Trisomie 21?

Bei solch bedeutsamen ethischen Fragen ist für mich die Bibel eine Richtschnur.

Für dich, aber möglicherweise nicht für die ein oder anderen Betroffenen. Müssen die sich nun auch an deiner Richtschnur orientieren? Nicht, dass ich dich jetzt verwirren wollte oder so, aber es soll Leute geben, die weder an Gott noch an die Annahme glauben, dass es eine Schöpfung überhaupt gibt. Schlimmer noch: Diese Position lässt sich mit einem ganzen Haufen erdrückender Belege stützen, Gott hingegen nicht.
 
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:unterschreibe: :upten:

Meine Rede. Denn darauf läuft's hinaus. Und Menschlichkeit hört meines Verständnisses nach genau dort auf, wo Menschen über andere Menschen bestimmen, ob deren Leben lebenswert oder eben nicht ist, bzw. ob es überhaupt Menschen sind oder nicht (hatten wir - pardon: ihr (Deutsche) - das nicht schon mal?) :suspect:.
Der nächste Schritt ist dann die Euthanasie (im ganz grossen Stil); bei uns in der CH muss im Kanton Wallis letztgenannte neuerdings in Altersheimen angeboten werden; das ist traurigerweise ganz klar richtungsweisend, da lässt sich schwerlich anderes behaupten.
Was soll an Euthanasie so falsch sein.
Wenn ich 70 oder 80 wäre und man würde bei mir Krebs diagnostiziert werden, dann würde ich lieber einen friedlichen/ geplanten Tod als eine qualvolle Odyssee bis zum Ende.

Zum dem Trisomie 21 Test:
Für uns ist das hier einfach zu sagen ob man dafür oder dagegen ist. Ich würde gerne mal die ganzen Befürworter in dieser Situation sehen oder wenn diese sich wirklich mal um ein behindertes Kind kümmern müssten und ihr ganzes Leben sich dann darum geht.

Wäre Trisomie 21 von der Natur gewollt, dann hätten diese Menschen keinen Gendefekt und die damit einhergehenden körperlichen Anomalien, die das Lebensalter erheblich reduzieren.
 
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aber es ist einzig und allein die Entscheidung der Person selbst
Und wer hat den/die Betroffene gefragt, dem/der man damit das Leben verwehrt?
Der Staat wird sich wie immer drücken!
Hier liegt schon viel eher das Problem - ein rein wirtschaftliches. Ziel sollte es sein, diese Fälle staatlich so zu unterstützen, dass sich für niemanden, der betroffen ist (direkt oder indirekt), die Frage nach einer irgendwie gearteten "Wirtschaftlichkeit" stellt!

Mal ehrlich: Die "paar Fälle" von Trisomie sind eine reine (zynische) Lachnummer gegen die Millionen (im wahrsten Sinne des Wortes) künftiger alter und pflegebedürftiger Menschen, wenn man sich die aktuellen Entwicklungen der Bevölkerungen der westlichen Staaten anschaut - da ist es nur eine Frage der logischen Konsequenz, wenn aus den eben schon angesprochenen "wirtschaftlichen Gründen" in 30-40 Jahren alte Leute 'vorgebeugt' werden. :noplan:


[...] Schwierige Fragen. Bei solch bedeutsamen ethischen Fragen ist für mich die Bibel eine Richtschnur. In den 10 Geboten heißt es: Du sollst nicht töten. Daher ist für mich Abtreibung der falsche Weg. Dann aber muss man nicht pränatal auf Trisomie 21 untersuchen lassen. Gott als Schöpfer weiß viel besser als wir, was gut und richtig ist, und deshalb vertraue ich seinem Wort.

Nicht alles, was der von Gott losgelöste Mensch tun/erschaffen könnte, sollte er auch machen. Vielleicht auch deshalb, weil er mit den Dingen, die er erschafft, oft nicht gut umzugehen vermag und sie meist auch zum Bösen nutzt.
Dem pflichte ich bei.
Diese Position lässt sich mit einem ganzen Haufen erdrückender Belege stützen
Ah ja?


Was soll an Euthanasie so falsch sein.
Wenn ich 70 oder 80 wäre und man würde bei mir Krebs diagnostiziert werden, dann würde ich lieber einen friedlichen/ geplanten Tod als eine qualvolle Odyssee bis zum Ende.
An dieser Stelle muss man sagen: Das ist eine Grundsatzfrage und setzt voraus, dass man sich (im Gröbsten) über die eigene Weltanschauung und diejenige des Gegenübers im Klaren ist.
Und als überzeugter Christ widerspreche ich einer solchen (von dir vorgestellten) Ansicht vehement.
 
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Ich kann Gott nicht beweisen und muss es auch nicht. Er ist. Anhand der Schöpfung kann man erkennen, dass es einen Schöpfer gibt.

