Unterschied Art-Direktor und Grafik-Designer?

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gardrossel

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Guten Morgen,
kann jemand von euch mir den genauen Unterschied erklären zwischen dem Beruf des Grafiker-Designers und des Art-Direktors?
Hintergrund:
Ich arbeite seit über 20 Jahren als Grafik-Designer (nicht studiert, sondern hochgearbeitet vom Mediengestalter). Ich erstelle u. a. Anzeigenkampagnen, entwickele Corporate Designs für Printmedien, gestalte Messeauftritte, bin verantwortlich für die Fotoregie und habe ich Personalverantwortung für einen Azubi… Nebenbei (ohne zusätzliche Bezahlung) halte ich ständig die Ohren und Augen offen, ob die Designrichtlinien von den anderen Mitarbeitern (Redakteur, Webdesign, Mediengestalter…) eingehalten werden, damit ein einheitliches Erscheinungsbild das Haus verlässt.
Ich möchte gerne, dass mir von meinem Kollegen alle Dinge vorgelegt werden, die in den Druck gehen oder auf der Website veröffentlicht werden, damit ich kontrollieren kann, ob das Corporate Design eingehalten wurde und ich ggf. noch eingreifen kann.

Mein Arbeitgeber fragte mich nach dem „Titel“, den ich dann haben möchte. Da stehe ich ein wenig auf dem Schlauch. Ist „Art-Direktor“ die richtige Bezeichnung für meine Tätigkeit? Und kann ich dafür ein höheres Gehalt verlangen?

Ich freue mich auf eure Antworten!
Danke schön!
Viele Grüße, gari
 
Vom Titel allein kannst du kein höheres Gehalt verlangen, das richtet sich ja nach deinen Tätig- und Fähigkeiten. Aber das, was du beschreibst, ist ja in der Medienbranche nicht ungewöhnlich. Meine Ex-Kollegin hatte dann den Titel "stellvertretende Grafikleitung". Ich hab mir "Medien Design/ Mediadesign" draufschreiben lassen, was anderes fiel mir nicht ein. Aber ein AD bist du meiner Meinung nach nicht, das ist eher der "typische Mediengestalter", den du beschreibst, auf den alles abgewälzt wird.
 
Der Titel Artdirektor wir m.E. unterschiedlich behandelt. In der Werbebranche bekommt man den Titel z.T. relativ schnell, ohne wirkliche Verantwortung z.B. für eine Produktlinie oder -Kampagne zu haben. In großen Verlagen sieht das wiederum anders aus.

Wenn Du in Deinem Betrieb praktisch die Hauptverantwortung für den optisch-visuellen Auftritt trägst, kannst Du Dich nach meinem Verständnis Artdirektor nennen. Wenn Du dagegen mehr oder weniger ausführst, was andere (z.B. eine beigeordnete Werbeagentur) an grafischen Richtlinien vorgeben – dann nicht.

Nach meinem Verständnis ist außerdem ein Artdirektor gehaltsmäßig so etwas wie ein Bereichs- oder Abteilungsleiter (je nach Größenordnung des Betriebs...)
 
Hallo Veritas,
als ich früher als Mediengestalter angestellt war, da habe ich die Konzepte des Art-Direktors umgesetzt und war vor allem für die Reinzeichnung zuständig. Ich durfte zwar manchmal meine Ideen mit ins Konzept bringen, aber alles unter Anleitung. Das ist doch eigentlich die Arbeit eines Mediengestalters.
Jetzt arbeite ich komplett selbständig an einem Projekt, bekomme nur das Briefing und setze alles alleine um. Wenn etwas am Corporate Design gemacht werden muss, dann erarbeite ich es und setze sie an einem Beispielobjekt um. Die Mediengestalter in unserem Unternehmen müssen dann anhand dieses Corporate Design die neuen Broschüren, Flyer, Broschüren, Websites umsetzen. Ich gebe sozusagen alles vor.
 
Agentur: Der Grafik-Designer arbeitet nach den Ansagen eines Art-Directors.
Wenn man so möchte, dann wäre ein Art Director der "Ober-Grafik-Designer" im Laden. :teeth:

Art Director = General
Junior Art Director = Sergeant
Grafik Designer = Kanonenfutter… :D
 
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Art Director ist der Typ dem Du drei Entwürfe präsentierst die er erstmal schlecht findet. Er sagt Dir auch: "Wenn Dir nix besseres einfällt. Fress Pilze!" Irgendwann sagst Du: "Zeig' mir mal wie Du's besser machst!"
Nur weil man Federn am Kopf trägt ist man noch lange kein Indianer...
 
Ist „Art-Direktor“ die richtige Bezeichnung für meine Tätigkeit? Und kann ich dafür ein höheres Gehalt verlangen?
:rotfl:Dein Arbeitgeber fragt dich, was er auf die Visitenkarte schreiben soll und du fragst ob du mehr Geld bekommst, wenn du dir einen tollen Namen gibts... So kann man aneinander vorbei reden.
Wie wäre es denn mit "Chief Art Director of the Universe" Nein, dafür bekommt man nicht mehr Geld. Das ist nur Text. Geld kannst du nur für Tätigkeit bekommen.
"Eine der Hauptaufgaben eines Artdirectors ist es, die kreativen Potenziale mehrerer Mitarbeiter mit ihren individuellen Eigenheiten zu einer stilistischen Einheit zu verschmelzen." Wenn das zutrifft, nenn dich so. Ansonsten nenn dich einfach wie du möchtest.
 
Kläre das am besten auch im Hinblick auf deine Kollegen.
Was haben die auf der Visitenkarte stehen?

Es kommt nicht gut, wenn du dich als Art Director (übrigens mit „c“) hervorhebst und das nicht
klar mit allen auch so vorher kommuniziert ist, dass du der „Chef“ bist.

Ansonsten kein Problem, ich kenne das so, dass es mehrere „Art Director“ gibt, und du
könntest dich dann „Senior Art Director“ nennen.

Da gibt es keine vorgeschriebene Regel.
 
Was mich betrifft: ich hasse solche Bezeichnungen.

The Corporate Bullshit Generator --> http://cbsg.sourceforge.net/cgi-bin/live

Je länger und "wichtiger" die Bezeichnung klingt, desto bäääh.
Mein corporate bullshitclaim ist übrigens: Bathrobe & Advertising!
Grafik-Designer sind übrigens Künstler die nicht malen und zeichnen können ... (ja, das bin ich).
 
Bei mir auf der Visitenkarte steht einfach nur "Director". Ist das jetzt besser oder schlechter, als ein "Art Director"? ;)
 
Grafik-Designer sind übrigens Künstler die nicht malen und zeichnen können ... (ja, das bin ich).

Komisch, ich bin kein Künstler. Aber Grafik-Designer, der (als Illustrator) sehr gut zeichnen und malen kann.

Kunst hat doch mit „Malen und Zeichen können“ gar nichts zu tun.
 
Ach, für die KSK sind alle meine Arbeiten Kunstwerke - frage da mal meine Kunden! :D
Und außerdem leben wir von unserem Job - wenn das keine Kunst ist?
 
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