Was ist das für eine Hardware?

MacMaitre

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...ich habe einen älteren Macintosh Performa für wenige Taler gekauft. Mit dabei war diese "Karte", siehe Fotos. Was ist das? Was kann das? We braucht es?
 

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Sieht mir nach einer Leonardo ISDN Karte aus. Praktisch nutzlos heutzutage.
Der Chip in einer Ecke könnte ein 68882 sein, kann man auf den Fotos nicht richtig erkennen. Falls dem so ist, könntest du je nachdem um welchen Performa es sich handelt, das Teil drin lassen um zumindest die FPU nutzen zu können.
 
Leonardo! der Geschwindigkeitstraum der 90er Kreativagenturen
 
Besten Dank erstmal, ja stimmt, auf einem Chip steht "Leonardo ISDN EIKA 958842" . Was macht man damit? Ab in die Tonne?

Edit: Ist ein Performa 5200
 
Besten Dank erstmal, ja stimmt, auf einem Chip steht "Leonardo ISDN EIKA 958842" . Was macht man damit? Ab in die Tonne?
Manche Anbieter bieten ja noch ISDN an aber zumindest die Telekom will sich von diesen Anschlüssen trennen. DSL und sogar UMTS sind wesentlich schneller in der Übertragung als ISDN.

In den 90er Jahren waren die Karten aber (wie bereits erwähnt) sehr bedeutend: In unserer Fotoagentur waren wir sehr stolz darauf, Fotos scannen zu können und digital zu versenden, sprich: Bereit für die Zukunft zu sein! Teils gab es dann aber auch absurde Workflows: Foto wurde in Los Angeles auf Kleinbilddia aufgenommen, dort gescannt, per ISDN oder Modem dann nach Europa und dann auf unserem Kodak-Fotodrucker ausgedruckt, in einen Umschlag eingetütet, Kurier wurde von der Redaktion beauftragt, den Umschlag abzuholen, in der Redaktion wurde das Bild nochmal für die Zeitung oder das Magazin reproduziert.

Später habe ich dann bei einer Fotoagentur in London gearbeitet: Dort hatten wir eine Mailbox über die Telefinder BBS von Spider-Island, wo der Kunde sich dann per Modem oder ISDN bei uns einwählen konnte. Digitale Fotos, die wir gescannt hatten konnten dann in Kundenpostfächer platziert werden und der Kunde konnte diese dann über ISDN-Einwahl abholen.

Letztendlich kam es aber dann doch anders: Das World Wide Web gewann immer mehr an Bedeutung, DSL kam und viele Agenturen sind dann dazu übergegangen, FTP-Server einzusetzen oder in Bildmarktplätzen zu recherchieren. Last but not least natürlich, dass gleich digital fotografiert wurde. Das Bildangebot wurde dann über Webseiten, statt über Kataloge, dem Kunden präsentiert.

War trotzdem eine schöne Zeit damals.
 
Danke für den kleinen Ausflug in die Vergangenheit, ich glaub ich pack das alles in eine Kiste und versuche es zu verkaufen.
 
ich würde sie hier in den einschlägigen oldworld mac threads anbieten.
 
Eine Leonardo SP müsste ich eigentlich auch noch irgendwo haben... mangels ISDN nie gebraucht, war bei einem beigen G3 dabei. Ich glaube Internet via ISDN war in Wien kaum je wirklich aktuell, weil die Variante über Kabelfernsehen (vormals Telekabel, später Chello, heute UPC) immer deutlich schneller war.
 
Die Leonardo ISDN Karte hat mich damals 1600,- DM gekostet.

Zur Datenübertragung mussten Sender und Empfänger beide die Leonardo-Software installiert haben.
Die lahme Übertragung mit 64 kbit/s (waren es glaube ich) lief wenigstens sehr stabil und war schneller als
die meisten lahmen analogen Internet-Modems. Die Rate konnte man mit 2 Leitungen verdoppeln.

Nach 2 Jahren war jede E-Mail schneller, dann hab ich das Ding kaum noch benutzt.
 
