traumberuf mediengestalter

mmmh....

Ich habe in den letzten Jahren nur mit sehr wenigen Kollegen gearbeitet, die tatsächlich eine Ausbildung im Bereich "digitale Medien" hatten - wobei die Arbeiten eigentlich fast alle auf gutem Niveau sind und einige auch international prämiert wurden.

Eine Ausbildung wird dir helfen, wenn du deine Kenntnisse erweitern willst und es dir nicht selber beibringen kannst oder willst.

Ob du dann einen Job bekommst, hängt m.E. dann von zwei Faktoren ab: 1.) die Qualität deiner Arbeiten und 2.) die Kontakte, die du hast. Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist da m.E. nicht der Hauptgrund für Arbeitslosigkeit in dem Bereich.

Ich würde dir daher raten, gezielt deine Schwachstellen zu ermitteln. Dann entscheide, ob du dir das selber beibringen kannst oder ob du die Hilfe durch ein Studium brauchst.

Und ich denke auch, dass ein schlecht bezahltes 6-Monatspraktikum in einer Agentur ein besserer Weg ist, um in den Job zu kommen. Vorrausgesetzt, du sorgst selber für das Hintergrundwissen und vorrausgesetzt, dass deine Arbeiten "von Natur aus" eine gewisse Qualität haben.
 
catvarlog schrieb:
Ob du dann einen Job bekommst, hängt m.E. dann von zwei Faktoren ab: 1.) die Qualität deiner Arbeiten und 2.) die Kontakte, die du hast. Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist da m.E. nicht der Hauptgrund für Arbeitslosigkeit in dem Bereich.

Jup. Kontakte sind essentiell und gute Jobs bei den Kunden abliefern, inklusive dem ganzen Drumrum, dass die Leute sich gut bei Dir aufgehoben fühlen.

Ich muss ehrlich zu (meiner Schande öffentlich?) gestehen, dass wir zu zweit (jeder ist Freiberufler) uns zum Glück nicht über eine schlechte Auftragslage beschweren können, ganz im Gegenteil.

2nd
 
*klopf auf holz* - damits so bleibt :)

Ich erlebe das bei auch bei einigen freien Kollegen: Da gibt es z.T. eine heftige Warteschlange und lange Nasen, weil der "Traumpartner" zugeballert mit Arbeit ist und einfach keine Zeit hat.

Auf der anderen Seite gibts auch reichlich Bewerbungen, die einfach nur mittelmäßig oder schlechter sind. Die Leute kriegen dann natürlich nicht so leicht ein Bein in die Tür, weil man auch höhere Qualität haben könnte.
 
volksmac schrieb:
ich stelle mir gerade so vor was ein mediengestalter in 20 Jahren macht? entweder Harz oder immernoch Praktikant
der gemeine mediengestalter ist arbeitslos.

der gewiefte selbstständige grafiker (ich) hat sich fleißig weitergebildet und ist somit immer schön up to date in allen lebenslagen. er hat beruflich freies feld, weil um ihn herum alle luschen ausgestorben sind und kann aufgrund der großen nachfrage nach guten leuten und der parallel vorhandenen flaute an printspezis mit profundem wissen und profitierend vom wegzug der jungen elite (heimatflucht wirtschaftsbedingt) immer noch und jetzt erst recht aus dem vollen schöpfen und freut sich, dass seine rechnung aufgegangen ist. :)

alternativ hat letzterer schon vor fünfzehn jahren wohlweislich ein drittes standbein gewerblicher art ausgeheckt und süppelt nun (siehe eingangs: 20 jahre später) boscholäh aus großen kelchen auf der terrasse seiner finca vor büsum. :D

frohlockend, al
 
mir fällt gerade die suppe aus dem gesicht vor lachen. danke! :) sehr schön.
 
Feli schrieb:
...und die ArbeismarktSituation hat sich event ja entspannt :cool:

hat sich nicht und wird sich sobald auch nicht.

btw: wie kommst du auf die idee mit dem beruf, Feli? :)
und was ist dein background? :)
 
Wobei Du mir zustimmen wirst emagdim, dass sich die Auftragslage und das Investitionsvolumen bzgl. Werbung in den letzten 2 Jahren ca. wieder verbessert hat nach dem Einbruch um das Jahr 2000 rum.

2nd
 
das hat es sich ganz sicher, und das haben wir hier z.b. sehr deutlich gemerkt. ;)
auf die arbeitsmarktsituation hat es sich dennoch (noch) nicht wirklich ausgewirkt.
da wird dann eher mehr gearbeitet.
 
Also besteht noch Hoffnung auf einen Job für mich, wenn ich nächstes Jahr meinen Bachelor habe? :augen:

Ist man eigentlich mit einem drangehängten Master-Studium bzw. einer Spezialisierung innerhalb eines solchen auf z.B. Concept Design für Film und Animation besser dran, oder bleibt sich das egal?
Ich plane nämlich etwas in diese Richtung, nur kostet das wieder viel Zeit und Geld und wenn ich daraus im Endeffekt keinen Vorteil fürs Berufsleben ziehen kann, wär es ja hirnrissig.

