Ich hab erst kürzlich ein Storage im fünfstelligen Bereich gekauft. Zehn Stück sogar, wir reden also von einem ordentlichen sechsstelligen Betrag den ich dafür ausgegeben habe. Und da ich weiß, dass du in der IT arbeitest, weiß ich auch, dass du genau weißt, was da (abgesehen von einem 400GB großen Flash-Cache) für Speichermedien verbaut sind (so viel Wissen in einem Satz...)
Es steht doch jedem frei sich einen iMac mit SSD zu konfigurieren, ich verstehe nicht wo das Problem ist? Der Aufpreis vom 1TB Fusion Drive auf eine 256GB SSD beträgt beim 27" iMac 125€, oder knapp 6% für das Basismodell (2.099€) respektive 5,5% für das mittlere Modell (2.299€). Beim Topmodell für 2.599€ bekommt man für 125€, oder 4,8% mehr, eine 512GB SSD. Die Preise in DE sind aufgrund der hohen Steuern und Abgaben deutlich höher als hier in den USA (bedankt euch bei der verantwortlichen Lobby). Hierzulande beträgt der Aufpreis beim 27" iMac $100 oder 5,6% beim Basismodell ($1.799), 5% beim mittleren Modell ($1.999) oder 4,3% für die 512GB SSD beim Topmodell für $2.299. Auf den Preis kommt zwar noch die Mwst drauf, am Verhältnis ändert das aber bekanntermaßen nichts. Wer an 125€ scheitert sollte sich wahrscheinlich ernsthafte Gedanken machen, ob ein über 2.000€ teurer Rechner wirklich eine kluge Entscheidung ist.
Letztlich sieht man doch dasselbe Spiel bei den MacBooks, nur in grün. Hier verbaut Apple bereits ausschließlich SSDs. Und hier wird genauso gemotzt und gezetert, warum ein vierstelliges Notebook nicht von Haus aus bereits mit einer 1TB SSD ausgestattet wird und dass man bei der Konkurrenz doch schon 2TB zum halben Preis bekommt. Ich wage zu prophezeien, dass sobald Apple den iMac ausschließlich mit SSD anbietet genau dasselbe Gejammer über die viel zu kleinen SSDs in iMacs beginnt.
Und ich finde es recht amüsant, dass es scheinbar so schwierig ist zu akzeptieren, dass Ansprüche, Vorstellungen und Erwartungen sich von Anwender zu Anwender unterscheiden und es durchaus Anwender gibt, die mit einem klassischen Festplatte oder einem Fusion Drive zufrieden sind. Ich weiß, Autovergleiche sind ausgesprochen "populär" in Computerforen, aber nur mal als Denkanstoß: Warum regt sich eigentlich niemand darüber auf, dass Volkswagen - immerhin ein selbsternannter deutscher Premiumhersteller - selbst das Topmodell des Passat für 40.000 Euro Grundpreis mit dem 1,5l 150 PS Basismotor ausstattet und nicht mal für gutes Geld eine ordentliche Motorisierung anbietet? Oder das im 20.000€ Golf standardmäßig ein 1.0l 90 PS Rasenmähermotor steckt und der Aufpreis auf magere 115PS stolze 5.635€, oder 28%, kostet? Bei Autos akzeptiert man scheinbar, dass manche Autofahrer mit 90 PS zurechtkommen während andere 300 PS brauchen. Gleichzeitig wird bei Computern aber verlangt, dass gefälligst alle Hersteller schon in der Basisversion einen 300 PS Motor verbauen sollen weil er schließlich viel besser und schneller ist und gefälligst niemand mit 90 PS zurechtzukommen hat. Versteh mich nicht falsch, ich hätte absolut nichts dagegen wenn Apple den iMac standardmäßig mit SSDs ausstatten würde (dann aber bitte mindestens 1TB, weil 256GB sind sowas von 2005). Es ist die Hybris die ich nicht verstehe.