Technische Verständnisfrage zu "Soundcheck" + ist die Option empfehlungswert?

pauleckstein

pauleckstein

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
14.11.2011
Beiträge
925
Reaktionspunkte
139
Laut der Option "Soundcheck" in Itunes werden sämtliche Tracks auf einen konstanten Wiedergabepegel gebracht.
Gehe ich nun richtig davon aus, dass bei Audiodaten - die keine Metadaten Angaben zum Pegel haben - erst von Itunes analysiert werden müssen und dabei die Informationen gesondert abgelegt werden, sprich keine Metadaten in der Audiodatei ergänzt bzw. geschrieben werden? Bei Audiodaten, die diese Metadaten bereits implementiert haben, wird Itunes kein zusätzliche Analyse durchführen? Sehe ich das alles so richtig? Die Audiodaten bleiben also wirklich unverändert?

Ferner, ist es empfohlen "Soundcheck" zu betreiben? Wird dabei die Wiedergabequalität nicht negativ beeinträchtigt?

Vielen Dank


Dritte Frage:
Bei aktivem "Soundcheck": Was passiert eigentlich mit Audiodaten, bei denen zuvor der Audiopegel manuell angepasst wurde (über cmd+i und dann im Reiter "optionen")?
 
Wo genau findet man diese Option eigentlich? Oder meinst du in den Einstellungen "Lautstärke anpassen"?

Ferner, ist es empfohlen "Soundcheck" zu betreiben? Wird dabei die Wiedergabequalität nicht negativ beeinträchtigt?
Ich würde eher davon abraten da ja alle Stücke auf die selbe Lautstärke gebracht werden, das geht ja nur indem Dynamikbereiche beschränkt werden oder evtl auch leise Stücke lauter gemacht werden, beides reduziert meiner Meinung nach die Wiedergabequalität.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: electricdawn, Erwin1.05b, scampooo und eine weitere Person
Hi,
lieber die Pegel manuell justieren, da klingt alles Natürlicher..
 
Danke für die Antworten. Doch würden mich auch die technischen Aspekte interessieren, vor allem in wie weit die Audiodaten unberührt bleiben bei dem Prozess. Bei mir läuft nun die Analyse in Itunes, sollte ich Soundcheck doch wieder ausschalten wollen, bleiben keine Änderungen in den Dateien, sprich alles wie beim Alten?
 
Nach meinem Kenntnisstand bewirkt diese Option nur eine Anpassung innerhalb von iTunes - müsste also heißen, daß die Daten nicht geändert werden.
Gab da irgendwie vor Jahren schon mal Diskussionen in einem Forum, mein Wissen ist wohl eine Erinnerung daran.
Könnte man testen - zwei, drei Dateien nehmen, die bei der automatischen Lautstärkeanpassung sehr unterschiedlich behandelt werden, und diese dann nach der Anpassung in einem fremden Abspielprogramm anhören.
Mich hat die Automatik früher, als ich's mal versucht habe, nicht überzeugt (kann natürlich sein, daß neuere Versionen von iTunes das besser können), da ging oft viel Dynamik verloren, es wurde anscheinend vor allem nach wenigen lauten Peaks gesucht, danach wurde auf eine Durchschnittslautstärke runter- oder raufgeregelt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: pauleckstein
Nach meinem Kenntnisstand bewirkt diese Option nur eine Anpassung innerhalb von iTunes - müsste also heißen, daß die Daten nicht geändert werden.
Gab da irgendwie vor Jahren schon mal Diskussionen in einem Forum, mein Wissen ist wohl eine Erinnerung daran.
Könnte man testen - zwei, drei Dateien nehmen, die bei der automatischen Lautstärkeanpassung sehr unterschiedlich behandelt werden, und diese dann nach der Anpassung in einem fremden Abspielprogramm anhören.
Mich hat die Automatik früher, als ich's mal versucht habe, nicht überzeugt (kann natürlich sein, daß neuere Versionen von iTunes das besser können), da ging oft viel Dynamik verloren, es wurde anscheinend vor allem nach wenigen lauten Peaks gesucht, danach wurde auf eine Durchschnittslautstärke runter- oder raufgeregelt.

