Trisomie 21?

Da wäre die Frage, wer in dieser Gesellschaft welche Normen aufstellt.

Ja, gute Frage. Ich hatte ja geschrieben, dass die Gesellschaft ihre Normen mal auf den Prüfstand stellen müsste. Verschwiegen habe ich dabei, dass das schwierig ist. Derzeit scheinen irgendwie zwei Kräfte zu wirken, die denselben Ursprung haben, sich aber gegenseitig neutralisieren. Eine der beiden Kräfte ist seit der Wohlstandsexplosion zugange, sie drückt in Richtung Humanismus und setzt ungebrochen neue Maßstäbe, die Homo-Ehe zum Beispiel. Die andere Kraft macht die technische Funktionsweise der Wohlstandsmaschine, Leistung und Effizienz, zunehmend zum Maß aller Dinge, wird übergriffig und zwingt die Menschen nicht mehr nur dazu, ständig zu konsumieren, sondern nun auch immer fit und happy zu sein, sich stets selbst zu optimieren, sich im "Wettbewerb" gegen andere zu behaupten und notfalls den Ellbogen auszufahren.

Ein besonders anschauliches Beispiel ist die Inklusion: ein Meilenstein - eigentlich. Andererseits aber von Ängsten, der optimalen Bildung Nicht-Behinderter potenziell im Wege stehen zu können, massiv torpediert. Mit dem Ergebnis, dass es in der Praxis oftmals nicht gut funktioniert, obwohl das nicht so sein müsste.
 
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Die Inklusion ist in meinen Augen nicht das richtige, für beide Seiten. Zum einen werden die einen aufgehalten und was ich noch viel schlimmer finde ist das die Kinder mit Benachteiligung jeden Tag sehen was sie halt nicht können und auch nicht können werden. Daher sollte man wieder die Schulen aktivieren oder bauen welche die benachteiligten Kinder unterrichtet.

Die Idee und der Sinn ist natürlich gut, nicht dass man mich falsch versteht, jeder Mensch ist wertvoll und alles was dazu gehört. Ich würde jetzt nicht dagegen kämpfen oder das gar torpedieren, unsere Kinder waren ganz bewusst in einem integrativen Kindergarten damit sie gleich zu Beginn wissen dass es andere Kulturen und auch Kinder mit Benachteiligungen gibt und diese dazu gehören.

Im Sinne dessen was wir sind und was wir von den Kindern erwarten, Leistungsgesellschaft etc., müssen wir das leider, denn gut finde ich das alles nicht, professioneller angehen. Aber das ist nur meine bescheidene Sicht. Wie ich dazu komme, die Einführung bzw. das Leben der Inklusion ist bei den Klassen unserer Kinder in der Grundschule und auch auf den weiterführenden Schulen in jeder Klasse so gewesen. Gerade Kinder die aus nicht so betuchten Familien kamen und das Klischee des IQ´s voll erfüllten waren hier oft sehr gemein und haben die benachteiligten Kinder gemobbt oder sie zum Opfer des Spaßes gemacht. Unsere Kinder kamen damit gar nicht klar denn sie bekamen und bekommen zu Hause andere Dinge mit auf den Weg. Da gab es auch in der Pause oft Konflikte zwischen den Kindern weil unser Sohn zum Beispiel immer den Schwächeren zur Seite steht.

Es geht nicht nur im Unterricht "rund" bzw. gibt es nicht nur hier Probleme, die Idee ist gut, ich halte sie weiterhin für eine Idee die durchgesetzt werden musste, komme was wolle und auch weiterhin nicht für zielführend.
 
ganz so sehe ich das nicht. Ich finde es unheimlich wichtig, dass die Kinder früh lernen, dass es Menschen gibt die anders, weniger oder auch gar nicht begabt sind.
Die Separierung von Menschen schon im Kindesalter sorgt für eine Manifestation der Trennung der Gesellschaft.
Es müssen eben genug Lehrer in der Schule sein und entsprechende Unterrichtskonzepte genutzt werden.
Es würden alle etwas gewinnen. Das würde aber massiv Geld kosten.
Die Förderschulen wären eigentlich eine Bankrotterklärung der Gesellschaft und würden nur aufzeigen, dass wir nicht bereit sind für echte Inklusion Geld auszugeben.
 
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Ein besonders anschauliches Beispiel ist die Inklusion: ein Meilenstein - eigentlich. Andererseits aber von Ängsten, der optimalen Bildung Nicht-Behinderter potenziell im Wege stehen zu können, massiv torpediert. Mit dem Ergebnis, dass es in der Praxis oftmals nicht gut funktioniert, obwohl das nicht so sein müsste.
Es funktioniert nicht gut, weil es nur eine getarnte Sparmaßnahme ist. Richtig gemacht, d.h. mit genügend Geld- und Sachmitteln, wäre es ein Segen.
 
