Was bringt einem Das Latinum?

Das habe ich ganz anders erlebt. Der Zeitaufwand lag bei knapp 20 Stunden pro Semester und das dann 3 Semester lang. Insgesamt also rund 60 Stunden plus Lernen, aber das mußte man in der Schule auch (und zwar nicht zu knapp).

So kenne ich das eben auch - zwar nicht aus eigener Erfahrung aber von Kommilitonen.
 
Zu dem Punkten:
Ich weiß nicht mehr, wo die Grenze lag, aber mit einer 4 (5 Punkte?) hat man sein Latinum (oder zumindest den nötigen Nachweis für die Uni) in der Tasche.
Naja, da hat man dann ausser einem Wisch, auf dem steht, dass man das Latinum hat, nichts von der ganzen Sache gehabt. Und auch wenn es die Geisteswissenschaftler nicht wahrhaben wollen, das Gros der Studenten und praktisch alle, die nach dem Abi nicht studieren, brauchen kein Latinum und können diesen Wisch dann auch zum A***-abwischen verwenden. Ich hab' mein Latinum mit 'ner (guten) 3 gemacht, und hab' den Wisch nie gebraucht oder jemals mit dem bisschen, was ich da gelernt habe, wieder was anfangen können.

Insbesondere, da ja gerade den mathematisch Begabten in der Regel Latein empfohlen wird, weil das ja ach so mathematisch-logisch ist (hab' nichts davon gemerkt). Bloß werden die Latein in der Regel kaum als Basis für weitere Fremdsprachen und erst recht nicht für's Maschinenbau-/E-Technik-/Informatik-/Physik-/$Naturwissenschaft-Studium brauchen....
So nervig es ist, das Latinum zu machen, ich finde, dass es für einen Abschluss an einer Deutschen Uni dazugehört. Und das Argument, dass Latein eine tote Sprache ist, die man nie sprechen wird zählt für mich nicht so viel.
Dann soll man es auch an der Uni, wo's dazugehört, machen. Warum für einen E-Techniker das Latinum zum Abschluss an der deutschen Uni dazugehören soll, erschließt sich mir auch nicht wirklich ;)....

Latein braucht man im normalen Leben nicht wirklich. Die Grundrechenarten schon, und in sehr viel mehr Studienfächern auch den Mathestoff bis zur 9. oder 10.
 
Naja, da hat man dann ausser einem Wisch, auf dem steht, dass man das Latinum hat, nichts von der ganzen Sache gehabt. Und auch wenn es die Geisteswissenschaftler nicht wahrhaben wollen, das Gros der Studenten und praktisch alle, die nach dem Abi nicht studieren, brauchen kein Latinum und können diesen Wisch dann auch zum A***-abwischen verwenden. Ich hab' mein Latinum mit 'ner (guten) 3 gemacht, und hab' den Wisch nie gebraucht oder jemals mit dem bisschen, was ich da gelernt habe, wieder was anfangen können.

Insbesondere, da ja gerade den mathematisch Begabten in der Regel Latein empfohlen wird, weil das ja ach so mathematisch-logisch ist (hab' nichts davon gemerkt). Bloß werden die Latein in der Regel kaum als Basis für weitere Fremdsprachen und erst recht nicht für's Maschinenbau-/E-Technik-/Informatik-/Physik-/$Naturwissenschaft-Studium brauchen....

Dann soll man es auch an der Uni, wo's dazugehört, machen. Warum für einen E-Techniker das Latinum zum Abschluss an der deutschen Uni dazugehören soll, erschließt sich mir auch nicht wirklich ;)....

Latein braucht man im normalen Leben nicht wirklich. Die Grundrechenarten schon, und in sehr viel mehr Studienfächern auch den Mathestoff bis zur 9. oder 10.

Latein muss dich ja ganz schön gebeutelt haben, dass du so drastisch
dagegen wetterst... A..sch abwischen und so...

Meine Güte, was hab ich schon für Scheine gemacht, die ich nie mehr
vorzeigen muss. Aber trotzdem möchte ich - persönlich - für meinen
Teil - das Latein NIE mehr missen. Ist ein Teil meiner Gedankenwelt
geworden. Irgendwie berührt mich das immer wieder.

