Was ist mit unserem Immobilienmarkt blos los? Rennen wir auf eine Blase zu?

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Slada

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hallo zusammen,

aufgrund einiger Veränderungen muss ich mich zur Zeit mal wieder etwas mit dem Immobilien mieten/kaufen auseinandersetzen. Mir ist schon bekannt dass die Zinsen für Kredite zur Zeit richtig im Keller sind und die gesamte politische Situation dazu.
Wohne derzeit in Südbayern, hab während des Studiums und kurze Zeit danach in München gewohnt. Gerade Südbayern ist auch eine Gegend, in der es "etwas verpönnt" ist das die Frau arbeitet (Status etc..., ohne Wertung meinerseits).

Naja wegen Jobwechsel/Standortwechsel musste ich mich jetzt etwas mit den Mietpreisen/Kaufpreisen beschäftigen. Dabei war eine Option hier im Süden zu bleiben oder nach Hamburg/München zu einer grösseren Gesellschaft zu wechseln.
In meiner Gegend existieren mehrere Städte mit ca. 40k-60k Einwohnern. Hier entstehen massenweise Luxusappartment/Doppelhaushälften für ca. 500 000 Euro. 180qm Wohnfläche, 565qm Grundstücksfläche. Das ist je nach EK-Anteil 2000-4000 Euro Hypothek/Monat!!
Wer soll sowas bezahlen? Sicher gibt es ne Handvoll Chefärzte und einige mit eigener Praxis aber das ist doch eine sehr überschaubare Masse. "Bürgerliche" Reihenhäuser/Neubau kosten 330k Euro Kaufpreis, 153qm Wohnfläche, 350qm Grundfläche.
Und wir befinden uns hier mitten im Bayerischen Hinterland/Allgäu. Ausser einem bekannten Baggerhersteller befindet sich im Umkreis von ca. 100km relativ wenige Arbeitgeber für Ingenieure, IT, Experten, spezialisierte Fachkräfte.

Über Hamburg oder das näher liegende München braucht ich ja gar nicht besonders ausholen, das kennen ja viele. Mieten ab 12€/qm, Kaufpreise für kleine Eigentumswohnungen irgendwo ab 300 000. Selbst wenn beide Partner arbeiten sind das Preise die heftig zum knabbern sind.

Ich frage mich blos die ganze Zeit, wie kriegen die Menschen das heute finanziert? Sicherlich hat ein Teil finanzielle Hilfe durch die Eltern, aber der Rest? Sind das rosa Kalkulationen mit null Spielraum?
Mir kommt es so vor dass wir auf eine gewaltige Immobilienblase zu rennen.
Was denkt ihr dazu?
 
naja, jetzt kommt die Erbengeneration. Und es scheint ziemlich viele wohlsituierte Menschen zu geben. Zumindest in MUC sind die teuersten Wohnungen als erstes weg.
 
Ist doch einfach. Durch den Niedrigzins und günstige Darlehen steigt die Nachfrage und daher der Preis.
Das Problem wird der Wertverlust sein, den eben kein Zins der Welt ausgleicht.

Wenn nach 5 Jahren der Immobilienpreis um 30% fällt, hat man eben von dem Zins nicht viel gehabt.
Deshalb: Finger weg und abwarten. Meine Meinung.

Die Finanzierung ist im Moment ja nicht das Problem.
Schau mal auf Baufinanzierungsangebote der Banken.
 
hallo zusammen,

aufgrund einiger Veränderungen muss ich mich zur Zeit mal wieder etwas mit dem Immobilien mieten/kaufen auseinandersetzen. Mir ist schon bekannt dass die Zinsen für Kredite zur Zeit richtig im Keller sind und die gesamte politische Situation dazu.
Wohne derzeit in Südbayern, hab während des Studiums und kurze Zeit danach in München gewohnt. Gerade Südbayern ist auch eine Gegend, in der es "etwas verpönnt" ist das die Frau arbeitet (Status etc..., ohne Wertung meinerseits).

