Umstellung Warenwirtschaftssystem - welche Datenbank?

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michaeljk

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Hallo,

nachdem unser jetziges Warenwirtschafts- und Kundenverwaltungssystem immer fehlerhafter ist und sich keine Besserung einstellt, möchten wir diesmal direkt auf eine Eigenlösung umschwenken. Zur Zeit handelt es sich um eine Windows-Basierte Anwendung in Verbindung mit einer Interbase-(Firebird)-Datenbank als Backend.

Das ganze System hat vorrangig die Aufgabe, Datenbestände zu verwalten. Also alles was mit Eingabe, Verwaltung, Suche zu tun hat. Darauf setzt die eigentliche Fakturierung auf, es werden Rechnungen / Mahnungen generiert. Zusätzlich existieren einige Schnittstellen (per HTTP-Protokoll, direkter URL-Aufruf bzw. XML).

Ich denke, für diese Art von Anwendung sollte ein Datenbanksystem in der Art wie Filemaker / 4D oder ähnliches geeigneter sein, als eine reine Programm-Anwendung die mit viel Mühe in XCode geschrieben wird. Da ich allerdings in der Windows-Welt aufgewachsen bin, fehlt mir das Grundwissen darüber, wie leistungsfähig diese Systeme sind. Mir schwebt eine Applikation im Cocoa-Stil unter OS X Leopard vor, also ohne viel "Firlefanz" - leicht zu erstellen und zu erweitern bei Bedarf, schnelle Entwicklung am Anfang. MS Access kenne ich beispielsweise von der Windows-Seite, insofern ist eine Eingewöhnung in ein neues System sicher nicht sehr zeitaufwendig.

Die Datenbank muss in jedem Fall auf einem Server zentral im Netzwerk laufen. An Clients haben wir höchstens 2-5 Rechner, also alles überschaubar. Ob der Server nun mit OS X oder Linux läuft ist mir relativ egal, nur Windows soll aus der Bürolandschaft komplett verschwinden. Filemaker bietet eine spezielle Serverversion an wie ich gesehen habe, allerdings mit einem heftigen Preissprung gegenüber den anderen Varianten. Wieviele Clientlizenzen wären dort enthalten? Benötigt man definitiv die Advanced-Variante, wenn man im prozeduralen Programmcode einen Export in z.B. eine MySQL-Datenbank erstellen möchte, oder sind diese ODBC-Treiber auch in den normalen Serverversionen enthalten?

Wie sieht es bei 4D oder den anderen Alternativen aus (gibt es überhaupt noch andere?), gibt es wesentliche Unterscheidungsmerkmale in Preis, Leistung und Fähigkeiten der einzelnen Systeme?
 
Wenn Du eines der Tools wie Filemaker, 4D oder Omnis einsetzen möchtest, wird es auf jeden Fall teuer.

Eine kostenfreie sql92-DB ist Frontbase. Dann musst Du das Frontend entwickeln. Das ginge mit Omnis. Neben bei hast Du bei allen genannten Lösungen auf jeden Fall Entwicklungsaufwände. Solltet Ihr dies mit euerer eigenen IT-Abteilung machen, könnte man das unter ehda-Kosten buchen.

Ich personliche würde eine Web-Lösung preferieren. PHP oder Java und nicht auf RAD-Tools setzen.

Um das aber genau bewerten zu können, solltest Du mehr darüber schreiben, was Du eigentlich machen möchtest.
 
@gishmo:

Prinzipiell geht es um die Umsetzung einer Kundenverwaltung im ISP-Bereich. Dazu kommen dann alle weiteren Daten wie beispielsweise Speicherplätze, Server, Domains und die dazugehörigen Schnittstellen zu den jeweiligen Systemen. Ein Frontend auf PHP/MySQL-Basis ist prinzipiell (und auch dank Ajaxx) kein größeres Problem, allerdings erhöht sich hierbei dann der Entwicklungsaufwand. Es wäre natürlich aus Sicht der Kosten als auch der Vorkenntnisse in diesem Bereich sehr vorteilhaft, allerdings mißfallen mir an dieser Lösung einige Punkte, z.B. dem fehlenden Formulargenerator. Entsprechende Ausdrucke müssten somit immer direkt als PDF-Datei generiert und heruntergeladen werden.