Genauso gibt es Viele, für die es nur Qual ist. Die wissen damit nichts
anzufangen, lernen es nie und brauchen es nie und das ist genauso
in Ordnung. Muss ja nicht.

Aber wieso muss man allgemein davon abraten? Sind Alle blöd, die
Latein lernen? Humanistische Schulen sind alle überflüssig? Sollen
wir alles auf Technik umstellen?
 
Dann soll man es auch an der Uni, wo's dazugehört, machen. Warum für einen E-Techniker das Latinum zum Abschluss an der deutschen Uni dazugehören soll, erschließt sich mir auch nicht wirklich ;)....

Genau, du hast es begriffen.
Außerdem fordere ich die Fächer "Geschichte der Philosophie" "Deutsche Sprachwissenschaft" "Deutsche Rechtsgeschichte" "Kirchen-und Glaubensgeschichte" sowie "Neuere Deutsche Literaturwissenschaft" obligatorisch für einen Abschluss an jeder höheren Schule in Deutschland. Also auch für sämtliche Fachhochschulen, Verwaltungsfachhochschulen und andere Einrichtungen.

Jeder Lehrer, egal welcher Stufe muss, so er im sprachlichen Bereich lehrt, Latein, Griechisch (alt und neu), Hebräisch und Früh-Neuhochdeutsch können. Alle naturwissenschaftlichen Lehrer, bis runter zur Grundschule, müssen neben den üblichen, auch noch alles bis zu String-Theorie intus haben.

Wer das nicht hat, kann nur Missionslehrer in Entwicklungsländern werden, aber da auch nur für die Grundrechenarten.


Nein, ich meinte mit dem Latinumskram natürlich Magister-Studiengänge...und die gibt es bekanntlich ja für die Geisteswissenschaften.


Aber die ganze Diskussion ist sowieso überflüssig. Gibt es überhaupt noch Magisterstudiengänge? Wird doch alles auf Bachelor umgestellt. Und die Anforderungen wird jeder mit Abitur erfüllen können. Da reicht eine Fremdsprache für Kunstgeschichte, muss man sich aber dann auch drauf spezialisieren...also nur noch Deutsche oder Englische.....

Naja, dachte nicht, daß das Thema so rege diskutiert werden kann.
 
Du kannst bei Kunst- und Kulturwissenschaften NICHT zwei Fremdsrachen gegen ein Latinum aufrechnen. Alle Sprach/Kuturfächer laufen genauso. Nur wenn du keine romanische Sprache/Kultur nimmst kann es gehen. Aber dann hast Du bei einem Magister immer noch Deine Nebenfächer, und spätestens da wirst du in 80 Prozent der Fälle Latein brauchen.

Wenn man das Latinum nicht braucht, sind in vielen Fällen Einschränkungen in den möglichen Prüfungen und so die Folge.

Wer z.B. in Marburg Kunstgeschichte studierte (bis 2002, danach war ich weg) konnte auf das Latinum verzichten, durfte dann in dem Magisterprüfungen aber nur neuere Sachen nehmen. Wenn man in einer Kultur-oder Kunstwissenschaft seinen Doktor machen will, braucht man das Latinum auch meistens.
Anglistik/Amerikanistik ist also die große Ausnahme? Ich habe Latein für Magister und Promotion nicht gebraucht bzw. konnte es mit 2 anderen Fremdsprachen ausgleichen. Für meine Nebenfächer galt dieser Ausgleich ebenfalls. Und Einschränkungen bei Prüfungen gab es auch keine. Bei meinen Kommilitonen war es genauso. Die haben u.a. Romanistik, Geschichte, BWL, Theaterwissenschaft und Jura studiert und Latein meistens mit der "2 Fremdsprachen"-Regelung ausgeglichen.


Bonn verlangt das Latinum, glaube ich, sogar für Politikwissenschaften. In Giessen war es obligatorisch für jeden Magister.
Es ist einfach von Uni zu Uni und von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich.


