Anders gesagt: Schuster bleib bei deinen Leisten. Genau mein Reden.
Die Empfehlung, dass ein Schuster bei seinen Leisten bleiben sollte, ist mit Blick auf viele Webseiten sicher erforderlich, aber eine Grenze zwischen Anbietern ziehen zu wollen, die vorgeben, für die Aufgabe qualifizierter zu sein, als andere, führt nicht zu besseren Ergebnissen. In dem Beispiel der Website für die afrikanische Segelmannschaft wurde bereits deutlich, das es nicht mal für einen Professor für Design zu schaffen war, ein Ergebnis abzuliefern, das die Fachwelt mit Entzückung bejahen würde. Dem Verantwortlichen kann niemand einen Mangel an Qualifikation absprechen, denn er ist (laut Google) nicht nur gelernter Kaufmann und graduierter Kommunikationsdesigner sondern auch Psychologe. Ein Experte in Fragen der Unternehmens- und Marketingkommunikation. Jemand, der sich keinen Vorwurf gefallen lassen müsste, bei seinen Leisten zu bleiben. Dennoch wird auch er nur an dem Ergebnis seines Einsatzes bemessen und das ist im Fall von
www.teamshosholoza.com kaum der Rede wert.
Um den Markt in ein Gleichgewicht bringen zu können, bedarf es neuer Fachleute für das Web 2.0, die in mehreren Disziplinen geschult und erfahren sind. Know How in den Bereichen Gestaltung, Kommunikation, Medien und Technik ist dabei Pflicht, denn wer nur Designern (die i. d. R. nicht programmieren können oder dies nicht wollen) und nur Informatikern (die i. d. R. nicht gestalten können oder dies nicht wollen) oder nur PR-Leuten (die i. d. R. nicht gestalten und nicht programmieren können oder dies nicht wollen) die Öffentlichkeitsarbeit für die Unternehmen überlässt, dann wird sich zum Thema Webdesign nichts ändern. Optimal wäre der Einsatz eines neuen Berufsbildes, das eine Mischung aus Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Design und Ingenieurwesen ist. Doch wer in diesen Bereichen über fundierte Kenntnisse verfügt, für den ist Webdesign ebenso unattraktiv wie die programmtechnische Entwicklung für das Web, denn das große und schnelle Geld verdient man woanders und offline.
Als Service wird Webdesign auch weiterhin von den Unternehmen angeboten, aber nur für wenige rechnet sich dieser Sub-Bereich neben den Hauptgeschäftsbereichen. Trotzdem werden diese Anbieter auf die vereinzelte Nachfrage ihrer Kunden für den Bereich reagieren, aber nicht mehr zu jedem Preis. Ich sehe es als unproblematisch an, wenn ein Architektenbüro nicht nur den Auftrag im Bauwesen annimmt sondern auch die Website für den Kunden generiert, den Content für einen Katalog gestaltet sowie eine Videodokumentation als Podcast produziert. Jedes Unternehmen bleibt Powerseller in eigener Sache. Was gut ist oder als Gutes abgenommen wird, entscheidet nur der Kunde. Wie viele Fachkenntnisse ein Kunde von diesen Dingen hat, z. B. von Webdesign, erklärt die Existenzen unzähliger, grauenhafter Webseiten, die sich gegen das Web 2.0 sperren. Müll ist offensichtlich schick. Um die Situation zu ändern, wäre es Aufgabe der Kunden, sich selbst mit der Materie auseinander zu setzen, um zu begreifen, was ein Unternehmen für sein Geld erwarten kann und was es letztendlich dafür bekommt. Doch weil Kunden dafür keine Zeit und kein Interesse haben, wird es weiterhin alle Sorten von Anbietern geben, unabhängig ihrer jeweiligen Kompetenzen.