Umstieg Spiegelreflexkamera auf spiegellose Systemkamera - ein Downgrade?

XBenX

XBenX

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
03.08.2008
Beiträge
1.406
Reaktionspunkte
273
Hallo zusammen,

aktuell besitze ich eine Nikon D750 (Vollformat Spiegelreflex). Für die Kamera habe ich im Laufe der Zeit mehrere Objektive, Blitz und weiteres Zubehör angesammelt. Inzwischen spiele ich mit dem Gedanken, auf eine spiegellose Systemkamera umzusteigen.

Zum Hintergrund: als ich die D750 gekauft hatte, habe ich noch regelmäßig für Zeitschriften fotografiert. Seit einem beruflichen Wechsel, veröffentliche ich nur noch online und das nicht mehr so regelmäßig. Viele Bilder entstehen nur noch im privaten Umfeld. Schon länger habe ich den Einruck, dass meine Kameraausrüstung unnötig groß und schwer ist. Vor allem auf Reisen.

Daher überlege ich, Kamera samt Objektive und Zubehör zu verkaufen. Von dem Geld würde ich dann eine spiegellose Systemkamera kaufen und mich dadurch etwas verkleinern. Nach einer ersten Durchsicht des Marktangebots, würden mir die Kameras von Olympus gut gefallen. Da ich für das neue Equipment nicht mehr so viel Geld investieren möchte, darf es technisch natürlich auch mit einem Downgrade verbunden sein.

Jetzt stellt sich die Frage, ob ich diesen Schritt hinterher vielleicht bereuen würde? Ausgehend von der Nikon D750: wie groß darf der Rückschritt ausfallen, ohne dass es schmerzt? Die Systemkameras von Olympus haben z.B. einen wesentlich kleineren Sensor, der bzgl. der Abmessungen noch unter APS-C Niveau liegt. Sind die technischen Daten überhaupt 1 zu 1 vergleichbar? Oder verhalten sich die Werte bei spiegellose Systemkameras ganz anders? Würde mich über Erfahrungen anderer (Hobby)-Fotografen freuen.
 
Meine Frau ist vor ein paar Jahren von Vollformat (beruflich, ich glaube Canon?) auf die spiegellose Sony ⍺ 6000 (Hobby) gewechselt (APS-C). Sie ist sehr zufrieden, und ich finde immer mal wieder eine schöne Möglichkeit für ein Geschenk... 😉.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: XBenX
Wenn Du von Nikon kommst ist bei Olympus vor allem die Bedienung (Menüs) etwas gewöhnungsbedürftig. Ansonsten ist der Sensor halt im MFT-Format und dadurch ist Bildrauschen mit steigender ISO halt schon etwas früher ein Thema, als bei einem im APS-C oder gar KB-Format. Ob das relevant ist, hängt aber vom jeweiligen Einsatzzweck ab. Ich habe sehr brauchbare Bilder aus einer alten OM-D M1 (erste Generation) bei ISO 1600 gesehen, bei meiner Nikon D7200 (APS-C) kann ich da halt vergleichsweise auf 3200 stellen. Haptisch bietet sich aufgrund der kleinen Gehäuse und übersichtlichen Akkulaufzeit auf jeden Fall ein Batteriegriff an. Die Olympus-Objektive aus der Pro-Serie sind haptisch sehr fein, das 12-40/2.8 entspricht dem Bereich von 24-80mm, zusammen mit dem 40-150/2.8 hat man einen sehr weiten Brennweitenbereich ordentlich abgedeckt und das Gesamtpaket ist trotzdem noch sehr handlich.
 
Wenn man die schwere Hütte nicht mehr braucht, ist für mich alles, was weniger Ballast darstellt, kein Downgrade -sondern viel mehr Freiheit. Wenn Du keinen großen Wert (mehr) auf Low-Light und Freistellen legst, bist Du bei den kleinen micro Four-Third von Olympus viel besser aufgehoben. Ich kenne diese Welt nur zu genau und kann Dir sagen - je kleiner, desto besser und Olympus ist für mich immer noch top. Ich habe noch die "alte" M1 und bin nach wie vor begeistert - leichte Kamera, leichte Objektive - man nimmt sie einfach öfter mal mit. Das Glas von Olympus ist zumindest bei den höheren Reihen über jeden Zweifel erhaben (Panasonic hat ja auch einige passende im Programm). Und per Adapter sind auch die alten und sehr feinen 4/3 Objektive ohne Probleme zu nutzen.
Allerdings kann ich Dir aus ganz eigener Erfahrung sagen, dass ich mich über die Jahre immer mehr in Richtung "Kompakt" mit verhältnismäßig großem Sensor enwickelt habe: Ricoh GRIII, Panasonic LX-100 und Fuji X-100. Warum? Weil ich die Schlepperei immer mehr satt hatte und ich mich auf das Wesentliche konzentrieren wollte.

