Telekom bietet erstmal "Visual Voice Mail" für Prepaid-Tarife

Man sollte auch bedenken, dass der Digital Markets Act der EU alle Messenger betrifft. Demnach müssen WhatsApp, Signal, Threema, Telegram, Facebook Messenger und iMessage ALLE untereinander kompatibel Messages senden und empfangen können. Signal hat ja bereits gesagt, dass das für sie bedeuten würde, die hohe Sicherheit durch Verschlüsselung aufgeben zu müssen und dass sie das nicht mitmachen.
Nachdem der EU die Verschlüsselung ohnehin ein Dorn im Auge ist, ist das doch ganz praktisch. Unter dem Deckmantel der Kompatibilität und des Verbraucherschutzes wird man die dann gleich mit los und muss sie nicht offiziell verbieten / Hintertüren vorschreiben.
 
Also ganz ehrlich, die Argumentationen pro einer „untereinander Kompatibilität“ verschiedener Messenger kann ich logisch nicht nachvollziehen. Es ist in der Realität ja nicht so, dass es Geräte gäbe auf denen z.B. nur ein Typ Messenger zwingend nutzbar wäre und man somit eine Durchgängigkeit von Kommunikation ermöglichen müsste/würde. Zudem ist m. E. die Messengerwelt auch was anderes als z. B. „das“ standardisierte E-Mail-System. Wenn ich mit einer Person kommunizieren möchte/muss, dann werde ich einen Kanal finden. Nutzt das Gegenüber, mal ganz drastisch ausgedrückt, ausschließlich einen speziellen Messenger auf seinem Gerät, dann ist dies ein Problem des Gegenübers. Ich kann für mich keine Vorteil oder Sinn einer „untereinander Kompatibilität“ verschiedener Messenger ableiten.
Die Hintergrundinteressen der EU mag man bewerten wie man will. Aber die Argumente sind für mich praktischer und technischer Quatsch.
 
Unterschwellig wird das EU "Gespenst" genau laufen wie es jetzt in iMessage läuft. Wenn Du den Absende-Messenger selber nicht nützt bekommst eine SMS "2.0". Wie soll es auch anders gehen. Damit ändert sich nach m.M. genau nichts, außer dass Geld verbrannt wird.
 
Detailfragen sind dann wie es mit den Emojis läuft...
Muss ein Standard-Set verwendet werden?
Bekommen wir wieder richtige Pistolen statt Wasserpistolen?

Oh, und die Memojis.
Müssen die auch Portiert werden? In beide Richtungen? also auch auf die Kameras in den Android geräten?

Gilt das dann auch für Facetime?
Nimmt Apple die Funktionen dann hierzulande vom Markt?

Mal abwarten. Ich sehe das gesetz gemischt.
Einerseits ist es ein eingriff in die Unternehmerische Freiheit.
Andererseits hat so eine Grundkompatibilität schon ihren Reiz.

Vermutlich wird es auch deutlich einfacher, Spam-Nachichten in den Netzen zu platzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: JenaroFios
Welche Features müssen den laut Direktive unterstützt werden? Da gibt es ja wirklich viele - von Abwesenheits- und Lesebestätigungen über Emoji-Schnellantworten und Bildschirmeffekten (die bei Apple ja noch nichtmal innerhalb der eigenen OS-Familie alle funktionieren)?
 
Emojis gehen sogar in SMS völlig problemlos. Das sind ja nur Unicode Characters. Die rendert jedes OS halt etwas anders (imho sind die iOS/macOS Varianten die besten, die Windows Versionen sind teils echt gruselig und bei Android kochen viele Hersteller ja neben dem Google Standard noch mal ihr eigenes Süppchen).
Aber alles was über Textnachrichten und einfach File Transfers hinausgeht wird hinsichtlich Kompatibilität sicher eine Katastrophe.
 
Ist es nicht sogar so, dass Apple die neuen Emojis bei den Updates immer genau aufführt?
Ich habe mich da immer ein bisschen drüber amüsiert, bis es dann zu einer Fehldarstellung kam, weil ich ein „zu neues“ verwendet hatte, was die Empfängerin gar nicht auf ihrem Gerät sehen konnte.
Ist übrigens ein gutes Argument, auch „Faulen“ die regelmässigen Updates nahezulegen ;)
 
@vonLeitn,
zugegeben ist nun iMessages aktuell weder ein Paradebeispiel, noch eine Überlebendsnotwendigkeit…

Ich schaue bei solchen Betrachtungen aber nicht nur auf den "Ist"-Zustand, sondern auch auf den (absehbaren) zukünftigen. Dem Markt allein die Regulierung zu überlassen hat ja in der aktuellen Immobiliensituation hervorragend geklappt, aber auch da war vor ca. 15 Jahren schon abzusehen, wohin die Reise geht - eingegriffen hat man nicht ("Markt" und so… Oder besser Interessenskonzentration durch das Eingreifen internationaler Immobilienkonzerne. Dass es auch anders geht, zeigt die Stadt Wien, 50 % des Wohnungsmarktes müssen in öffentlicher Hand bleiben > die Preise sind immer noch moderat bis günstig).

Bei den Messengerdiensten gebe ich folgendes zu bedenken: Messenger sollten mMn und ihrem Sinn nach eine Kommunikation mit allen Teilnehmern ermöglichen, unabhängig von der Hard- und Software. Aktuell hat man noch eine Auswahl, noch soll heißen, dass sich bei zunehmender Abschottung der Teilnehmer, Quasistandards herausbilden. Diese "Quasi"standards sind aber eben keine offenen Systeme sondern dem Willen des Konzerns unterworfen. Einige Konzerne haben bereits eine Größe / Marktmacht / politischen Einfluss, der den vieler kleiner Staaten deutlich übertrifft. Beispiel Südkorea + Samsung: Pro forma bekämpfen sich Apple und Samsung auch auf diesem Markt, aber eingegriffen hat der Staat fast ausschließlich zugunsten von Samsung! (Bis hin zur Abweisung von Patentrechtsklagen).

