Symbol der neuen Ordnung

oh, man

Ihr scheint ja den Usern/ Consumern viel zuzutrauen.
Nix neue Ordnung, wer Bock drauf hat macht es in dem von Apple vorgegeben Rahmen der Informationsbeschaffung oder informiert sich anderweitig.
Ebenso die App-politik, wer keinen Bock drauf hat jailbreaked etc.

Und ja neue Ordnung im Sinne der verlorenen Monetasierung von Inhalten, die im Printbereich weggefallen sind. Prinzipiell wie mit der Musikindustrie.

Zb Highsnobiety.com angefangen, sind immer noch Kostenlos, dennoch Werbung -ohne aufdringlich zu sein- en masse.

Der cersuch von Springer, Ny Times ist der Versuch Kundenbindung wieder durch exclusivität herzustellen.

Finde Villem Flusser trifft es ganz gut :

3. Die zukünftige und „revolutionäre Gesellschaft“, bei der Dialoge überwiegen, welche ständig Informationen erzeugen. Bedingt durch die so entstehende Informationsflut zerbrechen die alten Diskurse. Dementsprechend gibt es in der telematischen Gesellschaft keine Autoritäten. Sie ist, aufgrund ihrer vernetzten Struktur, völlig undurchsichtig und lenkt sich selbst kybernetisch. So wird Telematik von ihm auch als „kosmisches Hirn“(ok,das hört sich bisserl NewAge mässig an Anm. L.S.) bezeichnet.

Flusser war nicht der Meinung, dass das Auftauchen neuer Medien zu Beeinträchtigungen führe. Vielmehr wies er auf die Gefahr hin, die Chancen, die sich durch die neuen Medien ergeben, zu verpassen.
 
Kannst Du das belegen oder ist das nur so daherphantasiert?

Zuerst muss man mal das Internet und das App-Angebot auseinanderhalten!

Auch auf dem iPad ist der Zugang zum Internet durch nichts behindert (abgesehen vom fehlenden Flash - aber das ist ein anderes Thema). apple übt hier an keiner Stelle "Kontrolle" aus. Es gibt auch keinerlei Indiz dafür, dass apple "mitliest".

Bezüglich der 140000 apps ist die Zahl der bekannten Fälle, in denen apple eine Zulassung versagt hat, doch relativ gering. Meist ging es zudem um die unzulässige Nutzung von Schnittstellen im OS oder um amerikanische Prüderie.

Außerdem wird das iPad auch auf lange Sicht nicht den All-round-Computer ablösen. Mit dieser Verschwörungstheorie-Haltung wird man weder dem iPad noch der Firma apple gerecht.

Gruß

Axel

Der Zugang zum Internet an sich ist nicht beschränkt, das ist schon richtig. Apple gibt aber vor, was als Inhalt wiedergegeben darf in Form von Applikationen und Inhalten der Applikationen. Und schon das ist Zensur. Ein Beispiel war die Sache mit der Stern-App. Apple reglementiert auch welche Programme zugelassen werden (WLan-Programm zum Beispiel), Apple verhindert auch andere Browser-Engines auf für iPhone OS (was wäre schlecht an Firefox und Opera um nur zwei zu nennen?) oder alternativen Mailprogrammen, zum Beispiel einem das Googlemail gerecht wird mit der Darstellung als Konversation. Oder anderen Programmen? Was Apple nicht will, lassen sie nicht zu. Erst jetzt öffnet Apple ein wenig die Bestimmungen und lässt Streaming und VoIP zu (was mit Sicherheit mit dem iPad zu tun hat, nicht mit dem iPhone). Es ging dabei also nicht immer nur um die Nutzung irgendwelcher nicht öffentlichen APIs. Es ging oft um Funktionen, die Apple nicht gut hieß. All das ist nun einmal Zensur. Es ist ja nicht so, dass das alles nicht auch auf anderen Plattformen funktioniert und auf dem iPhone funktionieren würde.
Und nun kommt es so, dass Apple mit den Verlagen und Zeitungen verhandelt, was aufs iPad darf. Wenn da jemand nicht in das Profil passt, bleibt er draußen (wird man sehen, aber das wird wahrscheinlich so kommen, das ist nunmal das Gesetz des Marktes, dass einige draußen bleiben). Auch das ist Zensur.

