Gesellschaft Vorratsdatenspeicherung - nun doch

b) es ist bei mir nicht so, weil ich zurecht bereits bei der Erzeugung des Accounts ausreichend "Paranoid" war (eigene Emailadresse nur für Facebook, kein Zugriff auf Standort/Adressbuch usw., keine Verwendung von Facebooklogin auf anderen Portalen, keine Bekanntgabe der Mobilnummer, ...). Dann kann ich mich "entspannt zurücklehnen" und sagen: Alles richtig gemacht.

Ob du „ausreichend paranoid“ warst und „alles richtig gemacht“ hast, hängt von deinem eigenen Maßstab ab. Facebook kann so immernoch sekundengenau verfolgen was du auf Facebook machst und über die nervigen Like-Buttons (auch ohne sie zu verwenden) beispielsweise auch welche Nachrichten du auf anderen Webseiten liest (kann sein, dass du dabei bei Facebook angemeldet sein musst, bin mir aber nicht sicher, da ich Like-Buttons und Co blocke). Der eine kann damit leben, anderen geht das zu weitere. Gehörst du zu ersteren, mag deine Aussage also stimmen, ansonsten stimmen sie nicht.

c) ich habe an der falschen Stelle gesucht, dann interessiert mich nach wie vor, wo muss ich suchen und was weiß FB von mir.

Du kannst davon ausgehen, dass Facebook jede Aktivität auf Facebook mitloggt. Zusätzlich kann Facebook beispielsweise über die genannten Like-Buttons auch Aktivitäten außerhalb von Facebook verfolgen. Das mag für dich okay sein, da du offenbar keine persönlichen Daten angegeben hast (also letztlich die Verknüpfung mit deiner realen Person fehlt), ich persönlich nutze Facebook dennoch nicht. Warum? Ich habe mal gelesen, dass andere Facebook Nutzer dich auf Fotos markieren können (ohne dass du das verindern kannst; mag mittlerweile aber anders sein). Passiert das, hat Facebook ein Bild von dir zur Person. Jetzt fehlt noch irgendwo im Web ein Bild von dir, das mit deinem Realnamen oder Daten, über die du als reale Person identifizierbar bist, verknüft ist und schon könnte Facebook trotz fehlender persönlicher Angaben dein Facebook-Konto einer realen Person zuordnen. Das geht auch automatisiert. Und das ist nur eine Methode, die mir so spontan einfällt. Und ich würde davon ausgehen, dass Datenanalysten von Facebook, die das hauptberuflich machen, noch viele andere kreative Wege kennen.
Von daher mein Rat: Du magst vielleicht eine recht gute Vorstellung davon haben welche Rohdaten Facebook über dich hat, wie Facebook diese Daten auswertet, welche Rückschlüsse Facebook daraus zieht und wie sie dieses Wissen letztlich nutzen, weißt du hingegen nicht oder nicht genau. Letztlich musst du nun entscheiden, ob das für dich okay ist oder nicht.
 
Der User im Twitter-Thread nutzt Android 5.1. Da gab es m.W. unter Android noch keine genaue Kontrolle über die Permissions und man konnte Apps nur ganz oder garnicht vertrauen. Da er Facebook / Messenger eine Zeit lang für Anrufe genutzt hat, hatte FB auch diese Permissions und hat sie auch weiterhin genutzt, als er FB nicht mehr zum Telefonieren benutzt hat.
 
Standort/Adressbuch usw., keine Verwendung von Facebooklogin auf anderen Portalen, keine Bekanntgabe der Mobilnummer, ...). Dann kann ich mich "entspannt zurücklehnen" und sagen: Alles richtig gemacht.
Das wäre so schon mal eine treffende Variation: keine Mobil-Nummer verwenden.
Die zusammenfügbaren Einzel-Informationen ergeben hier immer das große Ganze.
User-Namen plus eMail-Adresse plus Mobil-Nummer plus Firmen hinter den Plattformen plus Coops usw. etc.
Wenn es nachvollziehbar ist, wird es zusammengefügt und dem User zugeordnet pipapo…
 
Die US-Handelsbehörde FTC hat am Montag bestätigt, dass nach dem Daten-Skandal um die Firma Cambridge Analytica Ermittlungen gegen Facebook eingeleitet wurden.

https://www.focus.de/finanzen/news/...gen-facebook-aktie-stuerzt-ab_id_8673036.html

Davon abgesehen sollte jedem klar sein der Facebook und Co nutzt, das man „gläsern“ wird und man sollte sich dann vorher klar sein was man von sich preis gibt.
 
