Tagging Software Entwicklung

Interessanter Ansatz oder völlig überflüssig?

  • Interessant

    Stimmen: 2 33,3%
  • völlig überflüssig

    Stimmen: 4 66,7%

  • Umfrageteilnehmer
    6
N

nicoch

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Hallo zusammen,

ich habe nachdem ich jahrelang mich mit einer Ordnerhierarchie für unser Büro abgequält habe mich entschlossen auf Tagging umzusteigen. Leider bringt das Tagging ähnlich viele Probleme mit sich wie die Ordnerhierarchie.
Ich habe deshalb ein Filemaker Dokumentenmanagement System entwickelt das das beste aus zwei Welten vereint.

Das System ist natürlich noch sehr unausgereift aber hat unfassbares Potential. Ein so großes Potential dass ich fast glaube das könnte weiträumige Anerkennung finden. Es gibt noch keine Lösungen dieser Art. Die Algorithmen sind nicht so schwer und es gibt vor allem einige verschiedene die möglich sind. Im Lokalen Betrieb funktioniert alles sehr flüssig und dynamisch.

Mein Ansatz war es aus den Tags dynamisch Ordner zu generieren die man öffnen kann und das Tagging über eine Bibliothek zu Standardisieren.

Extraktion von OCR-Text etc macht dann dann noch eine Volltextsuche möglich. (optional)

Ich bin kein IT'ler ich bin Autodidakt und habe das entsprechende Handwerkszeug nicht sowas in XCode als Finder Plugin oder eigenes Programm zu realisieren.

Ich würde mich über einen Austausch freuen, wenn jemand Ideen, Zweifel, Anregungen, Referenzen auf bestehende Software hat oder einfach nur die Info dass er genau sowas gerne hätte.

Meiner Meinung nach ist das klassische Ordnersystem der Zeit hinterher - Zeit was zu ändern

Viele Grüße
Nico
 
Moin,

Tags haben einen entscheidenden Nachteil (zumindest als ich das letztet mal mit gespielt hab) Im Zusammenspiel mit NAS Laufwerken verschwinden sie gerne mal - Wenn du das in den Griff bekommst vielleicht gar keine üble Idee.
 
Wie meinst du das genau?
Also ich gehe davon aus dass du die Finder-Tags meinst die man im MacOS vergeben kann?
 
Ich möchte mal noch ein wenig ausholen und erklärende Worte finden:

Das klassische Ordnersystem hat meiner Meinung nach den großen Nachteil dass die Hemmschwelle des Ablegens einer Datei an einem tieferen Zweig sehr hoch ist. Zudem braucht man genaue Kenntnis des Ordner-Baums (bei umfangreicheren Dateisystemen).
Ich sehe das an unserem Archiv im Büro. Jeder Projektordner wird in der ersten Ebene mit Dokumenten überschwämmt und die Unterordner sind meist leer. Ausserdem weiß ich nicht ob der Unterordner leer ist oder nicht also muss ich "nachsehen"- wertvolle Zeit und unheimlich nervig.

Auf der anderen Seite ist der große Nachteil des Taggings dass ein Tag nur durch eben sich selbst gefunden werden kann. Das heißt wird ein Bild mit "image" getaggt wird die Person die nach "pictures" sucht nicht fündig.

Anders wäre das wenn die Tags wie Ordner aufgeklickt werden könnten: Ich klicke den Projekt Tag an und oben aufgereiht sind alle Tags die mit dem Projekt Tag über ein Dokument in Bezug stehen (dargestellt als wären sie Ordner). Darunter dann alle Dateien die "nur" diesen einen Tag haben.

Der einzige Unterschied in der Nutzung wäre dass es einen Bereich geben muss der die Tags listet die ausgewählt sind, damit man bei Bedarf einen wegnehmen kann.

Die Tagging Bibliothek ist eine Art i-Tüpfelchen für Teamarbeit und Kollaboration im größeren Stil. Man muss sich auf Begrifflichkeit einigen. Das passiert in dem Fall über die Tag Bibliothek. Hier wird der Tag "image" angelegt und erhält die Zusatzinformation "picture". Bei der suche nach picture wird zum taggen somit nur noch "image" angeboten. Bei uns in der Firma war das man kann sagen revolutionär, weil plötzlich viel weniger untergeht und die "archivierungszeit" sich auf einen Bruchteil verringert hat.

Was noch optional möglich wäre sind coole Algorithmen die berechnen wie oft Tags miteinander verwendet werden sodass diese vorgeschlagen werden.
 
Das Problem ist, wenn du das als Finder-Plugin baust, daß alternative Dateibrowser davon nicht viel haben. Ebenso kann man das nicht in der Shell benutzen, was alleine schon der Show-Stopper für mich bei den (not so) "intelligenten" Ordnern des Finders war.

