Trisomie 21?

Ich werde niemals verstehen warum einige Menschen glauben anderen ihre persönlichen Moralvorstellungen vorschreiben zu müssen :rolleyes:
Sehe ich genau so. Obschon ich es nachvollziehen kann.

es geht in diesem Thread um die Frage, ob die Krankenkassen einen Test zur Früherkennung von Trisomie bezahlen sollen oder nicht.
sollte dieser Test nicht durchgeführt werden (dürfen), geschweige denn bezahlt werden!
:noplan:
 
@iPhill : es geht in diesem Thread um die Frage, ob die Krankenkassen einen Test zur Früherkennung von Trisomie bezahlen sollen oder nicht. …
Eigentlich ja nicht, weil das tut sie ja schon.
Es geht um die Bezahlung einer viel weniger gefährlichen Testmethode.
Die Fruchtwasseruntersuchung gab es schon, als meine Frau vor mehr als 30 Jahren schwanger war.
Wir haben das nicht machen lassen. Wir hatten einfach nur Spass und waren gespannt.
Bis zur Geburt wussten wir nicht, ob Junge oder Mädchen …

.
 
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Es geht aber eben genau nicht um den eigenen sondern um den Körper eines anderen, neuen Menschen!

Da kommen wir jetzt so langsam zum Kern des Problems. Die Frage ist: Kann man ein ungeborenes Kind als einen "neuen Menschen" bezeichnen? - Wenn man darüber ne Weile nachdenkt, wird man zu der (den Essentialisten vielleicht schmerzenden) Erkenntnis kommen, dass eine klare Grenze kaum zu ziehen ist. Klar ist: nach ein paar Wochen hat ein Embryo noch nichts von dem, was einen Menschen ausmacht. In diesem Stadium ist er von Embryos vieler anderer Säugetiere kaum zu unterscheiden und ist weit weniger entwickelt als ein ausgewachsenes Meerschweinchen.
 
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Es geht aber eben genau nicht um den eigenen sondern um den Körper eines anderen, neuen Menschen!

Schön, dass du das Zitat aus dem Zusammenhang ziehst.
Ich bezog mich auf die Euthanasie.

Mit deiner Anschauung zwingst du ja den Menschen genau so deine Werte auf, wie die Gegner.
Ist also auch nicht richtig!

Wenn jemand diesen Test mit dem dritten Reich in Zusammenhang bringt, der hat sie doch nicht alle. Sorry.
 
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Genau deswegen sollte dieser Test nicht durchgeführt werden (dürfen), geschweige denn bezahlt werden!

nein, das muss schon den Eltern überlassen werden.

Ich kenne aus meinem privaten Umfeld auch 2 Fälle. Ein Mädchen ist überaus intelligent und wohnt sogar in einer Wohngruppe. Das andere Mädchen ist völlig stumpfsinnig und liegt meist auf ihrem Bett und sing die ganze Zeit la-la-la-lahhhh. Die Eltern dieses Mädchens haben massive Probleme mit ihrem Kind. Sie bockt ansonsten (wenn sie nicht auf ihrem Bett liegt) bei wirklich allem rum (Arztbesuch, mit einkaufen gehen, nur mal raus in den Garten, etc.) Die Mutter ist mit den Nerven am Ende.

Und nun, da müssen eben die Eltern durch, auch wenn sie überfordert sind? Was passiert mit den Eltern, die sich neben einem Kind mit Down Syndrom noch ein gesundes Kind wünschen? Russisch Roulette ....?
Und das weil andere das so wollen? Interessant welche Art Ethik die ihr von anderen so fordert, da hat der Prinz schon wirklich Recht.
 
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Man pickt sich halt immer nur die Argumente, die einem am Besten passen.

So ist das mit der Religion. Im Zweifel kann der gläubige Christ ja immer noch warten bis das Kind frech wird.

Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht (...) So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, ..."
(5. Mose 21,18-21)
 
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Was wollen diese christlichen Fundamentalisten nun auch hier? Dachte dieses Phänomen wäre auf Amerika beschränkt aber anscheinend muss auch in Europa wieder das Kreuz hoch gehalten werden. In Österreich haben die radikalen Christen sogar eine Petition gegen Spätabtreibungen laufen, und die rechte Regierung (ÖVP und FPÖ) unterstützt das sogar...
 
