Tele2 sendet Vertrag gegen unseren Wunsch

Am 02.11. kam eine Antwort von Tele2 auf mein Widerspruch gegen die 2,25 €. Die Antwort überraschte mich sehr.

Tele2 gab nach und verzichtet auf das Geld.

Zitat: "Sie haben Interesse an unserem Service bekundet und wurden irrtümlich als Neukunde in unserem System registriert."

Manchen reicht das reine Interesse als verbindlichen Auftrag.
 
Kurz und Knapp, in (D)einem Fall tritt das Fernmeldegesetz in Kraft. Der Vertrag könnte zwar zustande kommen, ist aber innerhalb 14 Werktagen (bis zu vier Wochen) ohne Angaben von Gründen kündbar.

Bei Dir ist kein Vertrag zustande gekommen, ein Widerspruch oder gar Kündigung hätte Dein grundsätzliches Einverständnis gezeigt. In dem Fall hätte es gereicht, ein Schreiben zu formulieren, in dem Du sie darauf Aufmerksam machst, dass kein Interesse besteht und es auch zu keinem Vertragsabschluss kommen wird oder gekommen ist.

Ein solches Schreiben sollte grundsätzlich nicht als "Einschreiben mit Rückantwort" verschickt werden, da auch der Hausmeister solche Schreiben annehmen und bestätigen kann. Es ist keine rechtssichere Zustellung erfolgt. Einzig ein Einwurf-Einschreiben ist in diesem Fall rechtssicher. Du hast die Bestätigung, dass das Schreiben abgegeben wurde (Quittung der Post) und der Bedingung entsprechend zugestellt wurde.

Übrigens ist in dem Fall der Hinweis auf den jeweiligen Landesdatenschutz ein interessanter Aspekt, da dieser sehr schnell tätig wird und dem Unternehmen auf die Finger hauen wird...

Ganz schlecht ist es, die zugeschickten Unterlagen einfach in den Müll zu werfen und nichts zutun, da eine stillschweigende Zustimmung daraus entnommen werden kann.

Aber das Thema scheint sich ja geklärt zu haben...
 
Tele2 gab nach und verzichtet auf das Geld.
Es ist in diesem Sinne kein Nachgeben. Du bist von einem Callcenter angerufen worden und die werden nach Vertragsabschlüssen bezahlt. In dem Sinne war es durchaus normal, von Tele2, dass sie so reagieren. Die "Einsicht" wurde denen erst klar, nachdem ein Vertragsabschluss über das Callcenter nicht nachgewiesen werden konnte.

Deswegen ist bei solchen Kaltanrufen (grundsätzlich verboten, in Deinem Fall jedoch erlaubt da Du mal Kunde gewesen bist) darauf zu achten, dass kein Geburtsdatum oder ähnliches genannt wird. Nicht einmal zum Abgleich, damit eine Löschung vorgenommen werden kann.

Weiterhin, nie auf eine Adresslöschung bestehen, immer auf einen Sperrvermerk beharren. Die Löschung bedeutet, dass ihr mit großer Wahrscheinlichkeit erneut angerufen werdet. Ein Sperrvermerk bewirkt, dass der Adresse eine Anrufsperre hinzugefügt wird. Sollte der Anrufer darauf bestehen, dass er direkt von einem Unternehmen und kein Callcenter anruft, bittet einfach um den betrieblichen Datenschützer, bzw. den Namen und vollständige Adresse.

Die Reaktionen darauf werden ziemlich spannend werden ;)
 
Tja, genau aus diesem Grund taucht meine Telefonnummer nirgendwo auf. Für Internetformulare oder so habe ich eine separate "tote" Nummer. Das klappt wunderbar.


und wech, der bono
 
Kurz und Knapp, in (D)einem Fall tritt das Fernmeldegesetz in Kraft. Der Vertrag könnte zwar zustande kommen, ist aber innerhalb 14 Werktagen (bis zu vier Wochen) ohne Angaben von Gründen kündbar.

Es gibt kein "Fernmeldegesetz", höchstens das Telemediengesetz, das regelt die Pflichten für Telekommunikationsanbieter. Gesetze treten aber nicht für einen Einzelfall in Kraft, sondern für alle und das zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Du meinst das Fernabsatzgesetz, das ist aber seit fast 6 Jahren ausser Kraft, weil die entsprechenden Regelungen im Rahmen der Schuldrechtsreform 2002 in die §§ 312b ff BGB integriert wurden.
 
Lustig, dass die das immer noch betreiben. Vor rund 2 Jahren habe ich in einer Zeitschrift über genau dieselbe dubiose Geschäftspraktik seitens Tele2 gelesen - im Grunde ein Armutszeugnis für dieses Unternehmen.

Aber gut zu wissen, dass man da immer noch derart schnell in die Falle tappen kann. Sollte demnächst ein Tele2-Anruf kommen, werde ich Alex24s Vorschlag beinhart in die Tat umsetzen. :D
 
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