Was ist eigentlich Informations-Management für Euch???

Re: Re: Re: Was ist eigentlich Informations-Management für Euch???

Original geschrieben von Mauki
das ist schon traurig wenn man so was lesen muß. Gut du bist erst seit 11/2003 angemeldet und kennst es nicht anders. Ich bin jetzt schon seit 1 1/2 Jahren hier im Forum unterwegs und der Ton hier war immer das beste was ich an Foren kenne.

FULL ACK

Nur in den letzten Monaten hat dies sich ziemlich geändert. Da gibt es Postings über Rechtschreibung, jeder fühlt sich gleich persönlich angespisst.
 

Da hast Du mich missverstanden, das bezog sich eben genau darauf, dass es eben anscheinend Leute gibt die alles sehr persönlich nehmen.
Lies bitte mein Posting bis zur letzten Zeile.

Grüße,
Flo (der sich gerade fragt, ob er wirklich so unglücklich formuliert hat, oder ob Deutsch so schwer zu verstehen ist...)
 
Mobiles Marketing

OK - erst einmal herzlichen Dank für Eure Beiträge. So langsam entwickelt sich das Ganze ja in Richtung "Wie sollte gutes Mobile Marketing" aussehen.
Genau in diese Richtung wollte ich auch. Wenn ich das richtig zusammen fasse, dann gibt es also entweder das Pull- oder das Push-Prinzip, wobei beide ihre Vor- und Nachteile haben. Jetzt mal ein Beispiel, wie ich mir gutes mobiles Marketing vorstellen könnte.

Ich fahre nach Hamburg, kenne mich nicht aus und habe Hunger.
Ich rufe meinen Provider (oder eine zentrale Stelle) an und sage nur "Hunger!". Genausogut könnte ich auch eine Tastenkombination wählen, eine SMS schicken usw., aber darum geht es erst einmal nicht.

Mein Provider hat ein sehr genaues Nutzerprofil von mir, welches ausser meinem Provider und mir eigentlich niemand kennt und welches ich auch regelmäßig pflege, bzw. welches eigenständig dazu lernt.

Auf meine Anfrage "Hunger" werden in meinem Profil alle relevanten Angaben (Einkommen, Standort, Vorlieben usw. usw.) auf aktiv gesetzt und sind nun für jederman sichtbar (wohl gemerkt nicht mein ganzes Profil, sondern nur die gerade relevanten Daten).

In meiner Nähe befinden sich nun ein Grieche, ein Italiener und ein Chinese, die (meinetwegen über Filter oder Agenten) von meiner aktiven Anfrage erfahren und aus meinem Profil ersehen können, dass ich gerne griechisch und italienisch, nicht aber chinesisch esse. Der Grieche und der Italiener schicken mir nun eine SMS, MMS oder später mal irgendeinen Film über UMTS auf mein Handy und bewerben mich. Wenn ich ein Angebot annehme, bestätige ich das über mein Handy, mein Profil wird automatisch auf den neuesten Stand gebracht und die Kosten für die MMS übernimmt der Italiener, wo ich dann auch tatsächlich esse.

OK - wäre das für Euch ein mögliches Vorgehen? Eins ist klar - man kann natürlich auch in Hamburg den nächsten Spaziergänger nach einem guten Italiener fragen, aber wird das in 5 Jahren noch gemacht? Der Datenschutz ist vielleicht nicht so sehr das Problem, da ich ja immer nur Teile meines Profils freiwillig und aktiv öffentlich mache. Sicherlich gibt es aber eine ganze Menge anderer Schwachpunkte, aber bisher halte ich so eine Mischung aus aktiver Informationsnachfrage und passivem Erhalt nach Aufforderung noch für den besten Weg. Grund: In meinem Profil kann ich sicherlich so ziemlich alles an "harten Daten" ablegen, aber eben nicht, in welcher Situation ich mich gerade befinde.
 
