was zahlt ihr euren praktikanten?

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vielleicht hat ja einer von euch selbstständigen auch praktikanten. was zahlt ihr denen? wo macht ihr unterschiede, schüler, grundstudium, hauptstudium usw.?
 
Die können froh sein, wenn ich mal nett bin. Das muss reichen. :hehehe:

Kommt auf die Branche an. Ab 400 Euro geht bei uns los.
 
Kommt darauf an, welche Arbeit die Praktikanten leisten.

Schüler die von der Schule aus ein Praktikum machen müssen/sollen bekommen nichts. Das ist ohnehin mit den Schulen so vereinbart. Schulpraktika sollen nicht zur Ausbeutung der Schüler dienen und daher gibt es auch keine Vergütung.

Allen anderen wird angeraten sich lieber als studentische Aushilfe als als Praktikant zu bewerben, da man sie dann auch als "Angestellte" nutzen kann (bitte nicht falsch verstehen!). Als Aushilfe hat man dann auch Anspruch auf eine, in der Branche übliche, Bezahlung....ggf. natürlich auch mehr Arbeit und Verantwortung als ein Praktikant.

Falls ausdrücklich ein Praktikumsplatz angefragt wird, dann zahlen wir nur die Fahrtkosten in einem gewissen Umkreis.
 
tja, es bewerben sich bei mir (grafikdesign) praktikanten mit abenteuerlichen lohnvorstellungen. da ich selbst jedoch startupper bin und es gerade so für mich reicht, kann ich fasst nichts bezahlen. möchte aber keinen ausnutzen und dachte eher an eine aufwandspauschale von 100€? hm, währe mein erster....
 
Ich hatte mich immer an Lehrlings-/Auszubildenden-
Bezahlung orientiert – eher etwas darüber – habe die
Praktikanten aber auch „rangenommen”, sie sollten
und mussten in der gesamten Agentur prduktiv arbeiten.:)
Zigaretten holen oder Kaffeeekochen machte die
Schreibkraft, die Reinigungsarbeiten die Putzfrau.:D
Es waren allerdings immer längerfristige Praktikas.

Gruss Jürgen
 
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Praktikanten - Entgeld -

Hallo,

für Diplompraktikanten, letztes Semester, schreiben Ihre Diplomarbeit über ein Firmenthema haben wir 800 Euro gezahtl. Dauer jeweils 6 Monate.
 
tja, es bewerben sich bei mir (grafikdesign) praktikanten mit abenteuerlichen lohnvorstellungen. da ich selbst jedoch startupper bin und es gerade so für mich reicht, kann ich fasst nichts bezahlen.

Bei solchen Forderungen würde ich ohnehin keinen Praktikanten einstellen.
Meine Erfahrung hat leider gezeigt, dass die meisten Praktikanten das Geld nicht wert sind. Solange sie die Arbeit tun können, die sie sich auch in ihrem späteren Beruf erträumen läuft alles gut.
Sobald man sie aber mal zum Supermarkt schickt oder von ihnen eine kurze Kurierfahrt zum Kunden wünscht (das klassische Beispiel Kopieren oder Kaffeekochen führe ich ja garnicht an), wird sich gleich beschwert, man wolle sie ausnutzen.
Eine studentischen Aushilfskraft hat sich darüber bisweilen noch nicht beschwert.

Ich weiß aber auch, dass diese Studenten in den Bereichen nunmal ein Praktikum für ihren Lebenslauf brauchen - und keinen "Job" im herkömmlichen Sinne. Aber auch ich wäre nicht gewillt solche Lohnforderungen zu bezahlen. Mein Chef ebenfalls nicht. Dafür wird aber auch kein Praktikant überfordert.

Wir hatten dieses Vorkommen bis jetzt auch mehrmals und haben den Bewerbern einfach geantwortet, dass wir ihren Aufwand entschädigen - mehr nicht. Bis jetzt fanden sich aber drei Praktikanten, die engagiert genug waren dieses Angebot anzunehmen.
 
Ich war vor 1,5 Jahren noch auf "der anderen Seite" – Design-Praktikantin.
Hab mich bei 7 verschiedensten Agenturen beworben, von großer Werbe-
agentur mit internationalen Kunden bis hin zum kleinen 1-Personen-Büro
(alle in einer deutschen Großstadt). Die mir angebotenen Bezahlung (5-
Monats-Pflicht-Praktikum, 7. Semester, also knapp vor fertig) lagen alle
zwischen 350 und 550 Euro bei einem Arbeitseinsatz wie ein normal fix
angestellter Grafikdesigner und einer gut gefüllten ~>42h-Woche.

