Was haltet ihr von pCloud?

..oder aufgrund Zeitmangels, oder aufgrund des Umstands, dass im beruflichen Umfeld bereits vornehmlich etablierte "große" Lösungen, anstatt privatem Gebastel bevorzugt genutzt werden.

Der Themenautor

Wichtiger Punkt. Früher wollte ich auch immer am besten alles selbst in der Hand haben, von der Reparatur des Computers bis zum Ölwechsel am Auto.
Heutzutage ist es mir der Aufwand nicht Wert. Ich gebe bewusst mehr Geld aus, um eine fertige Lösung einzukaufen, als das ich meine rare Freizeit in eine Bastelei versenke.
 
Es ist eine andere Zeit. Die angesprochenen Nerds aus den 70ern hatten Spaß dabei zu basteln. Heutzutage will man nur, dass es mit 3 Klicks läuft. Ich würde sogar sagen, dass es bis in die 90er oft nur Nerds waren, erst mit der Massentauglichkeit von Windows 95 änderte sich das.

Hmmm und Zeitersparnis beim Ölwechsel. Wie lange braucht ein Ölwechsel? 15-30 Minuten? Wenn man den Wagen zur Werkstatt bringt, braucht man meist länger. Problem sehe ich eher darin, dass man nicht viel mehr selbst machen kann. Beim Thema Auto, das ist so verbaut, dass man noch nicht einmal die Glühbirne wechseln kann. Und beim Ölwechsel muss dem Bordcomputer dies mitgeteilt werden, weil der sonst bei jeden starten sagt, dass das Öl gewechselt werden muss. Und dies geht dann meist nur mit spezieller Hardware. Früher war das einfacher. Das gilt auch für die Computerhardware, ein Computernerd hatte meist auch einen Lötkolben und in den Zeitschriften waren Bauanleitungen und Programme zum abtippen drin.
 
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Hmmm und Zeitersparnis beim Ölwechsel. Wie lange braucht ein Ölwechsel? 15-30 Minuten? Wenn man den Wagen zur Werkstatt bringt, braucht man meist länger.

Der Punkt ist ein völlig anderer, IMHO, und es spricht auch nichts dagegen, dass es "mit 3 Klicks laufen" soll: Ich will mich um manche Sachen schlicht und ergreifend nicht kümmern müssen. Mein ganzer Berufsalltag besteht daraus, von früh bis spät Lösungen zu finden, Einschätzungen und Prognosen zu treffen, mich zu konzentrieren (ich bin Psychologe).
Dann habe ich keine Lust, mich in meiner Freizeit noch in etwas hinein zu tüfteln. Die Geschichte habe ich hinter mir. Jahrelang! Das war in einem bestimmten Lebensabschnitt ganz nett, aber jetzt will ich einen einfachen Weg zur Lösung.
Ich hatte vor vielen Jahren ein wenig mit der Linux-Szene zu tun, da hieß es auch immer "wenn man sich ein bisschen auskennt, kann man das System genau an sich anpassen und dann läuft es superstabil". Das Resultat war, dass es eben doch nicht so superstabil lief und viel, viel Bastellei dazu kam, welche die Linux-Enthusiasten als randständiges Geplänkel betrachteten. Und: Heutzutage möchte ich auch alles gar nicht mehr genau angepasst haben. Auf meinem iPhone läuft noch das ursprüngliche Wallpaper. Ich möchte die Geräte anschalten und benutzen.

Natürlich hat alles immer zwei Seiten. Größen wie "Komfort vs. Unabhängigkeit" und "günstig vs. teurer" bzw. "kostenlos vs. kostenpflichtig" oder auch "konfigurierbar vs. goldener Käfig" stehen sich immer als Widersprüche gegenüber. Alles kann man nicht gleichzeitig haben und so muss jeder seinen eigenen Kompromiss finden bzw. schauen, was ihm einfach wichtiger ist.

Manchmal denke ich mir, dass gerade alte Hasen (irgendwo zähle ich mich dazu) aufpassen müssen, nicht selbst die zu sein, die sich in etwas verrennen. Wenn eine Seite davor in diesem Thread noch verständnislos auf die Enkel der alten Hasen geschaut wird, weil diese den neuesten iMac einfach als Zierde des Raumes betrachten, aber keine Ahnung von der Technik haben, denke ich mir: So what?
Vielleicht haben wir es nur nicht mehr gecheckt, dass es völlig legitim ist, so zu denken.
Es gab in meiner Stadt mal vor 20, 30 Jahren so einen Geek-Laden für elektronische Bauteile, der von zwei Vollblut-Elektronikern betrieben wurde. Ich denke, die Jungs hätte man nachts um halb drei wecken können und die hätten unmittelbar was über Kondensatoren, Transistoren und Widerstände philosophieren können. Wenn man zu den diesen Inhabern gegangen ist und gefragt hat, ob es für dieses und jenes Problem nicht eine einfache Lösung gibt, haben die einen verständnislos angeschaut und dann sowas wie (Elektroniker jetzt mal weghören) "nee, das geht doch nicht, da muss man doch erst mal eine A-T-Schaltung vor löten" gebrabbelt. Nach solch einer Antwort haben die dann regelmäßig aus dem Stand auf die kleinen Papiertütchen, in die sie die Ware für die Kunden verpackten, mit dem Bleistift einen Schaltplan aufgezeichnet.
Die hätten vermutlich auch verständnislos auf die späteren Linuxer geschaut, die sich Mainboards kauften und nicht selber löteten. Also wo fängt man an, wo hört es auf und was ist die "richtige" Perspektive? Es gibt sie nicht, es gibt nur Lebenslagen und persönliche Schwerpunktsetzungen.
 
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