Vodafone

@lengsel:
In der Tat finde ich es auch sehr erstaunlich, wie schlecht Vodafone z.B. im Vergleich zu T-Mobile im mobilen Marketing aufgestellt ist. Andererseits gibt es derzeit wohl auch keine wirklich sinnvollen und dabei erfolgreiche mobile Dienste. Erfolgreich ist derzeit nur der Erotik-Bereich (frage mich, wer sich für zig Euro auf dem Handy ´ne Stripperin anschaut) und alles für Kids (Klingeltöne, Spiele, Logos usw.).

Habt Ihr weitere Ideen für mobile Dienste? Was vermisst Ihr?
 
Re: Mobiles Marketing

Original geschrieben von Guten Tag
OK - wäre das für Euch ein mögliches Vorgehen? (...) Der Datenschutz ist vielleicht nicht so sehr das Problem, da ich ja immer nur Teile meines Profils freiwillig und aktiv öffentlich mache.
 


Juhu,

warum so umständlich? Warum reicht nicht mein Standort und die Abfrage, wo die nächsten Restaurants sind? Meinetwegen kann dann als Ergebnis als kleine Straßenkarte auf dem Display erscheinen - für so Orientierungslegasthenikerinnen wie mich ;-)

Warum muss der Wirt mein Profil einsehen können, damit er sich mich als Gast aussucht? Warum muss ich einzelne SMSes oder gar MMSes bekommen? Das mag bei zwei oder drei ja noch gehen, aber was ist bei 30 SMSen? Oder 40?
Wenn das nämlich zu viele machen, hast du folgenden "Marmeladen-Effekt": Es wurde bei einer Untersuchung festgestellt, dass um so weniger Marmelade gekauft wurde, um so mehr Auswahl die Kunden hatten. Sollten sie sich nur zwischen z.B. Kirsche und Erdbeere entscheiden, ging das schnell und führte auch zum Verkauf von Marmelade. Sollten sie sich aber zwischen Kirsche, Kirsche light, Kirsche Vanille, Kirsche Vanille light, Kirsche Zitrone, Kirsche biologisch, Kirsche biologisch light und das ganze auch noch mit Erdbeer entscheiden, hat der Prozess 1. sehr viel länger gedauert und 2. haben viele Kunden sich bei der Qual der Wahl dann doch lieber für die eine Leberwurst entschieden - oder bei Deinem Hamburgbeispiel für den nächsten McD. (Und sei es nur, weil es alles gab, aber kein Kirsche Zitrone light)

Zitronige Grüße
Lola
 
Zuviele SMS???

@Lola:
Nun, wenn alles richtig funktioniert und die Auswahl bzw. mein Profil genau genug ist, dann werde ich nicht mehr als 4 oder 5 MMS bekommen. Grund: Es wird nur einige wenige Restaurants geben, die mich bzw. mein Profil interessant genug finden, um mir was zu senden (der ganze Spaß z.B. bei ´ner MMS ist ja nicht billig und mein Profil bzw. die Berechtigung zum Senden einer MMS müsste ja vom Restaurant bezahlt werden. Bei Kosten von 1,50 Euro und mehr überlegt man sich da schnell, ob man wild in der Gegend rumspamt.

Das von Dir vorgeschlagene reine Pull-Prinzip mit Übersicht über alle Restaurants in der Nähe (und damit auch eben die, die mich bestimmt nicht interessieren) wäre dann ein Dienst, den Du als Kunde bezahlen müsstest. Für mich besteht bei meinem Modell der Vorteil in der Win-Win-Situation: Der Restaurantbesitzer kann ein sehr genaues Profil bewerben und der beworbene Kunde kommt vielleicht auch zu 70 oder 80 Prozent zu mir und generiert Umsatz und der Kunde erhält auf ihn stimmige Angebote in hoher Qualität, die er nicht bezahlen muss.

Deutlich wird der Vorteil des Prinzips vielleicht auch dadurch, dass es ja noch jede Menge anderer denkbarer Anwendungen gibt. Wenn ich in einer grossen Einkaufspassage z.B. eine Hose kaufen möchte, dann will ich mich nicht erst durch das (vielleicht garnicht stimmige) Angebot von 40 Klamotten-Läden wappen, sondern mich auf mein abgegebenes Profil verlassen können und darauf, dass mir niemand eine MMS schickt, bei dem ich ohnehin nicht kaufen würde. Naja - ich gebe zu, dass in diesem Fall Frauen vielleicht ein etwas anderes Einkaufsverhalten haben als ich :)

Oder nimm Dir den medizinischen Bereich: Wenn ich anrufe und einfach nur sage "mir ist schwindelig", dann möchte ich bitte nur passende Angebote (vielleicht in so einem Fall den Anruf eines Notdienstes) und ganz bestimmt nicht in den Wellness-Angeboten und Yoga-Kursen rumsuchen.