Warten wir ab, ich behalte nicht gern aus Eigennutz recht, eher aus Erfahrung. Wie gesagt, noch sind die Systeme einigermaßen offen, das gilt aber nicht weltweit und der chinesische Einfluss etwa, beginnt sich auch in Afrika intensiv bemerkbar zu machen - auch im Bereich der Kommunikation. Chinesische Firmen stellen die Hardware und bestimmen über die Software. Noch kann man ein iPhone in Äthiopien umfänglich nutzen (Habe da neulich mit einem Filmschaffenden aus Äth. diskutiert), angesichts der Interessenskonflikte USA / China und der chinesischen Interessen bleibt die Frage wie lange noch. (Das auch der äth. Staat ein Überwachungssystem a là China nicht sooo ungeil findet, sollte man auch nicht übersehen)

Eingriffe, Regulierungen bringen nur etwas, solange der Bereich noch "lebendig" ist, heute bringen Eingriffe in den deutschen Immobilienmarkt nichts mehr (siehe Berliner Mietpreisbremse).

Nebenbei: Ich nutze sowieso kein smartphone… ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: MacKaz
  • Gefällt mir
Reaktionen: chris25 und tocotronaut
Für Apple scheint mir die Verpflichtung relevanter, Apps-Stores von Drittanbietern zuzulassen zu müssen.
 
@vonLeitn,
Bei den Messengerdiensten gebe ich folgendes zu bedenken: Messenger sollten mMn und ihrem Sinn nach eine Kommunikation mit allen Teilnehmern ermöglichen, unabhängig von der Hard- und Software. Aktuell hat man noch eine Auswahl, noch soll heißen, dass sich bei zunehmender Abschottung der Teilnehmer, Quasistandards herausbilden. Diese "Quasi"standards sind aber eben keine offenen Systeme sondern dem Willen des Konzerns unterworfen. Einige Konzerne haben bereits eine Größe / Marktmacht / politischen Einfluss, der den vieler kleiner Staaten deutlich übertrifft.
Fatal ist, wenn die Dienste jemanden (auch adhoc) aussperren können und es keine alternativen Zugänge gibt, weil der Kreis geschlossen ist.
Dann ist man raus aus einer „Gemeinschaft“ (im Zweifel auch Job) und diese Macht erscheint mir mit zunehmender Verbreitung der Dienste zu groß.
 
Also meintest du das Monopol der Fernmeldetätigkeit in D? Was hat das mit Schweden und dem 1/3 Preis zu tun? Ich verstehe es immer noch nicht.

Bei dem Vergleich mit Schweden dachte ich erst, du meintest bestimmt die Mobilfunkpreise? Aber die hatten ja nun nichts mit dem Monopol der Post von nach dem Krieg zu tun.
Ich meinte gar nichts, das kam ja nicht von mir.
Ich ging davon aus, dass die Phase ab Privatisierung bis 1998 gemeint war und habe Dir den Artikel deshalb verlinkt, denn da gab es ein Monopol der Deutschen Telekom (wenn ich mich nicht irre und das falsch verstanden habe).
Im Mobilfunkbereich sah das ja (zumindest ab den D-Netzen) eh anders aus (glaube ich).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SirVikon
Okay, sehe auch gerade, dass das von @Lor-Olli ursprünglich war. Und da verstehe ich nicht den Zusammenhang von Monopol Telekom und den zu 66% günstigeren Preisen in Schweden. Vielleicht klärt sich das ja noch auf ;)
 
Ich habe das so verstanden, dass in D die Telefonate im Festnetz zum Beispiel 1 DM für ein Ferngespräch gekostet haben, in Schweden mit privatem Markt aber nur umgerechnet 33 Pfennig. Vermutlich hat sich das am deutlichsten bei Anrufen im Mobilfunknetz niedergeschlagen, die waren echt teuer.

Oder ist das zu einfach gedacht?
 
Okay, sehe auch gerade, dass das von @Lor-Olli ursprünglich war. Und da verstehe ich nicht den Zusammenhang von Monopol Telekom und den zu 66% günstigeren Preisen in Schweden. Vielleicht klärt sich das ja noch auf ;)
Erklärung: Preise / Beschränkungen / Monopole waren die Ausgangspunkte in der Diskussion. Die Telekom (vormals Post) konnte die Preise mit der Politik im Rücken festlegen, es gab keine Konkurrenz. So haben z.B. Teile der Welt schon munter "im Netz" mit einem Modem kommuniziert (das war allerdings noch sehr spartanisch), in D hantierten wir dagegen noch mit Akkustikkopplern. (Wenn wir uns nicht illegal an den Leitungen zu schaffen machten… - lor-olli natürlich niemals :LOL:) Wäre die Situation auch so gewesen, hätte die Post /Telekom früher Konkurrenz gehabt?

Der Spruch Konkurrenz belebt das Geschäft kommt nicht von ungefähr, Konkurrenz sorgt in der Regel auch dafür, dass die Preise sinken, solange man immer noch daran verdienen kann…

In einem gebe ich Dir aber recht: Die Diskussion hat sich verbreitert / verwässert - die Interdependenzen sind aber auch nicht ohne!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SirVikon
Zurück
Oben Unten