Webdesign: Wie Firmen anschreiben?

Hatte neulich in einer online-Jobbörse folgendes gefunden:(Sinngemäß)

"Suche jemanden der eine Website für ein Altersheim erstellt. Bitte keine fertigen Templates, daran besteht kein Interesse. Biete 100€".

Auf meine Anfrage, wie er sich denn das vorstellt mit den fertigen Templates und den Hinweis, daß ein individuelles Design allermindestens 1500€ kostet, schrieb er folgende Antwort: (Zitat)

Grosser Irrtum, habe mehrere Webseiten, eine Top- Seite wurde mir fuer EUR 30,00 gebaut. Sicherlich war es ein Freundschaftspreis. Bevor ich EUR 1500, 00 für eine Webseite zahle, dann lade ich mir selber ein Template und mache es zum Nulltarif. Mir kommt es auf das Design an, den Rest mache ich selber
:eek:

So viel zum Thema Preisverfall.
Aber das Design für 30€ würde ich gerne mal sehen:D
 
Zuletzt bearbeitet:
So viel zum Thema Preisverfall.
Aber das Design für 30€ würde ich gerne mal sehen:D

Jo, in einem Zeitalter, in dem die Leute schon myhammer überteuert finden, macht das eben der Klaus. Oder sein 15-jähriger Neffe, der nach zwei Monaten für keine Anfragen mehr erreichbar ist, weil seine Freundin grad Schluß gemacht hat oder er dringend in WoW raiden muß.

Ich würde mir das multimediale Feuerwerk auch gerne mal betrachten, allerdings fürchte ich, daß der Auftraggeber wie so oft gar nicht merkt, was er da zusammengenagelt bekommen hat (schließlich ist er ja nun "im Internet" und gut is) und sich über Qualität und Nachhaltigkeit wenig Gedanken macht.

Hauptsache billig. :eek:
 
So, um diesen Thread mal wieder etwas zu beleben:

Ich habe mich spaßeshalber (sorry) bei einer ähnlichen Seite wie myHammer angemeldet und eine Ausschreibung für eine Website mit Shop für ein kleines Startup Unternehmen eingestellt.
Man kann einen Job ausschreiben und die Leute können sich bewerben.
Den Job kann man dann jederzeit unvergeben löschen.
Also ich möchte fiktiv eine Unternehmenswebseite haben auf der ich mich, mein Unternehmen und meine maximal 100 Produkte vorstelle. Zudem dann noch nen Shop der natürlich ähnlich aussieht wie meine Webseite.

Die Bewerbungen sind dermaßen hanebüchen, daß ich es Euch nicht vorenthalten möchte, da es perfekt zum Threadthema und zum Thema Preisverfall passt.

Würde mich jemand beauftragen mit dieser Jobbeschreibung, würde ich wahrscheinlich ca. 1400 - 1800Eur netto (Nebengewerbe!) dafür veranschlagen.

Die komplettpreis Angebote auf der Plattform reichen von 120EUR bis 974EUR, die meisten sind aber unter 400EUR!

Der mit 120EUR hat in seinem Profil einige Webseiten die er anscheinend gemacht hat mit Bild aufgelistet.
Doch schaut man genau hin erkennt man, daß es typische fertig-Template-Seiten sind die es zu Hauf im Internet gibt.
Alle sind auf englisch und bei den meisten steht lorem ipsum drin.
Ein template kann ich sogar sagen woher man es bekommt:rolleyes:

Ein anderer labert mich in einem ellenlangen Text voll, daß er MS Access,Excel und C++ Programmieren und was-weis-ich alles toll kann, aber kein Wort von HTML/PHP/CSS oder sonstigem was irgendwas mit Webseiten zu tun haben könnte.
Versteh ich nicht.

Wieder ein anderer bietet mir einen 1und1 oder Strato Shop an, was ja nicht grundsätzlich verkehrt ist, bin mir aber nicht sicher ob er dann optisch zu meiner Webseite passen würde?

Es gibt aber auch ein paar seriöse die schon viel gemacht haben und denen ich es sogar anvertrauen würde.

Es ist klar, daß die Jobausschreiber den nimmt der am billigsten ist und sich am besten darstellen kann.
Da ich selbst als Jobler manchmal aktiv bin und mich auch manchmal bewerbe kenne ich die ungefähren Preise auf der Plattform (die bisher über myHammer liegen).
Leider scheine ich oft zu teuer zu sein und mich packte neulich erneut der Frust, als ich von jemanden nach ellenlangen hin-und-her Nachrichten-Schreiberei eine Abfuhr erhalten habe.
Der Job war aus einer .psd Datei ein Joomla Template zu machen und installieren, Joomla Einweisung usw.
Das habe ich für geschenkte 333,20EUR angeboten.
Alleine die Zeit die ich verbracht habe zu schreiben, wären das fast schon Wert gewesen.

Wir haben ja schon festgestellt, daß solche Plattformen nicht unsere Zielgruppe ist, aber es ist schon echt frustrierend unter welchen Preisen diese Arbeiten angeboten werden.
Da klopft einer seine fertig-Templates rein und verkauft sie als seine eigenen, das finde ich schon dreist.

So, das wollte ich nur mal zum Thema Preisverfall loswerden und daß der Thread vielleicht wieder etwas belebt wird.

Doch nun wieder zum Thema "Firman anschreiben":)
 
Hi Mondmann.
Super, dass Du mal einen Bericht aus dieser Perspektive verfasst und hier eingestellt hast. Alle Anbieter sind sicherlich nicht über einen Kamm zu scheren, wie Du ja auch schon schriebst, scheinen einige ja auch ganz ordentliche Arbeit für fast normales Geld abliefern zu wollen.

