Vor- und Nachteil bei einer Umschulung mit ueber 30 !?

TheMaXim

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Hi Ihr.

Da ich momentan ziemlich viel im Kopf habe und meine eigene Pro und Contra Liste immer laenger wird, frage ich einfach bei Euch mal nach was ihr davon haltet.

Werde jetzt 32 und bin eigentlich ziemlich Erfolgreich in meinem Job in der Gastronomie, nur denke Ich langsam mal an die Zukunft und so prickelnd ist der Gedanke nicht, mit 40 noch hinterm Herd zu stehen, zudem wahrscheinlich noch in einer Kantine oder kleinen Kneipe.
Auch ich musste viele Leute einstellen und mir wurde von der Chefetage immer Druck gemacht, hauptsaechlich auf junge Leute zu setzen.

Im Enddefekt ist das Quatsch, aber dennoch, wenn viele so denken, habe ich schlechte Karten, denn bezahlen, kann und wird mich hier auch keiner wollen.

Und ehrlich gesagt, unter Niveau will ich mich auch nicht verkaufen, und Nein, Selbststaendigkeit in der Gastronomie ist keine Option fuer mich.

Deswegen spiele ich eben mit dem Gedanken einer Umschulung.
Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?
Welche Pro's und Con's gibt es euerer Meinung nach?
Behoerdliche Barrierren?

Es geht mir nicht darum was, sondern eure Erfahrung/Meinungen zu einer Umschulung wenn man ueber 30 ist.

Danke im Voraus.
 
ich habe mit Mitte 30 ein Fachhochschulstudium begonnen, das mit meiner vorherigen Berufstätigkeit absolut nichts zu tun hatte. Mit 40 habe ich mit einem Diplom abgeschlossen und arbeite seitdem hochzufrieden im neuen Bereich.
Vorher habe ich 17 Jahre gearbeitet, nach dem Studium werde ich sicher noch >25 Jahre arbeiten, von daher passte das :)
 
hi miniliux.

Das klingt ja mal positiv, aber ,mir stellt sich die Frage, wie Du es geschafft hast, dich in dieser Zeit zu finanzieren?
Ich meine, du schreibst, du hast 17 Jahre gearbeitet, da hat man doch schon irgendwie seinen eigenen Lebenstandart, oder nicht?
 
ja, den mussten wir ziemlich runterfahren. Zu der Zeit hatten wir zwei Kinder, und wir haben in München vom (nicht allzu hohen) Halbtagsgehalt meiner Frau gelebt. War ne ziemliche Mistzeit, aber rückblickend hat es sich echt gelohnt
 
Meine Frau hat auch mit Mitte bis Ende 20 noch das Abi nachgemacht. Und es hat sich gelohnt, im Vergleich zu ihrem lehrberuf hat sie nun eine wirklich spannende Tätigkeit in der IT-Unternehmensberatung und verdient natürlich auch wesentlich mehr.

Wenn du weisst, was du machen willst und an etwas Spass hast, dann mache es. Es werden 3 harte Jahre, aber wenn du es schaffst, wirst du es nicht bereuen.
 
"Umschulung" übers Arbeitsamt, sogar bezahlt, hat mal ein Kollege von mir gemacht.
Allerdings von Kunst-Lehrer zu Grafiker war es kein so großer Schritt... das ging ganz
gut. Was wären denn deine Stärken, oder was willst du machen?
 
Eine Umschulung über die Agentur bezahlt, müsstest du erst genehmigt bekommen.

Soll auch gar nicht mehr so einfach sein, wie man in dafür geeigneten Foren liest.

Normalerweise wird das eigentlich nur gemacht, bzw. bezahlt, wenn man aus gesundheitlichen Gründen seinen bisherigen Job nicht mehr weiter machen kann.
Muss dann aber auch entsprechend untersucht und begutachtet werden.

Ich kenne ein paar Leute, die das vor längerer Zeit mach gemacht haben, allerdings war das vor der Jahrtausendwende, damals ging das auch noch aus arbeitsmarktpolitischen Gründen, heißt, dass man in seinem Job keine guten Chancen hatte, sofern man arbeitslos war, wieder eine neue Anstellung zu finden.

Generell ist dein Alter noch kein Grund zu sagen, dass man dazu zu alt sei.
 
Sollte bei einem Koch kein Problem darstellen - Rücken hat heute ja jeder ... ;)
 
Naja, es nur im Rücken haben, reicht da aber noch nicht ganz aus.

Aber wie dem auch sei, im Endeffekt ist die Genehmigung einer Umschulung eine Einzelfallentscheidung des betreffenden Sachbearbeiters, bzw. der betreffenden Sachbearbeiter, da es eine reine Kannleistung ist.

Es muss aber in den Bereich in dem sich umschulen lassen möchte, die möglichst hohe Wahrscheinlichkeit geben, dass man dann in diesem Bereich auch einen neuen Job findet.
Das ist auch ein Problem, denn mir würden nicht viele Bereiche einfallen, bei denen das so ist.
Aktuell kenne ich jemand der im Gesundheitsbereich eine Umschulung macht, die auch von der Agentur gefördert wird.
Das wäre auch der einzigste Bereich, der meiner Erfahrung nach auch für Späteinsteiger noch genügend Chancen bietet, bzw. es überhaupt aktzeptiert wird, dass man dann mit Mitte 30 Berufanfänger ist.

