Was bringt einem Das Latinum?

ich hatte latein in der schule und mir hat es keinen spass gemacht. es ist aber eine gute grundlage für sprachenverständnis.

beruflich brauchst du es sicher nicht unbedingt. ich konnte in der vorklinik (medizin) sogar mit nem recht lauen kurs statt latinum gut weiterkommen.

für mich war in den letzten jahren in schule und beruf nur englisch relevant.
als zweitsprache würde ich heute mandarin nehmen.
 
Latein brauchst du nur, wenn du Theologie, Archäologie oder sowas studieren willst. Oder wenn du gern mit den Toten sprichst :D
Sonst ist es nur als Grundverständnis für die romanischen Sprachen zu gebrauchen...
Die medizinischen, botanischen oder zoologischen Begriffe sind sehr speziell, dass man da nix mit dem Latinum aus der Schule bewerkstelligen kann. Die Begriffe müsste man so oder so neu lernen...

Ich hab mich zwar auch durchs Latinum gekämpft, aber wenn ich heute nochmal die Wahl hätte würde ich auf jeden Fall Spanisch machen.
 
Auch wenn ich das Latinum habe: Eine weitere lebende Fremdsprache ist sinnvoller. In Studiengängen wo Latein verlangt wird, werden Crashkurse angeboten (war bei uns in Frankfurt so – ich kannte selbst den entsprechenden Dozenten, da ist nie einer durchgefallen, es musste halt gepaukt werden). Wenn du also nicht jetzt schon sicher bist, Latein später mal zu benötigen – lass es sein. Von Spanisch hast du mehr.
 
Charles_Garage schrieb:
Latein hat den Vorteil, dass es in mehr oder weniger veränderter Form in vielen nicht nur in allen romanischen Sprachen weiterlebt.
Aber was viel wichtiger ist: Du bekommst eine gediegene Einführung in grammatische Strukturen und lernst systematisch analytisch vorzugehen.
Das hilft Dir beim Sprachenlernen ungemein.

Dem kann ich mich nur anschließen. Hab das Latinum in der Schule gemacht (Latein als 3. Fremdsprache nach Englisch und Franz.). Danach war Italienisch an der Uni ein Klacks.

Wenn im Unterricht nicht nur trocken Vokabeln und Grammatik gepaukt werden, sondern auch etwas über die antike Kultur im Allgemeinen vermittelt wird (wir haben den alten Römern mehr zu verdanken als nur ein paar juristische und medizinische Fachbegriffe), kann das ja schon auch interessant sein. Man muss sich halt auch darüber im Klaren sein, dass man Latein (oder Altgriechisch) anders erlernt als moderne Fremdsprachen – das Analytische sollte einem schon ein bisschen liegen.

Aber letzten Endes ist es deine Entscheidung – und wenn du Latein dann doch noch für ein Studium brauchen solltest, kannst du es wirklich noch nachholen. Das ist zwar stressig, aber nicht unmöglich.

Viel Erfolg!
Lexis
 
Wie sagt mein Deutschlehrer seinerzeit: "Der Mensch kann Latein. Und der richtige Mensch kann auch Altgriechisch" ;)

<- nur ein einfacher Mensch :eek:
 
in der Schweiz muss man latein wie schon im 1. posting gesagt nur für sprachen und geschichte, archeologie haben (Theologie auch aber dort braucht man noch hebräisch und griechisch) aber was kann man danach machen wenn man eine sprache, geschichte oder archeologie studiert?
 
Allgemeinbildung bringst.

Ich kerne das 4. Jahr Letin und das 1. Grie. und fühle mich sehr humanistisch.
 
Lukas the brain schrieb:
Allgemeinbildung bringst.

Ich kerne das 4. Jahr Letin und das 1. Grie. und fühle mich sehr humanistisch.

Das ist doch die Hauptsache.

:D Regierung
 
Hallo,

Für ein Phil.1 Studienfach in der Schweiz brauchst Du (noch) Latinum. Das geht von Geschichte über Sprachen bis zu Musikwissenschaften und Politologie. Man kann es sich auch an der Uni aneignen, ist aber ein ziemlicher Streß, das in 3 Semestern parallel zum Grundstudium durchzuziehen. So lief's bei mir (machte Realgymasium), und ich wäre heilfroh gewesen, hätte ich Latein schon am Gymi "erledigt".

Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob man es wirklich BRAUCHT. Ich hatte als Schwerpunkt Mittelalterkunde und benötigte nie Latein …

Wozu man ein Phil.1-Studium brauchen kann …*Naja, klassisch wäre Lehrer, aber auch Journalisten, Archivare, Bibliothekare, Übersetzer und Historiker können was damit anfangen. Oder generell Jobs im Middle Management, wo einfach irgend ein Uni-Abschluß verlangt wird, damit man einsteigen kann.

Könnte ich heute 15 Jahre zurückgehen, würde ich Latein am Gymnasium belegen.

Liebe Grüße,
-Sascha
 
Jemand der Latein als Grundlage zum Erlernen und Verstehen von Fremdsprachen, vorzugsweise der Romanischen interpretiert, der benötigt auch einen Reitkurs um das Autofahren zu lernen!

MahatmaGlück schrieb:
Latein brauchst du nur, wenn du Theologie, Archäologie oder sowas studieren willst. Oder wenn du gern mit den Toten sprichst :D
Sonst ist es nur als Grundverständnis für die romanischen Sprachen zu gebrauchen...
Die medizinischen, botanischen oder zoologischen Begriffe sind sehr speziell, dass man da nix mit dem Latinum aus der Schule bewerkstelligen kann. Die Begriffe müsste man so oder so neu lernen...

Ich hab mich zwar auch durchs Latinum gekämpft, aber wenn ich heute nochmal die Wahl hätte würde ich auf jeden Fall Spanisch machen.

Hier stimme ich zu, immerhin spricht Spanisch fast ein ganzer Kontinent ...

Sonst aber, fällt mir zu Latein nur ein: De mortuis nil nisi bene

mfg.
 
mpinky schrieb:
De mortuis nil nisi bene

Dann verstehe ich nicht, warum Du so über Latein herziehst? ;)

Mir hat es in der Schule zwar nicht sonderlich viel Spaß gemacht, aber das Lernen anderer Sprachen war hinterher wirklich viel leichter.

Und ein bißchen humanistische Bildung hat noch keinem geschadet.
 
ideofunk schrieb:
Dann verstehe ich nicht, warum Du so über Latein herziehst? ;)

Mir hat es in der Schule zwar nicht sonderlich viel Spaß gemacht, aber das Lernen anderer Sprachen war hinterher wirklich viel leichter.

Und ein bißchen humanistische Bildung hat noch keinem geschadet.


Ich bin nicht über "humanistische Bildung" hergezogen, die kam im Chronologischem Ablauf der Geschichte ja auch viel später als Latein ...
oldno23x25.gif
 
mpinky schrieb:
Ich bin nicht über "humanistische Bildung" hergezogen

Hab ich ja auch nicht gesagt. Ich habe mich nur auf das Zitat bzw. die lateinische Sprache bezogen.

Egal.
 
Bei so einer Frage, da könnte ich schon. Es gibt doch sicherlich an Deinem Gymnasium Informationsveranstaltungen, auf denen die entsprechenden Fachlehrer für ihr jeweiliges Fach sprechen.
Folgende Mißverständnisse zum Fach Latein gibt es leider immer noch:
1. Latein sei eine "tote" Sprache
2. Der Lateinunterricht sei trocken und langweilig
3. Latein nimmt modernen Fremdsprachen den Platz weg
4. Latein bewirke schlechtes Deutsch (so ein Vorurteil hab ich mir mal anhören dürfen)

Das Fach Latein an sich ist multivalent. Soll heißen: Latein ist die europäische Sprache überhaupt. Sie zwingt den Lernenden, weil sie eine flektierende Sprache ist, sich konzentriert und gründlich mit ihr auseinanderzusetzen: man lernt problemlösendes Denken, also analytisches, kombinatorisches, logisches und kreatives Denken. Weiter lernt man eine gewisse Lern- und Arbeitshaltung: man lernt, sich selbst zu quälen. Später hilft es einem ungemein.
Was man gratis noch dabei hat, wenn man Latein lernt: man erhält Einblicke in die griechische und römische Kultur, Geschichte, Philosophie usw. (später ein bissel mehr dazu)

