Was ist los mit uns Menschen?

Ist das ein reiner Biologe oder ist der eher philosophisch? (laut Googleergebnissen hat der ja so einiges studiert)
Ähnliche Ansätze kenn ich auch aus der Kommunikationswissenschaft und der Soziologie (Realitätskonstruktion; du siehst was ahmst es nach etc. ... also ein Teufelskreis!) aber jetzt wird's zu abgehoben - hab schließlich noch Semesterferie! *grins*

:)
 
Sheldrake ist Biologe. Das Buch befasst sich mit u.a. mit der Frage nach der Formgebung der Natur. Warum sieht ein Baum aus wie ein Baum? Es bezieht sich aber nicht nur auf Formen sondern auch auf Verhaltensweisen. Ein Beispiel was vielleicht bekannt ist. In England fingen Meisen (glaub ich) irgendwann an die kleinen Aluminium-Deckel von den Milchflaschen zu entfernen die der Milchmann jeden Morgen vor die Tür stellt. Nun haben Meisen in Australien wenige Zeit später dieses auch erlernt und ebenfalls ordentlich Milch getrunken. Wie haben die australischen Meisen in kurzer Zeit das von den englischen lernen können? Seine Erklärung: Morphogenetische Felder.
 
SirJoker schrieb:
Stichwort "Morphogenetische Felder" – Rupert Sheldrake: "Das Gedächtnis der Natur. Das Geheimnis der Entstehung der Formen in der Natur."

Wer diese Theorie von Sheldrake kennt, bzw. sein Buch gelesen hat, kann bei permanenter Berieselung mit schrecklichen Nachrichten 1 und 1 zusammenzählen. Die Nachrichten sind voll von negativen Meldungen, voll von negativen Bildern. Es werden Leichen in den 20-Uhr Nachrichten gezeigt usw. usw.

Hier wird, schenkt man der Theorie der morphogenetischen Felder glauben, ein eben solches Feld aufgebaut und ständig gestärkt – das Resultat sind solche Geschichten wie hier behandelt.

Also schenkt der Welt mehr Frohsinn! Schonmal darauf geachtet wie oft Ihr Heute eurem Gegenüber ein Lächeln geschenckt habt? Wer ein Lachen versendet, bekommt auch eins zurück. :)

dito...und diese Felder werden leider nicht zufällig so negativ geladen.
 
Sheldrake hab ich vor Urzeiten mal gelesen. Ging es da nicht eher, wie der Titel schon sagt, um die Frage nach der Entstehung von Formen in der Natur als um
soziale oder psychlogische Formen? Er meinte doch, dass zB das Aussehen eines Baumes bereits im Keim angelegt sei und die Pflanze dann "nur noch" in diese Form wie in ein vorgebenes Vakuum, eben das morphogenetische Feld hineinzuwachsen braucht??
Du meinst also, dass die Medien ein solches soziales Feld erzeugen, in das die Menschen dann "nur noch reinzuwachsen" brauchen?
Korrigier mich, wenn ich dich da falsch verstanden hab.
Ein interessanter Gedanke, der aber vielleicht auch schon lange bekannt ist und bisher meistenteils als "selbsterfüllende Prophezeiung" bezeichnet wurde.
Ob morphogenetisches Feld oder selfullfilling prophecy (richtig geschrieben?), es wird wohl der gleiche Vorgang gemeint sein.
--
Ich überlege recht oft in letzter Zeit, ob sich jetzt eigentlich die Medien oder die Häufigkeit und Heftigkeit der Gewalt geändert haben, oder beides, oder ob wir sie anders wahrnehmen (sowohl die Medien als auch die Gewalt)
Gestern hab ich zufällig nochmal Bowling for Columbine gesehen. Wenn es in den USA tatsächlich so ist, dass die Kriminalität signifikant gesunken ist, aber die Präsenz von Morden im Fernsehen um ganze 600% (!) gestiegen ist, dann klappt das mit den Feldern und der Prophezeiung nicht mehr ganz.........
Ein anderes Beispiel: Im Irak stimmt sicher nach wie vor einiges nicht. Aber wenn ich an den Irak denke, assoziier ich damit, dass dort an jeder zweiten Strassenecke alle zehn Minuten eine Bombe hochgeht oder jemand entführt/geköpft wird. Denn wenn ich vom Irak was im Fernsehen sehe, ist dort doch meistens wieder solch ein Mist passiert. Es sind, wie Sloterdijk gesagt hat, jedoch eigentlich eher "Nadelstiche mit globalen Ausmassen".
Oder: Wenn in China eine Frau an Vogelgrippe erkrankt, wähnt sich bereits die halbe Zivilisation in einem Überlebenskampf gegen eine neue, schier unbesiegbare Seuche.