:)
 
Leuten die schon ein paar Semster studieren, sich am Computer dementsprechend schon etwas auskennen und somit produktiv eingesetzt werden können, sollte man nicht nur die Fahrtkosten erstatten...

Es gibt seit ein paar Jahren eine Gemeinschaft von Agenturen (zugegeben, etwas größere Läden), die sich auf einen Mindestsatz für Studienpraktika geeinigt haben. Das sind, glaube ich, 400 € gewesen. - Finde ich okay, ist für dich aber wahrscheinlich gerade ein Vermögen.

Wenn das Praktikum über einen längeren Zeitraum gehen soll, kann man ja klein anfangen und sich langsam steigern. Erfahrungsgemäß muss man den meisten ja sowieso erstmal zeigen, wo es lang geht... ;)

Mit so einer Staffelung wird sich jeder, der die Nase nicht zu hoch trägt (oder der nachweislich schon etwas kann) zufrieden geben, denke ich. Geht ja schliesslich vorrangig erstmal ums Lernen. :)
 
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…lagen alle zwischen 350 und 550 Euro
bei einem Arbeitseinsatz wie ein normal fix angestellter Grafikdesigner
und einer gut gefüllten ~>42h-Woche.:)


Das nenne ich Ausbeutung!:(
Aber das Thema ist
so alt wie das Praktikantentum. Traurig ist hierbei,
das es teilweise vorgeschrieben ist, jedoch weder
eine Qualitätskontrolle der auszuführenden „Tätig-
keiten” noch eine angemessene Entlohnung statt-
findet. Von einer gesetzlichen Regelung kann wohl
nur geträumt werden, wenn man liest, wie Minister,
Abgeordnete und Parteien mit ihren Praktikanten
umspringen. Sind wir doch ehrlich! Praktikanten sind
höchst willkommene und billige Arbeitskräfte, egal
ob als engagierte Fach-Praktikanten mit beruflichen
Background und damit eindeutigem Gewinn für die
Firmen oder eben als Hilfsarbeiter ohne Bezahlung.

Gruss Jürgen
 
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Vorbeugung schützt vor Nachzahlung! Vor dem Stuttgarter Arbeitsgericht und dem Landesarbeitsgericht hat es ein Anwalt schon im Mai letzten Jahres erfolgreich für eine Praktikantin durchsetzen können, dass sie eine Nachzahlung erhält, nachdem die Gerichte festgestellt haben, dass der Praktikumsvertrag des Unternehmens sittenwidrig sei, weil er einen ausbeuterischen Charakter habe. Die Stuttgarter Arbeitsrichter sprachen der Klägerin für den Zeitraum ihrer Beschäftigung jeweils 1500 Euro monatlich zu (statt der 375 Euro, die sie mtl. als Praktikantin erhielt) und damit wurde die junge Frau für das Unternehmen ebenso teuer wie eine Angestellte. Gegen das Urteil hat das Unternehmen (ein Verlag) vergeblich Berufung einlegt und musste nachzahlen.

Das Urteil hat bundesweit Aufsehen erregt und ist richtungsweisend für alle Arbeitsgerichte in Deutschland. Immer mehr Praktikanten beschreiten den Klageweg, um sich gegen Unternehmen zu wehren, wenn Verdacht auf Ausbeutung besteht oder die Tätigkeit keinen Ausbildungscharakter hat. Der Beschluss ist auch eine unmittelbare Warnung an alle Selbstständigen, die bei ihrer Suche nach Praktikanten Ausbildungszeit mit Arbeitszeit verwechseln. Wer Praktikanten als kostenlosen oder kostengünstigen Arbeitskraftersatz einstellen möchte, muss sich später nicht wundern, wenn die Praktikanten vor das Arbeitsgericht ziehen, um ihr Beschäftigungsverhältnis gerichtlich überprüfen zu lassen. Damit sich Unternehmen nicht verrechnen: Zu den Nachforderungen kommen die eigenen Anwaltskosten, die Anwaltskosten der Gegenseite und die Gerichtskosten dazu. Praktikanten haben in der Sache nichts zu verlieren, wenn sie ihre Sachverhalte auf den Prüfstand stellen, aber für Unternehmen gibt es unerwünschte Nachwirkungen.

Tipp: Wer als Unternehmer nicht für solche Fälle gerüstet und liquide ist, sollte auf das Angebot besser verzichten Praktikanten zu suchen und stattdessen Mitarbeiter ausbilden oder als Teilzeitkraft beschäftigen. Das erspart Unternehmen viel Ärger, Zeit und Geld. Wer ausbeutet, statt ausbildet, handelt sittenwidrig. Die Arbeitsgerichte kennen kein Pardon.