Nur auf die Sprache bezogen, vermittelt Dir der Lateinunterricht Sprachkompetenz. Du lernst, Deine Muttersprache besser zu beherrschen (hör nur hin, wieviele "wegen dem Auto" anstatt "wegen des Autos" sagen). Wenn Du noch vorhast, Französisch oder Spanisch zu lernen, hilft Dir Latein immens, diese Fremdsprachen zu erlernen: ergo das Pauken geht schneller von der Hand, da das grammatische System und die Vokabeln sehr verwandt sind. Auch wenn das Englische so gesehen nichts mit dem Lateinischen zu tun hat, so basiert doch der englische Wortschatz stark auf lateinischen Entlehnungen (z.B. das schöne Wort "Winterschlaf").
In der Wissenschaft wird oft mit lateinischen (teils griechischen) Fachtermini herumgeworfen, die meisten wissen kaum, was das bedeutet. Für ein späteres Studium wird Dir das Latinum, wie andere bereits erwähnten, einen Vorteil verschaffen, weil Du A)die Wortbedeutungen schneller erfassen kannst, und B)das Latinum nicht in einem Crashkurs in Unikursen nachackern mußt. Der Preis für die schulische Wahlfreiheit ist dann sehr hoch, wenn man neben dem regulären Studium in solch einem Sprachkurs unter harten Bedingungen das pauken mußt, was Du an der Schule wesentlich bequemer und effektiver hättest lernen können. Denn ein längeres Studium oder ein Crashkurs kosten Nerven, die kosten Zeit, Zeit ist Geld - und Geld haben wir nicht. Ergo: Du sparst Zeit.

Nebst Sprachkompetenz vermittelt der Lateinunterricht auch Kulturkompetenz. Einblicke in ausgewählte Werke lateinischer Literatur; ferner verschaffst Du Dir eine Art Bewußtsein für und Verständnis der gemeinsamen kulturellen Wurzeln Europas. Dadurch läßt sich das in Grundzügen von der griechisch-römischen Antike geprägte Europa besser verstehen.

Scherzhaft gesehen: bislang hat man immer nur gehört, daß sie spinnen. Im Lateinunterricht wird mal die andere Sichtweise eingenommen, die Sichtweise eines Römers, um seine Welt, deren Kultur mit ihren Mythen und Sagen noch heute eine große Faszination ausübt, kennenzulernen und zu erfahren, ob die wirklich gesponnen haben, die Römer. Daß das nicht so war zeigt sich alleine schon daran, daß Latein schon gerade durch seine Logik, Prägnanz, Präzision und Klarheit eine schöne Sprache ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Latein brauchst du nur, wenn du Theologie, Archäologie oder sowas studieren willst. Oder wenn du gern mit den Toten sprichst
Sonst ist es nur als Grundverständnis für die romanischen Sprachen zu gebrauchen...

@MahatmaGlück: Si tacuisses... Überleg noch mal. Das sind schon ein paar Studienfächer mehr, die das Latinum voraussetzen.
 
@ideofunk
Ist schon klar.
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Tscheikopp schrieb:
Und jetzt eine Antwort auf deine Frage:
es kommt darauf an, was du später studieren bzw. erlernen möchtest. Für Medizin und Biologie, währe eine großes Latinum von praktischer Bedeutung, wenn keine Naturwissenschaftlichen Studiengänge (außer natürlich Physik, Masch.bau etc) anstrebst und dir eine sprachliche Vielfalt wichtig ist würde ich mich auf jeden Fall für Spanisch entscheiden. Latinum kannst du in einem Crashkurs nachholen (der ist allerdings sehr anstrengend!). Denk an Spanien, Argentinien usw., der zeitliche Nutzen spricht für Spanisch.

Lass dich nicht von Narzisten abfertigen.

Gruß, Jakob

Auch hier gilt meine volle Zustimmung, nichts desto trotz muss ich noch einmal bei den Mediziner "einhaken", die ja am liebsten alles "ante Portas" klären.

Ich (persönlich) finde "kissing disease" viel ansprechender als "infektiöse Mononukleose"(Mononucleosis infectiosa) ...
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Lukas the brain schrieb:
Allgemeinbildung bringst.

Ich kerne das 4. Jahr Letin und das 1. Grie. und fühle mich sehr humanistisch.

Ah ja. Nur schade, dass es nichts gebracht hat.
 
Latinum war der größte Fehler meiens Lebens! Ich habs grad so mit 4,5 Bestanden!
Wenn du anfangs sehr viel machst und alles schön lernst ists am ende sehr sehr leicht. Wenn dus allerdings so machst wie ich und am anfang nix machst (wenn halt alle grundlagen drannkommen so im ersten und zweiten jahr) dann wirds am ende sehr schwer wenn dann irgend ein scheiss wie die methamorphose von ovid oder gedichte von catull drannkommen!

Wenn es ne andere alternative als Französisch gegeben hätte hätt ich die auf jeden fall genutzt!

Du brauchst es halt nur wenn du Priester oder Arzt werden willst. Als Ingineur o.ä. kannste drauf pfeifen!
 
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