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Schwierig, das als Grundlage und Richtschnur für alle zu nehmen, zumal die Bibel ja pro Abtreibung ist - zumindest bei Verdacht auf Ehebruch (vergl. 4. Buch Mose 5, 11-31).
Ich hab‘s nachgelesen. Die Bibelstelle spricht nicht von Abtreibung. Und selbst wenn es so wäre, lässt sich daraus nicht herleiten, dass die Bibel pro Abtreibung wäre. In dem Kontext geht es um (nicht nachgewiesenen) Ehebruch der Frau und um deren Bloßstellung/Bestrafung.
 
@Blaubeere2
Da deine Argumentation ja immer wieder christlich geprägt ist, frage ich dich einfach mal. Welchen Plan verfolgt denn dein Gott mit Menschen wie mir, die zu ihrem eigenen Leben nichts können, gezwungen wurden, …? Welchen Plan hat dein Gott, wenn ich meine gesamte Kindheit damit verbringen durfte, in Kindergarten und später in der Schule regelmäßig so verprügelt zu werden, dass ich manchmal Tagelang nicht aus den Augen schauen konnte, obwohl ich nichts Unrechtes getan habe, mir sogar 2x Knochen gebrochen wurden von Mitschülern? … Gott ist Liebe, habe ich mehrfach gelesen. Irgendwie habe ich da eine andere Definition oder ich verstehe den Masterplan dahinter nicht.

Danke für deine Offenheit. Du hast es wirklich sehr, sehr schwer gehabt in deiner Kindheit/Jugend. Was du durchgemacht hast, kann ich ein bisschen erahnen und mitfühlen, da ich in der Schule viel gehänselt wurde, Prügel gab es aber nur selten. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich gesagt: „Ich wurde nicht gefragt, ob ich Leben will.“ Ich kenne Depressionen und Suizidgedanken. Heute bin ich froh und Gott dankbar, dass ich lebe!

Ich kann dir nicht sagen, weshalb Gott es zuließ, dass du eine solche schwere Zeit hattest. Und ich kann verstehen, dass du gehörig sauer auf ihn bist. Bei allem Leid, was du durchmachen musstest, bin ich dennoch gewiss, dass Gott dich lieb hat und dass er eine Beziehung zu dir haben will. Du kannst das ablehnen oder annehmen, das ist deine freie Willensentscheidung. Aber frag ihn doch mal, weshalb du all das Leid durchmachen musstest. Wenn du ernsthaft fragst, wird er es dir vielleicht zeigen.

Warum Gott dein Leid zugelassen hat, vermag ich nicht zu beantworten. Aber es gibt eine weitere wichtige Frage: weshalb haben die Menschen dir dieses Leid zugefügt? Gott muss immer dafür herhalten, weil er das Böse nicht verhindert hat. Ich aber frage mich, weshalb die Menschen denn das Böse tun? Sie könnten es doch bleiben lassen. Die Bibel sagt, dass des Menschen Herz böse ist von Jugend auf. Und das glaub ich auch fast. Wir alle können Gut und Böse unterscheiden - und doch entscheiden wir uns manchmal für das Böse. Weshalb? Es ist unser freier Wille. Wir wollen nicht, dass da ein Gott über uns steht und uns sagt, was wir tun oder lassen sollen. Und wenn wir Gott los sein wollen, dann hält er sich irgendwann zurück und lässt uns laufen. Und so geschieht tagtäglich Böses auf der Welt. Wer ist denn nun am Bösen schuld: Gott, der dem Menschen den freien Willen lässt oder der Mensch, der sich mit freiem Willen für das Böse entscheidet? Und weshalb soll Gott immer dann eingreifen, wenn uns Böses droht, während wir selbst nicht bereit sind, uns freiwillig seinem Willen unterzuordnen und das Böse sein zu lassen? Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Das erklärt nun nicht, weshalb Kinder mit Trisomie 21, Krebs oder irgendwas anderem auf die Welt kommen. Ich habe schlichtweg keine Antwort darauf. Das Leben ist wie ein Puzzle, das von der Rückseite her gelegt wird (oder wie ein Knüpfteppich, dessen wirre Rückseite man sieht). Wenn man es zum Schluss umdreht, erst dann erkennt man das wahre Bild.

Gott ist Liebe. Ja. Er hat sich selbst von den Menschen ans Kreuz nageln lassen und ist elendig verreckt, um uns Menschen auf diese Weise zu retten. Klingt komisch, ist aber so. Das ist sein Weg, um das Böse zu besiegen.
 
Und weshalb soll Gott immer dann eingreifen, wenn uns Böses droht, während wir selbst nicht bereit sind, uns freiwillig seinem Willen unterzuordnen und das Böse sein zu lassen? Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Du unterstellt dem Opfer (in der Kindheit verprügelt..) , dass er selber genug Böses getan hat und deshalb
auch „nass gemacht“ werden muss. ( um bei deinen Worten zu bleiben)

Das möchte ich lieber nicht kommentieren.
 
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Manche Bibelleser scheinen zu vergessen, dass das Alte Testament mit dem Erscheinen der Neuen Testaments seine Gültigkeit verloren hat.
Da steht ja auch so'n Quatsch drin wie „Auge um Auge, Zahn um Zahn”, während Jesus empfohlen hat, seinem Gegner auch noch die andere Wange hinzuhalten …

.
 
