VLC 3.x langsamer als vorherige Versionen

carsten_h

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Moin!

In letzter Zeit will mich der neue VLC 3.x glaube ich ärgern.
Wenn ich ein Video z.B. aus der ARD Mediathek (mp4) nehme und in VLC ansehe und dabei mit der Maus unten am Balken nach vorne springe, dann dauert es gefühlt ewig bis er dort ist und weiterspielt. Auch beim schnellen wiedergeben ruckelt es und bleibt häufiger stehen.
Mit der VLC Version davor (2.x) war das nicht so. Da war alles in Ordnung.

Die Dateien liegen jeweils auf einer SSD.

Kann das zufälligerweise jemand bestätigen? Oder ist das nur ein Problem bei mir?
 
liegt vielleicht an deinen aus der mediathek gerippten dateien?
stream mit fehlern?
hast du mal einen blick auf die statistik unter medieninformation geworfen, ob das frames halt verloren gehen?
 
Ich bin jetzt eben dazu gekommen die alte 2.2.8 von VLC wieder zu "installieren" und mir das ganze anzusehen.
Was soll ich sagen: Perfekt!
Da gibt es keinerlei Ruckeln, man kann mit der Maus beliebig hin und herschieben ohne das es zu irgendeiner Verzögerung kommt. Der Film geht immer direkt an der Stelle weiter.
 
Naja, die neue Version ist eine .0.0 ... da kann schon mal was noch nicht so ganz Rund laufen. Werden schon Updates kommen.
 
Nicht ganz, es war die 3.0.1. Für die 3.0.2 ist für den Mac noch weitere Hardwareunterstützung für h.265 angedroht, aber nur auf neueren Rechnern. Meiner sollte zumindest die h.264 in Hardware machen, aber das funktioniert wohl nicht so wirklich.
 
dank zerocopy hat 3.0.x doch normal ordentlich performance auch ohne hardware beschleunigung.
mein 2012er mini kann hier 2160p h265 filme mit 200% cpu abspielen ohne frame drops.
 
Kannst Du den den Knubbel unten am Verschiebebalken mit der Maus hin und herschieben und das Bild ist sofort an der neuen Stelle?
 
Ich hab das gerade mal getestet. Bei mir ist das Bild immer an der Stelle des "Knubbels".
 
Kannst Du den den Knubbel unten am Verschiebebalken mit der Maus hin und herschieben und das Bild ist sofort an der neuen Stelle?

hab ich gerade mal getestet, erst ging es, dann nach einer kleinen scratch einlage über fast den ganzen film ist VLC sogar glatt hängen geblieben.
ging gar nichts mehr.
 
Letztens kurz angetestet und gleich wieder 2.2.8 zurückkopiert. Beim Zuspielen über ext. Datenträger mit angeschlossenem HD-TV nervten Verzögerungen. Bei einigen via Eye-TV aufgenommenen und mit Handbrake zu MPG konvertierten Videos stürzte die 3er-Version sogar ab. Bei 2.2.8 dagegen keine weiteren Probleme. :)
 
Ich habe mal 3.0.1 installiert und ab und zu bleibt das Scrollen auch hängen.

Laßt doch, auch bei anderen Programmen, die alte Version drauf. Ich habe unter Programmen den Ordner VLC dupliziert und die Kopie in "VLC 2.2.8" umbenannt und erst dann 3.0.1 über VLC installiert.

So mache ich es mit einigen Programmen, bei denen ich kein Zutrauen in Updates habe.
 
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Das passt allerdings schlecht zu der geradezu religiösen Verehrung, die die »Open-Source-Bewegung« (wie das ja tatsächlich genannt wird) genießt, oder?
 
Das passt allerdings schlecht zu der geradezu religiösen Verehrung, die die »Open-Source-Bewegung« (wie das ja tatsächlich genannt wird) genießt, oder?

Die Anerkennung von Open-Source-Projekten wie das gesellschaftspolitische Plädoyer für das 'Konzept Open-Source', schließt doch nicht aus, dass ein Produkt dennoch unumgängliche Entwicklungsphasen durchläuft, wie sie vor allem für Software garnicht vermeidbar sind (inkl. möglicher Bugs, die ihre Behebung benötigen). ;):)

Zwischenzeitliche Bugs werten aber weder Open-Source-Produkte noch andere Entwicklungs-Konzepte ab, also auch kommerzielle closed-source zunächst nicht. Nicht nur bei der Fehlerkorrektur sind aber völlig unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Obendrein geht es gesellschaftsphilosphisch um sich diametral gegenüberstehende Konzepte. Das sollte man bei Open-Source durchaus auf dem Schirm haben. Lt. Stallman stehen sich sogar 'Freiheit' und 'Abhängigkeit' gegenüber. Wofür Apple mitunter steht, muss wohl nicht erläutert werden. ;)

Allgemein ist Open-Source zudem nicht gleich 'Open-Source'. Wer sich allein mit der Defintion beschäftigt, wird Vorteile wie auch ureigene Probleme hinsichtlich der sehr verschieden gestalteten Projekte aber schnell selber ableiten können.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Open_Source