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Down-Syndrom ist keine Behinderung. Finde ich.
Das sieht die Gesellschaft aber anders.
Die bereits mehrfach erwähnte Doku habe ich ebenfalls gesehen und rein rational konnte ich die Eltern verstehen, dass sie die zweite Schwangerschaft vorzeitig beendet haben. Es geht hier nicht primär um die Behinderung, es geht um alles, was ab Geburt folgt. Wir haben in der Nachbarschaft einen Downie und einen Albino. Beiden Eltern schlägt pure Ablehnung entgegen. Ich sehe vielmehr die Kinder in dieser Situation, die beide keine soziale Anbindung genießen, völlig auf sich allein gestellt sind, keine Besuche, keine Freunde, nicht mal Geburtstagsfeiern mit anderen Kindern. Sozial isoliert, sowohl die Kinder als auch die Eltern.
Aber, ich bin ebenfalls einer von diesen Fällen, die in der Gesellschaft nicht ankommen bzw ausgegrenzt werden. Autist, und dadurch schwerbehindert vor dem Gesetz und zwar zu 100%, die in meinem Ausweis stehen. Ich kenne das, wenn man in der Schule durch Leistungen auffällt und es später zum Fluch wird, weil einem kein Arbeitgeber eine Chance geben will, obwohl man Fähigkeiten nachweisen kann, über die Neurotypische nicht verfügen. Möchte das nicht näher ausführen. Aus diesem und diverser anderer Gründe bin ich nun im 30ten Jahr meiner freiberuflichen Tätigkeit, da ich mir anders nicht zu helfen wusste und nicht in einer Werkstatt enden wollte.

Die Gesellschaft ist heute scheinbar noch mehr auf den perfekten Menschen ausgerichtet, als sie es schon vor 35 und mehr Jahren war. Wenn mir damals schon die blanke Ablehnung entgegen schlug, wie ist es dann erst heute? An dem Punkt muss man sich dann als Eltern vielleicht ehrlich machen und einfach mal weiterdenken. Was muss ich stemmen, um dem kleinen Menschen ein lebenswürdiges Leben zu geben? Wo sind die Hürden und wie hoch sind sie? Habe ich Unterstützung, finanzieller und menschlicher Art? Es fehlen schon jetzt Pflegekräfte an allen Ecken und Enden, die Situation dürfte sich nicht dramatisch verändern, tippe ich mal. Die Untersuchung sollte bezahlt werden, ohne Wenn und Aber, und an dem Punkt sollte man den Eltern dann die freie Entscheidung lassen, losgelöst von allen moralischen Vorstellungen, denn keiner, der ein sorgenfreies Leben führt, wird sich jemals in solche Probleme hineinversetzen können. Das wäre anmaßend, wie ich finde.
 
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Tja, und das spiegel unsere Doppelmoral mal wieder sehr gut wieder. Denn die Gegner solcher Abtreibungen können sehr laut brüllen, wenn es dann aber um die Akzeptanz in der Gesellschaft solcher Menschen geht, dann gibt das entweder ne Diskussion wie man mit Behinderten umgeht oder man ignoriert sie...
 
Was wollen diese christlichen Fundamentalisten nun auch hier?
Nun wird aus einer ethischen Diskussion unnötigerweise eine politische. Was soll das politische Schubladendenken und -reden in dieser Diskussion bewirken? Nichts, außer Streit und Zwietracht.

In dieser Diskussion geht es auch nicht darum, anderen seine moralischen Überzeugungen aufzuzwingen, wie hier schon einige Posts früher vermutet wurde, sondern nur darum, die eigenen Überzeugungen in die Diskussion einfließen zu lassen.

Das ist Demokratie. Demokratie lebt von frei geäußerter Meinung. Soll das hier nun verboten werden, weil einigen das Kreuz nicht schmeckt? Dürfen sich hier nur noch die äußern, die dem Mainstream folgen? Soll die Meinungsfreiheit abgeschafft werden, weil die Mehrheit nichts mehr von Gott wissen will?
 
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Nö, hat dir ja keiner verboten hier zu sein und deine Denke zum Besten zu geben. Er hat nur gefragt :)

Ich fremdel auch mit deiner Argumentation, ganz einfach weil wir es heute besser wissen und nicht mehr glauben müssen :noplan:
 
ethischen Diskussion
Es mag sein, dass Ihr hier ethische Themen rund um die Eugenik diskutiert. Die Frage nach der Bezahlung des Tests ist da aber außen vor - da stellt sich lediglich die Frage, ob sich nur Reiche den ungefährlichen Test leisten können oder ob er auch Armen zur Verfügung steht. Denn wie gesagt: die bisherige Fruchtwasseruntersuchung birgt das Risiko einer Frühgeburt mit Todesfolge, auch bei ansonsten gesunden Föten. Der Test selbst ist zudem keine Abtreibung - die bleibt nach wie vor eine Entscheidung der Eltern.
 
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Soll die Meinungsfreiheit abgeschafft werden, weil die Mehrheit nichts mehr von Gott wissen will?
Nein, gewiss nicht. In derartigen - letztlich unlösbaren - Diskussionen geht es aber selten darum, Argumente auszutauschen, sondern oftmals nur darum, das letzte Wort zu behalten. Und da ist der Widerspruch heute vielmals größer, wenn sich jemand auf die Bibel oder Dogmen der christlichen Kirchen bezieht, weil eben die Zahl der Zweifler, Agnostiker und Atheisten viel, viel höher ist als noch vor 50 Jahren. Mit anderen Worten: Jeder darf seine Meinung vertreten, aber die früher an wenig Widerspruch gewöhnten Gläubigen müssen heute Widerspruch aushalten.
 