Ich glaube eher, dass sich immer mehr Leute von der Hysterie der Medien anstecken lassen und selber hysterisch werden. Den Leuten in den USA wird Angst eingetrichtert. Deshalb brauchen sie Waffen, deswegen brauchen sie Nachrichten, mit denen sie ihre Angst begründen können. Potenzielle Täter wissen inzwischen, welch globale, mediale Aufmerksamkeit sie mit ihren "Nadelstichen" erreichen. Das ist die grosse Verlockung der labilen,verletzten und letztlich auch beschränkten Gemüter(wenn sie ihre Phantasie zu Wirklichkeit machen)
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Zurück zu Friedemanns Beispiel, wie ist das wohl hier einzuordnen?
Ich schätze dies ist einfach eine Affekthandlung. Das ist schon immer vorgekommen und wird bestimmt immer vorkommen.Ich glaube, dass solche Taten auch eher medienunabhängig sind und daher nichts mit Gewalt im Tv usw zu tun haben.
Ganz anders bei Schulmassakern oder anderen geplanten Taten, hier kommt wieder Sheldrake mit seinen Feldern bzw die selbsterfüllende Prophezeiung der Medien ins Spiel.
 
disco schrieb:
dito...und diese Felder werden leider nicht zufällig so negativ geladen.

Tja, das Erzeugen von Angst ist das beste Mittel zur Kontrolle. Das hat die Kirche schon vor Jahrhunderten erkannt.
 
rotkohlmofa schrieb:
Sheldrake hab ich vor Urzeiten mal gelesen. Ging es da nicht eher, wie der Titel schon sagt, um die Frage nach der Entstehung von Formen in der Natur als um
soziale oder psychlogische Formen? Er meinte doch, dass zB das Aussehen eines Baumes bereits im Keim angelegt sei und die Pflanze dann "nur noch" in diese Form wie in ein vorgebenes Vakuum, eben das morphogenetische Feld hineinzuwachsen braucht??
Du meinst also, dass die Medien ein solches soziales Feld erzeugen, in das die Menschen dann "nur noch reinzuwachsen" brauchen?
Korrigier mich, wenn ich dich da falsch verstanden hab.

Ja, bei Sheldrake ging es in erster Linie um die Formengebung der Natur. Er hat es aber auch auf das Verhalten und/oder die soziale Struktur bzw. auf die Verhaltensweise von z.B. Termiten übertragen und in Experimenten dargelegt. (Ok ok Termiten sind keine Menschen....)

Ich überlege recht oft in letzter Zeit, ob sich jetzt eigentlich die Medien oder die Häufigkeit und Heftigkeit der Gewalt geändert haben, oder beides, oder ob wir sie anders wahrnehmen (sowohl die Medien als auch die Gewalt)

Die Art der Nachrichtendarstellung und auch die gesamte Art des Fernsehens (wenn ich hier mal speziell auf das TV eingehe) hat sich verändert. Das fällt nur nicht so auf, da man ja jeden Tag diese Sülze essen muss. Ein Bekannter hat seit Jahren keinen Fernseher mehr und schaut wenn überhaupt nur Filme. Wenn er dann "gezwungen" ist ein paar "Häppchen" des täglichen Wahnsinns zu konsumieren ist er richtig geschockt was da alles fürn Mist zu sehen ist.



Ich glaube eher, dass sich immer mehr Leute von der Hysterie der Medien anstecken lassen und selber hysterisch werden. Den Leuten in den USA wird Angst eingetrichtert. Deshalb brauchen sie Waffen, deswegen brauchen sie Nachrichten, mit denen sie ihre Angst begründen können.

