Was macht niederländisches Typedesign aus?

gegenwind

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Hallo Leute,
ich halte demnächst ein Referat über den niederländischen Font „Scala“. Beiläufig würde ich gerne aufführen, was niederländisches Typedesign ausmacht. Im Vergleich mit weiteren niederländischen Schriften und gebräuchlichen Serif-Fonts ist mir nur aufgefallen, dass das „b“ gerne nicht geschlossen wird und das „g“ im ersten Geschoss gerne waagrecht läuft. An sich finde ich die niederländische Fonts sehr harmonisch und jugendlich, aber vielleicht ist das auch nur eine falsche Einschätzung.

Kann mir jemand ein paar Fakten über niederländische Typografie nennen? Danke!
 
Wir sollen hier DEINE Recherche-Arbeit erledigen? :mad:

Heiliger St.Googel, hilf!
 
Wäre ich daran nicht schon gescheitert, hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. Ich finde mit dem üblichen Begriffen keine aufschlussreiche Webseite über niederländische Typografie.
 
Ich habe keine Ahnung vom Typedesign,
aber gibt es überhaupt ein länderspezifisches Design für Schriften? Von den Sonderbuchstaben abgesehen.
 
Tja, wenn der St.Google nicht hilft, dann gehe mal in eine Fachbuchhandlung oder Bibliothek die oft Fachbücher zu dem Thema haben. Es gibt nicht alles auch online.
 
Na ja, wieder mal lustig, wie auf Google hingewiesen wird. :)

Wenn du dich mit der Scala beschäftigt hast, wirst du sicher schon http://www.martinmajoor.com/6_my_philosophy.html vom Schriftdesigner Martin Majoor zur Entwicklung des Fonts gelesen haben.

Was die holländische Tradition des Typedesigns angeht, wäre ein Stichwort Jan van Krimpen. Die Scala steht da für mich in einer gewissen Tradition zu von ihm entworfener Fonts, wie z.B. die Haarlemmer.
 
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Die „Oranjer“ haben einige phantastische Schriftentwerfer aktuell hervorgebracht: Google mal nach Frank Blokland und Letterror (Just van Rossum/Erik van Blokland) und Gerrit Noordzij und Peter Matthias Noordzij und Albert-Jan Pool und Petr van Blokland ...
 
Und was ist jetzt typisch niederländisches Typedesign?

Daß es tolle Designer gibt, ist sicherlich unbestritten, aber die Ausgangsfrage war doch, was macht das Typische@NL aus?
 
Die Niederländer produzieren jedes Jahr 650 Millionen Kilo Käse. Zwei Drittel werden exportiert, was Holland zum größten Käseexporteur der Welt macht. Im Durchschnitt essen die Niederländer 14,3 Kilo Käse pro Person und Jahr. Kein Wunder, dass Holland auf der ganzen Welt als Käseland bekannt ist.
 
Und was ist jetzt typisch niederländisches Typedesign?

Daß es tolle Designer gibt, ist sicherlich unbestritten, aber die Ausgangsfrage war doch, was macht das Typische@NL aus?
Ja richtig. Habe mich auf einigen Seiten eingelesen, aber habe nur sehr wenig heraus lesen können, was niederländisches Typedesign ausmacht:
„As usual with the Dutch, the italic has a strong, insistent rhythm, perhaps to an extreme.”
 
Zuletzt bearbeitet:
Typisch für die niederländische Schriftgestaltung (»Letterontwerpen«) ist die dominante Position der Lehren Gerrit Noordzijs. Wenn du De Streek (engl. Übersetzung "The Stroke of the Pen") nicht gelesen hast, dringender Tipp. Aufbauend darauf: Typisch für die Niederländer ist eine starke Tendenz zu transitorischen Formen und dem ausgeglichenen Rhythmus von Vorder- und Hintergrund. (Wer noch in DIN-Einteilungen denkt, dann entspricht das noch am ehesten dem Renaissance-Duktus, aber das trifft es nicht ganz.) Aber einfach mal Noordzij lesen und damit die Schriften der KABK-Abgänger analysieren.
 
transitorischen Formen
Was heißt das? Wikipedia konnte mir hier nicht helfen.
Für ein, zwei Nebensätze möchte ich eigentlich nicht ein ganzes Buch lesen. Ich werde in meiner Bib mal rein schauen, aber auslesen werde ich das ist meiner zur Verfügung stehenden Zeit bestimmt nicht mehr.
 
„… transitorische Formen … ” - da ist wahrscheinlich der Duktus mit gemeint,
also die Strichbildung, Anfang, Verlauf und Ende einer Linie.

Holländer waren Seefahrer, als Schrift wichtig wurde,
sie haben Karten gezeichnet und Dokumente verfasst.

Natürlich hat sich das alles vermischt und ist (hoffentlich bald) Geschichte,
aber die sollte man studieren, neben dem Erfinden.

Ahrsib
... wünscht viel Erfolg und gute Noten,
 
Hallo Gegenwind,

ich habe mich nie besonders für ländertypisches Schriften-Design
interessiert. Ausgenommen die „typischen” amerikanischen
Auszeichnungsstile. Mein „Wissen” über niederländisches Schriften-
Design habe ich noch aus meiner Ausbildungszeit und da war
die „Lettergieterij Amsterdam” angesagt. Was heisst „angesagt”, es
war die stilbildende Buchstabenwerkstatt über Jahrzehnte.

In der heutigen Zeit gibt es meines Erachtens keine länderspezifischen
Schriften mehr. Wenn, dann musst du dies im Kontext zum Design
allgemein sehen. Siehe Brody aus der Jahrtausendwende. Ich galube
nicht, dass dein Referat nur über die Schrfitgestaltung ein grossartiger
Erfolg wird.

Gruss Jürgen


(Bei der Übetragung zu MU ging Text verloren!
 
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Entschuldige bitte. Translatorisch muss das heißen, aber die Autokorrektur hat mir einen Strich (o Ironie!) durch die Rechnung gemacht.
Translation (reine Verschiebung der Federfront) vs. Expansion (Veränderung der Federfront). Damit kann man so ziemlich jede Schrift erklären.

Noordzij, Gerrit: De Streek, engl. The Stroke.
Das Buch ist nicht dick und zahlt sich aus. Translation und Expansion werden im 1. Kapitel erklärt.
 
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