Wahnwitzige Anforderungen? Wie sieht die Realität aus?

Mr. D schrieb:
Ich stelle immer mehr fest, dass es anscheinend am wichtigsten ist, sich gut verkaufen zu können.

Das ist so und so wird es vermutlich auch immer sein :( Denn dem Bewerber müsste schon jemand gegenüber sitzen, der fachlich mindestens genauso gut ist, wenn nicht gar besser, um ihn ordentlich beurteilen zu können. Und das ist vermutlich eher selten der Fall.

Aber statt dass sich die Firmen jemanden für die fachliche Beurteilung eines Bewerbers bei Berwerbungsgesprächen suchen (z.B. einen Freiberufler als Berater), investieren sie lieber in Persönlichkeitstests.
 
Hi,

danke für die Meinungen.

Wenn ich 2 Jahre freiberuflich Projekte mit CMS und Online-Shops [auf nem eigenen Root] für eigene Kunden mache, ab und an ein kleines Flashbanner, 08/15 Suchmaschineneintrag, Betreuung und Schulung bin ich dann

- Trainer
- Consulter
- Webmaster
- Unix- Admin
- Datenbankexperte
- Kontakter
- Verkäufer
- Projektleiter
- E-Commerce Experte
- Online Redakteur
- Grafikdesigner
- Flasher
- Geschäftsführer
- Field Support Manager
- Interface Designer
- Usability Expert
- SEO
- Screendesigner
- Webentwickler
- ...

Man sollte also bei der Bewerung mächtig auf'n Putz hauen um die Vorrunde zu überstehen. Beim Interview fällt das Kartenhaus zwar in sich zusammen, aber da das allen Kandidaten so geht gewinnt der geeignetste der Dickbrettbohrer?

Das würde allerdings einiges erklären ! ;)
Ciao
Fuzzel
 
Fuzzelabbe schrieb:
Man sollte also bei der Bewerung mächtig auf'n Putz hauen um die Vorrunde zu überstehen. Beim Interview fällt das Kartenhaus zwar in sich zusammen, aber da das allen Kandidaten so geht gewinnt der geeignetste der Dickbrettbohrer?

Solche Bewerbungen machen eines klar: der Bewerber ist ein Schwätzer! Ich leg sowas gleich zur Seite, soll er doch zu google gehen :D
 
Verlange stets 150%, damit Du 100% bekommst.
Verlangst du gleich nur 100%, bekommst Du 60%.
Ich beziehe das auf Kenntnisse/Erfahrungen und ausdrücklich nicht auf Geld.
 
Fuzzelabbe schrieb:
Summa summarum werden da minimum 18 Jahre Berufserfahrung gefordert, in z.T. nichtverwandten Bereichen. Hallo?

Hmm, aber nur wenn du ausschließlich ein Thema nach dem anderen gelernt hast. Hast du in deiner Schulzeit nicht an einem Tag Mahte, Englisch, Deutsch, BWL oder so? In vielen Berufen überschneiden sich die Themengebiete, z.B. mach ich gerade in der Schule Datenbanken, in der nächsten Stunde C++ und wieder eine Std. weiter SAP. Und so wird sich auch mein Beruf aufbauen (hoff ich ) ;)
 
Fuzzelabbe schrieb:
Putz hauen um die Vorrunde zu überstehen. Beim Interview fällt das Kartenhaus zwar in sich zusammen, aber da das allen Kandidaten so geht gewinnt der geeignetste der Dickbrettbohrer?
Das ist genau die falsche Strategie und der beste Weg sofort in Ablage P zu landen.
Wer so eine Anzeige aufgibt (oder andere nach dem Motto gefordert sind Kenntnisse in C++, Java, Cobol, Kinsuaheli, Origami und Extrem-Wellenreiten) WEISS in der Regel schon haargenau dass er seinen Idealbewerber nicht bekommt. Man macht einen besseren Eindruck wenn man sich auf die ehrliche Masche, völlig unbeschönigt, trotzdem um die Stelle bewirbt. Das peinlichste was Dir passieren kann ist, wenn im Vorstellungsgespräch eine deiner "Qualifikationen" platzt. Dann stehst Du als Lügner da. Würdest Du einen Lügner einstellen?
Mit einer ehrlichen Bewerbung macht man gleich klar dass man auf dem Papier zwar nicht alle geforderten Qualifikationen haarklein hat, sich die Stelle aber trotzdem zutraut und es nicht nötig hat kubikmeterweiße heiße Luft zu verblasen.
 