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Hat das mal jemand gemacht? Ich habe mir meine Daten heruntergeladen, wie beschrieben und muss sagen, da steht nichts drin, was ich nicht erwartet hätte. Besonders das Thema mit SMS Kommunikation hat mich beunruhigt, ich konnte aber gar nichts dazu finden.
Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die Datei anzusehen, aber im Twitter-Thread haben sich einige zu Wort gemeldet, dass (auch) die Datenschutzrichtlinien der EU dazu geführt haben könnten, dass EU-Bürger von einigen Punkten wie dem Abschöpfen der SMS verschont wurden.

Aktuell die Meldung, dass wohl nur Android-User betroffen sind:
That same day, Facebook confirmed that it has been keeping texting and call logs for millions of people who use Android phones to access Facebook Messenger, adding to a growing backlash over how the company handles the user data that drives its record-setting profits.

"Facebook confirms it records users' call history, stoking furor"
 
ich hoffe doch, das unsere abgeklärten MacUser auch alle entsprechende Anpassungen vorgenommen haben:

google.com/maps/timeline?pb …

und da
myactivity.google.com/myactivity
und da
google.com/settings/ads/
und da
security.google.com/settings/security/permissions …
und da
youtube.com/feed/history/search_history …
und da
google.com/takeout
....

es ist spannend hier mal zu lesen (woher ich auch die Google URL habe)

https://twitter.com/iamdylancurran/status/977559925680467968

"Lustig" ist auch Punkt 21

Vielleicht ist es sinnvoll wenn die erfahrenen MacUser mal ihr Wissen zusammen schmeißen und für die diversen Datenkraken ein how-to zum abschalten der entsprechenden Loggings zusammen stellen.


Wer jetzt immer noch nicht verstanden hat was für Datenkraken er da füttert, der ist einfach nur dumm. Und nein, jeweils eine andere E-Mail Adresse zu nutzen hilft nicht um das zusammenführen seiner Daten zu unterbinden. Es sei denn er nutzt ein VPN oder einen Tor Client um sich mit den verschiedenen Diensten zu verbinden. Aber auch das soll ja schon, bei Bedarf, zu brechen sein.
 
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Nuja, wenn man einen Google-Account nutzt und diesen obendrauf mit seiner Mobil-Nr. verifiziert hat, und so dort angemeldet unterwegs ist, sollte das alles durchaus funktionieren.

wobei mich ja interessieren würde, ob das Abschalten des Loggings dazu führt das wirklich keine Daten mehr erhoben werden, ober ob das nur dazu führt, das die Daten dem User einfach nicht mehr angezeigt werden ...

Wenn ich mir die Aussagen von Snowden anhöre habe ich so meine Zweifel, ob es sich da wirklich um ein Abschalten der Datenerhebung handelt :kopfkratz:
 
Ich gehe mal davon aus, daß es dann "unpersonalisiert" passiert.
Wobei es da evtl. auch wiederum "einen Knopf" bei Google ("intern") geben könnte, mit dem man bei Bedarf die Anonymisierung retour schalten kann/könnte –
bzw. aufheben kann.
 
Ich gehe mal davon aus, daß es dann "unpersonalisiert" passiert.
Wobei es da evtl. auch wiederum "einen Knopf" bei Google ("intern") geben könnte, mit dem man bei Bedarf die Anonymisierung retour schalten kann/könnte –
bzw. aufheben kann.

Davon kannst du ausgehen
 
In den USA hat Präsident Donald Trump den CLOUD Act unterzeichnet. Die Abkürzung steht für den Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act, der den bestehenden Stored Communications Act (SCA) ergänzt.