Quelle:
http://www.aller-zeitung.de/newsroom/regional/dezentral/regional/art3411,602247
 
Also bei uns werden zwischen € 1000,- und € 1400,- Brutto gezahlt. Wir nehmen allerdings nur Praktikanten von BHS (Vorzugsweise mit einem Wirtschaftsschwerpunkt) oder Studenten mit ausgezeichneten Noten (natürlich nicht trennschaft niedergeschrieben oder gar das wichtigste Kriterium - Schnitt sollte jedoch trotzdem nicht schlechter als 1,5 sein) oder anderen Referenzen.

* Ich muss allerdings auch anführen, dass wir nur 2 dieser Plätze vergeben und diese Personen meist auch mittelfristig an unsere Unternehmung zu "binden" versuchen. Finanziell ist es während der ersten Monate für uns mehr oder weniger ein "Nullsummenspiel".

Branche: Consulting
Standort: Wien
 
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Tschja, lieber Alpin,

das mag ja richtig sein und auch lobenswert.
Aber an der Praktikantenrealität geht es leider
vorbei. Zu wenige klagen – viel zu viele nehmen
das Sklavendasein einfach hin. Sei es Unkenntnis
oder Angst oder „Hauptsache ich habe das vorge-
schriebene/geforderte Praktikum”.

Ich meine, solange es keine gesetzliche Regelung
wie bei Ausbildungsverträgen gibt, bleibt uns der
Ausbeutermissstand erhalten. Natürlich im Sinne
des Praktikanten – sonst würde es ja noch weniger
Praktikantenplätze geben.

Gruss Jürgen
 
Ich habe bei meinem Praktikum neben 1400 USD/Monat noch einen Mietwagen bekommen.
 
Ich war vor 1,5 Jahren noch auf "der anderen Seite" – Design-Praktikantin.
Hab mich bei 7 verschiedensten Agenturen beworben, von großer Werbe-
agentur mit internationalen Kunden bis hin zum kleinen 1-Personen-Büro
(alle in einer deutschen Großstadt). Die mir angebotenen Bezahlung (5-
Monats-Pflicht-Praktikum, 7. Semester, also knapp vor fertig) lagen alle
zwischen 350 und 550 Euro bei einem Arbeitseinsatz wie ein normal fix
angestellter Grafikdesigner und einer gut gefüllten ~>42h-Woche.

:)

Ich bin zwar kein Designer, bekomme von "der anderen Seite" aber viel mit (also von den diversen Agenturen, Produktionsfirmen, Verlagen etc.) und kann das alles soweit bestätigen. Außerdem gilt in den meisten Fällen: Je größer und bekannter die Firma, desto niedriger die Bezahlung und professioneller die Ausbeutung.

Ich frage mich ja immer, wie die Praktikanten in diesen 6 Monaten Miete und Lebenshaltung bezahlen sollen, wenn sie für das Praktikum in eine andere Stadt umziehen und Vollzeit arbeiten müssen (d. h. ohne die Möglichkeit eines Zweitjobs).
 
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Als Kreativer musste ich schon einiges über mich ergehen lassen, bin aber selber (noch) nicht Arbeitgeber.

Ich denke man muss unterscheiden zwischen Einsteigern/Anfängern die noch nichts können und den Leuten, die bereits einen Beitrag zum Erfolg der Firma leisten können. Auch die Lebensumstände der Kandidaten spielen eine Rolle. Wer bei Mutti wohnt kann eher mit einem Trinkgeld auskommen, als ein junger Erwachsener, der bereits selbstständig über die Runden kommen muss.

In meinem ersten Praktikum auf einer Werbeagentur in Zürich wurde ich am besten bezahlt. 1600.- Franken pro Monat. Damit lassen sich die Grundkosten des Lebens knapp decken (WG-Zimmer 500-900 Franken in Zürich). Dafür wurde ich aber als volle Arbeitskraft eingesetzt und ich habe ab dem ersten Tag unbezahlte Überstunden bis spät in die Nacht geleistet.