Was meint ihr?
 
Wo wir wieder bei der Frage wären: Studium, Ausbildung, Quereinstieg ...
 
Neco: Wenn Du Jobs hast - fang an mit arbeiten. Einen Master kannst Du später immer noch machen. Die Arbeitserfahrung ist sehr wichtig. Glänzen tust Du durch Deine Projekte und Referenzen und nicht durch Studienabschlüsse, mit denen eh niemand etwas anfangen kann ;)

2nd
 
Sorry, ich wusste nicht, dass ich mit der Frage hier jemanden auf den Schlips trete :(

Dabei hab ich nicht mal den 10.000sten neuen Thread dazu aufgemacht, sondern eben deshalb diesen hier benutzt :shame:
 
@ 2ndreality:
Stimmt, zumal die Studiengänge (aber auch die Ausbildungen!) oft nicht
ganz "up tu date" sind und schon rein technisch hinterherhinken - für die
Stilbildung finde ich sie aber schon sinnvoll.

BTW.: TECHNIK ist nicht ALLES! ;)
 
@ Neco:
Wem bist'n Du auf den Schlips getreten?
 
Sie denkt Dir, das habe ich aber auch nicht so aufgefasst, kannst Dich entspannen Neco ;)

Wegen der Stilbildung: Sie hat ja nun schon fast einen Bachelor-Studiengang hinter sich -> 1 Studium ist besser als keins, aber 2 Studiums sind nicht besser als 1 ;)

2nd
 
Oh, war wirklich nicht so gemeint! Ging mehr in die Grundsatz-Ecke,
die wir hier öfter mal haben ...

Finde aber auch, daß man sich zu Tode studieren kann und am Ende mit
30 Jahren noch keinen einzigen Kunden "beackert" hat ... Studium ist gut,
das Studium der "freien Wildbahn" ist aber oftmals etwas ganz Anderes,
leider fast schockierend anders, als die "heile" Uni-Welt ...
 
Hier nochmal mein Senf zur Ausbildung als Mediengestalter:

Die Ausbildung is eine gute Möglichkeit, sich technische und praktische Kenntnisse anzueignen. Was Du aber letztendlich damit machst und wie weit Du kommst, hängt vor allem von Deinem Willen zur Leistung und auch Deinem Talent ab.

Ich kenne viele ehemalige Klassenkameraden, denen beides irgendwie fehlte – die sind jetzt auch durch die Bank auf Arbeitssuche oder haben die Branche gewechselt. In meiner Klasse wurden die guten Leute (etwa 15% des Jahrgangs) alle direkt nach dem Abschluss übernommen.

Ich selbst habe mit "Sehr gut" abgeschlossen und bin nun ein Jahr danach Junior AD und mache die Atelierplanung.

Nochmal: Die Ausbildung kann ein guter Einstieg sein, der Rest liegt bei Dir. Übrigens würde ich diesem Weg jederzeit einem dieser miesen unbezahlten Langzeitpraktika vorziehen.

Grüße, der Gonz
 
ich denke zwar auch, dass es in unserer branche hauptsächlich auf die leistung und auf das talent ankommt.
allerdings gibt es immer noch kunden, die sich von titeln blenden lassen.
daher ist talent, gute leistung UND ein titel schon ein gutes paket für die arbeitswelt.
allerdings rate ich vom jahrzehntelangen studieren ab ... wenn du mit 30 bei agenturen anklopfst und keine erfahrung vorweisen kannst nützt dir dein titel auch nix.
 
Ich hatte bei Leuten, die eine Ausbildung als Mediengestalter gemacht haben, immer den Eindruck, dass es nicht sehr in die Tiefe ging und eher ein Rumdumschlag war. Ich persönlich finde es besser, sich auf ein Medium bzw. eine Mediengattung zu spezialisieren und da in die Tiefe zu gehen.

Beste Grüße,

erko
 
Meinen Erfahrungen nach sind das 2 paar Schuhe:
A: Ausbildung "Mediengestalter o.ä.
B: Studium Grafik-Design o.ä.
(C: Quereinsteiger)

Bei B liegt meines Erachtens der Schwerpunkt auf
der Gestaltung und bei B sind oftmals technische,
produktive Dinge im Vordergrund - eben die DTP/
RZ-Geschichten.

Allerdings geht es zunehmend in Richtung Personal-
Union, was ich problematisch finde, weil eben die
Spezialiesierung auf der Strecke bleibt ...

Nachtrag:
Ich weiß, gleich gibt's Haue, weil Freie eh ALLES
selber und allein machen müssen - aber das ist
hier wohl eher ein "Agenturthema" ...
 
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