Tja, das ist doch schon fast ein morphogenetisches Feld...
 
Manchmal hat man ja das Glück im Urlaub 2 Wochen keine Medien zu konsumieren und somit nichts von der Welt mitzubekommen.

Das Resultat für mich lautete: Ich habe rein gar nichts verpasst, es hat mir weder privat noch beruflich geschadet dass ich eine "Wissenslücke" hatte.

Theoretisch kann man locker eine Wochenzeitung kaufen und die lesen und alles andere sausen lassen, oder einmal am WE den Wochenspiegel anschauen.

Man schenkt sich einen Haufen Lebenszeit und dröhnt nicht zu, vor allem da in den Nachrichten jeder kleinräumige Muckenschiss weltweit in jedes Wohnzimmer getragen wird und so eine Allgegenwärtigkeit assoziiert wird, die es so nicht gibt.

Und die Nachrichten bestehen nunmal aus den vielen K's: Katastrophen, Kriege, Krisen. Alles wird aufgeblasen, dir wirklich wichtigen Zusammenhänge werden nicht erklärt, da anschließend Big Brother das Dorf läuft.

Sowas ist Gift für die Kinder und Jugendlichen - ich würde sagar sagen das ist jugendgefährdend. Diese unausgewogene Dauerberieselung ist genauso kritisch wie einzelne brutale gewaltverherrlichende Filmszenen.
 
So seh ich das auch, bzw es ist eine sich selbsterfüllende Prophezeiung.

Bleibt die Ausgangsfrage: Werden die Menschen immer gefährlicher oder wird den "gefährlichen Menschen",also den Tätern, zuviel Aufmerksamkeit geschenkt? Also ich hab da zur Zeit echt keine Meinung zu.....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wohl beides: Den Gewalttätern wird zuviel Aufmerksamkeit geschenkt (Beispiel Hooligans – ey geil ich war wieder im Fernsehen...) und die Welt wird gleichzeitig auch immer gewalttätiger. Man muss nur mal ne halbe Stunde Autofahren: Drängler, Fingerzeiger, Vor-der-Kurve-noch-schnell-überholen... (Ok ist vielleicht ein blödes Beispiel, viel mir aber gread so ein, da ich gleich fahren muss)
 
Da kann ich mich anschließen.
Man bekommt nurnoch die extremen Verhaltensweisen mit (Dank der Medien die nurnoch Blut zeigen da der Konsument es so will), es wird als selbstverständlich erachtet aggressiv zu sein, da Alternativen nicht aufgezeigt werden und es so scheint, dass alle so handeln, die Hemmschwelle sinkt, die Reize müssen stärken werden, mehr Blut im TV und die Geschichte dreht sich im Kreis.
Das sind wohl sich gegenseitig beeinflussende Entwicklungen die nicht mehr oder nur noch schwer aufzuhalten sind. Friedliebende Vorbilder brauch die Jugend. Vorschläge?
 
psychopea schrieb:
Da kann ich mich anschließen.
Man bekommt nurnoch die extremen Verhaltensweisen mit (Dank der Medien die nurnoch Blut zeigen da der Konsument es so will), es wird als selbstverständlich erachtet aggressiv zu sein, da Alternativen nicht aufgezeigt werden und es so scheint, dass alle so handeln, die Hemmschwelle sinkt, die Reize müssen stärken werden, mehr Blut im TV und die Geschichte dreht sich im Kreis.
Das sind wohl sich gegenseitig beeinflussende Entwicklungen die nicht mehr oder nur noch schwer aufzuhalten sind. Friedliebende Vorbilder brauch die Jugend. Vorschläge?

Ich habe auch das Gefuel, dass die Gewalt und ihre Verherrlichung genauso zunimmt wie die Darstellung von Sex und ich fuerchte, dass die Menschen dadurch abstumpfen.

Beispiel: Ich erinnere mich noch, dass Die Aerzte mit Liedtexten wie "Geschwisterliebe" und "Schlaflied" auf dem Index landeten und sie eine eigene "Ab 18" LP rausbrachten - heute verkauft sich eine CD ohne "Explicit Lyric" Aufkleber gar nicht mehr und manchmal glaube ich, dass die Musiker absichtlich moeglichst oft "Fuck" in den Texten singen (oder im Falle von Rap: "sagen" :D ), damit sich' s besser verkauft.