Bei den RAD-Tools ist mir insbesondere aber beim Servereinsatz im Netzwerk aufgefallen, das es teilweise für diese recht kleine Lösung ziemlich teuer werden kann. Unsere jetzige Lösung wurde damals für ca. 1500,00 EUR eingekauft, hat aber den Nachteil, das wir keinen direkten Einfluss auf die Entwicklung und vor allem auf die Qualität des Programmes nehmen können. Zudem ist es wie bereits erwähnt komplett Windows-Basiert (zumindest das Frontend), was bei Mac-Clients nicht unbedingt von Vorteil ist :)
 
Also, von Ajax würde ich Abstand nehmen, dass macht die Sache richtig teuer. ;-)

Suche Dir doch jemanden, der einen Teil bereits umgesetzt hat und darauf aufsetzen kann. Das dürfte Geld sparen. Was die Umsetzung der Ausdrucke als PDF angeht: ich nutze iText dafür. Gibt es interessante Lösungen. Dabei gehe ich aber davon aus, dass die Formulare im Vorfeld definiert werden können.

Und WEB hat den Vorteil, es ist Plattform unabhängig.

Kannst mich gerne mal OT ansprechen.

P.S.: was meinst Du mit "... die dazugehörigen Schnittstellen zu den jeweiligen Systemen ..."
 
Also, von Ajax würde ich Abstand nehmen, dass macht die Sache richtig teuer. ;-)

Suche Dir doch jemanden, der einen Teil bereits umgesetzt hat und darauf aufsetzen kann. Das dürfte Geld sparen. Was die Umsetzung der Ausdrucke als PDF angeht: ich nutze iText dafür. Gibt es interessante Lösungen. Dabei gehe ich aber davon aus, dass die Formulare im Vorfeld definiert werden können.

Und WEB hat den Vorteil, es ist Plattform unabhängig.

Kannst mich gerne mal OT ansprechen.

P.S.: was meinst Du mit "... die dazugehörigen Schnittstellen zu den jeweiligen Systemen ..."

Das finanzielle wäre das kleinere Problem, da wir wie bereits erwähnt die Applikation ohnehin selbst entwickeln und fortlaufend betreuen. Es geht hierbei auch um kein Produkt was später einmal verkauft werden soll, sondern eine rein interne Anwendung, die unseren Zeit- und Arbeitsaufwand erheblich vereinfachen soll (alleine dies würde bereits den Entwicklungsaufwand amortisieren).

Mit zugehörigen Schnittstellen meine ich beispielsweise eine Anbindung an den Domainrobot des Registrars oder ähnliches.

Für verschiedene Schnittstellen haben wir auch teilweise bereits fertigen PHP-Code vorliegen bzw. es wäre ein leichtes, diesen komplett zu entwickeln. Natürlich ist Plattformunabhängigkeit auch ein Argument, allerdings verzichtet man in diesem Fall auch auf einigen Komfort, den man eben mit einer Anwendung hat. Leider habe ich bisher noch keine Infos im Web gefunden, wie leicht/schwer die Entwicklung einer Applikation mittels XCode (+ Objective-C) im Zusammenhang mit MySQL als Backend ist bzw. wie schwer sich die spätere Generierung von Ausdrucken (Rechnungen etc.) gestaltet. Diese Konstellation wäre natürlich am besten geeignet, da die Applikation dann nativ für OS X vorliegt und wir sämtliche Schnittstellen nutzen könnten, aber die Backend-Datenbank für weiteres ebenfalls offen ist (z.B. einem Kundenlogin als seperate Webapplikation mit Zugriff auf dieselbe Datenbank oder einer webbasierten iPhone-Applikation :)
 
Ehrlich gesagt, würde ich lieber etwas mehr Mühe in die Suche eines fertigen, anpassbaren Produkts stecken.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass aus einem "eigetlich will ich nur eine Liste mit den Produkten" über kurz oder lang doch ein komplexer Molloch mit Kundenverwaltung, Lieferantenverwaltung, Rechnungsmodul, Finanzkreislauf bla und blubb wird (macht ja auch Sinn das zu verknüpfen).

Vor als Web-Anwendung ist das dann auch schön plattform-neutral.

Thomas
 
Wenn Du die Lösung mit 4D realisieren willst, würde ich Dir empfehlen einmal hier http://www.die4dwerkstatt.de reinzuschauen.
Die sind Deutschlandweit vertreten, auf Unterstützung für Inhouse-Entwicklungen und deren Planungen speziallisiert, bzw vieleicht hat sogar einer von denen eine fertige Lösung für die entsprechende Branche.
Zu dem Thema kannst Du mich auch per PM kontaktieren

Gruss
McFourdee
 
Wie bereits geschrieben, halte ich nicht viel RAD-Tools, da teuer. Ich betreue einige Kunden mit 4D-Lösungen. Man kauft fleissig Updates und sei es nur um auf eine neue Betriebssystem Version upzugraden.