:confused: Eher im Gegenteil .... kenne keine Frau im Bekanntenkreis, die nicht arbeitet (Südbayern & Allgäu & BW)

Neupreise kenn ich jetzt nicht, aber die Gebrauchtpreise sind ziemlich im Keller.
Eine Bekannte hat sich z.B. in Kaufbeuren für < 50.000 EUR eine 4-Zi Wohnung gekauft.
Beziehbare Einfamilienhäuser gibts in der Gegend auch für < 200.000 EUR

Die Häuser, die du meinst, muss erstmal jemand kaufen. Ein paar reiche gibt es immer.
 
Eine Folge der Eurokrise aus zwei Gründen:

1.) Rückfluss von Kapital aus den südlichen Euro-Ländern, als Folge von Bailout-Aktionen bzw. Bankenrettungen. Mangels Anlagemöglichkeiten fließen die Mittel nun zurück zu uns.
2.) Flucht aus dem Euro - rein in die Sachwerte.

Beides führt, wie angesprochen, zu einer Immobilienblase.
 
Wohne derzeit in Südbayern, hab während des Studiums und kurze Zeit danach in München gewohnt. Gerade Südbayern ist auch eine Gegend, in der es "etwas verpönnt" ist das die Frau arbeitet (Status etc..., ohne Wertung meinerseits).
Ich habe ein Haus in Südbayern (Chiemsee-Nähe) und kenne hier seit Jahrzehnten fast mehr Leute als an meinem Hauptstandort Berlin. In Südbayern ist es ganz im Gegenteil absolut verpönt, wenn die Frau NICHT arbeitet. Die Familien hier sind extrem leistungsbewusst und arbeitsam. Das gilt auch explizit für Frauen, die nur einen Hauptschulabschluss haben, wie 95% der Frauen in meinem Chiemseer Bekannten- und Freundeskreis.


Ich frage mich blos die ganze Zeit, wie kriegen die Menschen das heute finanziert? Sicherlich hat ein Teil finanzielle Hilfe durch die Eltern, aber der Rest? Sind das rosa Kalkulationen mit null Spielraum?
Mir kommt es so vor dass wir auf eine gewaltige Immobilienblase zu rennen.
Was denkt ihr dazu?
Immobilienblasen nach dem Vorbild der USA oder Spanien sind in Deutschland gar nicht möglich. Viele Leute gehen aus verschiedenen Gründen (Altersvorsorge, Eurokrise...) in Immobilienwerte, was sicher nicht verkehrt ist, wenn die Voraussetzungen stimmen, wofür wiederum die Banken sorgen. Ich kenne genug Leute, die wesentlich mehr im Monat für ihre Miete bezahlen als sie für eine Hypothek bezahlen müssten, was ziemlich dumm ist, sofern man nicht ständig den Arbeitsort wechseln muss.
 