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@Blaubeere2
Da deine Argumentation ja immer wieder christlich geprägt ist, frage ich dich einfach mal. Welchen Plan verfolgt denn dein Gott mit Menschen wie mir, die zu ihrem eigenen Leben nichts können, gezwungen wurden, weil in der Gesellschaft Abtreibungen immer noch verpöhnt sind, obwohl es immer wieder auch nachvollziehbare Gründe gibt? Welchen Plan hat dein Gott, wenn ich meine gesamte Kindheit damit verbringen durfte, in Kindergarten und später in der Schule regelmäßig so verprügelt zu werden, dass ich manchmal Tagelang nicht aus den Augen schauen konnte, obwohl ich nichts Unrechtes getan habe, mir sogar 2x Knochen gebrochen wurden von Mitschülern? Dass die Überforderung meiner Eltern zu ähnlichen Situationen führte, weil ich sie über alle Maßen stresste, ungewollt natürlich? Dass ich nie einen Freund im privaten Umfeld habe, weil sich keiner mit mir abgeben wollte, teilweise Eltern ihre Kinder hinein geholt haben, wenn ich durch die Straße schlenderte? Dass ich kein Bein auf den Boden bekam, als ich die Schule beendet habe und mir nur die Selbstständigkeit blieb? Dass man bei der Partnerwahl behandelt wird, als wenn man einen ansteckenden Infekt in sich trägt und/oder ausgelacht wird? Gott ist Liebe, habe ich mehrfach gelesen. Irgendwie habe ich da eine andere Definition oder ich verstehe den Masterplan dahinter nicht.
 
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Soll die Meinungsfreiheit abgeschafft werden, weil die Mehrheit nichts mehr von Gott wissen will?

Gedanken pro/contra Abtreibung haben meiner Meinung nach recht wenig mit Gott zu tun. Sie kommen aber gewaltig in Konflikt mit den Dogmen der Kirche. Die Kirche hat für mich übrigens auch nicht viel mit Gott zu tun. Sie ist eine Institution, die den Menschen ein Weltbild zur Verfügung stellt. Und klare Regeln, die diese zu befolgen haben, wenn sie sich mit diesem Weltbild identifizieren können/wollen. Im Namen der Kirche wurden schon jede Menge Leben zerstört.

Hm, dann hat uns unser Schöpfer ja tatsächlich auch ein Gehirn mitgegeben, folgerichtiges Denken ermöglicht und den freien Willen gab es als Geschenk noch dazu :). Warum nicht nutzen und verantwortungsbewußt damit umgehen?
 
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@einbisschenanders : Danke für Deinen Mut und Deine Offenheit! :jaja:
Menschen in ihrer heilen Welt haben leicht zu diskutieren. Wobei Diskutieren ja eine gute Sache ist, aber das Be- und Verurteilen von Inhalten/Situationen, die man selbst nie erfahren hat, ist völlig daneben.
 
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Bei aller Emotionalität: Bitte bleibt sachlich. Und beachtet: Dies ist ein Thema, bei dem man durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann. Und auch gegensätzliche Meinungen darf man respektieren wenn man sie nicht teilt.
 
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Es ist schon erschreckend was hier alles zusammengeworfen wird. Das Problem bei diesem Gendefekt ist, der Test sagt nicht sauber die schwere der Behinderung aus. Da gibt es aber eine riesige Varianz.
Wir selber haben beim ersten Kind die Nackenfaltentransparenz messen lassen, vorher aber klar gestellt, dass sich durch das Ergebnis nichts ändert. Ausserdem war mir klar das es auch nicht mehr als Würfeln ist. Alle invasive Untersuchungen hätten wir nicht gemacht. Soweit ich mich erinnere ist die Fruchtwasserunterasuchung auch nur bei begründeten Verdacht zugelassen!

Nicht jedes postive Ergebnis führt übrigens zum Abbruch. Manche Eltern wollen einfach nur wissen was auf sie zukommt.

Was sich für extreme wichtig halte: zur Untersuchung gehört meiner Meinung nach eine psychologische Begleitung. Vor allem bei einem positiven Ergebnis.
 
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Klar ist: nach ein paar Wochen hat ein Embryo noch nichts von dem, was einen Menschen ausmacht.
Klar ist: Bereits die befruchtete Eizelle hat direkt nach der Zeugung die komplette DNA.
Unklar ist eher: Was macht den Menschen aus?
Wie vorne schon gesagt: Ich masse mir nicht an, darüber zu urteilen wer Mensch ist oder wer nicht, da für mich genau hier dir Menschlichkeit (im Sozialen/Moralischen) aufhört.
 
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