Im Grunde geht es darum, dass ich meine Bereitschaft erkläre mich bewerben zu lassen, aber bitte schön zielgenau. Das Ganze dann noch kostenlos und vielleicht sogar mit einem kleinen Rabatt-Angebot.
 
Re: Zuviele SMS???

Original geschrieben von Guten Tag
@Lola:
Im Grunde geht es darum, dass ich meine Bereitschaft erkläre mich bewerben zu lassen, aber bitte schön zielgenau. Das Ganze dann noch kostenlos und vielleicht sogar mit einem kleinen Rabatt-Angebot.
 

Juhu,

ok - here we go.

Zunächst ist es eine Milchmann-Rechnung, zu denken, dass die Werbung von den Unternehmen bezahlt werden und für die Kunden dann kostenlos wären. Alle Kosten werden auf die Preise umgelegt, die die Kunden zu zahlen haben, wenn sie in diesen Läden bzw. diese Marken einkaufen. Aber das nur am Rande - ob Dein Model generell funktionieren kann? Maybe, why not? Winke mit Rabatten und das Volk, das gegen eine schlichte Zählung das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung aus dem Hut gezogen hat, gibt mittels Rabattkarten ala Payback und co. ihr gesamtes Einkaufsverhalten preis - samt Informationen über Haushalt, Einkommen und Urlaubszielen.

Es werden am Ende wohl nur die "spinnerten" (Vorsicht: Ironie-Fläggchen! Scherzhaftes Zitat, no Trolling!) Mac-User sein, die auf diesen Service verzichten - außer Steve Jobs nutzt ihn auch *grins* (und die Warnung der Klammer endet erst hier!)

Geklammerte Grüße

Lola
 
Lola rennt...

Liebe Lola,

Du hast ja mit allem was Du argumentierst Recht, aber ich würde aus Erfahrung mal behaupten, dass heute schon jeder 14-jährige für einen kostenlosen Klingelton seine Großmutter verkauft (völlige Übertreibung :) ).
Die Milchmädchen-Rechnung funktioniert seit ca. 30 Jahren sehr gut :) Klar werden die Preise am Ende immer auf den Kunden umgelegt, aber das ist den meisten Unternehmern lieber als Pleite zu gehen :) Milchmädchen-Rechnungen funktionieren also mehr als gut und ich hätte so an die 100 sehr gute Beispiele dafür. Denk nur mal an die Werbung für Photo-Handys.

Alles in allem basiert alles darauf, dass die Leute immer fauler und dümmer werden (da lässt sich sicherlich drüber streiten). Aber ich gehe einfach mal davon aus.
Mir macht es aber enormen Spaß mich mit Dir zu streiten :)

Gruß,

Georg
 
Re: Lola rennt...

Juhu, Georg,

hast Du mal "wir amüsieren uns zu Tode" von N. Postman(n) gelesen? Er fängt mit einem sehr schönem Vergleich zwischen George Orwells "1984" und Huxleys "Schöne neue Welt" an und meint dann, dass das Problem nicht der Staat sei, der uns alle unterdrücken würde, sondern unsere (freudige) Bereitschaft, uns den einfachen Dingen des Lebens hinzugeben - nicht oder wohl wissend und/oder ignorierend, dass wir nur an den schwierigen wachsen können.

Somit: ich halte es nicht für eine Übertreibung, dass 14 Jährige ihre Großmutter für einen Klingelton hergeben würde, soweit sie für ihren Großvater noch 10 Gratis-SMS dazubekommen. Und: Werbung wurde schon immer (und nicht erst seit einigen Jahren) vom Endverbraucher bezahlt.