Ich kann mich noch erinnern, dass bis in die frühen 2000er ein Quadra 650 mit Zweikanal Leonardo Karte im Einsatz war um Bilder und Texte für den Satz zu empfangen und in seltenen Fällen auch Druckdaten wegzuschicken. Das meiste ging auf Film zur Druckerei direkt nebenan.
Der Quadra lief, von der Anschaffung 1994 bis zu seiner Ablöse als DSL Anfang der 2000er aufkam, größtenteils im 24h-Betrieb durch und hat fröhlich Daten durch die Gegend geschickt. So langsam war das anfänglich auch garnicht, wenn der Kunde nicht selbst anreisen wollte und das Zeug auf CD oder ZIP abgeben wollte :p
 
Du meintest per JAZ Disk ... :)
 
Das war natürlich auch möglich ;)
 
Zweikanal-ISDN war glaube ich sogar 128 kBit - im Vergleich zum Modem mit maximal 56k ein deutlicher Fortschritt. Reale Übertragungsraten mit Modem lagen bei ca. 5 kByte/s, ISDN habe ich nie ausprobiert. Mit Chello waren dann um die Jahrtausendwende 30 kByte und mehr kein Problem.

Aber an Mailbox-Größenbeschränkungen kann ich mich noch zu gut erinnern! Ich weigere mich bis heute, außer auf expliziten Wunsch mehr als 1 MB pro Mail zu versenden, aus dem alten Horror heraus, was ca. 2002 passierte, wenn man ein 2-MB-Bild (TIFF) im Posteingang hatte. Selbst mit damals schnellem Internet.

GMX fing glaube ich ca. 2001 mit 10 MB Mailbox an, dann bald 100. Hotmail hatte da noch ewig 2 MB!
 
Ich weigere mich bis heute, außer auf expliziten Wunsch mehr als 1 MB pro Mail zu versenden
Da bist du nicht alleine. Insbesondere bei Bildern überlege ich immer: Muss das wirklich so groß sein oder kann ichs auch kleiner verschicken...
;)
ISDN war echt schnell, zur Jahrtausendwende war ich mit dem auch recht fix geltendem 33k-Modem unterwegs, ich meine meins war von ASUS. War das ein Ding als ich dann im neuen Jahrtausend ein 56k bekam...das war der Knaller. Wobei ich auch mit einem 14k am Amiga1200 angefangen hatte. Das muss so '96 rum gewesen sein...glaub ich...
 
Sachen gibt's. :D Sieht cool aus die Karte :)

Wieder was gelernt :thumbsup:
 
weil hermstedt einfach ewig kein eurofile implementiert hatte bzw. wollte.
Das war ja auch Hermstedts Geschäftsmodell: Ein eingehegtes Biotop, schön verteidigt gegen Eindringlinge von außen.
Hatte damals bei einem Distributor /System Integrator für u.a. die Apple Welt gearbeitet und – nun ja, nach manch schrägem Deal – hatten wir dann eine Disti-Vereinbarung mit Hermstedt in der Tasche.
Ich sag' heute noch: Das war geil! Da hat sich jeder die Taschen vollgemacht. Bis >20% Disti-Marge, sowas kannste heute keinem mehr erzählen (u.a. deshalb mache ich seit >10 Jahren auch ganz was anderes).
Und obendrauf hatte das mir persönlich ein schönes kleines Incentive beschert: Eine Woche Urlaub auf Mauritius; sponsored by Hermstedt (resp. seinen Kunden) :D
Hermstedts Jubiläumsfeier im Heidelberger Schloß war auch splendid. Kostverächter waren da nie am Werk.

Fairerweise muß man aber auch sagen, daß Hermstedts Hard- und Software wenigstens zuverlässig funktioniert hat.
Übrigens gabs neben der LeonardoSP später auch die XL (4-Kanal, d.h. 2x ISDN-Basisanschluß), die SL (2-Kanal mit zus. V34+ Faxmodem), PanPro (Faxmodem-Modul zum Nachrüsten für SP und XL) und schließlich mit Angelo auch das 30-Kanalmonster für den Primärmultiplexanschluß.

Lang' ists her …
 
über die preise konnte man wirklich nur den kopf schütteln. aber wie du schon anmerktest, ein schönes goldenes mac-biotop. meine erste karte war eine A1 von AVM und die konnten dann auch fax auf den passiven karten. :p
 
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