Uni-Studium neben dem Beruf?

bigmatze

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Hi alle zusammen,

vielleicht gibt es unter uns Macusern jemanden der mir einen Ratschlag geben kann.

Ich bin momentan in der endphase meines dualen Studiums der Wirtschaftsinformatik an einer FH und schreibe zurzeit meine Bachelorarbeit.
Wenn ich damit im Frühjahr fertig bin steige ich direkt bei meinem Partnerunternehmen voll in den Job ein.

Nun hat mich VWL im Studium total fasziniert und ich würde gern aus Interesse einen Master darin machen - oder zumindest "antesten".
Vorlesungen könnte ich wahrscheinlich nur einmal die Woche besuchen, aber ich würde wohl auch nur eine/wenige Prüfung/en pro Semester ablegen wollen.
Für den Abschluss würde ich dann ein Jahr Pause machen und im Ausland "fertigstudieren".

Haltet ihr das für möglich?
An den Unis ist es doch Gang ung Gebe nicht zu jeder Vorlesung zu erscheinen, 'normale' Studenten haben ja auch Jobs...oder?

Also: Macht mir Mut oder sagt mir was ihr denkt! :)
 
Ja, aber ...

Als Fernstudium kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als "klassisches" Studium wird's deutlich schwieriger bis nahezu unmöglich, weil wie willst du Job (ich gehe von einem ca. 8-Stunden-Arbeitstag aus) und Vorlesungsbesuche (an verschiedenen Tagen und unterschiedlichen Uhrzeiten) an der Uni unter einen Hut bringen? Ich habe etwa ein Jahr nach meinem Erststudium nebenberuflich ein Fernstudium absolviert. Das hat prima geklappt. Vorausgesetzt du absolvierst nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zusätzlich diszipliniert dein Tagespensum an Studienarbeit ...

Beachfreak:cool:
 
An einer "normalen" Uni? Kannst du vergessen wenn der Abschluss was taugen soll. Ist kein Witz.

Ich arbeite in einer Weiterbildungseinrichtung einer Uni und wir haben wirklich viel Erfahrung mit der Materie. Mit normalen Studienzyklen hast du nebenher keine Zeit zum Arbeiten wenn du einen anspruchsvollen Abschluss machen willst.

Du brauchst also m.Mn. nach einen Studiengang, der organisatorisch auf die Weiterbildung ausgerichtet ist. Ein grundständiges Studium ist da das falsche.
 
Kann mich nur anschließen. Fernstudium ja, aber voll auf keinen Fall, außer du bist der Überflieger schlechthin (kannte jemanden, der hat 3 sehr anspruchsvolle Studiengänge parallel gemacht, 2 mit Promotion beendet und kurze zeit später den Prof. vor seinem Namen gehabt).

Und anderer Tip, der Einstieg in den Beruf ist am Anfang Stress pur und das ist die absolute Basis für den späterenmkompletten Berufsweg. Ich würde erst mal schauen, dass ich nen richtig geilen Einstieg hinbekomme (wird schwer genug!) und dann in einem Jahr mir den Master anschauen, Anbieter als Fernunis gibt es ja genug.
 
verstehe ich das jetzt richtig? Du hast bald den Bachelor WiInf und möchtest den Master VWL machen? Gerade Masterstudiengänge werden doch von vielen Unis explizit berufsbegleitend angeboten. Laufen dann halt idR doppelt so lange, und die Vorlesungen finden am WE statt.

btw: Fernstudium ist idR nicht weniger Zeitaufwändig, braucht aber mehr Disziplin
 
Haltet ihr das für möglich?

Nein.

An den Unis ist es doch Gang ung Gebe nicht zu jeder Vorlesung zu erscheinen, 'normale' Studenten haben ja auch Jobs...oder?

