Warum Mac? Mein persönliches Fazit...

rennix

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Ich setze mich seit ca. 10 Jahren mit dem Thema Computing auseinander. Davon die letzten 7 Jahre beruflich (Admin). Angefangen hab ich mit OS2, später dann die Windows Schiene von 3.11 bis heute. Dann gabs da plötzlich noch ein 386 Unix namens "Linux". Dort habe ich mit einer uralt Slackware (Kernel 2.0.x) angefangen und bin im Laufe der Jahre von Suse über Redhat zu Debian und schließlich Ubuntu gelangt. Macs kannte ich eigentlich nur von Kunden aus dem Print/Grafikbereich, und was ich da sah (OS 8 bzw. 9) fand ich recht grauslich.

Irgendwann hat dann mal einer unserer Kunden seinen G3BW bei uns vergessen. Das Ding stand jahrelang unbeachtet in einer Ecke. Als wir dann die Technik ausgemistet haben war mein Boss (Mac Hasser) drauf und dran das Ding wegzuschmeißen: "Den bunten Plastikmüll kannste gleich in den Container werfen!".

Ich überlegte kurz und entschied mich das Ding mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht konnte ich es ja als Surfstation für meine Tochter gebrauchen. Es gab ja PPC Linux Distros. Mein Boss war einverstanden.

Zuhause war ich verwundert. Das Ding war Baujahr 1999 und hatte keine seriellen Anschlüsse, ganz zu schweigen von einem Floppy Laufwerk. Nur USB und Firewire. Man konnte es mit nur einem Handgriff öffnen und das komplette Mainboard klappte heraus. Ich war begeistert. Da hatte sich jemand ja mal richtig Gedanken gemacht. Wie oft hatte ich mir die Hände an scharfkantigen Blechgehäusen verletzt oder musste hilflos mit ansehen wie ein Winzschräubchen mit einem leisen "plonk" auf Nimmerwiedersehen in den Untiefen des PC verschwand...

Nun war meine Neugier geweckt. Ich besorgte mir die damals aktuellste OSX Version (Jaguar). Ich war skeptisch, ob das System auf einem 350 Mhz Prozessor mit 512 MB RAM überhaupt starten würde. Aber es funktionierte wider Erwarten ganz hervorragend. Verkehrte Welt? Wurde OSX tatsächlich mit jedem Release schneller, wie das immer von Apple Fans behauptet wurde?

Ich begann mich in das Thema einzulesen und rüstete den Rechner mit mehr Speicher und einer (geflashten) ATI Karte auf, um in den vollen Genuss von Quartz zu kommen. Nun funktionierte auch der schnelle Benutzerwechsel schön animiert. Hatten mich bei XP die Desktop Effekte nur genervt (und wurden nach einer Neuinstallation sofort von mir abgeschaltet) erfreute ich mich jetzt an hüpfenden Icons und wegzischenden Fenstern. Es fühlte sich einfach irgendwie "runder" an. Vollends begeistert war ich dann von Fink und den MacPorts, welche mir meine liebgewonnenen OpenSource Herlferlein auf das System zauberten.

Seit diesem Zeitpunkt verfolge ich sehr genau was in der "Apple Welt" so passiert. Jede Keynote von "Eskimo Eisschrankverkäufer" Steve Jobs wird ungeduldig erwartet. Mit Vergnügen lasse ich mich in das "Reality Distortion Field" ziehen und komme mit dem typischen "haben wollen" Gesicht wieder heraus.

Seit kurzem bin ich also Besitzer eine iMac 24 C2D. Ich habe den Schritt bis jetzt nicht bereut. Hatte ich ursprünglich noch mit dem Gedanken gespielt mittels Bootcamp oder Parallels eine Windows Umgebung auf dem Gerät mitlaufen zu lassen, so sehe ich das heute als gar nicht mehr notwendig an. OSX bietet mir alles was ich brauche und noch mehr.

Als Freund von GNU/Linux bin ich natürlich hin- und hergerissen zwischen der strikt propietären Geschäftspolitik von Apple einerseits, welche aber eben andererseits auch dafür sorgt, dass alles recht reibungslos funktioniert. Im Prinzip vertritt Apple eine deutlich geschlossenere/restriktivere Produktpolitik als z.B Microsoft und Co. Und wenn heute 96 Prozent der Rechner OSX als Betriebssystem einsetzen würden wäre Herr Jobs Geschäftsgebaren sicherlich auch nicht viel zimperlicher als das von Herr Gates.

Mein Fazit:

Ist es das bessere Betriebssystem?
Wahrscheinlich nicht. Auch bei OSX steckt der Fehler oft im Detail.

Ist es sicherer als Windows?
Wahrscheinlich nicht. Unter Windows hatte ich in all den Jahren auch niemals einen Virus oder Trojaner auf meinen Rechnern. In der Regel sitzt das Sicherheitsproblem vor dem Computer.

Ist es das schönere Betriebssystem?
Geschmacksfrage. Vielleicht nerven mich irgendwann die Desktop Effekte. Bis jetzt nicht.

Ist es innovativer als Windows/Linux?
Ein Desktop OS sollte generell seine Benutzer in der tägliche Arbeit unterstützen und sich nicht unnötig in den Vordergrund drängen. Was da in der letzten Zeit als innovativ vermarktet wurde ist oft nur oberflächlicher EyeCandy. Manchmal tut mir Jobs leid, wenn er auf einer Keynote ein neues Desktop Widget als Innovation präsentieren muß. Wer da von wem abgekupfert hat ist im Grunde egal.

Ich jedenfalls bereue meine Entscheidung zum Switch nicht im geringsten. Es macht einfach unglaublich viel Spaß mit dem Mac zu arbeiten. Und ich bin sehr gespannt auf alles was da noch aus Cupertino auf uns Apple Jünger zukommt.
 
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Reaktionen: Fotostudio
Danke für Deinen Bericht - das Lesen hat Spaß gemacht :)
 
Da kann ich mich Hiska nur anschließen. Sehr interessant und auch sehr neutral gehalten.
 
schöner bericht. nur das mit dem "das problem sitzt vor dem pc"..

ich hatte norton antivirus 2001.. das neuste zu der zeit und schwupps virus. nichts gemacht was ihn hätte reinlassen können. extrem (!) aufgepasst, da gerade in den nachrichten dieser w32 etc. im umlauf war.. aber egal, war halt pech.

freut mich, dass du glücklich mit deinem mac bist.
 
Hm, echt schöner Bericht, das steigert enorm die Vorfreude auf mein Macbook, dies wird mein erster eigener Mac sein :)
 
vielleicht wars gar kein virus? also ein false-positive. hat der virus was angerichtet?

ja, der virus hat meinen pc lahmgelegt. bei cds brennen ist immer alle schwarz geworden und natürlich dann steckengeblieben. und noch viele andere sachen... egal ich hab schon länger einen mac :D
 
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