Was ist realitätsnaher: Foto oder Video?

Was ist realitätsnaher: Foto oder Video?

  • Foto

    Stimmen: 2 16,7%
  • Video

    Stimmen: 10 83,3%

  • Umfrageteilnehmer
    12
T

Two-Face

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Hallo zusammen,

ich selber mache hobbymäßig relativ viele Fotos und auch Videos für die verschiedensten Anlässe (Geburtstag, Hochzeit, etc.). Letztens habe ich die Verlobungsfeier einer Freundes sowohl auf Foto als auch auf Video festgehalten.

Dabei ist mir u.a. aufgefallen, dass Menschen auf Fotos oder auch auf Videos anders aussehen als in der Realität. Jetzt bitte nicht denken, dass ich ein absolutes Noob oder Laie bin, dem das jetzt gerade aufgefallen ist. Diese "Problematik" ist mir schon immer bekannt.

Mir geht es nur darum, nachdem ich die Fotos und die Videos verteilt habe, ich maßig Beschwerden bekommen habe wie "wie scheiße hast denn du fotografiert, so sehe ich in Wirklichkeit gar nicht aus" oder auch Sachen wie "ist deine Videokamera kaputt, auf dem Video sehe ich wie ein K.... schänder aus".


Ich habe mich dann mal mit dem Brautpaar zusammengesetzt und wir sind dann die Fotos und Videos gemeinsam durchgegangen. Dabei sind dann nicht nur mir, sondern auf dem Brautpaar teilweise krasse Unterschiede aufgefallen.

Der Bräutigam sieht auf jedem Foto, egal wie das Licht war bzw. welches ich eingesetzt habe und unabhängig von den Objektiven, immer scheiße aus. Teilweise anders als in der Realität. Selbst die Braut hat gemeint: "Boah, bist du aber hässlich, so einen heirate ich nicht". :d

Die Braut sah auf den Fotos dagegen immer wunderbar aus, sogar besser als in Realität.


Ich selber hatte sogar Probleme, einige Leute auf den Fotos zu erkennen und war schon fast geschockt, dass das diese Personen sein sollen, die in Wirklichkeit ganz anders aussehen. Schlanke Leute hatten auf einmal ein dickes Gesicht, kleine, stechende Augen oder sahen auf nur komisch bzw. anders aus.


Einzig die Videos waren einigermaßen zufriedenstellend. Aber auch hier gab es einige Beschwerden, dass ich Mist gebaut hätte.
Bei den Videos hat die Braut dann wiederum gemeint: "So hässlich siehst Du ja doch nicht aus, ich heirate dich vielleicht doch noch". :p


Auch ist mir aufgefallen, dass die Frisur stark das Gesicht einen Menschen beeinflussen kann, also ob er jetzt besser und attraktiver aussieht oder eben das Gegenteil.


Der Bräutigam hat mich schon gefragt, ob ich nicht aus den Videos Einzelbilder machen kann, dann er hat überhaupt keine Lust auf den Hochzeitsfotos wie Quasimodo zu sein.


Mein letzte Freundin meinte ebenfalls, dass ich in der Realität viel besser aussehe als auf Fotos. Mir ist auch die "Spiegelproblematik" bekannt und auch hier muss ich sagen, dass mein Spiegelbild dem Video viel näher kommt als einem Foto.



Jetzt wollte ich mal in die Runde fragen wie ihr denkt?

Was bildet/zeichnet die Realität näher/besser ab bzw. wie sehen die Leute einen selber: Fotos oder Videos???
 
Maske vergessen?
Falsche Brennweite?
Feier öde, keiner lacht?
Falscher Bildausschnitt?
Photoshop zu teuer?
...
:noplan:
 
Heißt ja nicht umsonst Objektiv ;)
Aber ohne die Bilder zu sehen, kann man da schlecht was sagen.
 
Jetzt wollte ich mal in die Runde fragen wie ihr denkt?