Die Bibel sagt, dass des Menschen Herz böse ist von Jugend auf.
Die Katholiken glauben, der Mensch ist von Geburt an böse. Die führen deshalb so schnell wie möglich erst mal einen kleinen Exorzismus durch(Taufe genannt), um das Baby von der Erbsünde rein zu waschen.
Erwachsene müssen dann auf ein heiliges Jahr warten und eine der paar bestimmten Kirchentüren durchschreiten. Danach sind die aber auch wieder von allen Sünden befreit.

Zum Glück ist die Bibel nicht der Leitfaden für unsere Gesellschaft.
 
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Manche Bibelleser scheinen zu vergessen, dass das Alte Testament mit dem Erscheinen der Neuen Testaments seine Gültigkeit verloren hat
Jesus selbst sagt:
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Matt 5:17.

Jesus hat nicht das alte Testament für abgeschafft erklärt.
 
Du unterstellt dem Opfer (in der Kindheit verprügelt..) , dass er selber genug Böses getan hat und deshalb
auch „nass gemacht“ werden muss. ( um bei deinen Worten zu bleiben)

Das möchte ich lieber nicht kommentieren.
Das ist deine Auslegung meiner Worte. Ich habe das so nicht gemeint. Das „nass machen“ bezog sich mehr auf die Menschen, die ihn verprügelt haben.

Davon abgesehen: jeder von uns ist Sünder und bedarf der Vergebung. Oder moderner ausgedrückt: Unser aller Code ist durch Malware geschädigt und bedarf eines Updates… Nur wollen etliche dieses Update durch den Chefprogrammierer nicht laden.
 
Manche Bibelleser scheinen zu vergessen, dass das Alte Testament mit dem Erscheinen der Neuen Testaments seine Gültigkeit verloren hat.
Falsch. Das Neue Testament kommt ohne das Alte Testament nicht aus und das Alte Testament ist ohne das Neue Testament unvollständig. Das Alte erklärt uns, weshalb wir verloren sind und das Neue, wie wir gerettet werden können.
 
Die Katholiken glauben, der Mensch ist von Geburt an böse. Die führen deshalb so schnell wie möglich erst mal einen kleinen Exorzismus durch(Taufe genannt), um das Baby von der Erbsünde rein zu waschen.
Erwachsene müssen dann auf ein heiliges Jahr warten und eine der paar bestimmten Kirchentüren durchschreiten. Danach sind die aber auch wieder von allen Sünden befreit.

Zum Glück ist die Bibel nicht der Leitfaden für unsere Gesellschaft.
Es sind nicht die Riten, die uns rein machen, sondern Gott. Und der schaut ins Herz, wie wir es meinen.

Und schade, dass der Glaube, die lebendige Beziehung zum Gott der Bibel, nicht mehr Leitfaden für unsere Gesellschaft ist. Deshalb wird die Gesellschaft auch in die selbst geschaffene Katastrophe schlittern. Wo man Gott los geworden ist, herrscht sein Gegenspieler.
 
Da steht ja auch so'n Quatsch drin wie „Auge um Auge, Zahn um Zahn”, während Jesus empfohlen hat, seinem Gegner auch noch die andere Wange hinzuhalten …
Auge um Auge war kein Quatsch, sondern eine Schutzvorschrift vor übermäßiger Rache. Wer sich rächt, sollte nicht über das Maß vergelten, sondern nur angemessen Rache üben. Also 1:1 und nicht 1:5, damit die Rache nicht eskaliert. Jesus hat dann einen noch besseren Weg der Deeskalation aufgezeigt: sich nicht rächen, sondern dem anderen Gutes tun.
 
Wie kann man Gott los werden? Wer ist sein Gegenspieler?

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Das ist deine Auslegung meiner Worte. Ich habe das so nicht gemeint. (...)

Das lasse ich so nicht gelten. Ich habe mir deinen Beitrag genau durchgelesen. Du hast auf jemanden
geantwortet, der als Kind oft verprügelt wurde. Und deine Antwort war

Und weshalb soll Gott immer dann eingreifen, wenn uns Böses droht, während wir selbst nicht bereit sind, uns freiwillig seinem Willen unterzuordnen und das Böse sein zu lassen?

Wenn du das nun NICHT auf diesen bezogen hast, wen meinst du mit „wir“? Alle Menschen, alle Christen? Aber
NICHT ihn in seiner üblen Situation als Kind?
 
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Wie kann man Gott los werden? Wer ist sein Gegenspieler?
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Du kannst ihn temporär loswerden, indem du dich ihm permanent verweigerst. Er lässt dich dann laufen. Vielleicht klopft er zwischendurch zwei oder dreimal bei dir an. Nach deinem Tod wirst du ihm wieder gegenüber stehen - dann begegnet er dir als dein Richter. Vollstreckung folgt.

Der Gegenspieler ist der Durcheinanderbringer, Luzifer, Satan, Diavolo, Teufel genannt.
 
Selbst in diesem kleinen Thread sieht man schon warum Bücher wie die Bibel kein Maßstab sein dürfen: jeder liest darin was er will.
Die Folge wäre Willkür.
 
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