Danke für deinen Kommentar!
Ich habe nun meine gesamte Kollektion via Soundcheck angepasst und kann bis dato nichts Negatives berichten, insbesondere kein Clipping bzw. keine Übersteuerung. Finde es äußert angenehm alle meine Audiodaten auf einem - mehr oder weniger - gleichen Pegel zu haben. Alles weitere kann nur ein Langzeiteinsatz offenbaren.
Soweit ich richtig recherchiert habe, passt die Soundcheck Funktion einzig den Lautstärke Balken in ITunes Intern an (der wiederum den D/A Kopfhörer Vorverstärker ansteuert). Die Dateien bleiben unangetastet, Itunes analysiert einzig die Audiodatei und speichert die Informationen außerhalb der Audiodatei ab. Programme wie mp3gain funktionieren ähnlich, jedoch wird die Pegelanpassung in der Metadatei eingebettet, aber der Pegel digital angesteuert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dg2rbf
Die Dateien selbst bleiben unangetastet, wenn man die Originaldateien aus der library in einem anderen Programm abspielt, ist die Lautstärke nach wie vor ungleich. Ich habe z.B. die Daten auf USB Sticks gezogen (verschiedene playlists) und darf jetzt am Radio öfter mal die Lautstärke nachregeln… ;) (Da hilft wohl nur ein neueres Radio, das iTunes / Airplay tauglich ist…)
 
Ich verwende ausschließlich iVolume zur Anpassung, da mir Soundcheck (in der deutschen iTunes-Version "Lautstärke anpassen" genannt) viel zu sehr in die Dynamik der Songs eingreift. Für mich eher eine Verschlimmbesserung, als eine gute Normalisierung. iVolume wendet ReplayGain an. Was viele Vorteile in sich birgt und nicht die Songs in einen Dynamik-Einheitsbrei, wie iTunes Lautstärkeanpassung, verwandelt. Man kann mit iVolume auch Albenweise die Lautstärke anpassen, um die vom Tonmeister gewünschten Lautstärke- und Dynamikanpassungen, korrekt zu erhalten.

Ergänzende Hinweise: Schon seit längerem hat Apple auch diesen Album-Mode eingeführt. Siehe z.B. hier. Da ich iVolume schon seit ewigen Zeiten verwende, habe ich die Verbesserungen der "Lautstärke anpassen", die eventuell vorhanden sind, nie mehr ausprobiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: carsten_h und Malice 313
iVolume benutze ich auch schon seit ewigen Zeiten und früher am iPod und jetzt beim iPhone ist es echt Klasse, das man nicht ständig die Lautstärke verstellen muß.
Früher auf dem Cube lief das noch echt gemächlich und brauchte Stunden zur Anpassung, da ja immer die kompletten Lieder gescannt werden. Aber inzwischen mit 4 Cores und somit 8 Threads (iVolume nutzt die alle!) und SSD ist das im Handumdrehen erledigt.
 
Nach meiner Erfahrung taugt die von iTunes alleine berechnete Lautstärke-Anpassung nichts; sie iefert viel zu oft kein gleichmäßig klingendes Ergebnis. Einziger Pluspunkt: Die Korrekturwerte werden sofort beim Importieren eines Songs berechnet, und das sehr flott.

Nahezu optimal hingegen finde ich das Ergebnis, wenn man das von meinen Vorrednern bereits erwähnte iVolume einsetzt, um die Korrekturwerte zu ermitteln. Nachteil: Für alle neu hinzugekommenen Titel muss man es von Hand anstoßen. Gegenüber iTunes alleine bietet es auch zusätzliche Möglichkeiten; insbesondere kann man Tracks auch auf vom Defaultwert abweichende Pegel bringen oder für bestimmte Tracks die Lautstärke-Korrektur manuell vorgeben.

iTunes alleine und iVolume unterscheiden sich durch den Algorithmus, der die Korrekturwerte berechnet. Deren Anwendung beim Abspielen geschieht in jeden Fall durch iTunes. Falls dabei ein Track lauter gemacht werden muss, könnte er dann theroretisch übersteuert sein. Bei moderaten Korrekturen habe ich davon aber nie etwas bemerkt, selbst wenn es rechnerisch der Fall hätte sein müssen. Offenbar hat iTunes da einen eingebauten Kompressor, der recht ordentlich funktioniert.