In meinem letzten Praktikum bei Designern in Amsterdam wurde ich am schlechtesten bezahlt - ich habe lediglich 300 Euro verdient. Damit war nichts zu decken, mein kleines billiges Dachzimmer hat 350 Euro gekostet. Man rechne selbst, wie lange man da wohl als Student sparen muss um sich ein halbes Jahr Praktikum leisten zu können! Dafür habe ich eigentlich erwartet, dass ich viel Betreuung erhalte, experimentieren darf und nur einen kleinen Teil der Zeit wirklich produktiv sein muss. Die Firma hat mich aber als normale Arbeitskraft eingesetzt, mir kaum neuen Dinge beigebracht, kaum Austausch angeboten, Überstunden erwartet und sicher mehr von mir als billige Arbeitskraft profitiert, als ich von ihnen als Lehrmeister.

So darf es meiner Meinung nach nicht laufen, denn das hat nichts mit Ausbildung zu tun sondern ist eine Ausbeutung der motivierten, jungen Leute. Meine Motivation ist dann auch relativ rasch auf dem Tiefpunkt angekommen und mein Einsatz hat sich nur noch sehr in Grenzen gehalten.

Kurzer Schwede, langer Finn: Arbeit sollte nach deren Wert bezahlt werden. Wenn jemand nicht zu brauchen ist, dann gebt ihm eine kleine Anerkennung (200-300 Euro) Wenn jemand 30% oder 50% oder 70% eines normalen Angestellten leisten soll/kann, dann stehen ihm auch 30%, 50% oder 70% von dessen Lohn zu.

Überlegt euch, wie viel "Ausbildung" ihr bietet und wieviel Leistung ihr erwartet. Und dann bezahlt fair für die Leistung eurer Angestellten. (Zeit die ihr ihnen widmet ist durchaus auch eine Form der Entlöhnung, aber dann müsst ihr ihnen diese Zeit auch zugestehen und ihnen wirklich was beibringen. Wenn ihr Praktikanten nicht ihrer Leistung entsprechend vergüten könnt, (durch Geld und/oder eurer Zeit) dann nehmt keine.

Deutschland ist für Praktikanten aus der Schweiz übrigens längst kein Thema mehr. Wenn renomierte Designbüros mit Aufträgen in Millionenhöhe von ihren Praktikanten verlangen gratis 11 Stunden am Tag zu arbeiten, dann machen da nur noch die ganz verzweifelten mit. Solche Deals haben nichts mehr mit Chancen und Ausbildung zu tun, sondern mit moderner Sklaverei.

Ah ja, ein Praktikantenlohn in der Schweiz bewegt sich zwischen eher tiefen 1000.- Franken und grosszügigen 2500.- Franken (660-1650 Euro)
 
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500€ für ein bezahltes Praktikum. Die werden aber dann auch richtig rangenommen, damit sie etwas lernen und verstehen, dass es keine Schnullizeit ist, die man absitzt. Zumal es einfach ein Privileg ist, diesen Platz zu bekommen.
Praktikanten arbeiten bei uns aber immer nur mit einem Fachangestellten, nie ganz alleine, es sei denn im administrativen Bereich. Und - wir behandeln unsere Praktikanten gut! Aus vielen Ex-Praktis sind richtig gute Fachleute geworden, denen wir zumindest oft einen Denkanstoss fürs Berufsleben geben konnten!

Branche: elektronische Medien
 
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Bei meinem ersten Praktikum, das ich für die Schule machen musste, bekam ich £80 am Tag. Ging zwei Wochen lang.
 
bin ein einmannbüro und es währe schade einen netten menschen, der bei mir ein praktikum machen will nach hause zu schicken, weil ich ihm keine 500€ oder 1000€ geben kann. ich kann ihm nur das anbieten, was ich geben kann. wenn er es annimmt, bin ich dann gleich ein ausbeuter? wenn es eine gesetzliche regelung gäbe, würden kleine startup einmann büros keine praktikanten einstellen können.
 
bin ein einmannbüro und es währe schade einen netten menschen, der bei mir ein praktikum machen will nach hause zu schicken, weil ich ihm keine 500€ oder 1000€ geben kann. ich kann ihm nur das anbieten, was ich geben kann. wenn er es annimmt, bin ich dann gleich ein ausbeuter? wenn es eine gesetzliche regelung gäbe, würden kleine startup einmann büros keine praktikanten einstellen können.

Das ist natürlich richtig, aber dafür kannst du dem "Azubi" sicher mehr von deiner Zeit widmen und ihm viel beibringen. Das ist durchaus in Ordnung! Wenn du ihn aber nur als zusätzliche Arbeitskraft einstellst, weil Praktikanten halt so billig sind, dann geht das nicht auf.

Man bekommt immer das, was man gibt (Ob Geld oder Zeit ist eigentlich gleichgültig). Aber ein Mitarbeiter der sich benachteiligt fühlt, wird kaum Engagement mitbringen ;)
 
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