So oder so fallen Entwicklungsmöglichkeiten wie auch die Probleme von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich aus. Bestenfalls wird nicht nur eine 'Quelle geöffnet', sondern es sind Entwicklungs-Prozesse nachvollziehbar. Nicht zwingend, aber im Idealfall auch mit der Möglichkeit der eigenen Einflussnahme. Teils sich gegenseitig störende Entwicklungsstränge wie sogar langwierigere Entwicklungsprozesse (inkl. Fehler-Kultur) sind bei Open-Source-Projekten dagegen immanent. Dies ist Teil eines bleibenden hierarchischen Konflikts, der auch genau so gewollt und akzeptiert, wenn auch ständig umkämpft ist. Musterbeispiel: Linux-Entwicklergemeinschaft vs. Linus Torvalds. ;)

Wer bestimmt bei solchen Projekten (die in Kommunikation, Entwicklung im Projekt, Aufgabenverteilung, allgemeine Entscheidungen sehr komplex sind), wo es letztlich hingeht? Wer muss sogar letztlich bestimmen? Wer sollte sich womöglich sogar zurücknehmen, auch wenn damit Probleme in der Entwicklung eines Produktes hinzunehmen sind? Wie viel 'demokratische Partizipation', Entscheidungs-Verteilung ist möglich, nötig und sogar unumänglich? Wie wird (ganz konkret) bestimmt, welcher Code eingepflegt wird, welche Bugs von Release zu Release in welcher Weise korrigiert werden usw, wenn zig freie Entwickler ihre Mitarbeit anbieten und Mitsprache einfordern? Welche Fehler bzw. schwierigen Entwicklungsprozesse müssen in bestimmten Projekten sogar akzeptiert werden, um das Projekt hinsichtlich seines Open-Source-Charakters nicht zu gefährden? Denn es geht am Ende um mehr als nur um ein Produkt. ;)

Das sind Fragen, die schwierige Entwicklungs-Phasen implizieren, je mehr sich ein Projekt verschreibt, idealistisch allgemeine Öffnung wie Mitwirkung anzustreben. Eine Menge Definitions- und Konfliktpotential, das ein Projekt sogar nachhaltig in der Entwicklung ausbremsen und sogar ausgesprochen fehleranfällig machen kann. Andererseits wird darüber etwas anderes erstritten, nämlich allgemeine Teilhabe und letztlich allgemeine Freiheit! Wer hätte das gedacht. ;)

Die Prinzipien des Open-Source-Konzepts können (von Projekt zu Projekt) per Defintion so oder so kritikwürdiges, verbesserungswürdiges bzw. bleibende Nachteile wie Entwicklungshemmnisse einschließen. Wie starr sich das teilweise auswirken kann, sieht man u.a. z.B. bei 'Gimp', wo seit Jahren bestimmte Entwicklungsstränge auf dem Eis liegen. Wie man mit solchen Problemen umgeht, wird von unterschiedlichen Projekten sehr unterschiedlich gehandhabt. Alles geschieht aber (bestenfalls) in einem öffentlich zugänglichen, somit allseits nachvollziehbaren Diskurs, der zum Projekt 'Freiheit' gehört.

Letztlich bedeutet Open-Source damit mehr als nur ein Produkt und dessen stringente, allein nutznießliche, also konsumfreudige Entwicklung. Es ist Teil des demokratischen Projektes und seiner Diskurse. Das ist in einigen Teilen somit wesentlich schwieriger als in rein betrieblich hierarchischen Strukturen, wo z.B. Abteilungen klar geordnet und zielorientiert arbeiten. Dort lässt man sich auch als Entwickler gewissermaßen wie ein Konsument 'an die Hand nehmen', lässt sich Ziele und Aufgaben vorgeben, Konzepte wie auch die Entwicklung lässt man sich 'diktieren', wird also selbst in der Produktion zum Konsumenten von Fremdentscheidungen (unter Preisgabe von Integrität und auch selbstbestimmter Teilhabe). Man wird zum Zuarbeiter eines Profit-Prinzips. Das verändert auch den Menschen, hat es längst. Aber könnte sich der Menschen in seinem Streben nach Verwirklichung und Glück nicht auch von anderen Prinzipien leiten lassen? Diese Möglichkeiten persönlich abzuwägen, kann eine interessante Sache sein.

Das Prinzip 'Apple/Macintosh' steht dem Open-Source-Prinzip ohnehin mittlerweile diametral gegenüber. Denn Apple bedeutet: Friss oder stirb ... und vertrau einem Laden, der sich nicht in die Karten schaun lässt, sich in der Entwicklung wie im Produkt konzeptionell abschottet.

