falkgottschalk
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Hoi zämme,
ich muss hier mal meinen Frust loswerden.
Stellen wir uns mal ein Unternehmen vor, das einstmals aus einer staatlichen Behörde hervorgegangen ist und sich plötzlich und unerwartet mit der Konkurrenz der so genannten "freien Wirtschaft" herumschlagen musste. Es hat sich dabei ziemlich oft eine blutige Nase geholt und tat sich lange schwer damit, zu erkennen, dass andere so ziemlich alles besser konnten.
Damit es langsam unangenehm wird, katapultiert sich das Unternehmen über einen Zeitraum von Monaten und Jahren in die Schlagzeilen, weil immer mehr Kunden irgendwie "abhanden" kommen. Trauriger Rekord: unter dem Stichwort "laufen die Kunden davon" taucht das spezielle Unternehmen über 500 Mal bei Google auf. Schlagzeilen wie "hat im ersten Quartal 2008 mehr als eine halbe Million Festnetz-Kunden verloren", "Der Umsatz des Konzerns im klassischen Telefongeschäft schrumpft" oder "Ein Drittel der Kunden will bestimmt oder wahrscheinlich zu einem anderen Anbieter wechseln" sind für die Führungsriege kein Grund, anzunehmen, dass irgend etwas nicht richtig läuft.
Dann nehmen wir weiterhin an, dass die Aktien dieses Unternehmens nicht nur eine Talfahrt hingelegt haben, sondern sich seit Jahren im freien Fall befinden. Ein Kurssturz von über 100 EUR auf unter 10 ist schon mehr als bemerkenswert, jedenfalls außerhalb Zeiten allgemeiner Wirtschaftskrisen.
Und was tut jetzt genau dieses Unternehmen mitten in der Wirtschaftskrise, außer die Tage eine laute Gewinnwarnung auszusprechen? Genau, es kündigt den bestehenden Kunden die langjährigen Verträge mit einem lapidaren Satz: "Das bedeutet, dass wir Ihren Vertrag im Herbst dieses Jahres beenden müssen". (Weil Serienbriefe zu erstellen einen gewissen Grad der Intelligenz voraussetzt, wurde das Kündigungsschreiben vereinfacht und die DSL- und Internetanschlüsse, der gar nicht über dieses Unternehmen läuft, locker-flockig schon mal mit gekündigt.)
Na, welches Unternehmen kann so durch und durch bescheuert sein? Genau, die deutsche Telekom. Oder T-Com, oder T-Home oder wie diese magentafarbene Ansammlung rosa Riesen mit Realitätsverluste gerade heißt! Wenn der Umsatz bröckelt und man genug Kunden so vergrault hat, dass sie selber abziehen, wirft man die verbleibenden noch dazu raus. Die angegebene Homepage begrüßt den Surfer mit dem Satz "Bei der Bearbeitung des Requests traten technische Probleme auf!", die angegebene Rufnummer endet in einer Dauer-Warteschleife oder aber nach 20 Versuchen bei einem Callcenter-Agent, der nur sagen kann, dass "gerade eine Systemumstellung stattfindet und er nicht viel sagen kann".
Liebe Telekomiker, früher hätte ich Euch gefragt, in welcher Umlaufbahn Ihr Euch befindet. Seit heute muss die Frage lauten: in welchem Universum befindet Ihr Euch? Anstatt froh zu sein, die paar verbleibenden Kunden nicht zu vergraulen, werden die rausgeworfen? Echt clever gemacht.
Welcher Mensch, der auch nur ansatzweise ein paar seiner Sinne beisammen hat, steigt nach einer Kündigung in den Ring mit den Telekomikern im Callcenter um einen neuen Vertrag auszuhandeln?
Vom Wechseln wurden viele bisher nur abgehalten, weil es mit Arbeit verbunden war. Na gut, so einer war ich auch. "Never touch a running system", bloss nichts ändern wenn es läuft.
Aber nun, da die Telekomiker MIR gekündigt haben, ist der allerletzte Grund weggefallen mit diesem Laden noch irgend etwas zu tun zu haben.
ich muss hier mal meinen Frust loswerden.
