addicted2mac schrieb:
hab gerade im radio vernommen, ich glaub es war der "pälzer" kultusminister, dass man mittelfristig von "mindestens" 2.500 öre per annum ausgeht. "damit die unis ihre studierenden auch als kunden begreifen"
Wenn ich da an die Starrköpfigkeit meiner ehemaligen Profs denke. Die waren teilweise Arroganter als die Post und die Telekom zusammen. Zwei Monate Semesterferien haben die im Sommer und bieten oft nur zwei mal zwei Sprechstunden in diesere Zeit an. Ansonsten schmetter sie mit völlig mieser Didaktik ihre Folien auf den Tageslichtpojektor.
Studiert hat man sowieso am besten alleine mit guten Büchern. Und für diese miserable Arbeit erhalten die Profs auch noch ein vorzügliches Gehalt, haben keinen "realen" Chef und lassen ihre Wiss. Mitarbeiter und Stud. Hilfskräfte sowie Sekretärinnen die Drecksarbeit machen.
Und viele Leute in der Gesellschaft meckern beispielsweise über Lehrer, die sich mit (immer häufiger) problematischen Kindern quälen müssen, selbst schon in der Grundschule. Die Lehrer haben nicht nur einen Chef in der Schule, sondern sind auch unter Beobachtung der Eltern. Sie machen einen Top-Job und werden verachtet (nein, ich bin kein Lehrer).
Die Uni-Profs hingegen erhalten große Anerkennung in der Gesellschaft. Da läuft doch was schief. Wahrscheinlich kennen zu wenig Leute die Uni von innen, was sich in Zukunft noch weiter verstärken dürfte. Bei den Profs sollte man daher sparen. Besser nur wenige und sehr gute Profs einstellen und mit der viel zitierten Freiheit in Forschung und Lehre ausstatten. Die Biographien sind ja teilweise auch erschreckend. Abi --> Studium --> Dissertation --> Habilitation --> Prof.
Null Lebenserfahrung im Beruf oder vielleicht sogar in mehreren Berufen, bisher nur zu einem Thema viel getextet und dadurch aufgestiegen.
Auch die Leute, die jetzt die Studiengebühren auf politischer Ebene durchsetzen, haben oft einen studentischen Lebenslauf wie:
6 Semester Politik und Philosophie in München und Berlin
8 Semester Soziologie in Freiburg und Heidelberg
Wie haben die das gemacht? Drei Fächer und vier Städte. Und genau diese Leute verlangen nun von den Studierenden, im Affentempo Scheine zu sammeln und sich dann sofort wieder in der (derzeit vermurksten) Wirtschaftswelt als 1-Euro-Mitarbeiter mit Diplom zurückzumelden.
@i,sascha: Wenn Du nach deiner schulischen Ausbildung an die Uni gehst, dann wirst du mitunter erkennen, dass es für einen schnellen Studienabschluss nicht nur auf "Entschlossenheit" ankommt. Nicht selten bremsen dich bürokratische Hindernisse und enge Fristen oder begrenzte Teilnehmerzahlen für Seminare aus. Da wird viel mehr fremdgesteuert, als du selbst beeinflussen kannst.
Wow, das tat gut.
Zur Info: Ich habe mein Studium einst sehr gut und in der Regelstudienzeit abgeschlossen. Meine Kritik beruht also nicht auf Rachegelüsten oder Schuldzuweisung, weil ich im Studium auf die Schnauze gefallen bin. Trotz meines erfolgreichen Abschlusses muss ich einfach dieses traurige Fazit ziehen.