In dem Bereich soll es auch noch durchaus Bedarf geben, wobei da auch das Problem ist, ob der Bedarf finanzierbar ist.

Man sollte sich daher auch überlegen, was man macht, also zu was man sich umschulen lassen möchte, wie da die Berufsaussichten sind.

Eine Umschulung wird oft auch als verschulte und verkürzte Ausbildung für Erwachsene durchgeführt, d.h. es sind dann keine 3 sondern nur 2 Jahre, mit entsprechenden Praktikas.

Das bedeutet dass man u.U. die Umschulung nicht wohnsitznah durchführen kann, wenn es keinen Bildungsträger gibt, der das vorort anbietet.

Hat dann auch nicht so ein großes Ansehen wie eine reguläre Ausbildung mit ihren 3 Jahren, da einem da einfach viel Praxis fehlt.
 
Danke nochmals fuer die Antworten.
Nun, das man auf einiges verzichten muss stand fest, das war von vornherein schon klar. Nun gibt es scheinbar , laut euren aussagen, die Chancen auf Foerderung durch das Arbeitsamt. Da werde ich mich dann mal schlau machen.

Meine Staerken aufzuzaehlen wuerde nichts bringen, denn letztendlich entscheide ich nach dem Bauchgefuehl. Das hat mich bis jetzt am weitesten gebracht. Wenn ich naemlich schreibe, ich bin kreativ, musikalisch wie design technisch und sehr auf soziale kontakte aus, da ich gerne mit meinem ADA Schein ausbilde, kommt dabei kein job raus, der alles vereint.

Ein weiterer wichtiger Grund ist auch mein privates Leben das sich veraendert hat. Koch und Familie ist nicht einfach und habe von anderen gelernt. und ich will etwas aendern.
 
Du musst um eine Umschulung finassiert zu bekommen "schwer" vermittelbar sein und das bedeutet schonmal das Du ohne Arbeit sein müsstest! Oder Zumindest Arbeitssuchend gemeldet weil eine Arbeitslosigkeit ansteht... Selber kündigen weil man was neues machen will sieht das Amt gar nicht gerne... da sind auch Rückenproblme völlig Wurscht erst wenn es ein Bandscheibenvorfall ist wäre es o.K.

Eine Umschulung ist nix weiteres als eine weitere Ausbildung das kann aber wie bei mir auch eine Private Akademie sein... die muss dann aber Zertifiziert sein sonst bekommt man keine Fördermittel...

Im konkreten heisst das... Du bekommst Arbeitslosengeld solange dein Anspruch besteht (Dann harz 4) das sind wenn ich mich nicht irre 63% von deinem durchschnittlichen letzten 12 Monats Brutto lohn... Du kannst zusätzlich noch Wohngeld beantragen aber keine Sozialhilfe... Fahrgeld gibt es auch noch... Bahn oder Auto das ist dir überlassen...

Wenn es eine Bildungseinrichtung ist (kein Ausbl. betrieb) bekommst Du noch die Gebühren bezahlt!

Das alles ist nicht einfach und kostet viel an nerven!
Grüße


*Edit* ich bin 32 ;)
 
Naturlich gibt es Förderungen, zum Beispiel masterbafög etc.
Vielleicht kannst du ja auch was nebenbei machen, das ist zwar stressig, aber finanziell behältst du den Lebensstandard und kannst dir aussuchen, was du machen willst.
 
Es geht mir nicht darum was, sondern eure Erfahrung/Meinungen zu einer Umschulung wenn man ueber 30 ist.

Meiner Meinung nach kommt es ganz klar auf die Umschulung an sich an - ist sie bei einer anerkannten Schule? dann ok, aber wenn's nur über Fernstudien und so was ist, dann würde ich da skeptisch werden. Ich selber hab ein Fernstudium bei der SGD absolviert und die Unterlagen waren von sehr, sehr schlechter Qualität.

Weiterhin hängt das von der Branche ab ... Gamedesign mit über 30? Tendenziell unglücklich ...

Und es hängt davon ab wie weit die Umschulung von Deiner aktuellen Branche entfernt ist ... von der Gastronomie in die Elektrotechnik ist nicht wirklich glücklich.

Was immer geht ist Betriebswirtschaft, das kommt auch gut an, wenn man sich aus einem praktischen Basisberuf dorthin "entwickelt".

Und so sollte Deine Umschulung auch aussehen: Eine Weiter-"Entwicklung" Deiner bisherigen Neigungen und Fähigkeiten. Vielleicht in die Ernährungsberatung oder so was ...

... wie gesagt, so pauschal kann man das gar nicht sagen.