Und im Kino und in Computerspielen wird teilweise schon extrem viel Gewalt eingesetzt, finde ich. Es gab viel mehr Diskussionen um Filme, die Gewalt verabscheuend darstellen (Uhrwerk Orange, Full Metal Jacket, American History X) als um diejenigen, in denen Gewalt als Stilmittel gezeigt wird - das finde ich komisch.

Ich bin wirklich kein "Frueher war alles besser"-Typ, aber ich fuerchte, dass durch manche Tendenzen die Menschen einfach abstumpfen und auch das Mass der Dinge verlieren.

Just my 2 cents,

nio
 
SirJoker schrieb:
Tja, das Erzeugen von Angst ist das beste Mittel zur Kontrolle. Das hat die Kirche schon vor Jahrhunderten erkannt.

...und was früher falsch gemacht wurde, wird heute sozusagen richtig gemacht. Angst als Mittel der Kontrolle- alle glauben dran und machen mit, mit dem Resultat, dass es sich somit selbst erfüllt. Diese Menschen haben unsere Wirklichkeit im Gegensatz zu vielen anderen verstanden- leider.

Mulder hatte recht...
 
crab schrieb:
Manchmal hat man ja das Glück im Urlaub 2 Wochen keine Medien zu konsumieren und somit nichts von der Welt mitzubekommen.

Das Resultat für mich lautete: Ich habe rein gar nichts verpasst, es hat mir weder privat noch beruflich geschadet dass ich eine "Wissenslücke" hatte.

Theoretisch kann man locker eine Wochenzeitung kaufen und die lesen und alles andere sausen lassen, oder einmal am WE den Wochenspiegel anschauen.

Man schenkt sich einen Haufen Lebenszeit und dröhnt nicht zu, vor allem da in den Nachrichten jeder kleinräumige Muckenschiss weltweit in jedes Wohnzimmer getragen wird und so eine Allgegenwärtigkeit assoziiert wird, die es so nicht gibt.

Und die Nachrichten bestehen nunmal aus den vielen K's: Katastrophen, Kriege, Krisen. Alles wird aufgeblasen, dir wirklich wichtigen Zusammenhänge werden nicht erklärt, da anschließend Big Brother das Dorf läuft.

Sowas ist Gift für die Kinder und Jugendlichen - ich würde sagar sagen das ist jugendgefährdend. Diese unausgewogene Dauerberieselung ist genauso kritisch wie einzelne brutale gewaltverherrlichende Filmszenen.

Genau so sehe ich das auch! Es wird von den Medien einfach nur masslos übertrieben und hochgeschaukelt.

Im übrigen ist die Welt halt vernetzter geworden - und damit ist jede Nachricht in sekundenschnelle überall.

Ich habe letzhin in der NZZ (CH-Zeitung) gelesen, dass die Gewaltverbrechen schon seit Jahren abnehmen. In Deutschland scheint dies ähnlich zu sein. Auch dort gibt es einen Artikel dazu bei Heise.

Gruss
Marti
 
disco schrieb:
...und was früher falsch gemacht wurde, wird heute sozusagen richtig gemacht.
Wie jetzt? Du meinst aber nicht die Kirchen, oder?
Die Medien verbreiten das Zeug, weil es sich verkauft, ich glaube nicht das da jemand Angst und Schrecken verbreiten will um daraus Vorteile zu erarbeiten.
 
psychopea schrieb:
Die Medien verbreiten das Zeug, weil es sich verkauft, ich glaube nicht das da jemand Angst und Schrecken verbreiten will um daraus Vorteile zu erarbeiten.

Doch sicher. Wie schon gesagt, geht es dabei um Kontrolle und Angst ist das Mittel der Wahl. Und die Medien verkaufen es nicht nur weil es sich gut verkauft, sondern weil sie einen 'Auftrag' haben eben dies zu tun.
 