Was bildet/zeichnet die Realität näher/besser ab bzw. wie sehen die Leute einen selber: Fotos oder Videos???

1. (fast) niemand mag Bilder von sich selbst (das ist unter anderem die "Spiegelproblematik").
2. Wer auf Bildern besser aussieht als in der Realität hat normalerweise keine starke Mimik. Solche Leute sehen auf Bildern so aus, wie man sie in Erinnerung hat, weil sie immer gleich aussehen - die Leute sind "fotogen".
3. Alle anderen sehen auf Videos "realistischer" aus, weil man dort die Gesichter in Bewegung sieht (was eben auch wieder realistischer ist für Leute mit normaler Mimik).
 
Ohne die Bilder zu sehen kann man hier keine Aussagen dazu machen. Sicherlich gibt es Menschen, die einfach nicht wirklich fotogen sind - das ist nun einmal so und dann muss man als Fotograf zu Tricks greifen. Da werden Augen immer zusammengekniffen, der Mund völlig verzogen, blasen sich die Nasenflügel eigenartig auf. Manchmal muss man dann geschickt und unauffällig ein unbemerktes Bild machen, oder man muss ganz gezielt Anweisungen geben und die Leute so dirigieren und anleiten, dass es eben so gut wie möglich funktioniert. Damit wird aus einem (objektiv) unfotogenen Menschen kein Supermodel, aber man bekommt dennoch gute Bilder.

Ich hab keine Ahnung wie du arbeitest, was für Einstellungen du benutzt, wie du Bilder bearbeitest/entwickelst und wie kritisch du beim Sortieren bist, aber es gibt für mich gerade nur drei nahe liegende Erklärungen: 1. du sortierst nicht ordentlich aus bzw bearbeitest die Bilder nicht ausreichend 2. Das Selbstbildnis der Beschwerdeführer entspricht nicht der Realität (oder zumindest nicht dem Moment) 3. Dein Selbstverständnis als Fotograf und dein Vertrauen in deine Fähigkeiten entspricht nicht der Realität (so hart das evtl. nun klingen mag).

Wie gesagt, ohne Bilder zu sehen, kann man da keine konkreten Aussagen zu machen.
 
Danke schon mal für euere Meinung.

Dass ihr die Bilder nicht sehen könnt, ist ja klar.

Nachbearbeitung mache ich nicht so viel, da ich mit den meisten Bilder eigentlich zu friede bin. Natürlich muss auch hier und dort mal eine Korrektur gemacht werden.

Aber wenn 3 Personen sagen, dass Leute in Realität nicht so wie auf dem Foto aussehen, dann kann man sich irgendwie nicht irren.


Und wie schon erwähnt, habe ich mit verschiedenen Licht und unterschiedlichen Objektiven gearbeitet. Und trotzdem sahen die Leute auf den Fotos anders aus. Mit der "einfachen" Videokamera dagegen sahen fast alle so aus, wie ich ich sehe und kenne.
 
Digitalbilder müssen genauso wie Analogbilder entwickelt werden und dabei legt man dann den "Look" fest - in etwa so wie man bei der Filmauswahl damals den Look bestimmt hat. Aus der Kamera kommen direkt nette Schüsse raus, aber für ein Foto muss das Bild erst gescheit entwickelt werden.

Dir ist auch bewusst, dass Brennweiten maßgeblich für die Tiefenwirkung und die Plastizität verantwortlich sind? Irgendwas muss ja dabei maßgeblich schief gelaufen sein - und wenn es nur die Wahl des Bekanntenkreises ist, der sich geschlossen für unwiderstehliche Supermodels hält. :crack:
 
Kameras machen keine Bilder, Bilder entstehen im Kopf. Und unfotogene Menschen gibt es auch nicht, nur schlechte Fotografen. Damit kommen wir auch schon zu Punkt drei: Es gibt keine Ausreden für schlechte Bilder.

