Ich wollte mal noch zwei Sachen hinzufügen, die für mich zur meinungsbildung entscheidend sind.
1) zum thema gerechter krieg. Hier führe ich gerne noch das immer wieder ausgeschlachtete Beispiel des 2.WK an, die Invasion der Amerikaner. Lange Zeit (und von vielen Amerikanischen Politikern) wurde das Treiben Hitlers oder sagen wir ruhig, der Deutschen,ignoriert, die sog. Appeasement Politik war weitverbreitet. Das die Amerikaner letzlich doch eingriffen und dabei Millionen Soldaten verloren, basierte im Endeffekt wohl kaum auf humanitären Überlegungen oder um die Demokratie in die Welt zu verbreiten. Man sah vielmehr den Handel mit Europa, insbesondere England gefährdet. Auch hier mag man von "niederen" Motiven sprechen (immerhin hatten die Amis wohl auch immer einen Blick drauf nicht eine weitere Weltmacht entstehen zu sehen). Dennoch wird wohl niemand der einigermassen vernünftig ist den Sinn dieses Angriffs und den letzendlichen Nutzen (bis heute) für unser Land und die ganze Region Europa bezweifeln.
Nun kann man natürlich nicht Hitler mit Saddam gleichsetzen, sicher nicht. Aber auch so muss man sich immer zugute halten das dort Leute vom Regime umgebracht wurden, laut Zahlen die ich gelesen habe so um die 2 Millionen Leute in den letzten 20 oder dreißig Jahren. Da müssen schon noch andere Sachen passieren bis solche Zahlen im jetztigen Irak durch Ansschläge oder Bombardements passieren.
Ganz moralisch rein fühle ich mich mit dieser ganzen Überlegung auch nicht, aber ich glaube derlei Sachverhalte sind zu komplex um da die einzig "wahre" Einstellung zu zu haben.
2. Bevorstehende Pläne von Geroge Bush/den Amerikanern in ihrer "Roadmap against Terrorism"
zuerst ist zu sagen: Jeder amerikanische Präsident ist ein Präsident im Krieg. Seit Beginn des ersten Weltkriegs gibt es eigentlich alle 5-10 Jahre irgend einen großen Konflikt, in dem die Amerikaner im großen Stil beteiligt sind (1+2 WK, Korea, Vietnam, 1+2 Irakkrieg, Kosovo, Afghanistan etc...)
Warum? Sie selbst würden sagen um die Welt freier zu machen, um Demokratie in der Welt zu säen und um ihr eigenes Land zu schützen (obwohl seit Pearl Harbour niemand mehr die Amerikaner auf "eigenem Boden" angegriffen hat, selbst der Fall ist streitig, Hawaii ist schon recht weit vom Festland entfernt).
Ich denke allerdings die Amerikaner brauchen den Krieg. Die Rüstungsindustrie ist ein so fester Bestandteil der amerikanischen Wirtschaft, nicht auszudenken was passieren würde wenn plötzlich Frieden wäre. Die Amerikaner haben einen Rüstungsetat von über einer halben Billion Dollar im Jahr, zum großen Teil eine gigantische Subvention der eigenenen Wirtschaft.
Zudem kann eine Armee nur im Ernstfall zeigen was in ihr steckt, die Amerikaner betreiben praktisch ständiges Training wenn sie nächtelang Bomben über Bagdad abwerfen.
Das alles klingt ja sehr desillusioniert, Anti-Amerikanismus sollte man aber nicht aus meinem Post leben. Wer schon ein- oder besser mehrmal in Amerika war (trifft für viele dieser pauschalen "Scheiss-Amis"-Kritiker nicht zu) wird mit mir übereinstimmen das es ein tolles Land ist, multikulturell mit toller Landschaft und mit vielen netten Menschen.