Anbindung eines Domainrobots sollte über Webservice möglich sein.

Und zur Usability, das ist bei Web-Applikation eine Frage des Designs ...
 
Hallöchen nochmals,

ich hatte nun einiges an Zeit investiert und mir verschiedene Entwicklungsumgebungen einmal angesehen. Bei vielen handelt es sich um eine All-In-One-Lösung die man sich teuer erkaufen muss. Zudem gilt es dabei immer, eine neue Sprache zu lernen, was natürlich anfangs immer Zeit kostet.

Tools wie Filemaker, 4D, Omnis und ähnliche mögen für ihren Zweck sehr ausgereift und Professionell sein, allerdings ist mir der Lernaufwand hierfür zu gross, da es sich um proprietäre Lösungen handelt. Zudem stößt man an bestimmten Stellen an seine Grenzen, wenn es um individuelle Codes und Routinen geht.

Derzeit habe ich hier ein kleines Testprogramm in Realbasic am laufen, was eigentlich alles kann, was ich voraussetze:

- MySQL-Anbindung
- GUI-Designer integriert, schnelles RAD-Tool
- Report-Generator (zusammen mit On-Target Reports)
- TCP-Sockets möglich, somit auch Schnittstellen

Ich schwanke allerdings immer noch zwischen Realbasic und einer nativen Cocoa/Objective-C Anwendung. Bei letzterer bin ich mir nicht sicher, ob insbesondere eine MySQL-Anbindung gegeben ist und Reports gedruckt werden können - falls hierzu also jemand Tipps oder Links hat, wäre ich dafür sehr dankbar. Mir ist bewusst, das ich beim Arbeiten mit Xcode und Objective-C die Multiplattformfähigkeiten verliere die mir Realbasic bieten würde. Allerdings wäre dies die am meisten verbreitete Entwicklungsumgebung auf dem Mac, die direkt von Apple stammt (und damit am Zukunftssichersten ist, von den Kosten mal ganz abgesehen).

Edit:
Habe noch vergessen zu erwähnen, warum ich eigentlich eine echte Applikation bevorzuge. Ich habe deswegen MySQL als Voraussetzung, da sowohl die Applikation als auch eine Serverbasierte PHP-Anwendung im Anschluss auf die Datenbank Zugriff haben muss. Hinzu kommt aber, das wir auch eine Art Dokumentenverwaltung (mit direktem Einscannen etc.) einprogrammieren wollen, das gestaltet sich bei einer Webanwendung schwierig oder unmöglich.
 
Hallo,

der Weg zum Ziel wäre für mich ein anderer: das altmodische Pflichtenheft. Je mehr Mühe Du Dir hier gibst, desto professioneller wird die Lösung. Dazu gehören auch so simple Dinge wie: Anzahl Datensätze, Speicherplatz, Netzlast,... Auch bei "kleinen" Projekten wirken Fehler in diesem Bereich verheerend.

Der nächste Schritt wäre das Datenmodell. Wie soll das denn aussehen? Relational? Objektorientiert? Welche Prozesse sollen jetzt abgebildet werden?

Dann wäre das gesamte Konzept danach zu befragen, welche Funktionalität wie zu erreichen ist. Reicht eine webbasierte Anwendung oder geht auch ein Mix? Wie plattformunabhängig muss es sein? Wie ist die Innovationsgeschwindigkeit, d.h. wie oft und wie schnell muss das angepasst werden? Arbeitest Du allein an einem Projekt on the fly oder in einem Team? Wenn Du allein arbeitest, sind dem Projekt enge Grenzen gesetzt (oder Du hast endlos Zeit).

Nach meiner Erfahrung ist in heterogenen Netzen mit zentraler Datenhaltung die Kombination MySQL (oder IBM DB/2 oder PostGres) mit Java (Eclipse oder NetBeans - letzteres in kleinen Teams gute GUI-Entwicklung) eine gute Wahl.

Deine Fragen waren bisher so allgemein dass ich rate: Suche Dir ein kleines Team.

Peter
 
Wie waere es, wenn du einfach eine fertige Loesung von SAP oder Oracle kaufst, anstatt etwas selber zu basteln, was dann eh nie richtig funktioniert?
 
Wie waere es, wenn du einfach eine fertige Loesung von SAP oder Oracle kaufst, anstatt etwas selber zu basteln, was dann eh nie richtig funktioniert?