*zustimm* und das nächste: Skills sind erweiterbar!!!
 
danielf schrieb:
*zustimm* und das nächste: Skills sind erweiterbar!!!
schon klar.
aber als weiterbildung während der arbeitszeit für das unternehmen teuer.
besonders wenn einer gleich danach geht.
deswegen die vertragsklausel über eine eventuelle rückerstattung der ausbildungskosten, üblicherweise auf 2-3 jahre verteilt.

auch eine gewisse arbeitsplatzgarantie, wenn auch eine dünne ;)
rob
 
Auf der anderen Seite: Abi mit 18 + BA Studium 3 Jahre + 9 Jahre Berufserfahrung, dann bist Du auch erst 30.

Aber mit 30 ist man dann wieder zu alt :cool:
 
So ist das aber in viele Branchen - auch im Offline-Bereich wird die
"Eierlegende Wollmilchsau" gesucht - Akquise, Kontakt, Konzept,
Layout, Text, Abstimmung, Reinzeichnung, Produktion und am
Besten noch Auslieferung ... in einer Person.

Das Ganze heißt dann "Personal-Union", wobei ich meinen Vorrednern
nur zustimmen kann, wenn sie sagen, daß jemand, der von allem
etwas versteht, eben nicht auf allen Gebieten Voll-Profi sein kann.

Teamarbeit ist da besser un bringt oft mehr, auch, wenn es erstmal
nach mehr Kosten ausschaut.
 
Meiner Meinung ist das gerade hier in Deutschland ein Problem: Immer weniger sollen möglichst viel (besser wäre sogar alles) machen, anstatt sich auf einem Gebiet zu spezialisieren. Dadurch kommt es einerseits auch zum massiven Stellenabbau und zum anderen, dass diese Leute zwar vieles, aber nichts richtig können.
Warum nicht lieber drei oder vier Spezialisten, die ihre Arbeit beherrschen, als einen, der auf vier Gebieten Murks baut?
der eMac_man
 
eMac_man schrieb:
Warum nicht lieber drei oder vier Spezialisten, die ihre Arbeit beherrschen, als einen, der auf vier Gebieten Murks baut?
Weil sie erstens zu teuer sind und zweitens eine Kündigung für einen Looser schneller geschrieben ist als vier für Profis.
 
eMac_man schrieb:
Meiner Meinung ist das gerade hier in Deutschland ein Problem: Immer weniger sollen möglichst viel (besser wäre sogar alles) machen, anstatt sich auf einem Gebiet zu spezialisieren. Dadurch kommt es einerseits auch zum massiven Stellenabbau und zum anderen, dass diese Leute zwar vieles, aber nichts richtig können.
Warum nicht lieber drei oder vier Spezialisten, die ihre Arbeit beherrschen, als einen, der auf vier Gebieten Murks baut?
der eMac_man

Keine Panik, die Leute wissen schon, was sie tun. Es soll Menschen geben, die mit Google-Aktien einiges Geld verdient haben. Wer es besser kann: selber machen.
 
Es werden eben immer weniger Spezialisten gesucht, die nur ihr Fachgebiet beherrschen (das dann aber aus dem ff).
Die Erwartungen aus der Anzeige darf man nicht einfach addieren. Wenn en Unternehmen Absolventen suchen die bereits ein bis zwei Jahre Auslandserfahrung haben und ein bis zwei Jahre Praxiserfahrung heißt das ja auch nicht, daß die Kandidaten ihr Studium vor vier Jahren beendet haben sollen. Man kann schließliich auch i Ausland studieren, studienbegleitende Praktika machen ...
Genauso sucht Google eben nicht jemanden der fünf Jahre nur programmiert hat, dann zwei Jahre im Verkauf war und anschließend 3 Jahre ausschließlich Datenbanken konzipiert hat. (Was wäre denn das auch für ein Lebenslauf!)
Ich kann mich auch noch an die Anforderungen der Daimler-Benz AG für Kandidaten ihrer Nachwuchsgruppe (eine Art Traineeprogramm) erinnern:
hervorragendes Abitur, Studium mit Prädikatsexamen, evtl. Promotion, mindestens zwei Fremdsprachen fließend, Auslandserfahrung, Praxiserfahrung, außeruniversitäres Engagement, Höchstalter 26 Jahre.
Die haben sich die Leute aussuchen können, soviele Bewerber gab es. Und die, die ich kennengelernt habe, haben diese Kriterien auch erfüllt. (Wo der Konzern heute trotz dieser vermeintlichen Topleute steht, findet ihr im Wirtschaftsteil der Zeitung)
 
so wie ich das sehe wird hier ein zukünftiger teamleiter gesucht. daher sind diese anforderungen recht realistisch...:rolleyes:
 
Die suchen einen Hochbegabten, das ist doch ersichtlich. Ein Hochbegabter auf diesem gebiet ist in der Tat in der Lage, innhalb kürzester zeit solche DInge zu erlernen. Di Zeitangaben sind allerdings utopisch und lächerlich, wie ich finde.