VG
Verdeboreale
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dvvight und XBenX
WHaptisch bietet sich aufgrund der kleinen Gehäuse und übersichtlichen Akkulaufzeit auf jeden Fall ein Batteriegriff an.
Mit dem Batteriegriff macht man halt aus der leichten und handlichen M1 wieder einen ordentlichen Klopper. Ich hatte den oft im Einsatz - aber nur wenn ich besondere Stabilität gebraucht habe - z.B. bei Macros mit dem Sigma 150er 4/3 vorne dran. Ansonsten würde ich doch eher einen oder mehrere Akkus empfehlen.
 

Anhänge

  • EM251766_ps.jpg
    EM251766_ps.jpg
    159,7 KB · Aufrufe: 99
  • Gefällt mir
Reaktionen: boenne1987, Nutzloser und XBenX
War bei mir ähnlich. Von der professionellen Fotografie (DSLR Vollformat Nikon mit vielen teuren Objektiven) weg.
Für Schnapschüsse reicht mir das iPhone. Für alles andere eine alte Nikon D80 mit 2 Objektiven die alles abdecken.
Ich vermisse (nicht wirklich), ausser dem Gewicht der Fototasche, nix. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: RealRusty und XBenX
Mit dem Batteriegriff macht man halt aus der leichten und handlichen M1 wieder einen ordentlichen Klopper. Ich hatte den oft im Einsatz - aber nur wenn ich besondere Stabilität gebraucht habe - z.B. bei Macros mit dem Sigma 150er 4/3 vorne dran. Ansonsten würde ich doch eher einen oder mehrere Akkus empfehlen.
Naja, das Gehäuse wird nicht bauchiger oder breiter damit, nur etwas höher. Dafür hat man bei größeren Händen die Kamera einfach sicher und stabil in der Hand. Das hilft auch, wenn die Belichtungszeit bei wenig Licht länger wird, wobei der Stabi der Olympus schon echt gut ist. Und den Gewichts- und Größenvorteil bei den Objektiven hat man ja trotzdem noch.
 
Interessant wäre auch noch die Fuji X Serie.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dvvight
Als Alternative kannst du dir auch ein paar Fujifilm Modelle ansehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ralle2007, Lampshade83 und Lindenbuch
Als Alternative kannst du dir auch ein paar Fujifilm Modelle ansehen.
Ich kann nur für mich sprechen und habe viele Erfahrungen gemacht. Ich bin seit Jahrzenten im Kamera- und Fotografiegeschäft unterwegs, ich reise viel und bin sehr viel outdoor unterwegs. Bald nur noch.

Ich hatte jede Kamera in der Hand, die man sich vorstellen kann und bin mittlerweile bei Olympus hängengeblieben.
Auf einer sehr langen Reise mit dem Wohnmobil entlang der Küste Europas (3 Monate) wurde ich von Fuji gesponsored und bekam die XH-1 mit einigen Objektiven für dieses Unternehmen.
Sie war unheimlich schwer und unhandlich und das 400er gab just bei der WSL in Peniche den Geist auf. Sand im Getriebe. Ich habe mit der Olympus OM-D EM5 (meine Backupkamera) super Bilder geschossen. So wie immer.

Für mich ist absolut ausschlaggebend auf Reisen und draussen: Spritzwasser und Staubschutz sowie klein und leicht. Das bietet mit viel Technik eigentlich nur Olympus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dvvight, Verdeboreale, dg2rbf und eine weitere Person
Naja, das Gehäuse wird nicht bauchiger oder breiter damit, nur etwas höher. Dafür hat man bei größeren Händen die Kamera einfach sicher und stabil in der Hand. Das hilft auch, wenn die Belichtungszeit bei wenig Licht länger wird, wobei der Stabi der Olympus schon echt gut ist. Und den Gewichts- und Größenvorteil bei den Objektiven hat man ja trotzdem noch.
Ja, kommt evtl. auch auf die Größe der Hände an. Das zusätzliche Gewicht sollte man allerdings auch nicht unterschätzen. Muss man für sich halt einfach ausprobieren.
 