Beides ist auch nicht sehr realitätsnah, wir nehmen nicht einen rechteckigen Bereich gleichzeitig war sondern sehen punktuell. Wobei ich jetzt gerade selber Realität und subjektive Warnehmung verwechselt habe. Eigentlich wollte ich auch nur hinterfragen ob jemand "realitätsnahe" Bilder haben möchte. Fotografie ist ein bildgebendes Verfahren, wie auch Elektronenmikroskopie oder Zeichnen im Sand. Die Frage ist, was man ausdrücken möchte und wie man das technisch und menschlich umsetzt.
 
Natürlich gibt es Fotogenität. Heißt ja nicht, dass die Kamera und der Fotograf unwichtig wären. Es gibt so viele Faktoren die noch mitspielen. Symmetrie eines Gesichts, Mimik, Wohlbefinden, ...

Es gibt ja auch Attribute die nachweislich als schön gelten, weil diese als Empfinden einfach in unseren Genen verankert sind.
 
Du darfst Gesichter nicht von zu nah fotografieren, sonst wirken die Nasen unnatürlich groß weil die Perspektive das Gesicht so verzerrt. :-D
 
Vielleicht liegt es auch daran wie du mit den Leuten "arbeitest". Oder umgekehrt: wie die Leute mit der Kamera interagieren.

Ich gehöre eindeutig zu den Leuten, die man am besten fotografiert wenn sie es nicht bemerken. Sobald ich "posen" soll, hab ich den berühmten Stock im Hintern. Ich kann zwar einigermaßen freundlich gucken, wirke aber immer etwas steif. Das sind oft nur Nuancen.. Der Mund lächelt, aber die Augen nicht. In Kombination ergibt das keinen freundlichen Gesichtsausdruck sondern ein aufgesetztes Lächeln.

Simpel ausgedrückt: ich kann keine Beziehung zur Kamera herstellen. Die sehe ich aber. Da ist ein Kasten mit rundem Ding vorne dran, das ein freundliches Gesicht erwartet.

Deine Aufgabe ist es dann, so gut wie möglich dafür zu sorgen, dass dein Model die Kamera gar nicht wahr nimmt, das "Posen" bleiben lässt und natürliche Emotionen zeigt.

Ein Hochzeitspaar kann auf dem Foto nicht glücklich aussehen wenn es mit der Situation unzufrieden ist. Wenn das Ohr juckt oder die Körperhaltung anstrengend ist, sieht man das. Und wenn du genau das einfängst, wirken die Bilder entsprechend.

Du darfst Gesichter nicht von zu nah fotografieren, sonst wirken die Nasen unnatürlich groß weil die Perspektive das Gesicht so verzerrt. :-D
Oder einfach mal vom 14mm auf eine längere Brennweite wechseln. :hehehe:

Edit: Achja.. die "Technik" spielt natürlich auch eine Rolle. Da wo das Auge x Blendenstufen unterscheiden kann, packt die Kamera ein paar weniger. Wenn man es "richtig" anstellt, wird aus dem Supermodel ein kontrastarmes, hässliches Entlein, weil vom Nuancenreichtum des Gesichts eben nicht mehr viel übrig bleibt.

Kannst du leicht selbst testen, indem du bei den schlechten Bildern mal den Tonwertumfang verringerst. Wenn die Braut immer noch bombe aussieht und der Bräutigam immer hässlicher wird, war er schlecht ausgeleuchtet und sie gut.

Oder er IST einfach hässlich. Soll ja auch vorkommen. :crack:
 
Without pics, it didn'nt happen oder wie? :suspect:

:hehehe:
 
Schlanke Leute hatten auf einmal ein dickes Gesicht, kleine, stechende Augen oder sahen auf nur komisch bzw. anders aus.

Welchen Abstand hattest du denn zu den fotografierten Personen? Und ganz wichtig: Wie alkoholisiert waren die zu dem Zeitpunkt?
 
Vielen Dank für euere Meinungen. Die hier angegeben Tipps/Fehler habe ich meiste eingehalten bzw. vermieden. Die Leute befanden sich noch in einem relativ nüchternen Zustand und zu nah war ich auch niemals. Es waren sowohl Außen- als auch Innenaufnahmen dabei.