Wer Gott nicht kennt oder nicht kennen will, muss die schwierigen Fragen des Lebens alleine entscheiden. Ohne Gott wird es halt noch schwerer, Antworten zu finden. Woher kommt mir Hilfe? Worauf baue ich? Wer an der falschen Stelle sucht, gerät auf Abwege und gerät in Abhängigkeiten.

[Edit]: Meine Antwort bezieht sich auf Post #21 von Prinz Herbert
 
An dieser Stelle muss man sagen: Das ist eine Grundsatzfrage und setzt voraus, dass man sich (im Gröbsten) über die eigene Weltanschauung und diejenige des Gegenübers im Klaren ist.
Und als überzeugter Christ widerspreche ich einer solchen (von dir vorgestellten) Ansicht vehement.

Du hast wahrscheinlich noch niemanden in dieser Situation gesehen.
In deiner Weltanschauung hat man über seinen eigenen Körper also kein Recht auf Bestimmung.
Findest du das nicht irgendwie auch komisch?
Als Christ (katholisch) verhütest du? Stellst du deinen körperlichen Spaß gegenüber der Möglichkeit ein neues Leben zu schaffen?

Man pickt sich halt immer nur die Argumente, die einem am Besten passen.
 
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An die Gegner: Bitte bedenkt, dass bereits heute ein Fruchtwassertest existiert und auch von der KK bezahlt wird. Der ist aber gefährlich im Vergleich zu dem neuen Test - es kann zu Fehlgeburten kommen. Bisher muss man den neuen Test selbst bezahlen - mit anderen Worten: Die Armen machen den gefährlichen, die Reichen den harmlosen Test. DAS ist die Ausgangslage, die nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz nicht tragbar ist. Es geht nicht um Eugenik. Und schon jetzt werden 9 von 10 Trisomie-Schwangerschaften vorzeitig beendet - Überraschungen gibt es da kaum noch.
 
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An die Gegner: Bitte bedenkt, dass bereits heute ein Fruchtwassertest existiert und auch von der KK bezahlt wird. Der ist aber gefährlich im Vergleich zu dem neuen Test - es kann zu Fehlgeburten kommen. Bisher muss man den neuen Test selbst bezahlen - mit anderen Worten: Die Armen machen den gefährlichen, die Reichen den harmlosen Test. DAS ist die Ausgangslage, die nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz nicht tragbar ist. Es geht nicht um Eugenik. Und schon jetzt werden 9 von 10 Trisomie-Schwangerschaften vorzeitig beendet - Überraschungen gibt es da kaum noch.
:unterschreibe:
 
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Den Spruch hättest Du Dir echt sparen können!

Nein, der Spruch ist berechtigt. Wir Deutsche hatten in der Tat eine Zeit, in der wir entschieden haben, was Lebenswert und was Lebensunwert ist. Die letztlich dahinter stehende Hybris der Überlegenheit des (deutschen) Menschen hat 50 Millionen Menschen das Leben gekostet. Der Mensch ist eben nicht das Maß aller Dinge.
 
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Einigen scheint hier nicht klar zu sein, dass man diesen Test schon lange machen lassen kann
und dieser von den Krankenkassen bezwahlt wird.
Dafür muss Fruchtwasser entnommen werden, was beide Leben gefährdet.
Nur, um das mal klarzustellen.
Da bin ich doch dafür, dass ein ungefährlicher Test bezahlt wird und der andere nicht mehr gemacht wird.
Wie seht ihr das jetzt?
Niemand muss diesen Test machen lassen!

Down-Syndrom ist keine Behinderung. Finde ich. „Mongölchen” sind eine Bereicherung für jeden.
Ich kenne keine liebenswerteren, hilfsbereiteren und dankbarer Menschen als sie.
Sie können sehr witzig sein, oft wirklich schlagfertig, aber auch richtig traurig.

.
Edith sagt: JeanLuc7 war schneller.
 
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Wir Deutsche hatten in der Tat eine Zeit, in der wir entschieden haben, was Lebenswert und was Lebensunwert ist.

Sorry, aber Ihr seid ja nicht ganz sauber!

Meine Großeltern und Urgroßeltern waren ganz wundervolle Menschen. Sie haben das Leben -auch das der anderen- respektiert und geschätzt. In meiner Familie hat niemand über die Wertigkeit anderer Leben je gerichtet. Und ja, wir sind deutsch!
 
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Mit der Verrohung haben die Lebensschützer wohl recht, nur verorten sie diese auf der falschen Seite. Sie selbst sind unfähig, sich in die Situation Betroffener - die nie leicht ist, alles andere als das - einzufühlen. Mit der moralischen Sicherheit des "Anständigen" brechen sie dann als Nicht-Betroffene den Richtstab über Menschen, von deren Schicksal sie nicht mal einen **** kennen. Einfacher kann man sich's nicht machen. Von mir sehen die den Stinkefinger, aber sowas von...