Das neue Gesetz verpflichtet Internet-Unternehmen in den USA, amerikanischen Sicherheitsbehörden auch dann Zugriff auf Daten von Nutzerinnen und Nutzern zu geben, wenn die Daten nicht in den USA gespeichert sind. Der CLOUD Act umgeht damit die internationale Rechtshilfe.

Umgekehrt sieht der CLOUD Act auch für ausländische Sicherheitsbehörden die Möglichkeit vor, direkt auf Nutzerdaten in den USA zuzugreifen.

Interessierte Staaten können dafür bilaterale Abkommen mit den USA schliessen.


https://www.congress.gov/bill/115th-congress/house-bill/4943
 
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Einer der längsten Threads, die ich bislang auf Twitter gesehen habe, aber er hat es in sich: was Google (und andere Internetkonzerne) alles abschöpfen. Im Einzelnen sind die Punkte natürlich nicht überraschend, aber in dieser Dichte und Menge schon heftig.
https://twitter.com/iamdylancurran/status/977559925680467968

Kurzgefasst:
die Orte, an denen man sich aufgehalten hat; wonach man gesucht hat; für welche Werbung man empfänglich ist; alle angesehen YouTube-Videos; alle Bewertungen und Kommentare auf Google-Platformen wie YouTube; alle eigenen Bookmarks, Kontake, Kalendereinträge, Google Hangouts; alle Dinge, für die man sich interessiert; welche Geräte man benutzt hat; Uhrzeit, Ort und Gerät mit dem man Google genutzt hat; welche Apps man benutzt oder benutzt hat; welche Radiosender und Podcasts man hört; jede Datei, die man runtergeladen hat; jedes Spiel, das man gezockt hat; jede Musikdatei, die man gehört hat; jedes Foto, das man gemacht hat; jede E-Mail, die man verschickt oder erhalten hat; jede Bildersuche usw. usf. etc. pp.

Wie gesagt, das meiste sollte niemanden wirklich überraschen. Interessant allerdings, dass auch einige Aktivitäten außerhalb von Google protokolliert worden sind wie illegale Downloads auf der ThePirateBay-Seite.

Disclaimer: es betrifft u. U. vor allem Android- und Windows-User. Vieles ist plattformübergreifend da Browser-basiert, aber der Internetentwickler weist in seinem Twitter-Thread auf seine Betriebssysteme hin.

Vielleicht sollte man doch öfter DuckDuckGo nutzen. Seine gesamte "Personalakte" kann man hier runterladen:
www.google.com/takeout
 
ja, den Link kann man nie genug posten :girli:
 
unglaublich :mad:

https://techcrunch.com/2018/04/11/facebook-shadow-profiles-hearing-lujan-zuckerberg/

Lujan: Facebook has detailed profiles on people who have never signed up for Facebook, yes or no?

Zuckerberg: Congressman, in general we collect data on people who have not signed up for Facebook for security purposes to prevent the kind of scraping you were just referring to [reverse searches based on public info like phone numbers].
 
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Schon praktisch so eine Pandemie. Da kann man als Regierung für die das Internet Neuland ist mit der EU Ratspräsidentschaft mal kurzerhand dafür sorgen, dass es bald nicht mehr nutzbar ist:

https://www.heise.de/meinung/Edit-Policy-Artikel-17-und-Uploadfilter-vor-Gericht-4951335.html

https://www.heise.de/hintergrund/EU-Regierungen-planen-Verbot-sicherer-Verschluesselung-4951415.html

Es ist schon beeindruckend wie ruhig es um diese Themen geworden ist und wie willig sich die User alles gefallen lassen.
 
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Es sieht so aus, als müßten wir uns unser Netz wiederholen mit einer Architektur auf die Staaten keinen Zugriff haben. Mit Argumenten und Fakten kommt man nicht weit, wenn der Kontrollwahn so ausgeprägt ist und Datenschutz für den Staat keine Bedeutung haben soll.

Kommt/Läuft das durch, wird reden nicht mehr genügen.
 
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Gute Idee, den Leuten, die schon bei herkömmlicher Technik versagen (SLO: "Hallo, hier hat ein vorbestrafter Terrorist versucht Munition zu kaufen." A: "Danke für die Info" -> Ablage P und Mittagsschlaf), noch mehr Befugnisse zu gewähren.
 
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