Das alles hat also nichts mit Verschwörungstheorie zu tun, sondern einfach nur mit der Beobachtung der Geschehnisse. Ich sehe geschlossene Plattformen, bei denen einer sagt was geht und was nicht, einfach sehr kritisch. Das hat auch nichts mit Paranoiker zu tun, es zeigt sich halt immer, wenn jemand Macht und Einfluss hat, nutzt er diesen.
 
Sorry aber das klingt für mich alles zu sehr nach Verschwörungstheorie.

-das Ziel sind Geräte die zuverlässig funktionieren, möglichst einfach zu bedienen, und sicher sind.
-sowas funktioniert nicht ohne eine gewisse Kontrolle

Ich bin auch sehr Kritisch was Zensur und Kontrollmechanismen betrifft, hier sehe ich aber nur eine minimale Gefahr.
Apple sperrt das Internet nicht aus, erleichtert mit Apps nur den Zugang zu bestimmten, oft gebrauchten Inhalten. Das schon als überzogene Kontrolle anzuprangern grenzt das für mich an Paranoia.

Warum ist es kein Problem daß ich mit der PS3 nur Sony Spiele spielen kann und einen Direktlink in den Sonystore hab?
Ist das überzogene Kontrolle?

Warum darf Euer Zeitungshändler entscheiden welche Zeitungen er sich in den Kiosk legt?
Ist das Zensur?

Apple gibt den Zeitungen hoffentlich die Möglichkeit auch online endlich qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten statt dem was man heute mitunter auf den Nachrichtportalen ertragen muss. Dafür bin ich auch gern bereit was zu bezahlen.
 
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Ich glaube, da gibt es ein tiefes Missverständnis was den App-Store betrifft. Der ist nicht die große Gelddruck-Maschine für Apple - die 30 Prozent, die von den Kaufprogrammen bleiben, decken meiner Meinung nach gerade mal so die Kosten für die Server, Marketing, Rechnungsstellung, Kreditkartenkosten etc. Man muss sehen, dass rund ein Drittel der Programme im App-Store gratis sind und nur Kosten verursachen. Zudem ist eine Prüfung aller Programme aufwendig und damit teuer.

Nein, der Zweck des App-Stores ist ein anderer: Es ist die große Angst vor Malware und Programmen, die die User abzocken. Apple hat einfach Nokias Software-Lizenzierung angeschaut, das nicht für richtig sinnvoll erachtet und es gleich komplett gemacht, indem der Store geschlossen wurde.

Natürlich profitieren sie auch davon - der App-Store und sein riesiges Angebot ist mittlerweile DAS Argument für einen iPhone-Kauf.

Aber ob wegen des App-Stores und Apples Angst vor Malware das Ende des Internets ausgerufen werden muss? Halte ich für fraglich. So lange Apple einen Marktanteil von ein paar Prozent im Handy-Bereich hat, ist die Diskussion sowieso müßig.

Auch das neue iPad wird über den App-Store nur (kostenpflichtige) Zusatzangebote liefern. Klar, reiben sich die Verlage die Hände - die wollen doch schon lange Geld für die Inhalte. Aber Blogs und Foren und was immer gratis ist im Internet wird Safari auf dem iPad wird ansonsten darstellen wie auf jedem anderen PC der Welt auch (bis auf Flash natürlich ;) )
 
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Apple gibt aber vor, was als Inhalt wiedergegeben darf in Form von Applikationen und Inhalten der Applikationen.
Das stimmt so aber nicht, Apple macht im Grund ja nichts anderes, als es Supermärkte machen: sie wählen aus, was sie anbieten. Denn die Apple Stores sind eher mit Geschäften zu vergleichen.