So nervig es ist, das Latinum zu machen, ich finde, dass es für einen Abschluss an einer Deutschen Uni dazugehört.
Es ist in einigen Fällen sicherlich nicht verkehrt, aber bei den meisten Fachrichtungen finde ich Latein doch reichlich überflüssig. Zumal es meiner Beobachtung nach so ist, daß die sogenannten Lateiner trotz jahrelangen Unterrichts höchstens 3 Dutzend Zitate auswendig können, wenn ein paar Semester oder Jahre vergangen sind. Das hört sich natürlich immer besonders schlau an, aber eigenständig einen Text aus dem Lateinischen übersetzen und ähnliches dagegen Fehlanzeige.

Ich habe nichts gegen Latein (habe mir zu Schulzeiten spaßeshalber immer die Lehrbücher der Latein-Klassen gekauft), aber man sollte es nicht zum Dogma erheben. Später statt durch Latein einzelne französische Vokabeln verstehen, aber nicht Französisch und/oder Italienisch sprechen zu können, ist auch nicht gerade von Vorteil. Gott sei Dank habe ich das Uni-mäßig schon hinter mir. :cool:
 
Latein muss dich ja ganz schön gebeutelt haben, dass du so drastisch
dagegen wetterst... A..sch abwischen und so...
Gebeutelt? Naja, ging so. Es war so ziemlich mein schlechtestes Fach (relativ durchgängig 'ne 3), und das Fach, das mich mit Abstand am meisten angekotzt hat. Naja ausser vielleicht noch Musik (als Fach, "privat" hab' ich jahrelang in einer Band gespielt). Nicht das Schule sonst übermäßig viel Spaß gemacht hätte, aber Latein war schon ziemlich übel, und das auch noch 5 Stunden die Woche :sick:.
Meine Güte, was hab ich schon für Scheine gemacht, die ich nie mehr
vorzeigen muss.
Echt? Ich zwar auch, das waren dann aber fast immer welche, die ich aus Interesse machen wollte und auch nie bereut habe. Alle anderen waren vielleicht nervig, haben mir aber in der Ausbildung was gebracht.
Aber wieso muss man allgemein davon abraten? Sind Alle blöd, die
Latein lernen? Humanistische Schulen sind alle überflüssig? Sollen
wir alles auf Technik umstellen?
In der siebten oder gar fünften Klasse weiß kaum einer, ob er mal was mit Latein anfangen kann. Da nach meiner Erfahrung Latein für sehr viele ziemlich schnell eine reine Qual darstellt, erscheint es mir unfair, die Kinder ins Verderben laufen zu lassen. Ich kann nur aus meiner Schulzeit berichten, aber da war Latein das Hass-Fach Nummer 1. Und das ist angesichts des zweifelhaften Nutzens für die meisten ein guter Grund, über den Sinn oder Unsinn des Lateinunterrichts nachzudenken.
 
Bonn verlangt das Latinum, glaube ich, sogar für Politikwissenschaften. In Giessen war es obligatorisch für jeden Magister.
[...]
So nervig es ist, das Latinum zu machen, ich finde, dass es für einen Abschluss an einer Deutschen Uni dazugehört. Und das Argument, dass Latein eine tote Sprache ist, die man nie sprechen wird zählt für mich nicht so viel.

Um mal von meiner Uni zu sprechen: das Latinum wird für viele Fächer dort noch verlangt. Alles, was an der Philosophischen Fakultät angesiedelt ist, verlangt obligatorisch das Latinum.
In Anglistik ist es beispielsweise so, daß man einen Nachweis über zwei Fremdsprachen (also nebst Englisch noch eine andere Fremdsprache) und das Latinum haben muß. In Klass. Phil. ist neben dem Latinum noch das Graecum erforderlich.

Es soll ja mal eine Zeit gegeben haben, da gab es ohne Latinum kein Abitur...hach...die gute alte Zeit! :D

Einige meiner Nachhilfeschüler besuchen eine Schule, auf der Latein als zweite Fremdsprache obligatorisch ist (Klosterschule in privater Trägerschaft). Die Kinder wußten das mit dem Latein bevor sie auf diese Schule wechselten. Trotzdem beklagen sich alle ("Paule, du wirst nicht gezwungen, diese Schule zu besuchen.")
 
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