Hört sich schwer nach WAG THE DOG an! :D
 
Naja, ob die Medien einen "Auftrag" haben weiß ich nicht. Nur werden von offiziellen Stellen Meldungen abgesetzt die dann natürlich in den Medien Verbreitet werden. Reden von Politikern, die sich natürlich der Medien bedienen, mit Sätzen wie "Achse des Bösen" und dergleichen. Das nenn ich Kontrolle durch schüren von Angst.
 
Was für ein geiles Thema. Wunderbar wenn so viele interessierte Menschen mal so etwas diskutieren. Also mein Senf:

Andererseits vollzieht sich ein spürbarer Wandel was die Jugend angeht. So ist es nicht verwunderlich, dass Schüler der unteren Klassenstufen (5,6,7 etc.) völlig respektlos die Schüler der Oberstufe anpöbeln (Körperliche Unterlegenheit hin oder her - man kann ja nicht einfach zurückschlagen oder sowas). Wenn ich zurückdenke, was selbst wir damals noch für einen Respekt vor den älteren Schülern hatten...

Genialer Punk. Geht mir und meinem Mitschülern genauso. Ich mache gerade mein Abi und bin 19 Jahre alt und irgendwie geht man als Gymnasiast wohl davon aus, dass man sich mit einem gewissen Alter, Wissen oder wenn auch nur Körperstärke (was nun nicht mein Hauptpunkt ist) ein wenig Respekt geschaffen hat. Ich hatte damals wirklich Schiss vor den Großen, und wenn ich mal Rebell gespielt habe dann hatte ich bald eine sitzen.
Aber was ist jetzt die Lösung? Zurückschlagen? Gewalt gegen Gewalt? Eine Standpauke? Wie das? Aggressiv um dem Kind Angst zu machen? Die meisten Kinder lachen dich dabei nur aus. Oder soll man Vernünftig mit dem Kind reden? Hört es mir überhaupt zu? Es geht doch nur darum vor den Freunden "cool" dazustehen.
Es gibt in meiner Schule zum Beispiel jemanden der völlig grundlos (so meine ich zumindest, ich kenne diese Person überhaupt nicht) sich daran aufgeilt mich herum zu schubsen wenn ich mal wieder nicht aufgepasst habe oder mich zu bewerfen. Er ist zwar kein Kind mehr aber zeigt wohl doch die gleichen Verhaltensmuster. Muss ich dem jetzt eins in die Fresse geben, dass er ruhig ist?
Ich habe ebenso eine Weile mit Kindern in der Sprachförderung gearbeitet. Das sind natürlich überwiegend Ausländer. Obwohl manche wirklich in Ordnung sind ist da ein rießiges Verlangen nach Aufmerksamkeit (das heißt jeder schreit rum, am besten lauter als alle anderen) und Frustrationsabbau. Jeder droth dem anderem an ihn zu schlagen, sogar Mädchen. Und die sind gerade mal in der Grundschule!
Natürlich hatten wir auch so allerlei rangeleien. Aber so krass ging es nicht zu.

Ich glaube eher, dass sich immer mehr Leute von der Hysterie der Medien anstecken lassen und selber hysterisch werden. Den Leuten in den USA wird Angst eingetrichtert. Deshalb brauchen sie Waffen, deswegen brauchen sie Nachrichten, mit denen sie ihre Angst begründen können.

"Achse des Bösen"

Das sehe ich auch so. Allerdings ist das nicht nur in Amerika so. Ob das nun ein morphogenetisches Feld ist oder nicht sei mal dahingestellt. Tatsache ist ja wohl, dass es beeinflusst. Und zwar Kinder UND Erwachsene.

vor allem da in den Nachrichten jeder kleinräumige Muckenschiss weltweit in jedes Wohnzimmer getragen wird und so eine Allgegenwärtigkeit assoziiert wird, die es so nicht gibt.

Diese Allgegenwärtigkeit ist wohl das Krasseste. Man könnte wirklich glauben, dass man sich nichtmehr aus dem Haus wagen könnte.

Und die Nachrichten bestehen nunmal aus den vielen K's: Katastrophen, Kriege, Krisen. Alles wird aufgeblasen, dir wirklich wichtigen Zusammenhänge werden nicht erklärt, da anschließend Big Brother das Dorf läuft.

Brot und Spiele... und ein wenig Sicherheit verbunden mit konstanter Angst.