Eine Immobilienblase kann es in Deutschland kaum geben. Die Bevölkerung ist rückläufig und viele Gegenden entvölkern jetzt bereits - dort gibt es Immobilien praktisch geschenkt.
In guten Lagen ziehen die Preise massiv an. Ein Freund von mir hat sich z.B. vor 6 Jahren für 750.000 ein Haus gekauft und hat es jetzt für 1.3 Mio verkauft. Es gibt wirklich viele reiche Leute. Die Finanzierung ist kein Problem, der Eigenanteil ist extrem hoch, viele zahlen ihre Hütte sozusagen bar. Der Euro hat letztendlich viele Arten der Altersvorsorge zerstört. Ich war noch vor 7 Jahren überzeugter Mieter. Meine Strategie war das verdiente Geld anzulegen (Aktien, LV, Schatzbriefe etc) - bei x00.000 hätte ich irgendwann aufgehört zu arbeiten, so der Plan. Bei 5-7% Rendite etc etc. Das funktioniert nicht mehr, man muss die Strategie wechseln.
Heute ist es so, dass man letztendlich kaum noch ansparen kann - die Inflationsrate (obwohl noch nieder) ist bereits höher als die Bankzinsen und LV Erträge. Die gesetzliche Rente ist mit Versteuerung, sinkendem Niveau etc vielleicht noch gut für eine Tankfüllung, wenn es mal soweit ist. Hinzu kommt, dass eigentlich jeder, der mit Geld zu tun hat von einer steigenden Inflation ausgeht. Die logische Konsequenz ist also, dass man sich eine Immobilie kauft. Die Idee ist, dass man dann zumindest mal mietfrei wohnt. D.h. statt 250.000 anzusparen (das bringt heute ca. 2500-5000 Euro im Jahr) kauft man sich lieber ein Haus weil man davon ausgeht, dass die Miete, die man im Alter dafür zahlen müsste höher ist als der Ertrag des Erspartens.
Für die Reichen ist das einfach eine zeitliche Umverlagerung von Erträgen. In Toplage relativ risikoarm (auch in den Ländern in denen eine Immobilienblase geplatzt ist, waren Top-Immobilien kaum betroffen, d.h. wer eine schöne Wohnung in NY oder Madrid hatte, den hat das nicht gejuckt. Wer ein Häuschen vor Dublin oder eine Wohnung in schlechter Lage in Spanien hatte, ging bankrott. Die Gefahr besteht in D auch, dass sich Leute, die keine Ahnung und zu wenig Geld haben, durch die Niederzinspolitik jetzt auch noch in eine Immo-Schuldenfalle treiben lassen.
 
:confused: Eher im Gegenteil .... kenne keine Frau im Bekanntenkreis, die nicht arbeitet (Südbayern & Allgäu & BW)

Neupreise kenn ich jetzt nicht, aber die Gebrauchtpreise sind ziemlich im Keller.
Eine Bekannte hat sich z.B. in Kaufbeuren für < 50.000 EUR eine 4-Zi Wohnung gekauft.
Beziehbare Einfamilienhäuser gibts in der Gegend auch für < 200.000 EUR

Die Häuser, die du meinst, muss erstmal jemand kaufen. Ein paar reiche gibt es immer.

Also die Preise kann ich so nicht bestätigen, meine Familie hat vor kurzem selbst in Kaufbeuren ein 60jahre altes Reihenhaus verkauft, 1x Bad OK, Gästebad wirklich renovierungsbedürft. Neue Fenster. Und das ging für 190 000 Euro weg.
50 000 für eine 4 Zimmer Wohnung ist richtig billig, entspricht ja einer umgerechneten Wohnungsmiete von 200-300 Euro kalt bei einigen Quadratmetern. Das war wirklich ein Schnäpchen oder hat einen Haken wie Nachtspeicher, Stadtteil Neugablonz oder Hacken.


Paar Reiche gibts immer klar, aber wenn ich alleine hier anguck was die aus dem Boden stemmen, Wohnen an der MOMM-Villa, Neubauten rund um Oberbeuren etc...

Ohne das es Off-topic wird, aber gerade in der Firma in der tätig war mit ca. 90% Akademikeranteil war es leider Standard das die Frau nicht arbeitet. Da wurdest du schief angeguckt wenn dein Partner arbeitet, nach dem Motto du verdienst nicht genug.
Und ich kenne es ehrlich gesagt aus dem Bekanntenkreis auch nicht grossartig anders.
 
Die meisten Leute, die ich so kenne, da arbeiten beide. Auch bei den Akademikern. Wenn Kinder da sind, arbeitet ein Partner zumindest Teilzeit.
Und ich kenne da auch keine dummen Sprüche :noplan:
 
Hallo,

zum Thema Blase kann ich nichts sagen, wundere mich aber auch wer hier mit welchem Eigenkapital (meist unter 20%) was für Häuser kauft (Argument: die Zinsen sind so schön niedrig).

Meine Freundin ist Bau-Ing. und ist vorsichtig was die Substanz von Häusern angeht. Ihr ist ebenfalls schleierhaft woher die das ganze Geld nehmen.
Wir beide verdienen als Studierte mir einigen Jahren Berufserfahrung sicher nicht schlecht (dazu haben wir keine Kinder und beide geerbt).
Trotzdem ist es mir rätselhaft wie jemand der netto vielleicht 2000,- Euro im Monat hat ein Eigentum mit nur 10% Eigenanteil finanziert (und Kinder sind auch noch geplant).

