@Mann im Mond ,
ich betone es für Dich ruhig noch einmal, ich bin definitiv ein sehr kritischer Zeitgenosse bezüglich der Anwendungen auf die einige schon blind vertrauen. Bsp: Navigation (weil das wohl jeder nachvollziehen kann), wenn man sich mal in gut bekanntem Gebiet bewegt und trotzdem das Navi mitlaufen lässt, wird man feststellen, dass man in diesem Bereich das Navi locker schlägt, in einer fremden Großstadt dagegen nicht. Wird man also ohne Navi fahren? Es ist auch noch nicht das Problem, dass Navis noch nicht ganz optimal funktionieren, wenn man ans Ziel kommt, oder?
Dein genanntes Beispiel belegt leider, dass Du mit Zahlen nicht so ganz vertraut bist… Erstens liegen zwischen den Erkennungsparametern nur 1,8% Differenz, dürfte wohl bei wiederholten Tests im Rahmen der Fehlerquote liegen, zweitens liegen die Werte über dem Zufallsprinzip (auch Menschen sind mitnichten perfekt bei dieseer Aufgabe, besonders wenn zu beobachtende Personen sich des Vorgangs bewusst sind…) und drittens würde ich die Quote gern mal nach einer 8-Stunden Schicht sehen… Dazu kommt, dass Menschen bei dieseer Aufgabe "ausgelernt" haben, Maschinen fangen gerade erst an zu lernen, dessen muss man sich bewusst sein! Macht man nun noch eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf…
Genau dieses letzten Argumente muss man durchdenken und sich fragen: Was wollen wir eigentlich letztlich erreichen? Genau hier liegt die Crux, denn zum einen ist völlige Sicherheit eine Illusion, zum anderen dürfte die völlige Vermeidung von Persönlichkeitsverletzungen kaum möglich sein. Ein paar Prozent mehr Sicherheit auf Kosten einer Menge zusätzlicher "Schnüffelei". Das gern gemachte Totschlagargument: "Wer nichts zu verbergen hat" verfängt bei mir nicht, denn wenn ich nichts zu verbergen habe besteht auch kein Grund mich auszuspionieren. Auf sich persönlich bezogen neigt fast jeder zum zweiten Argument, ist man nicht betroffen ist bei vielen leider "mir doch egal" angesagt.
Es geht auch gar nicht so sehr um die Betrachtungen dieser Singularitäten, sondern darum WIE wir leben wollen und welche Auswirkungen wir von immer leistungsstärkeren KIs ertragen mögen. Eine KI die mein Gesicht erkennt und mir z.B. ungefragt (also nicht von MIR definiert) Türen öffnet oder verschließt möchte ich mir gar nicht ausmalen - zukünftige Zugangskontrollen von Sicherheitseinrichtungen laufen aber genau daraufhin hinaus (DARPA pays…) Es ist wichtig den Menschen immer wieder klar zu machen, dass sie mit jedem Stück Bequemlichkeit (Navi, Hausautomation, Kalendererinnerungen, Terminautomatisierungen, Finanzevaluationen und vieles mehr) ein Stück Eigenständigkeit aufgeben. Zudem frage ich mich, warum ICH meine Freiheiten aufgeben soll, nur weil die "Mehrheit" (wenn es denn eine reale Mehrheit ist) das alles für gut befindet und ich sonst enorme Hindernisse im Real-Life habe.
Ich habe z.B. kein Smartphone, ich sitze nämlich überwiegend neben Rechner und Telefon und möchte wenn ich aufstehe NICHT erreichbar sein… sag das mal einem 20äjährigen