(Dank der Medien die nurnoch Blut zeigen da der Konsument es so will)
Die Medien verbreiten das Zeug, weil es sich verkauft

Wer hat eigentlich herausgefunden, dass es der Konsument so will? Ich kann und will das nicht glauben, dass alle Menschen so Blutgeil sind. Sex vielleicht.. aber Blut? Die Frage die sich mir hier stellt ist: Wer steht dahinter? Wenn es nicht aus einfachen marktwirtschaftlichen Gründen ist, was ich mir einfach nicht vorstellen kann, dann muss es einen Einfluss geben, ob es nun Politiker, Großkonzernbesitzer oder Verschwörer sind, die dahinter stehen.
Es gibt ja so allerhand Theorien, dass Amerika mehr von reichen Menschen als von Politikern "regiert" wird die dem profit hinterher sind. Natürlich hört sich, dass nun wieder an als ob ich zuviele Filme gesehen hätte. (23 ;) ) Aber man denke doch mal nach... ich persönlich kann es zwar nicht nachvollziehen aber wenn man wirklich Machthungrig werden kann, dann wäre die Erweiterung eines Absatzmarktes und die Kontrolle der Konsumenten (wohl mit Angst und Entertainment... oder der Kombination: Infotainment) das intelligenteste für den Profit.
Wo sind schon die Typen die irgendwann sagen wenn sie eine halbwegs erfolgreiche Firma haben: "Jetz is gut... nichtmehr expandieren."
Oder hört ihr auf C&C oder Civilization zu spielen wenn ihr gerade am Gewinnen seid?



Bei allem was heilig ist. Stanley Kubrick Filme sind wohl eher die Art von Filmen die den Zuschauern ganz nach Brechtschen Vorstellungen eher läutern als versauen. Besonders Uhrwerk Orange und Eyes Wide Shut. Ich weiß nicht wie man sich daran ergötzen kann wenn man den Film wirklich verfolgt. Auch wenn Orgien, Vergewaltigung und Gewalt "verherrlicht" werden: Ich fühle mich nach solchen Filmen eher krank und depressiv als aggressiv.
 
Raigma schrieb:
Wer hat eigentlich herausgefunden, dass es der Konsument so will? Ich kann und will das nicht glauben, dass alle Menschen so Blutgeil sind. Sex vielleicht.. aber Blut?

"Gewalt (ist) als dramaturgisches Mittel ein wesentliches Element der Unterhaltung"
(Krebs, Dagmar; Gewalt und Pornographie im Fernsehn; aus: Merton, Schmidt, Weischenberg; Die Wirklichkeit der Medien, Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft)

Ein interessantes Buch das thematisch diesem thread nahe ist.

Die Konsumenten rezipieren die Medieninhalte die sie sich in ihrem Leben wünschen bzw. die ihrem Leben zuträglich sind.
Das unschuldige Kind hört TKKG da es auch gerne soche Abenteuer erleben möchte.
Die gelangweilte Mutter guckt Soaps der wilden Liebesaffären wegen und Talkshows um zu sehen, das es Leute gibt, den es noch schlechter geht.
Und der Vater der den ganzen Tag hinterm Schreibtisch hockt guckt zu wie Mel Gibson sich in Lethal Weapon gegen den Boss rebelliert und wie sein Fussballverein die Siege feiert, die er nicht erringen kann.

Mir wird da klar, warum sich Nachrichten über das Elend der Welt so gut verkaufen. Lenken sie doch von den Alltagsschwierigkeiten ab. Kann es nicht anziehend wirken, wie Uma gegen Dutzende Gegner mit Leichtigkeit gewinnt, wenn man selber wiedermal vom kleinen gehässigen Vorgesetzten fertig gemacht wurde?!

Vielleicht ist mein Statement hier oder da ein bisschen überspitzt, aber ich glaube ihr versteht was ich meine.
 
Also eine fiktive Medienwelt als Kompensation der Unzulänglichkeiten im eigenen Leben? Klingt interessant. Könnte auch einiges dran sein.
Aber es klingt mir doch sehr nach der mir sehr verhassten schwäbischen Weisheit: "Bei denne isch's au ed bessr..."

*schüttel*
 
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