Stellen wir uns mal ein Unternehmen vor, das einstmals aus einer staatlichen Behörde hervorgegangen ist und sich plötzlich und unerwartet mit der Konkurrenz der so genannten "freien Wirtschaft" herumschlagen musste. Es hat sich dabei ziemlich oft eine blutige Nase geholt und tat sich lange schwer damit, zu erkennen, dass andere so ziemlich alles besser konnten.
Damit es langsam unangenehm wird, katapultiert sich das Unternehmen über einen Zeitraum von Monaten und Jahren in die Schlagzeilen, weil immer mehr Kunden irgendwie "abhanden" kommen. Trauriger Rekord: unter dem Stichwort "laufen die Kunden davon" taucht das spezielle Unternehmen über 500 Mal bei Google auf. Schlagzeilen wie "hat im ersten Quartal 2008 mehr als eine halbe Million Festnetz-Kunden verloren", "Der Umsatz des Konzerns im klassischen Telefongeschäft schrumpft" oder "Ein Drittel der Kunden will bestimmt oder wahrscheinlich zu einem anderen Anbieter wechseln" sind für die Führungsriege kein Grund, anzunehmen, dass irgend etwas nicht richtig läuft.
Dann nehmen wir weiterhin an, dass die Aktien dieses Unternehmens nicht nur eine Talfahrt hingelegt haben, sondern sich seit Jahren im freien Fall befinden. Ein Kurssturz von über 100 EUR auf unter 10 ist schon mehr als bemerkenswert, jedenfalls außerhalb Zeiten allgemeiner Wirtschaftskrisen.
Und was tut jetzt genau dieses Unternehmen mitten in der Wirtschaftskrise, außer die Tage eine laute Gewinnwarnung auszusprechen? Genau, es kündigt den bestehenden Kunden die langjährigen Verträge mit einem lapidaren Satz: "Das bedeutet, dass wir Ihren Vertrag im Herbst dieses Jahres beenden müssen". (Weil Serienbriefe zu erstellen einen gewissen Grad der Intelligenz voraussetzt, wurde das Kündigungsschreiben vereinfacht und die DSL- und Internetanschlüsse, der gar nicht über dieses Unternehmen läuft, locker-flockig schon mal mit gekündigt.)
Na, welches Unternehmen kann so durch und durch bescheuert sein? Genau, die deutsche Telekom. Oder T-Com, oder T-Home oder wie diese magentafarbene Ansammlung rosa Riesen mit Realitätsverluste gerade heißt! Wenn der Umsatz bröckelt und man genug Kunden so vergrault hat, dass sie selber abziehen, wirft man die verbleibenden noch dazu raus. Die angegebene Homepage begrüßt den Surfer mit dem Satz "Bei der Bearbeitung des Requests traten technische Probleme auf!", die angegebene Rufnummer endet in einer Dauer-Warteschleife oder aber nach 20 Versuchen bei einem Callcenter-Agent, der nur sagen kann, dass "gerade eine Systemumstellung stattfindet und er nicht viel sagen kann".
Liebe Telekomiker, früher hätte ich Euch gefragt, in welcher Umlaufbahn Ihr Euch befindet. Seit heute muss die Frage lauten: in welchem Universum befindet Ihr Euch? Anstatt froh zu sein, die paar verbleibenden Kunden nicht zu vergraulen, werden die rausgeworfen? Echt clever gemacht.
Welcher Mensch, der auch nur ansatzweise ein paar seiner Sinne beisammen hat, steigt nach einer Kündigung in den Ring mit den Telekomikern im Callcenter um einen neuen Vertrag auszuhandeln?
Vom Wechseln wurden viele bisher nur abgehalten, weil es mit Arbeit verbunden war. Na gut, so einer war ich auch. "Never touch a running system", bloss nichts ändern wenn es läuft.
Aber nun, da die Telekomiker MIR gekündigt haben, ist der allerletzte Grund weggefallen mit diesem Laden noch irgend etwas zu tun zu haben.