Hallo,
Ich habe mir aus Interesse mal Ubunut Linux auf meinem iMac 333 installiert. Die Kiste wurde vom Vorbesitzer mit einer 40GB Platte ausgestattet, sowie einer Speichererweiterung auf 288MB, die ich selbst installiert habe. Platz für eine Installation hatte ich vorher schon geschaffen (mit Norton Disk Utilities, sowie Hard Disk Toolkit), was etwas mühsam war und letztlich auch eine Neuinstallation von OS9 erforderte.
Voerst muß ich allerdings erwähnen, daß ich die Preview-Version der nächsten Ausgabe (Hoary) installiert habe. Von mir im Folgenden beschriebene Probleme können daher auch in der entgültigen Version behoben sein.
Dann wollen wir mal:
1. Zuerst musste natürlich eine Installations-CD runtergeladen werden. Dank DSL und einem flotten Mirror-Server war das kein Problem
2. So. Dann erstmal die CD in den Mac gelegt und von CD gebootet. Ich wähle ersteinmal das normale grafische installationsmenü und *zack* ist auch schon das Bild weg bzw, der Monitor hat sich abgeschaltet. Ärgerlich, aber ich hatte das bei vorherigen Linux-Installationen auf meinem Mac dasd Problem schon mehrmals. Schuld sind hier die Monitor-Timings, die nicht korrekt erkannt werden.
Also Neustart. Diesmal beim Boot-Menü auf <Tab> gedrückt. Hmmm... keine Auswahlmöglichkeit für eine Text-Mode Installation? Ein kurzer Hilfetext schlägt vor, die option "video=ofonly" hinter der gewählten boot-art anzufügen. Siehe da, diesmal bootet der Rechner ohne Probleme. Die Installation an sich erfolgt auch problemlos, auch wenn hier und da der eine oder andere Fortschrittsbalken lange stehenbleibt und den eindruck vermittelt, das sich das Programm aufgehängt hätte. Komisch ist auch, daß zwar ein Normal-Benutzer angelegt wird, aber KEIN PASSWORT FÜR DEN ROOT! Ein Login als root-user ist also schonmal nicht drin, da ein <enter> bei der Passworteingabe nur zu einem 'Login incorrect' führt. Mithilfe einer alten Gentoo-CD und etwas tüftelei (gentoo booten, sich als root anmelden, chroot /dev/hdaX /bin/bash und letztlich einem 'passwd') hatte ich auch meinem Root ein Passwort verpasst.
3. Nach der Installation präsentiert sich mir ein grafisches Login von sagenhaften 512x384 pixeln auflösung. Naja... besser als gar nix denk ich mir. Da das internet noch nicht konfiguriert ist möchte ich mich als root anmelden: ein grafisches login als root ist aber nicht möglich!
Blöd. Auch nachdem ich wie oben beschrieben ein Passwort vergeben hatte ging nichts. Also wieder ab auf die Textkonsole: mit 'pppoeconf' ist das Internet schnell eingerichtet und funzt prima. Also Logge ich mich mit meinem normal-user ein und starte den mitgelieferten Firefox-Browser. Eine Lösung für das Monitor-Problem zu finden dauert etwas, aber letztlich finde ich mehere Vorschläge, von denen letztlich aber nur einer funktioniert. Nachdem dieses Problem gelöst ist, erstrahlt mein Monitor in 1024x768.
4. Nach rund einer Woche Ubuntu muß ich zugeben, daß das System überzeugt. Die Hardware wurde korrekt erkannt, es arbeitet für iNet, Musikhören und Textverarbeitung ausreichend schnell. Positiv finde ich hier auch den GNOME-Desktop, der mir etwas flotter vorkommt als der KDE, der auf x86-Plattformen immer mein Lieblings-Desktop war. GNOME scheint nicht ganz so ressourcen-hunrig zu sein wie KDE. Die Paketverwaltung klappt prima, bis darauf, daß ich, um das Paketverwaltungs-Programm zu starten immer erst ein xterm aufmachen muss und mich als root anmelden. Alle versuche, ein administrations-programm direkt zu starten enden nur mit einem 'wrong password' nach der passworteingabe. ein anmelden als root vom grafischen login geht ja nicht und dauernd auf die konsole zu wechseln ist mir ganz ehrlich zu doof.
Fazit: Mir gefällt ubuntu-linux trotz der genannten probleme sehr gut. Es fühlt sich relativ flott an, ist aktuell und erkannte die hardware problemlos. Die Paketverwaltung ist auch gut gelungen. Das System läßt sich leicht per internet auf dem aktuellsten stand halten. Toll! Das Problem mit den monitor-timings ist ärgerlich, aber es war mir von anderen Distrbutionen schon bekannt. Daher ist es kein direkter Kritikpunkt an Ubuntu. Ich denke, daß benutzer aktueller hardware da keine Probleme haben werden. Ärgerlicher ist da schon eher das Fehlende Root-Passwort. Sowas sollte nicht sein!
Aber wie gesagt, habe ich eine PREVIEW-Version getestet. Daher sind die genannten Probleme in der fertigen Version vielleich auch nicht mehr präsent.
Ich hoffe, irgendjemandem hilft dieser kleine Erfahrungsbericht.
ciao,
Clemens