Biber Bruder schrieb:
Vorsicht übrigends bei Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden. Da kenne ich ein paar, die von ihren Einstellungen den Papst locker rechts überholen.
Meine Stiefmutter war in einer solchen, da ihr Mann (verstorben) dort Gottesdienste gehalten hat. Jetzt lebt sie mit meinem Vater zusammen (auch verwitwet) und wäre fast aus der Gemeinde ausgeschlossen worden, weil die beiden der Meinung sind, nicht mehr heiraten zu müssen, weil sie den eigentlichen lebenspartner beide schon gefunden hatten (und dann eben wieder verloren).
Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, sich entsprechend vor der versammelten Gemeinde zu erklären und um Akzeptanz zu bitten.
Sie ist dann dem Ausschluß zuvorgekommen, weil beide der Meinung waren, daß sie das nicht nötig hätten.
Ich für meinen Teil gehe ab und zu in die Kirche, weil es ein guter Weg ist, in sich zu gehen. Der Kirche spreche ich jedoch
jedes Recht ab, sich in mein Leben und mein Weltbild einzumischen.
Anstatt sich eitel und selbstverliebt zu streiten, wer denn jetzt so privilegiert sein darf, das 'echte' Abendmahl zu empfangen, wer denn jetzt dem 'rechten' Glauben folgt, sollten die alten Knacker die Augen öffnen! Es hat verdammt nochmal jeder die Pflicht so zu Leben, daß er glücklich wird und dabei so vielen Menschen wie möglich Freude bereitet und sowenigen wie möglich auf die Zehen tritt! (…und sich selbst treu zu bleiben.) Das hat im grunde etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun und weniger mit Glaube.
Ich habe schon einige unglaubliche 'religiöse' Eitelkeiten, Bigotterien und Dummheiten miterleben müssen - bei mehreren Beerdigungen, Hochzeiten und Taufen. (Es schmerzt als Betroffener unglaublich, wenn ein Vertreter der jeweiligen Religion selbst im Augenblick des Abschiedes noch seinen Willen durchsetzten will!),
Auf der anderen Seite waren die herzlichsten und aufgeschlossensten Pfarrer zwei, die hier in Mainz auch ab und zu im Dom predigen, als Katholiken alter Schule
minilux schrieb:
klar, ich bastel mir meine eigene Religion -- alles weglassen was unangenehm oder anstrengend ist, und schon hat man Gott light, und alle können wieder was mit "der Kirche" anfangen
Das Leben ist oftmals unangenehm genug. Der Gott der Güte und der Liebe wird schwerlich wollen, daß man sich das Leben wegen ihm noch komplizierter macht, solange man freundlich und fair mit seinen Mitmenschen umgeht. Wenn doch, dann bestelle ich mir besten schon mal einen Asbestsarg.
Ich glaube an Gott, aber eine Kirche, die mir vorschreibt wie ich das zu tun hätte (und die sich nicht 100%ig legitimieren kann) brauche ich dazu sicher nicht.