Es werden z.B. Freiheit und Kreativität suggeriert. Das Systemkonzept schränkt beides aber ein, lässt die Ideale zu Werbeslogans verkommen. Während dessen behält sich Apple vor, die Zugangsschlüssel für jeden User bzw. für die von ihm verwendeten Produkte einzubehalten. Apple entzieht sich dabei jeder Kontrolle durch die eigenen User, ja, hintertreibt deren Ansprüche in fundamentalen Aspekten, die als belanglos deklariert werden. iOS spiegelt das per Konzept erschreckend wider. Ein völlig geschlossenes System, das den User nur in eine Richtung preisgibt: Richtung Apple. Ohne Kontrollmöglichkeit. Da darf einem schonmal mulmig werden, was das auch bedeuten könnte, wenn man sich derart 'an die Hand' nehmen, wenn nicht gar gängeln lässt. (Disclaimer: Gilt für andere Klitschen dieser Art genauso). ;)

"Das Hauptargument für den Begriff 'Open-Source-Software' ist, dass 'Freie Software' manche Leute beunruhigt. Das ist wahr: Wenn man über Freiheit spricht, über ethische Fragen, über Verantwortung und Bequemlichkeit, dann verlangt man von den Menschen, dass sie über Dinge nachdenken, die sie vielleicht lieber ignoriert hätten. Das kann Unbehagen auslösen, und manche Leute lehnen die Vorstellung deswegen vielleicht ab. Daraus folgt nicht, dass die Gesellschaft besser aufgehoben wäre, wenn wir damit aufhören würden, über diese Themen zu sprechen." (Richard M. Stallman, "The Selected Essays of Richard M. Stallman")

Apple, Google, Microsoft usw. haben ihre Kunden mindestens über ihre Bequemlichkeit am Haken. Letztlich ein beiderseitiger Offenbarungseid. Lohnt sich, drüber ernsthaft nachzudenken.

Das allgemeine Projekt 'Open-Source' stellt den Menschen (in seiner idealen Betrachtung) dagegen in die Mitverantwortung. Angesichts unserer reinen Konsumgesellschaft natürlich ein Störfaktor. Darum verwundert der neuerliche Erfolg von Microsoft mit Win10 nicht, schon garnicht der Erfolg Apples. Vor allem bei Apple ist aber ein Wandel sehr offensichtlich. Man baut konsequent am Gegenkonzept, hat sich zu reinem Konsumgut entwickelt, das weder auf Kritik eingeht noch Kontrolle zulässt.

Das impliziert dann auch das gegenwärtige Wegstreben ehemals treuer, älterer Kunden, die Apples Entwicklung über Jahre begleitet haben und darum auch kritisch bewerten.

Denn die Entwicklung wies mal in eine andere Richtung. Zumindest dereinst als Versprechen in einem bald hegelischen Kontrast zum 'bösen Microsoft'. Bestätigt sogar von E. Snowden, der Apples PRISM-Integration lange nach der von Microsoft datieren kann. Das Vertrauen in Apple war also mal gerechtfertigt. Was draus wurde, wissen wir. Der Laden hat Veränderungen erfahren, die subastanziell sind. Die Synthese mündet in der Bequemlichkeit mit dem Preis der Aufgabe der System-Integritäten (heute per design der Devices und des OS), die auch mit der Aufgabe der persönlichen Integrität einhergeht. Die Preisgabe aller informationellen Selbstbestimmung, somit letztlich der persönlichen Freiheit, egal, ob die Folgen unmittelbar erfahrbar sind oder (noch) nicht. Ein hoher Preis, dessen Folgen noch dramatisch ausfallen können.

Nicht nur Apple-Kunden entscheiden sich längst für das Produkt-Diktat (überspitzt formuliert), blenden die Aufgabe ihrer informationellen Selbstbestimmung häufig in zig Belangen nicht nur aus, nein, verteidigen sie sogar verbissen, drängen Skepsis und Kritik ab, weil man sich selbst diesbezüglich für belanglos erklärt hat. Fragwürdiger geht es kaum. Werden sich die gleichen Konsumenten poltisch schließlich auch für die das politische Diktat entscheiden, weil es gemütlicher sein wird, solange es sich nur den Anstrich von etwas anderem gibt, wo man sich wenigstens noch vormachen kann, man habe die Wahl und die Freheit behalten?

Das sind natürlich sehr idealistische, sehr philosophisch erscheinende Gedankengänge, die auch als hochtrabend verstiegen bewertet werden können. Aber unser Alltag ist diesbezüglich längst sehr konkret. Das neo-liberale Gesellschaftsmodell sieht auch nichts anderes vor, nämlich ein Diktat ohne (be-)greifbare Diktatur. Unsere von Wirtschaftsinteressen dominierte und politisch längst unterworfene Gesellschaft ist Wirklichkeit und kann einem längst erheblich Sorgen bereiten. Ich verweise diesbezüglich nochmal auf Prof. Dr. Mausfeld.

Open-Source ist (ein kleiner) Teil eines (aufwendigen) Gegenkonzeptes. Ändert bei aller philosphischer Betrachtung aber nix daran, dass Software letztlich erst beim Anweder reift. So auch mal wieder aktuelle VLC-Versionen. :crack:

(Link korrigiert)
 
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