"Jobs" ja, aber keine richtige Arbeit. Es ist ein Unterschied ob man abends kellnert, oder ob man eine reguläre Arbeitsstelle hat wo der Arbeitgeber für volles Gehalt eben auch vollen Einsatz erwartet. Wenn es sich um eine auch nur ein bisschen anspruchsvolle Stelle handelt, wirst du sowieso deutlich mehr und länger arbeiten als im Vertrag steht. Studieren oder Arbeiten, entscheide dich, beides geht nicht. Ausser in einem Fernstudium, und auch das würde ich frühestens nach einem Jahr im Job anfangen, wenn du weißt wievielt Stunden pro Tag du zur Verfügung hast.
 
Beachfreak, Saugkraft und minilux haben es bereits ausgeführt: (Vollwert-)Beruf und Studium - problematisch! Ich würde dem Rat Lars_Munichs und walfriedas folgen: Berufseinstieg min. ein Jahr betreiben, Energie nebenbei tanken und sich dann erst geruhsam anschauen, was man genau machen wollte, was vielleicht sogar in einem spzezialiserteren Rahmen der optimalere Fortgang wäre; dann, wenn man auch deutlich mehr Ruhe und Überblick haben wird...

Aber Berufseinstieg und Studium: nein!

Ganz wichtig dabei aber: sich selber eine Frist setzen!

Nicht selten führt der Beruf doch in einen neuen Alltag rein, der Studienpläne auch ganz vergessen lassen kann. Dem sollte man vorbeugen. Sowieso sollte man dann auch schauen, dass man seinen Alltag so gestaltet, dass ein später berufsbegleitendes Studium überhaupt noch Platz hat. Denn zuletzt sollte man ja auch nicht vergessen, warum man 'lebt'... nämlich um zu leben... Beruf und Studien-Ziele in Ehren, aber wenn man sein Leben mit dem Kram zu sehr vollpackt, dann hat man schnell mal wertvolle Jahre vertan (und sich ohnehin schnell an einen Streß gewöhnt, der mit Lebenswert nichts mehr zu tun hat). ;)
 
btw: Fernstudium ist idR nicht weniger Zeitaufwändig, braucht aber mehr Disziplin
Schon irgendwie. Der Vorteil bei einem Studium für Berufstätige ist, i.d.R. aber dass das Format entsprechend zugeschnitten ist.

Wenn vom Fernstudium die Rede ist, wird oft auch nur die Distanz überbrückt. Die Fernuni Hagen beispielsweise ist das ziemlich weit vorne, verschickt das Studienmaterial aber in der Regel auch nur per Post. Was da weg fällt sind i.d.R. nur die Präsenzphasen.

Einige Unis sind da schon wesentlich weiter. Wir arbeiten zum Beispiel mit einer entsprechenden Software, mit der die komplette Kursverwaltung/-durchführung online möglich ist. D.h. die Studenten haben einmal die Woche eine Online-Sitzung (im Stil einer Vorlesung) über Adobe Connect, bekommen das Lehrmaterial über unser Intranet zur Verfügung gestellt und haben einen Kursplan, der straff genug ist, die Studenten bei der Stange zu halten, aber nicht so eng, dass der Zeitaufwand zu groß wird.

Motivation braucht man in jedem Fall und Zeit kostet es auch, wenn das Format und die Infrastruktur passt, ist das aber durchaus möglich. Wir haben eine Abschlussquote von über 90%.

In der grundständigen Lehre gibt es eben ganz andere Probleme. Bei rund 20.000 Studenten, die wir in der grundständigen Lehre derzeit haben, müssen sich die Dozenten in der Regel nach der Verfügbarkeit der Räume richten. In diesem Semester liegt da Vorlesung xy eben am Montag Morgen, im nächsten Mittwoch Mittag. Bei einem anständige Masterstudium gibt's (zumindest bei uns) oft auch Anwesenheitspflichten und mehrer Leistungsnachweise.

Soll heißen, dass von sagen wir 12 Terminen nur 2-3 versäumt werden dürfen und über das Semester teilweise Referete, Hausarbeiten und Klausuren stattfinden. Bei einer normalen Last von 10 Semesterwochenstunden muss der Studi dann eben auch mindestens 6-10 Stunden die Woche an Präsenzveranstaltungen teilnehmen und nochmal dieselbe Zeit ins Selbststudium investieren, sofern er den Abschluss einigermaßen in der Regelstudienzeit schaffen will.