Ich selber habe nicht viel Ahnung von Webdesign, habe lediglich meine eigene Webseite layoutet und mit viel Zeitaufwand (GoLive) an den Start gebracht. Wollte eben mal wissen, wie sowas geht. :)

Vielleicht kann man bei diesen Billigheimern wie immer Parallelen ziehen zu den Unter-Preis-Handwerkern bei myhammer. Wer sagt denn, dass deren Webseite auch stabil läuft für den Preis? Auf mehreren Browsern gut dargestellt wird etc? DAS muss der Kunde vorher wissen, gesagt bekommen oder erfragen. Und dann relativieren sich nämlich auf einmal die Preise.

Noch eine Parallele: Eine Freundin (Agenturinhaberin, Haus mit Riesengarten, wenig Zeit für nix) bucht bei myhammer einen Trupp Gärtner, die den Garten winterfit machen sollen. Die Jungs sind lahm wie sonstwas, machen nur halben Kram, und auf Beschwerde beim Chef des Unternehmens entgegnet dieser, dass alles Weitere Mehrarbeit und nicht Bestandteil des Angebots sei und zu normalen Preisen abgerechnet werden müsste bei Bedarf. Natürlich leiert sie nicht noch einen Betrieb an, lässt ihn nochmals antanzen und schwupps … sind über tausend Euro weg für beide Aufträge, inkl. Ärgern, Zeitverzögerung und Palaver.

Nie nie nie würde ich über solche Jobbörsen buchen, geschweige denn anbieten.
 
Interessante Erfahrungen, die du da gemacht hast!!
Ich denke, wer Homepages bei My Hammer sucht oder inseriert, liegt von Haus aus
schon in so einem Low-Level Bereich, von dem ein Gestalter nicht leben kann.
Diese Aussagen "30 EUR tolle Homepage" kann man getrost vergessen.

Zu deinem Anschreiben: Ich sehe das insgesamt skeptisch. Die großen Aufträge
sind zu 99% vergeben oder in festen Händen.
Wichtig ist, überhaupt zu Kunden zu kommen – und diese komplett betreuen
zu können, dadurch kann sich noch am ehesten auch mal ein Web-Relaunch
ergeben. Und das lohnt dann.

Da spielen dann ein paar Tausend EUR hin oder her keine Rolle. Hauptsache,
das CMS funktioniert und die rechtlichen Dinge sind abgesichert usw.

Wie gesagt, per Anschreiben an solche Kunden zu kommen sehe ich skeptisch
und an "kleinen" verdient man nicht genug. Wobei gegen ein schnell aufgesetztes
CMS mit ein paar Anpassungen für 500 EUR nicht zu sagen ist, aber da kommt
man auch eher per Zufall dran.

Grüße nach S. !!
MacEnroe
 
@Al

Das ist ja echt derHammer....
..und genau so wie ich es mir vorstelle, wenn man etwas auf so einer Plattform bzw. bei einem "billigheimer" bucht.
Am Ende zahlt man immer drauf.
Das ist beim Webdesign nicht anders und das ist auch das was ich den vermeintlichen Kunden immer versuche zu erklären.

Nun, ich biete ja selbst ab und an auf dieser Plattform an,(nicht myHammer)
aber nur wenn ich das Gefühl habe der Inserent ist seriös und anständig.

Dadurch habe ich zwar ein billiges Erstprojekt gemacht, aber es kam schon mehrfach zu dauernden Geschäftsbeziehungen und auch öfters zu Folgeaufträgen, entweder von demselben Auftraggeber oder durch Weiterempfehlungen durch diesen.
Der Nutzen solcher Plattformen ist also auch nicht ganz von der Hand zu weisen, wobei dies bestimmt Ausnahmen waren.

Wie MacEnroe (Grüße nach V.:) ) schon beschrieben hat, sind die großen Aufträge schon unter der Hand weg.

Ein Onkel von mir ist Selbstständig, der regt sich über die ständigen Anrufe von Webdesignern auf.
Alle wollen Sie ihm eine neue, tolle Webseite verkaufen.

Von daher unterstütze ich MacEnroe's Aussage.

Anschreiben bringt nichts, das einzig was zählt sind Weiterempfehlungen.

Zum Thema "rechtliches im Webdesign" würde ich gerne auf diesen Thread verweisen.
 
Naja was erwartet Ihr von so einer Plattform? Das ist ja per Definition auf Leute ausgelegt die um jeden Preis sparen wollen. Da ist es imo reine Zeitverschwendung als Dienstleister mitzubieten...

Die Effektivste Möglichkeit an neue Aufträge zu kommen ist es imo den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und potentielle Kunden anzurufen, insbesondere lokal. Nicht selten rennt man hier auch offene Türen ein.

Gruß, Dave
 
Ja?
Wie denn?


@kyxh2o

Prinzipiell ne gute Idee.
Aber hierzulande ist es so, daß die Pflegeheime in der Stadt-Homepage mit eingebunden sind.
Von daher...aber werde mich mal genauer umsehen.

Gemeinnützig können auch sein: Kindergärten, Caritas, kleine Hilfsverbände, freiwillige Feuerwehr, Jugendtreff, Sozialstationen. Nur um deinem Bild vom "Pflegeheim in der Stadt-Homepage" mal mehr Perspektiven zu verschaffen.

Ich denke man sollte sowieso mit der Aussage: "Ich bin angesehen und gut", vor allem im Bereich "Webdesign" aufpassen. Schließlich gibt es 13-jährige die erstellen bessere Seiten als so mancher kommerzieller "guter". Es kommt wohl eher auf den Geschmack des Kunden an, ob man gut ist oder nicht. Sonst wäre es aus meiner Sicht übertriebenes "Eigenlob" und somit kommt sicherlich nicht gut an.
 
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