Aber trotz dieser 'Einschränkung' hat man beim iPad immer noch das ganze Internet verfügbar, nur dann über den Browser, etc...

Und dieses Konzept funktioniert ganz gut, gerade auch weil es die ganze Kompliziertheit und Undurchschaubarkeit des Internets wieder in 'handliche' Stücke packt.

Die Zeit des Internets, indem alles nur vom User-gererated-Contend, vom funktionsreichen (-überladenen) Geräten und Programmen, etc bestimmt wurde, ist m.E. vorbeit. Und das ist gut so, mit dem iPad kommt die Computerwelt und die Internetwelt -endlich- im ganz banalen Alltag und den ganz banalen Usern an...
Und schon das ist Zensur.
Ist es nicht: s.o. Denn die Inhalte sind alle verfügbar, nur nicht im Store.
Das alles hat also nichts mit Verschwörungstheorie zu tun
Das glaube ich auch nicht, das ein Verschwörungsgedanke dahintersteckt, weder bei Dir noch bei Apple. Mir scheint es eher mit Vorurteilen (bei Dir) zu tun zu haben, das Computer immer alles können sollten und alles verfügbar machen sollten.

Das iPad geht da einen neuen Verwendungsweg, hin zur Einfachheit, zur sinnlichen Direktheit und Unmittelbarkeit, zu mehr Konsum, anstatt Überforderung durch Komplexität oder 'Zwang' zum User generated Contend.

Und das ist das Neue und Schöne am iPad: Computer werden Alltags- und Medienkompatibel. Und das ist gut so, zumindest für die Meisten. Manche stören sich natürlich an dieser Einfachheit, und halten es für zu einfach. Nur für die ist das Gerät auch nicht gedacht. Und es ist gut so, das endlich mal nicht nur Geräte für die 'Nerds' entwickelt werden...
Das hat auch nichts mit Paranoiker zu tun, es zeigt sich halt immer, wenn jemand Macht und Einfluss hat, nutzt er diesen.
Natürlich kann das nicht jede Firma durchsetzen, dazu bedarf es eine Firma, der man auch marktumwälzende Wandlungsprozesse und Innovationen zutraut, und das ist bei Apple sicherlich der Fall. Insofern ist es gut, das Apple seine Macht ausnutzt und das iPad durchzusetzen versucht, und durchzusetzen versucht, das nicht nur Techniker Geräte entwickeln, denn das 'Revolutionäre' am iPad ist nicht das Technische, sondern sind die Verwendungsformen und -möglichkeiten. Und zu dieser Verwendung passt auch ein Single-Tasking System, eine Befreiung von abstrakten Interaktionstechniken (Maus, Tastatur), eine sinnliche Anreicherung und Plausibiliisierung der GUI, und nicht zuletzt die Stores, durch die man sich holt, was man braucht...

Kurz: Das Neue am iPad ist nicht die Technik, sondern die Komplexitätsreduktion und die Verwendungsmöglichkeiten: es ist ein neues Computerkonzept, und nicht nur ein neuer Computer.
 
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Warum nicht ein experimenteller AppStore, wo jeder einstellen darf, was er entwickelt, aber ohne Reglementierung (außer den Gesetzen des Landes) was die Funktion des Programme und Inhalte betrifft?

Ich hab leider keine Quelle parat, aber ich meine gelesen zu haben, dass Google rund 10% der Angebotenen Apps schon entfernt hat wegen böswilligen Absichten. Das erst nach ein paar Tagen, wenn genügend User rückgemeldet haben, dass das Programm "böse" ist. Viele User werden in dieser Zeit geschädigt, evtl. sogar ohne Ahnung, dass das und das spezielle Programm daran Schuld hat.

Bei Apple läuft in diese Richtung auch nicht alles rund (Stichwort Pinch Media), aber ich wage zu behaupten, dass die Quote im AppStore weit unter den 10% vom Marketplace liegt.
 
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