:unterschreibe:

Selbstverständlich sollte der Test von der Krankenkasse bezahlt werden bzw. Standard sein. Es geht hier um medizinische Informationen für die Eltern. Was die dann daraus machen, können nur die Eltern/die Mutter selbst entscheiden.
 
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Meine Großeltern und Urgroßeltern waren ganz wundervolle Menschen. Sie haben das Leben -auch das der anderen- respektiert und geschätzt.
Das sagen etwa 68% der Deutschen und glauben, in ihrer Familie hätte es keine Nazis gegeben. Nun, ich gehöre zu den 32%, habe mich schlau gemacht und weiß seit längerem, dass meine Großeltern mütterlicherseits 1932 der "Partei" beigetreten sind (oder "beitreten mussten", wie meine Mutter es ausdrückte...1932!). Nichtsdestotrotz gab es Familien, die auch in dieser Zeit unbelastet geblieben sind.
 
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Bei solch bedeutsamen ethischen Fragen ist für mich die Bibel eine Richtschnur. In den 10 Geboten heißt es: Du sollst nicht töten. Daher ist für mich Abtreibung der falsche Weg.

Schwierig, das als Grundlage und Richtschnur für alle zu nehmen, zumal die Bibel ja pro Abtreibung ist - zumindest bei Verdacht auf Ehebruch (vergl. 4. Buch Mose 5, 11-31).
 
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Ich habe vor einiger Zeit mal eine Doku über Trisomie21 im TV gesehen. Da war ein Ehepaar, das bereits ein Kind mit Trisomie21 hatte. Als bei der nächsten Schwangerschaft erneut Trisomie21 diagnostiziert wurde, entschieden sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch. Begründung: Noch einmal schaffen wir das einfach nicht.
Ich würde diese Frau wegen dieser Entscheidung niemals verurteilen. Mir geht es um die gesellschaftliche Akzeptanz von Abweichungen von der Norm.
 
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Mir geht es um die gesellschaftliche Akzeptanz von Abweichungen von der Norm.
Das ist aber kein Widerspruch zur Befürwortung der Bezahlung des Tests durch die KK. Ich bin für diese Bezahlung - aber einmal auf der Welt, ist für mich jeder Mensch willkommen zu heißen, egal, was seine Gene aussagen.

Im übrigen ist da gerade die Katholische Kirche sehr indifferent: man kämpft um jedes ungeborene Leben, aber wenn es sich dann auf der Welt als schwul entpuppt, ist es dann doch nicht so viel wert. Aktuelles Beispiel: der Kölner Priesterseminarleiter Christen (der heißt tatsächlich so). Passt für mich alles nicht zusammen.
 
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Mir geht es um die gesellschaftliche Akzeptanz von Abweichungen von der Norm.

Da geht es ja aber schon los, wenn jemand nur anders denkt. Es braucht keine Trisomie, um "durchzufallen" :rolleyes:.
 
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Du hast wahrscheinlich noch niemanden in dieser Situation gesehen.
Ganz im Gegenteil.
man über seinen eigenen Körper
Es geht aber eben genau nicht um den eigenen sondern um den Körper eines anderen, neuen Menschen!
Als Christ (katholisch) verhütest du?
? (Verstehe hier nicht ganz was du fragen/sagen willst.)


Den Spruch hättest Du Dir echt sparen können!
Nein! Egal wie unbequem diese Aussage jedem/r Euthanasie- oder AbretibungsbefürworterIn sein mag - sie ist eine Tatsache! Oder was sonst wurde im Dritten Reich im grossen Stil betrieben, wenn nicht die Vernichtung "nicht-lebenswerten" Lebens? Oder willst du die Vernichtung von Hunderttausend und Millionen von Menschen dementieren? Kannst du machen, das wär dann aber nicht ernst zu nehmen.
 
Ich werde niemals verstehen warum einige Menschen glauben anderen ihre persönlichen Moralvorstellungen vorschreiben zu müssen :rolleyes:
 
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@iPhill : es geht in diesem Thread um die Frage, ob die Krankenkassen einen Test zur Früherkennung von Trisomie bezahlen sollen oder nicht.
Weiterführend kann man natürlich versuchen, sich in die Situation eines betroffenen Paares hineinzuversetzen, sofern das überhaupt ansatzweise möglich ist, und sich entsprechende Gedanken machen.

Wenn es Dir hier wichtig erscheint, die Verbrechen im Dritten Reich aufzuführen, dann ergänze bitte die internationale Liste der Verbrechen an den Menschen mit "Mängeln" vollständig.
 
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