Sowohl iTunes alleine (mindestens ab v11) als auch iVolume sorgen sinnvollerweise dafür, dass mehrere Tracks aus demselben Album auch mit derselben Korrektur abgespielt werden. Bei iVolume kann das für Kompilationen eigentlich auch abstellen, aber diese Option funktioniert mit aktuellem iTunes nicht mehr. (Schade, aber man kann damit leben.)

Wer ausschließlich mit mp3 oder AAC arbeitet, kann auch die Programme "aacgain" oder "Mp3gain Express" benutzen. (Beide Programme funktionieren für beide Formate!) Anders als bei der Lösung mit iTunes und iVolume werden hier die Audiodaten in den mp3- bzw. m4a-Dateien echt verändert. (Man kann die Änderungen aber ohne Datenverlust wieder rückgängig machen.) Hat den Vorteil, dass die so behandelten Dateien dann überall und von jedem Programm mit dem gewünschten Pegel abgespielt werden, und nicht nur von iTunes (inkl. iOS -und tvOS-Devices). Nachteil: Gibt's nicht für Apple Lossless (ALAC), und kann nur in Stufen von 1,5 dB korrigieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Malice 313 und Macschrauber
Ich würde eher davon abraten da ja alle Stücke auf die selbe Lautstärke gebracht werden, das geht ja nur indem Dynamikbereiche beschränkt werden oder evtl auch leise Stücke lauter gemacht werden, beides reduziert meiner Meinung nach die Wiedergabequalität.
Flasch.

Wenn du einen Track leiser machst, dann bleibt die Dynamik in jedem Fall errhalten, und an der Quailität ändert sich gar nichts (Lediglich das Quantisierungs-Rauschen wird – relativ – stärker, aber das ist praktisch zu vernachlässigen).

Wenn du einen Track lauter machst, dann ändert sich an der Dynamik und der Qualität auch nichts, aber nur solange keine Spitzen die maximale Aussteuerung rechnerisch überschreiten. Dann werden sie geclippt (abgeschnitten), und das würde man als Störung hören, solange es nicht nur ganz selten und für wenige Abtastwerte passiert.
In dem Fall müsste man also vor dem Erhöhen der Lautstärke die Dynamik verringern. Das kann die Qualität beeinträchtigen, ja. Aber z.B. viele ältere Aufnahmen haben einzelne, extreme Spitzen, die praktisch nichts zum Gesamteindruck beitragen. In solchen Fällen führt die moderate Anwendung eines Kompressors nicht zu einer hörbaren Verschlechterung.
Was iTunes angeht: Das verarbeitet die Kombination aus Audiodaten und Anpassung m.W. zunächst mal mit mehr als 16 bit und schaltet dann bei Bedarf wieder einen Kompressor nach. Und das funktioniert überraschend gut.

Der im Zusammenhang mit Replay Gain empfohlene oder in iVolume voreingestellte Ziel-Lautstärke-Pegel ist übrigens so niedrig, dass fast nie "nach oben" korrigiert wird. Eben, damit man auch Titel mit hoher Dynamik unterbringt.
 
Die Variante mit iVolume oder iTunes funktioniert natürlich nicht nur in iTunes, sondern auch auf allen iOS und tvOS Geräten!
Ja, klar, unter "iTunes" hatte ich stillschweigend auch alle dazu kompatiblen Player subsumiert. Hab' ja selber auch ein iOS-Device. Ich werde mein Posting gleich mal entspr. zu korrigieren versuchen.
 
Super Diskussion! Danke für die Anteilnahme, aus der ich wieder einiges mitnehmen kann.
Ich nutze Soundcheck nun seit einigen Wochen und kann weiterhin nichts negatives berichten. Habe auch nun seit einigen Tagen ein Paar Nahfeld Studiomonitore, alles hört sich gut an. Jetzt müsste ich nur noch die Zeit finden und einen A/B Test zwischen Soundcheck und ReplayGain durchführen.
 
Zurück
Oben Unten