardware ... Apple!? usw.

-- hier würde ich aber dagegen halten, dass jeder Einzelne immer noch etwas tun kann. Es sind individuelle Konsumentscheidungen, die Märkte gestalten!

schöne abend,
metropol
 
Der Inhaber einer Agentur (was für eine und wie groß, wissen wir nicht) braucht eine Website, seines Sohn empfiehlt einen Freund, der könne sie machen.
Was ist hier falsch und warum? Was soll anders laufen und wie?

Darf die Agentur nur bestimmte Leute fragen? Wenn ja, welche?
Darf der Schüler nur bestimmte Aufträge annehmen? Wenn ja, welche?
Oder sollten solche Aufträge nur mit einem Flächentarifhonorar abgewickelt werden dürfen? Wie würde der ermittelt?

Was für Jobs dürfen Schüler annehmen? (Ich hab mein gesamtes Studium als Briefträger verdient und hab die gleiche Arbeit gemacht wie die Vollzeitkollegen - durfte ich das?) Was für Jobs dürfen 1Euro-Jobber annehmen? Und Polen, Tschechen, Bulgaren, Inder?

Kollegen, es ist doch ganz allein das Risiko der Agentur, wenn sie einen Schüler mit einem derartigen Auftrag betraut. So wie es das Risiko eines Familienvaters ist, wenn er einen polnischen Fliesenleger das Bad renovieren lässt und nicht den örtlichen Installateur. So wie es das Risiko eines Autofahrers ist, wenn er den Freund des Nachbarn bittet, ihm die Bremsbeläge zu erneuern, und nicht die örtliche Vertragswerkstatt.

Alle sind Täter, aber keiner will Opfer sein.

Und was das "Verheizen" der Agenturleute angeht, die im Forum schon mehrfach zur Sprache gekommen ist: Sie hat ja einen Grund. Der neue 25jährige nützt der Agentur mehr als der alte 32jährige. Eine Agentur braucht nicht viele erfahrene Leute, aber enorm viel Frischfleisch. Sie braucht Leute, die in den Zielgruppen leben, keine alten Säcke. Vielleicht ändert sich das bald, aber im Moment sind die Zielgruppen überwiegend junge Leute – oder mittelalte, die aber als junge Leute angesprochen werden wollen.

Werbeagenturen waren schon immer Durchlauferhitzer, genau wie viele Zeitschriftenredaktionen. Sie müssen den Trends folgen und sie überholen, mittendrin sein im Rattenrennen. Das ist kein Geschäft für dreissigjährige Säcke.

Wer Rattenrennen nicht mag, sollte auch nicht versuchen, in den hippen Medienbranchen sein Geld zu verdienen.

Da fällt mir ein: In Künstlerkreisen ist das genauso, da beargwöhnen die Profis die Hobbykünstler, die mit ihren Weihnachtsbazaren die Preise verderben und Kaufkraft abziehen. Und die Goldschmieden zeigen mit Flammenschwertern auf die Lehrersgattinnen, die nach ein paar Kursen ihren selbstgelöteten Halsschmuck zu Dumpingpreisen verschleudern.

Es ist überall so, überall! Wollt Ihr den Sozialismus? Oder die Ständegesellschaft?
 
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