Gruß, Frank
 
Naturlich gibt es Förderungen, zum Beispiel masterbafög etc.
Vielleicht kannst du ja auch was nebenbei machen, das ist zwar stressig, aber finanziell behältst du den Lebensstandard und kannst dir aussuchen, was du machen willst.

Meisterbafög gibt es meines Wissens aber nur für eine Aufstiegsfortbildung in dem Bereich, im dem gelernt hat, aber nicht, wenn man einfach etwas neues lernen will.
Von daher scheidet das schon mal aus.


Ja, klar Nettolohn, sonst wäre dass u. U. mehr als man netto herausbekommen hat.
 
... Da werde ich mich dann mal schlau machen.

Meine Staerken aufzuzaehlen wuerde nichts bringen, denn letztendlich entscheide ich nach dem Bauchgefuehl. Das hat mich bis jetzt am weitesten gebracht. Wenn ich naemlich schreibe, ich bin kreativ, musikalisch wie design technisch und sehr auf soziale kontakte aus, da ich gerne mit meinem ADA Schein ausbilde, kommt dabei kein job raus, der alles vereint.

Ein weiterer wichtiger Grund ist auch mein privates Leben das sich veraendert hat. Koch und Familie ist nicht einfach und habe von anderen gelernt. und ich will etwas aendern.

Nur alleine etwas ändern wollen, wird als Grund für eine Förderung durch eine Umschulung nicht ausreichen.

Da musst du schon gesundheitliche Gründe dafür angeben können, und solange du noch in einem Job bist, ist dass sowieso so eine Sache, denn die Agentur wird da schlichtweg keinen Grund sehen, dass dir zu fördern, denn eine Umschulung soll dazu dienen, dich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Du bist aber noch im Arbeitsmarkt, also warum sollen die dann Geld ausgeben.
Da müsstest du der Agentur klar machen können, dass du demnächst von Kündigung bedroht bist, weil du den Beruf nicht mehr weiter ausüben kannst.

Selber kündigen würde eine Sperrzeit auslösen, solltest du also auch nicht machen.

Wenn du dich kündigen lässt, dann wird man von dir erstmal eine zeitlang verlangen, dass du dich auf dem Arbeitsmarkt bewirbst, um zu belegen, dass du keine Vermittlungschancen mehr hast.
Da würdest du dann natürlich auch Stellenangebote bekommen, auf die du dich bewerben müsstest.
Und wenn dich dann ein Arbeitgeber nimmt, dann ist für die Agentur die Sache wieder erledigt.

Am einfachsten ist es die Sache über die gesundheitliche Schiene durch zu bekommen.

Das sind auch die Erfahrungen die ich über Hören und Sagen von Leuten mitbekommen habe.

Bei gesundheitlichen Gründen würde das auch nicht von der Agentur bezahlt werden, sondern entweder vom Rentenversicherungsträger, oder aber von der Berufsgenossenschaft.

Du würdest dann zwar während der Zeit ganz normal dein ALG bekommen, die Kursgebühren und deine sonstigen Kosten würden auch offiziell von der Agentur bezahlt werden, intern würden die dann aber mit der Berufsgenossenschaft, oder dem Rentenversicherungsträger abrechnen.

Von daher hat da die Agentur keine Probleme, sofern sie nicht selbst als entgültiger Kostenträger agieren müssen.

Ohne Förderung wird eine Umschulung nur nebenberuflich machbar sein, du musst ja von etwas leben können, während du die Umschulung machts, das wird aber kaum angeboten, und macht dann auch noch einen schlechteren Eindruck.
 
warum umschulen und nicht einfach eine zusatzqualifikation erwerben?

z.B.
ich kannte einen ex-koch der bei
http://www.jumpforward.de/beruf/14405/Ausbildung-Lebensmittelkontrolleur-in.html
war sehr zufrieden, ord. gehalt, verbeamtet, lockere arbeitszeiten, familientaugliche tätigket, pension etc....
ach ja - die sogar ausbildung wird mit fast 2000 euro monatl. ganz gut bezahlt

oder wie wäre es mit einer hotelmanagementschule - für so was ist die zeit als koch dann eine zusatzqualifiktion
 
warum umschulen und nicht einfach eine zusatzqualifikation erwerben?

z.B.
ich kannte einen ex-koch der bei
http://www.jumpforward.de/beruf/14405/Ausbildung-Lebensmittelkontrolleur-in.html
war sehr zufrieden, ord. gehalt, verbeamtet, lockere arbeitszeiten, familientaugliche tätigket, pension etc....
ach ja - die sogar ausbildung wird mit fast 2000 euro monatl. ganz gut bezahlt

Lebensmittelkontrolleure werden meines Wissens nur im öffentlichen Dienst eingesetzt, bzw. man muss da überhaupt genommen werden, für die Ausbildung als Lebensmittelkontrolleur.
Da würde ich mich nicht darauf verlassen, dass ich da dann eine Stelle finden würde.
Der öffentliche Dienst, bzw. der Arbeitgeber im öffentlichen Dienst ist doch eher permanent klamm.
Klar wenn man so eine Job ergattern kann, ist das natürlich eine super Sache.
 
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