Kommt da auch nur etwas dazwischen dann ist doch schon Ende im Gelände.
 
Also die Preise kann ich so nicht bestätigen, meine Familie hat vor kurzem selbst in Kaufbeuren ein 60jahre altes Reihenhaus verkauft, 1x Bad OK, Gästebad wirklich renovierungsbedürft. Neue Fenster. Und das ging für 190 000 Euro weg.

Ja, so eines hatten die früher mal (Wertachschleife), hab ich auch mal gehört, dass die
wegen der Lage mittlerweile sehr begehrt sind.

50 000 für eine 4 Zimmer Wohnung ist richtig billig, entspricht ja einer umgerechneten Wohnungsmiete von 200-300 Euro kalt bei einigen Quadratmetern. Das war wirklich ein Schnäpchen oder hat einen Haken wie Nachtspeicher, Stadtteil Neugablonz oder Hacken.

Ja, die Nachbarwohnung kostete auch das doppelte. War also ein richtiges
Schnäppchen. Liegt in einer ruhigen Gegend eher am Stadtrand, aber schon
noch in Kaufbeuren.

Ihr Einfamilienhaus in Unterthingau hatten sie vor paar Jahren noch für 175.000 EUR verkauft,
incl. 1000 qm Grund, Garage, Carport ...


Wenn du Recht hast, müssen die Preise in den letzten Jahren wieder kräftig
angezogen sein..
 
Also ich kann nur sagen dass die Preise bei uns in Luxemburg wirklich mit die höchsten von Europa sind (auf ein ganzes Land und nicht nur auf eine Stadt wie London gerechnet). Wie ich das in ein paar Jahren wenn ich denn endlich mit dem Studium fertig bin bezahlen will ist mir schleierhaft da ich weder Arzt noch Anwalt werde (sind und bleiben immer noch mit die sichersten Geldquellen wie es scheint). Preise von 750'000€ für ein 150qm Einfamilienhaus in ländlichen Gegenden sind da keine Seltenheit. Ein Platzen der Blase (wenn man diese denn so nennen kann) wird schon länger vorhergesagt, aber wann (und ob) es dann irgendwann mal so weit sein wird wissen auch die ach so tollen Wirtschaftsexperten nicht. Wie es scheint haben die Leute hier alle zu viel Geld (wird unserem kleinen Ländchen ja so nachgesagt), nur ist das nicht für jeden so und wenn man nicht gerade viel erbt hat man ein echtes Problem. Einzige Alternative ist hier dann in den Grenzregionen der anderen Länder (Belgien, Frankreich, Deutschland) etwas zu kaufen, wo man dann wieder 1+ Stunde Arbeitsweg (allein die Hin resp. Rückfahrt) hat. Und selbst da sind die Preise noch deutlich höher als bspw. in Bayern oder sonstwo.
 
Hallo,

zum Thema Blase kann ich nichts sagen, wundere mich aber auch wer hier mit welchem Eigenkapital (meist unter 20%) was für Häuser kauft (Argument: die Zinsen sind so schön niedrig).
Das stimmt! Ich kann mich auch immer nur wundern, wie man blind den niedrigen Zinssatz mitnehmen will, ohne daran zu denken, daß der nach der Zinsbindung auch mal wieder hoch gehen könnte. In vielen Fällen wird der Tilgungsanteil der Rate dann noch nicht so hoch sein, daß man das Niveau hält, besonders bei niedrigem EK-Anteil.

[...]Trotzdem ist es mir rätselhaft wie jemand der netto vielleicht 2000,- Euro im Monat hat ein Eigentum mit nur 10% Eigenanteil finanziert (und Kinder sind auch noch geplant).

Kommt da auch nur etwas dazwischen dann ist doch schon Ende im Gelände.
Ich vermute auch, daß das in Zukunft häufiger der Fall sein wird.
 
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