Soviel Spaß es auch macht, sich mit Dir zu streiten, über die Tatsache, dass es ein (Massen-)Streben nach Dummheit gibt, scheinen Du, Postman(n) und ich einer Meinung zu sein. Es gibt viele Leute, die davon leben: Die Erben von Axel Springer, Dieter Bohlen und Bill Gates, um nur einige zu nennen und um etwas im Thema dieses Forums zu bleiben.

Also: wenn jemand es für sich als gut empfindet, sich als Kunde über ein Profil bei Unternehmen zu bewerben, damit er dafür dann mittels der Restaurantrechnung oder anderer Rechnungen bezahlen darf - dann soll er glücklich damit werden. Mein Weg ist das nicht - ich hege die Hoffnung, dass ich auch noch in fünf Jahren jemanden auf der Straße ansprechen kann, ob es hier in der Gegend eine Kneipe gibt, die er empfehlen kann, ohne dass er mir gleich sein Händy in die Hand drückt *grins*

Eine Frage bleibt - was hat diese neue Werbeform eigentlich mit Informationsmanagement zu tun? ;->

Werbefreie Grüße
Lola
 
Hi Lola,

naja - zum Streiten sind unsere Auffassungen wohl wirklich zu ähnlich und um ehrlich zu sein hoffe ich selbst, dass man in 5 oder 10 Jahren noch Leute finden kann, mit denen man sich unterhalten kann. Leider geht nämlich auch die Meinungsvielfalt bei dieser Entwicklung drauf.

Was meine angedachte Architektur mit Informationsmanagement zu tun hat ist doch eigentlich nicht so schwer. Der Kern steckt ja in dem "situativen dynamischen" Profil, welches abhängig vom Kontext nichts anderes macht als Informationen zu verwalten. Man kann jetzt noch über den Unterschied zwischen Daten, Informationen und Wissen streiten, aber das tut hier wohl nicht Not.
Um aber mal die "Entstehungsgeschichte" meiner Architektur zu erklären: Ich habe mir gedacht, dass durch die neuen technischen Möglichkeiten (Location based Services usw.) in Zukunft auch das Handy mit Spam zugemüllt wird. Werbung werde ich also nicht vermeiden können und erst einmal als ungewünscht und lästig abtun. Warum also nicht nach einer Möglichkeit suchen, um abhängig von meiner persönlichen Situation die Werbung zu bekommen die ich will. Ich will mich auch nicht zu sehr auf den Bereich der Werbung beschränken. Zum Beispiel könnten Kommunen diese Architektur ihren Bürgern anbieten. Die Anfrage "Steuererklärung" könnte dann eine MMS an mich mit den relevanten Informationen (wo bis wann in welchem Umfang abzugeben o.ä.).
Auf jeden Fall gebe ich zu, dass mir auch und gerade bei solchen Anwendungen mulmig zumute ist, was den Datenschutz angeht, aber sieh es mal so: Im Gegensatz zu dem, was jetzt schon läuft, kann ich mein Profil nach meiner Architektur wenigstens einsehen und überprüfen, wer darauf zugreift.
 
Original geschrieben von Guten Tag

Auf jeden Fall gebe ich zu, dass mir auch und gerade bei solchen Anwendungen mulmig zumute ist, was den Datenschutz angeht, aber sieh es mal so: Im Gegensatz zu dem, was jetzt schon läuft, kann ich mein Profil nach meiner Architektur wenigstens einsehen und überprüfen, wer darauf zugreift.
 

Juhu,

*das* nenne ich doch mal eine interessante Information, wenn ich denn auch tatsächlich nicht nur an den SMS'en ablesen kann, wer mein Profil lesen hat - sondern auch sehen kann, wer mein Profil gelesen hat, ohne mir etwas zu schicken, für wen ich also unter dem Strich "nicht gut genug" war.

Ansonsten: nicht so gebündelt, aber in Ansätzen gibt es Deinen Dienst schon. Ein Beispiel: über TV-Info kann ich mir Informationen über das Fernsehprogramm auf mein Händy schicken lassen.

tv-Grüße
Lola
 
Zurück
Oben Unten