Das Problem im konkreten Fall: VWL per Fernstudium.. Da gibt es in Deutschland meines Wissens nach so gut wie keine Angebote. Höchstens in Hagen. Nix gegen die Uni an sich, die Frage ist aber, ob das dann zielführend ist. VWL ist sehr theorielastig und ich persönlich halte den Austausch mit anderen Studis für sehr wichtig. Transaktionskostentheorie zu lernen ist eine Sache, praktische Beispiele zu hören (zum Beispiel über Referate etc.) eine andere.

Im Bereich Business Administration ist das ähnlich. Da kommt es sehr auf den Transfer von Wissen an. Die beste Managementtheorie ist auf dem Papier nur so gut wie der Horizont des Lernenden reicht. Und der ist nunmal beschränkt wenn man eben nicht über die entpsrechende Erfahrung verfügt.

Hinzu kommt, dass FH-Level und Uni-Level oft zwei paar Schuhe sind. Das meine ich gar nicht abwertend, aber eine FH-Ausbildung ist oft sehr praxisorientert, während an der Uni (auch im Fernstudium) in der Regel das selbständige wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund steht. Das wird an der FH aber oft so gar nicht gelehrt (nichtmal an vielen Unis). Da gibt's dann oft eine zusätzliche Hürde.
 
Ich würde dir nen MBA empfehlen, gibt es auch viele gute Angebote. Aber mir wäre es z.b. auch sehr wichtig, dass es einen größeren Mehrwert bietet als andere Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf.
 
Was spricht dagegen, einfach 9-12ECTS pro Semester zu machen? Dann hat man zwar 5 Jahre, aber das ist ja egal und 12 Punkte liegen sicher auch neben einem Vollzeitberuf drin. Dann kann man die Vorlesungen so wählen, dass sie an einem Morgen oder Nachmittag sind und wenns geht solche die aufgezeichnet werden.
 
Ich habe mich auch schon bissl informiert, da ich auch nicht der jüngste bin, werde ich später einen Master nur neben dem Beruf machen können.
Fernuni ist eine Option, die andere wurde hier auch schon angesprochen. Es gibt einige Uni's in diesem Land die sich drauf eingestellt haben, dass man heute oft nur noch neben dem Studium studieren möchte/kann, daher bieten sie explizit Teilzeitstudiengänge an.
Einige Freunde von mir werden nächsten Jahr über solche Optionen ihren Master machen.

Der eine wird Informatik studieren und sein Arbeitgeber stellt ihn z.B. für die Klausurphase etc. frei, zusätzlich zahlt der Arbeitgeber die kompletten Gebühren (Fernuni Hagen) und er bekommt weiterhin ganz normal sein Gehalt. Würde dann evtl. an deiner Stelle auch beim Arbeitgeber nachfragen, was da machbar ist.

Eine Freundin nimmt aber ein normales Studium auf sich, aber da das ganze nur alle 2 Wochen Donnerstag und Freitag statt findet, hat sich ihr Arbeitgeber auch bereit erklärt sie zu unterstützen. Sie wird einfach jeden Tag eine Stunden länger arbeiten, dafür gibt es halt die Möglichkeit den Master zu machen.

Eine Person kenne ich, sie hat komplett ALLES (Bachelor und Master) über Feruni Hagen gemacht, das war zwar manchmal relativ stressig, aber heute arbeitet sie nun an der Börse in London.

Also wenn man wirklich will, dann geht schon einiges, aber ggf. sollte man den Arbeitgeber ansprechen und mit ihm im Voraus gewisse Sachen abklären, gerade weil man z.B. für die Lernphase etc. Urlaub benötigt, anders ist es glaube ehe nicht machbar. Ein Vollzeitstudium ist vll auch drin, aber bei VWL wird es sicher kaum in der normalen Zeit möglich sein, wenn dann nur mit max. 2-3 Klausuren pro Semester, womit sich das Studium dann in die Länge zieht.
 
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