Das ist wie, wenn man nach einem 18-jährigen sucht, der bereits 8 jahre erfolgreich im Ausland arbeitete.


Gruß

Frank T.
 
mann-aus-wurst schrieb:
Ich kenne genug kleine Developer Studios, die jetzt sauer wären, denn die müssen auch komplett alles alleine machen und sind Multitalente.

Ungelogen: Ich finde die Google Anzeige richtig toll, denn sie suchen kein junges Gemüse, sondern erfahrene Veteranen auf dem Markt und wo gibt es heute noch Firmen, die solche Leute suchen?
So sehe ich das auch!
Viele der genannten Bereiche Überschneiden sich drastisch. Somit ist das gewollte Ergebnis einfach ein Typ/Typin ;) welche man auf den Kunden loslassen kann. Das soll nicht heisen das man "grad" ausgelernte nicht nutzen kann aber für ein Unternehmen wie google (oder auch für jedes Unternehmen wo seine Kompetenz zeigen will/muss) kann es nicht angehen das der Vertriebler ständig sagt "Oh ...das weis ich jetzt auch nicht ...aber ich ruf mal an"
Dort wird einfach Basiswissen aus allen Bereichen gefordert ...Hat etwa einer ein Problem wenn sein profil mal nicht auf eine Anzeige passt ...
Nur weil man das eine oder andere Studiert hat und schon 3-einhalb Projekte hinter sich hat ...ist man noch nicht gut. Man muss deswegen nicht schlecht oder unbrauchbar sein ...aber selbst NICHTWISSEN in einem Fachbereich kann man mit entsprechender Erfahrung weg machen! Und wenn es nur die (wirkliche) Kundenerfahrung ist ...die einem sagt (so als Bauchgefühl). "Wie gebe ich es zu das ich keine Ahnung habe und lass mich und die Firma trotzdem dabei gut aussehen) <- die Kunst des (guten) Vertriebs ;)
 
dasich schrieb:
(..)Das ist wie, wenn man nach einem 18-jährigen sucht, der bereits 8 jahre erfolgreich im Ausland arbeitete. (..)
'diese' anforderung würde in deutschland jede/r fünfte 18-jährige aus fernosten locker erfüllen ;)
rob
 
Ansichtssache
Werbung hat viele Gesichter und Stellenanzeigen werden von vielen Menschen wahrgenommen. Nicht nur von denen, die einen Job suchen. Doch nicht jedes Stellenangebot verspricht eine Anstellung. Unternehmen nutzen Stellenanzeigen auch als Instrument für eine Form der Selbstinszenierung, die als klassische Werbeanzeige peinlich für den Initiator wäre. In Stellenanzeigen ist es dagegen erwünscht, wenn Unternehmen nur gut über sich selbst sprechen und das auch stets betonen. Achtung, Superlativ! "Eines der erfolgreichsten Unternehmen ..."! Was ist einfacher und preiswerter für eine Selbstinszenierung, als eine opulente Stellenanzeige in einer beliebten Tageszeitung, die selbstverständlich auch von der Konkurrenz gelesen wird? Nur um zeigen zu können, wie innovativ das Unternehmen auch in Zukunft sein möchte und dafür nur die besten Mitarbeiter verpflichtet. Je größer diese Anzeigen sind, desto größer das Ego der Verantwortlichen. Wem nützt es, das sich renommierte Unternehmen stets in Stellenanzeigen erklären müssen, wenn sie doch weltbekannt sind? Und manchmal werden Mitarbeiter für Stellen gesucht, die längst besetzt sind. Aber wer will sich schon dem Verdacht aussetzen, einem Verwandten den Job zu vermitteln, wenn man doch per Inserat die Öffentlichkeit zum Zeugen hat, in ehrenwerter Absicht zu handeln, damit auch andere Bewerber eine Chance erhalten?

- Sterling
 
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