Interessant wäre es also, wenn die Lösung z.B. als FUSE-Plugin kommen würde, wodurch die Tags echte Mount-Punkte im Dateisystem hätten, wodurch alle Programme darauf Zugriff hätten, incl. die Shell. Dann müsste man sich aber auch Gedanken um Zugriffsrechte und -modi machen. Man dürfte z.B. keine Dateien erstellen (wo soll die Datei denn erstellt werden?), während man aber Dateien umbenennen oder löschen könnte (der Dateipfad ist ja bekannt) und die Dateien an sich können Schreibrechte haben.
 
Die Tagging Bibliothek ist eine Art i-Tüpfelchen für Teamarbeit und Kollaboration im größeren Stil. Man muss sich auf Begrifflichkeit einigen.
Ich wage mal die Behauptung, daß Leute, die schon zu doof oder faul sind sich an Ordnerhierarchien zu halten, auch nicht in der Lage oder willens sind sich an Tags zu halten. Das erfordert IMHO noch mehr Disziplin als Ordnerstrukturen.
 
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Ich dachte mir dass solche Probleme auftreten wenn man ein Plugin baut... Deshalb halte ich es für die sinnigste Variante ein Programm draus zu machen a la Evernote oder Dropbox. Wäre halt nativ im Finder wirklich cool gewesen.
 
Ich wage mal die Behauptung, daß Leute, die schon zu doof oder faul sind sich an Ordnerhierarchien zu halten, auch nicht in der Lage oder willens sind sich an Tags zu halten. Das erfordert IMHO noch mehr Disziplin als Ordnerstrukturen.

Ja ich sehe das genauso wie du- ich bin auch selbst sehr kritisch meiner Idee gegenüber. Aber das Projektkürzel als den einen Tag den man sich merken kann und muss bekommen auch diese Leute hin. Das macht dann keinen Unterschied ob die dann im Root_Verzeichnis des Projekts liegen oder eben nur unter "einem" Tag zu finden sind. Und wenn ich Tags vergebe dann wähle tippe ich keinen Tag ein sondern ich "suche" einen der schon existiert. Das heißt ich muss aktiv einen neuen in die Bibliothek anlegen um ihn nutzen zu können. Das schöne ist dass man Monitoren kann wer welche Tags vergibt und wie viele im Schnitt. Das ist leichter als auszurechnen wie viele Ebenen der Mitarbeiter im schnitt tief geht um die Datei abzulegen.
 
Nicht alle Dokumente sind nach meiner Meinung für eine Verwaltung per Tags geeignet. Meine Arbeitsdokumente halte ich in Ordnern wie in einer elektronischen Akte. Wissensdokumente (überwiegend PDFs die ich themenbezogen aus dem www gefischt habe) dagegen könnten über Tagging gut organisiert werden. Stellt der Finder in einer Amateurversion zur Verfügung.
Tags bzw. Schlagworte in einer separaten App zu verwalten und dann erst das Dock im Finder ansteuern und öffnen halte ich für umständlich. Die Volltextindizierung im macOS macht Tagging auch ein Stück überflüssig.

Übrigens: Ich habe mal eine Menge von ca. 300 Files mit den Apple-Tags "verziert". Die Doks liegen in der iCloud. Dumm nur, wenn die Tags bei Zugriff durch einen anderen Rechner nicht mehr vorhanden sind.
 
Das Problem mit macOS Tags ist die Tatsache, dass sie mit extended attributes implementiert sind.
Die überleben halt das kopieren nicht, wenn nur der Dateiinhalt in die Cloud kommt.
Man müsste mal eine App schreiben, die einfach checksummen auf dateien mit attributen verknüpft und das ganze Plattform unabhängig als datenbank bereitstellt.
Ich habe da übrigens seit langem eine sehr gute idee im kopf.
Nur leider zu wenig zeit.
Es geht dabei auch um verteiltes speichern auf mehreren cloud anbietern.
Ich will leider nicht viel verraten, da der Trick beim finden der daten liegt und nicht nur bei der ablage.
Ps: Tippfehler und kleinschreibung wegen ipad
Pps. Verschlüseelt und in Blöcke geteilt werden die daten auch.
 
Da kommen ja richtig wertvolle Infos bei rum. Danke euch allen.
 
Moin,

ja mit meinem Tag / NAS Problem meinte ich jene die mit 10.10? eingeführt wurden.

Rechner / Nuzterübergreifend haben die sich hier beim letzten damit spielen seltsam benommen waren nicht mehr vorhanden. Also dem iCloud Problem meines Vorpostens sehr ähnlich.

So eine Lösung macht IMHO nur Sinn wenn sie systemübergreifend funktioniert.
 
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