Auf einer sehr langen Reise mit dem Wohnmobil entlang der Küste Europas (3 Monate) wurde ich von Fuji gesponsored und bekam die XH-1 mit einigen Objektiven für dieses Unternehmen.
Danke für deine Erfahrung. Wohnmobil und Fotografie ist auch meine Kombination. Offenbar sind wir im selben Geschäft.
 
Wieso Downgrade, wenn du es nicht benötigst? Mein Dad ist vor Jahren auf Olympus umgestiegen, hat dann seine Nikon Ausrüstung verkauft, sich noch eine Q dazugekauft und nutzt jetzt fast ausschließlich die Leica.
 
Danke für diese aussagekräftige Antwort. :LOL:
Die Nikon Z50 hatte ich im Fotoladen in der Hand. Die ist schon ein Stück größer als die Olympus. Mit einem Adapter könnte ich zwar meine bestehenden Objektive verwenden. Mit den klobigen F-Bajonett-Linsen verpufft der Vorteil in Sachen Größe und Gewicht aber erst recht. Außerdem meinte der Verkäufer, die Olympus wäre die technisch moderne Kamera. Das glaube ich gerne. Schließlich fotografiere ich schon seit Jahren mit Nikon und die sind immer etwas hinterher.
 
Naja, es geht doch nur noch ums Hobby, oder? Habe selbst eine D750 und einen großen Objektivpark, komme von der S5 Pro und vermisse deren Farben… wer nix gegen Nikonfarben hat, könnte mit der Z50 ein wohl relativ gutes sehr kompaktes Standardzoom bekommen, Augen- bzw. Gesichts-AF, APS-C und das alles in der Jackentasche. An eine kleinere Kamera wieder die alten Klopper flanschen - dann kannst du gleich bei der bestehenden Ausrüstung bleiben.

Wenn’s dann doch um das technisch Aktuellste gehen soll, dann ist mein Tipp hier sicherlich falsch.
 
Aktuell nutzt ich eine Fuji X-T 2, mein Bruder eine Olympus, mein anderer Bruder eine Panasonic… Wir fotografieren auch fast ausschließlich privat und die Qualität der Aufnahmen reicht auch für viele professionelle Bereiche (wichtig ist in dem Zusammenhang auch die Qualität der Objektive! Fuji hat eigene, Olympus nutzt Leica, die aber nicht alle dem Anspruch des Namens gerecht werden!) Bildrauschen ist z.B. bei der Fuji durch ihren speziellen Sensor auch bei ISO 1600 kein Problem. Ich bereue es nicht vom Vollformat DSLR auf Systemkamera umgestiegen zu sein, auch weil durch die kleinen Sensoren die Objektive deutlich kleiner und leichter sind.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lampshade83
Bei Olympus musst du aufpassen.
Die haben seit längerem wirtschaftliche Probleme und man weiß nicht wie lange die sich noch halten können.
Die Optik Sparte wurde verkauft und nur der Name ist noch erhalten.
siehe z.B hier
https://www.photoscala.de/2021/02/23/olympus-deutschland-so-geht-es-mit-der-kameramarke-weiter/
Nun weiß man halt nicht wie lange die noch eine Rolle spielen.
Der Markt für das digitale Fotografieren mit Kameras ist auf einem absteigenden Ast.
Der große Boom ist vorbei und in der nächsten Zeit wird sicherlich der ein oder andere das nicht überleben.
Canon und Nikon haben schon Objektiv Fabriken geschlossen. Mußt mal ein wenig googeln.
Es werden nicht mehr so viele Objektive verkauft wie noch vor 15 Jahren.

Wenn du auf längere Zeit bei einem neuen System bleiben willst dann würde ich dir eher zu Nikon, Canon raten.
Das sind nun mal die Firmen die es sicherlich noch länger geben wird.
Sony bin ich immer skeptisch. Wenn es denen nicht mehr in den Kram passt dann stoßen sie die Sparte einfach ab.
Das ist mir schon bei den Notebooks passiert. Plötzlich keine Treiber, Ersatzteile usw. mehr.
Panasonic und Fuji würde eher zutrauen, dass sie da noch mithalten.
Sicher ist man natürlich nie.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lampshade83, BEASTIEPENDENT, picknicker1971 und eine weitere Person
Würde mich über Erfahrungen anderer (Hobby)-Fotografen freuen.
Ich bin damals von Nikon auf Fuji umgestiegen, weil Nikon noch keine Systemkameras hatte.
Das würde ich heute nicht mehr tun, die Z Serie ist spitze.
Und die Objektive könntest du erst einmal weiter nutzen und Stück für Stück umsteigen, so ist der Umstieg nicht so kostenintensiv.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT und pbro
Zurück
Oben Unten