Übergabe einer Illustration

axi

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Hallo Grafiker und Illustratoren,
ich mache gerade eine Illustration für einen Kunden
(Bleistift/Kreidezeichnung) nun überlege ich, wie ich
ihm das fertige Werk zukommen lasse.
Das Original auf Karton abgeben oder einen hochwertigen Scan
machen lassen und ihm die Daten schicken, benötigt wird es später
als digitale Vorlage. Ich habe damit keine Erfahrung, weil mein
Schwerpunkt Grafikdesign ist, da stellt sich diese Frage nie.
Ist "komisch" das Original wegzugeben, wobei ich dieses Illu
nicht wirklich wfür andere Zwecke nutzen werde/kann.
Wie handhabt ihr sowas?
Gruß Axi
 
Originale würe ich immer behalten.

1. kann die Agentur das eh nicht wirklich gebrauchen
2. ist es für Dich eine Arbeitsprobe für spätere Kunden
3. ist es für Dich emotional mehr wert
...
Die Agentur braucht meißtens nur digitale Daten - laß Dir sagen,
in welcher Auflösung und wie aufbereitet sie es gern hätten
und laß es dann beispielsweise in einer Druckerei professionell
scannen ... Aufbereiten (Retusche usw.) kannst Du es dann selber,
wie Du meinst, daß es werden soll.

p.s. Ich würde mich sehr wundern, wenn ich mal ein Original
bekäme - da wäre das Staunen hier wohl erst einmal groß! ;)
 
frag doch einfach den kunden welche variante er bevorzugt?
 
Ich arbeite nunmehr seit 16 Jahren als Illustrator (bin vermutlich der "auflagenstärkste" Illustrator Deutschlands, da meine Illus Hunderte von Packungen zieren) und habe meine letzte "Aufsichtsvorlage" einer Illustration vor knapp 5 Jahren an Kunden verschickt - jetzt will keiner mehr so etwas in’s Haus bekommen, da es für die Auftraggeber nur Arbeit bedeutet, da somit ER für die Weiterverarbeitung zuständig ist.
Frag einfach den Kunden, wie er’s denn gern hätte.
Will er ’nen Profi-Scan, muss natürlich auch er die Kosten dafür übernehmen.

Und nicht vergessen: sollte er das Original behalten wollen, muss dieses extra vergütet werden - ich weiß, ich weiß, klappt in den seltensten Fällen, und tausende von mir angefertigte Originale schlummern seit Jahren in den Archiven von Agenturen, aber von Rechts wegen gehören die dem Urheber, also mir; hatte nur nie die Zeit, mich darum auch noch zu kümmern …
 
Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei, wo in
Reinzeichnungsateliers Berge von Illus und
Fotos angeliefert wurden.

Wenn der Kunde es nicht ausdrücklich verlangt,
dass das Original angeliefert wird, immer einen
HighEnd Scan ausliefern. Ausserdem bekommst
Du die Vorlage nicht betatscht oder mit Kaffee-
flecken verschönert zurück.

Gruss Jürgen
 
Thanks!

Ich tendierte eh zum Scan, das wirds dann jetzt auch werden.
Kann ich dann auch noch eine Nachbearbeitung machen und
mir das Original übers Bett hängen, wie schön.

Schön das ihr immer so flott reagiert!
 
Also, ich hätte als Agentur auch nur Streß mit einem Original.
So vorsichtig kann man in Agenturen damit oft gar nicht umgehen,
daß da kein Fleckchen drauf kommt und seien es Fingertapser der
vielen Jung-Grafiker, die sowas noch nie gesehen haben ... ;)

Halt Dich an Mirzel, der hat langjährige Erfahrung in diese Sache und
hat die Entwicklung wohl genaustens mitgemacht - weiß also, wie es
früher war und was man heute will/erwartet ...
 
Schön das ihr immer so flott reagiert!
Wir haben ja weiter nix zu tun - schön, das Grafiker-Leben ...
(wo man Nachts am besten arbeitet und tagsüber spielen darf ;)).

Gruß
 
kemor schrieb:
Wir haben ja weiter nix zu tun - schön, das Grafiker-Leben ...
(wo man Nachts am besten arbeitet und tagsüber spielen darf ;)).

Gruß
...und erst am friedhof ausschläft ;)
rob
 
Ach, Schlafen …
Das Grafiker-/Illustratoren-Dasein ist nichts gegen das Grafiker-/Illustratoren-Dasein PLUS KINDER im Haus: Schlafen ist da nur noch etwas, an das man sich aus einem früheren Leben erinnert …
 
:)
Darum habe ich ein(e) "Wochenend(en-Beziehung(s))-Familie-Leben" ...
Hat auch was, zumindest trennt man haarscharf.