Wo es mir aber hier in diesen Thread geht, ob nun eine Foto-Aufnahme oder eine Video-Aufnahme eine Person bzw. das Gesicht authentischer wiedergibt. Ich habe in den letzten Tage einige Tests gemacht und habe einige Fotos (verschiedene Objektive) und Videos von mir gemacht. Keine Bewegtaufnahmen sondern einfach stur auf einem Stuhl gesessen und ein bisschen mit der Kopfhaltung und der Mimik gespielt - und ich bin natürlich nicht direkt vor der Linse gehockt.

Ich habe dann beides, Foto- und Videoaufnahmen, meiner Freundin und meinem Bruder gezeigt. Beide waren sich sofort einig, dass die Videos (Standbild !!) mich bzw. mein Gesicht viel realitätsnaher wiedergibt als die Fotos. Und sie haben dabei wirklich drei Vergleiche gehabt:

- mich in Realität auf dem Stuhl sitzend
- die Fotos
- die Videos bzw. die Standbilder von den Videos

Ich selber kann das jetzt nicht genau beurteilen, aber ich gefalle mir auf den Videos sehr viel besser als auf Fotos.


Woran kann das denn nun letztendlich liegen, dass Videos ein Gesicht authentischer wiedergeben als Fotos.


Auf der anderen Seite bin ich darüber auch verwirrt. Schaut man sich Fotos und Filme von irgendwelchen Schauspielern an, so sehen sie sowohl auf Foto und im Film für mich nahezu identisch aus.
 
Also mir gefallen meine Bilder besser, wenn ich was im Tee habe, die sind immerhin spaßiger ;)
 
Hast du bei deinem Test auch versucht die Brennweite der DSLR und dem der Cam aufeinander abzustimmen? Sofern du Standbilder verglichen hast, kann ja fast nur der Bildausschnitt, die Perspektive und deine Mimik sich wirklich unterscheiden.

Bei Videos achten man einfach auf andere Sachen als bei einem Bild. Bewegungen lenken ab, Mimiken ändern sich ständig, man achtet darauf wie ein Mensch sich verhält, wie er spricht, usw. - Bei einem Bild hat man nur ein Moment und kann nur das Aussehen, sowie die eingefangene Gestik und Mimik interpretieren.

Hinzu kommt, dass viele Leute sich regelmäßig nur im Spiegel sehen, also frontal und mit der entsprechenden Perspektive. Wie sie allerdings z.B. von der Seite wirken, wissen sie garnicht. (und haben öfters auch eine komplett falsche Vorstellung darüber) Hier fällt mir spontan die krumme Haltung vieler Leute ein. Das fällt vor dem Spiegel bei der Frontalansicht eher wenig auf, und wenn sie sich dann mal seitlich hinstellen, stellen sie sich absichtlich gerade, jedoch im Alltag laufen sie unbewusst in einer gekrümmten Haltung herum und das sieht dann auf einem seitlich-geschossenen Foto natürlich scheiße aus. Da ist die erste Reaktion "so sehe ich doch garnicht aus!" irgendwie nachvollziehbar.

Als konkretes Gegenbeispiel für Video vs. Foto: Es gibt Leute, die mit einem Basketball einfach nicht ordentlich dribbeln können, obwohl sie schon ein Weilchen spielen. Es sieht einfach dämlich aus, in Echt als auch auf einem Video. Ich kann allerdings ein Foto so schießen, dass es aussieht als würde die Person richtig gut dribbeln können.
Dieses Beispiel kann man natürlich ganz einfach verallgmeinern.
 
Woran kann das denn nun letztendlich liegen, dass Videos ein Gesicht authentischer wiedergeben als Fotos.
Hab ich geschrieben. Stichwort: Sonntagsgesicht.

Kann deine Videokamera Standbilder schießen? Wenn ja.. Probier das mal. ;)
 
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