Mit Verlaub, eine SAP / Oracle-Lösung wäre in unserem Fall reichlich "überdimensioniert" ;) Und eine sogenannte "Fertige Lösung" als Produkt haben wir bereits hier, genau da fingen nämlich die Probleme an - mit einer solchen Software verliert man immer einen gewissen Teil an Flexibilität und ist insbesondere dazu gezwungen, seine Geschäftsprozesse auf die Software auszurichten und nicht umgekehrt. Aus diesem Grund stellt sich mir die Frage nicht ob wir überhaupt etwas eigenes Programmieren sollten, es geht nur noch um das "wie" bzw. mit welchem Entwicklungswerkzeug.
 
Es gibt SAP auch fuer KMUs und die Lizenzierung ist per Benutzer oder Arbeitsplatz. Zudem gibt es Schnittstellen zu vielen Programmiersprachen um eigene Plugins zu entwickeln.

Es ist natuerlich deine Entscheidung, aber ich sehe nicht ein, warum du das Rad mehrfach erfinden bzw. entwickeln willst.

Staendig wollen KMUs ERP Eigenentwicklungen weil sie ach so hochspezielle Prozesse haben, selbst wenn sie am Ende dann doch nur Klopapier verkaufen. Ich wuerde als erstes mal einen Unternehmensberater hinzuziehen, der eure Prozesse analysiert.

Wenn man eine neue ERP einfuert, muss man zugleich immer noch die Prozesse unter die Lupe nehmen.

Ich kenne eure Firma natuerlich nicht, aber aus dem was ich aus deinen Posts herauslesen kann, wird eine Standard-ERP wohl 90% von dem abdecken was ihr braucht. Die 10% welche fehlen, kann man immer noch als Plugin programmieren.
 
Hallo,

da fliegen ja die Argumente nur so durch die Luft - und beziehen sich doch nicht aufeinander. Klassisches Beispiel von "aneinander vorbei diskutieren" - denn je nach Rahmenbedingungen haben ja beide Recht.

SAP ist ja tatsächlich mehr als eine Datenbank mit hübschen Formularen und Berichten. Es gibt Unternehmen, für die die Einführung eines ERP den Ruin bedeutet hätte (wenn man nicht vorher die Notbremse gezogen hätte). Es kommt eben alles auf eine gründliche Analyse der Aufgabe, der Werkzeuge und der eigenen Möglichkeiten an.

Denkbar wäre z.B. eine MySQL-Datenbank mit einem web-basierten Frontend (z.B. mit PHP) und einem Java-Programm für spezielle Aufgaben. Damit bist Du völlig unabhängig: Du kannst mit Standardanwendungen (z.B. Excel) oder mit einem einfachen Werkzeug wie dem SQL-Query-Manager auf die Daten zugreifen, mit wenigen Handgriffen Java-Anwendungen schreiben, die direkt auf die Daten zugreifen und bist völlig unabhängig von einer Plattform. Daneben sind die Werkzeuge preiswert und das Know-How öffentlich zugänglich (anders als z.B. bei DB/2).

Auf der anderen Seite: unterschätze nicht die Komplexität und den Aufwand - allein um die Daten zu modellieren (denn mit dem Datenmodell steht und fällt alles).

Peter
 
Du kannst mit Standardanwendungen (z.B. Excel) oder mit einem einfachen Werkzeug wie dem SQL-Query-Manager auf die Daten zugreifen, mit wenigen Handgriffen Java-Anwendungen schreiben, die direkt auf die Daten zugreifen und bist völlig unabhängig von einer Plattform.

Genau, alles Dinge die in SAP schon eingebaut sind.

Daneben sind die Werkzeuge preiswert und das Know-How öffentlich zugänglich (anders als z.B. bei DB/2).

Das ist natuerlich sehr wichtig. Ich code auch immer etwas an MySQL rum, optimiere etwas die Algorithmen und baue neue Features ein. Bei Closed-Source-Produkten kennt man auch nie genau die Sicherheitsluecken. Bei Open-Source Software kann man nur kurz den Quellcode durchlesen um zu sehen, ob irgendwelche Luecken drin sind.
 
Ich bin gerade dabei ein Fun Sport Geschäft aufzumachen bzw. bin gerade beim renovieren!
Benötige ein Warenwirtschaftssystem und benötige eure Hilfe bzw. Tipps!

Folgende Punkte sollte das System erfüllen!

1) Kundenverwaltung
2) Lagerverwaltung
3) Angebots und Rechnungserstellung
4) Mahnwesen
5) Projektverwaltung
6) gute Import/Exporteigenschaften (ical, Adressbuch...)
7) Zentrale Verwaltung auf einem Server
8) nicht zu teuer ;-(

Danke
 
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