Nachtrag:
Watt geiler Klammer-Bau ...
Na, Ihr wißt schon, was ich meine!?
- Wochenden-Beziehung
- Wochenend-Familien-Leben
usw.

Und unter der Woche habe ich Euch und Arbeit. ;)
 
DAS versuche ich seit 2 1/2 Jahren (das "haarscharf-Trennen"), allerdings scheinen Arbeitszimmertüren zu den aus der Biologie bekannten "semipermeablen Membranen" zu gehören: von innen sehen sie geschlossen aus, von aussen allerdings sind sie leicht zu durchdringen, ja scheinen nicht einmal sichtbar zu sein …
 
Das glaube ich gern - darum bin ich für die räumliche Trennung von
Büro und Wohnung - das hilft beim "Abschotten" und macht Abends
den Kopf freier, als wenn man "in" der Arbeit wohnt ...

Kenne viele in der Branche, die schwer abschalten könne und andersrum
selten vor die Tür kommen ...
 
Aber ich arbeite so gern auch des Nachts …
Dann ruft keiner an, keiner kommt ’rein, keiner stört (ausser das schnarchende Katzentier in der Ecke). Und man kommt gut vorwärts mit Fummelarbeiten (graphischen Fummelarbeiten, selbstredend).

Nee, optimal wäre eine große Ladengeschäftswohnung, aber so etwas mitten in Hamburg zu finden, ist sehr schwer.
 
Ja, ich weiß daß so integrative Lösungen schon schön und von Vorteil sind,
aber ich habe es bei Kollegen und selbst bei einigen Agentur-Einhabern
oft genug gesehen/gehört - viele haben das große Problem, daß sie nicht
aus der arbeit rasukommen und so keine Trennung zustande bekommen.
Räumlich, aber besonders auch geistig gesehen ...

Meine erste Agentur war in einer Stadtvilla, wo der Chef oben im Dachausbau
wohnte - schöne Sache, so in Schlappen mal nach dem Rechten schauen können
und Mittags in der heimatlichen Küche brutzeln ... Aber er saß auch jede Nacht
im Büro, was seiner Frau überhaupt nicht gefiel und man ihm mit der Zeit auch
ansah - da war immer die Arbeit, die von unten rief: "Komm und bearbeite mich!"

Weißt, wie ich das meine!? ;)
 
Klar, Kemor -
mich ruft die Arbeit immerzu.
Aber die anderen Rufe sind oftmals lauter und ich bin oft dankbar für jede Ablenkung - der Fluch der einsam&allein arbeitenden Selbständigen, eben.
Und man verpasst bei der Aufzucht der Kindchen nicht so viel wie ein Abends nach Hause kommender Vater (meinem Bruder, z.B. bleibt mit seinem Söhnchen werktags lediglich die Stunde zwischen 7 und 8 Uhr morgens).

Überdies zeichne ich oft Viecher für Produkte, deren Zielgruppe Kinder sind; und da nehme ich schon klein Töchterchen zum Vorbild für die Tierchen (z.B. HIER - da hat der Bär die Proportionen einer Zweijährigen).

Man muss eben nur sehen, dass es einen nicht kaputtmacht, diese räumliche Nähe.
 
Ja, bei Dir ist der Nachwuchs sicher auch ein gutes Stück Inspiration.
Und sicher auch ein excelenter Kritiker, oder? ;)
 
Noch nicht, ist noch zu klein.
Und No. 2 wird erst im Juni erwartet.
Sehr hübsch dabei ist allerdings die freie Einteilung der Arbeitszeit bei Freiberuflern: so kann ich morgens mit einem Kindchen vor’m Bauch einkaufen gehen und herumspielen und erst Nachmittags/Abends arbeiten.

Was dann aber eben oft bis 3 Uhr in der Nacht dauert (manchmal aber auch bis 1/2 6, und DAS ist hart).
 
Durch die Teilung Agentur/Zuhause gingen bei
mir zwei Ehen den Bach hinunter, von den Kindern
hatte ich nichts und sie von mir auch nicht.

Heute arbeite ich von zu Hause aus, geniesse jede
freie Stunde mit meiner Familie, im Besonderen mit
meiner kleinen Tochter.

Wer es sich räumlich erlauben kann (ist ja nicht mehr
so wie früher, dass man riesige Räume für die Unzahl
von Gerätschaften und Zeichentischen braucht) und
liiert mit Nachwuchs ist, der sollte dies die Inhause-
Lösung anstreben.

Gruss Jürgen
 
Ist doch aber daheim schon eine "Überwindung" des eigenen Schweinehundes,
oder? Und wie handhabt Ihr das dann mit dem "Schatz, die Wäsche könnteste
doch auch fix zusammenlegen, wenn Du eh daheim bist und abwaschen, einkaufen
gehen ...!" ;)

Klare Trennung möglich?
 
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