Storytellers...

doch versuchte ich diese Erinnerungen endgültig zu verdrängen. ich wollte nicht länger darüber nachdenken und mein Kopf endlich von diesen Gedanken befreien. Schluss mit diesem Lebensabschnitt dachte ich mir und nahm mir diesmal um so fester vor Pam zu vergessen. Ich rief mir das Mädchen aus der Bibliothek in die gedanken...wie hübsch Sie doch war. Doch dieser Gedanke blieb nicht lang.
Ich erinnerte mich, das ich Alex besuchen wollte an diesem einen Tag als ich bei Pam war. Wie lang war es jetzt her? 2 oder 3 Tage? ich wusste es nicht mal mehr. Auch auf die Frage warum ich nicht zu Ihm gegangen war fand ich keine Antwort mehr. ich musste an diesem Tag so in Gedanken gewesen sein, das ich es vergas.
Also machte ich mich jetzt auf den Weg zu Ihm. Sollte ich vorher anrufen und mich vergewissern das er zu Hause war? Ich tat dies nicht und machte mich auf den Weg.
 
vorwärts ging ich nun. mitten hinein in etwas ungewisses. ich wollte es so! ich gab den kleinen anstoß, in der wachsenden hoffnung auf etwas riesiges, gewaltiges und enorm großes, aber hoffentlich nicht fatales ende! ich stellte mir das in etwa so wie eine lawine vor: ich forme eine kleine schneekugel, und lasse sie langsam den berg runterkugeln, wodurch sie immer mehr schnee aufnimmt und wiederum an geschwindigkeit und kraft gewinnt! genau das muss ich in meinem leben doch auch schaffen können, oder?

ich bin bereit darauf zu warten, auf den moment, den ich später einmal den anfang nennen kann..

ich stehe vor alex's wohnung, einmal die klingel gedrückt (dingdingdingding) - erstmal keine reaktion aus der welt auf der anderen seite der wand...
nochmal geklingelt (dingdingdingding) - plötzlich eine weibliche stimme die leicht gehetzt in meine welt zurückruft: "moment noch".
die tür öffnet sich; unsere welten beginnen sich zu vermischen; das licht aus der wohnung dringt auf den flur; meine augen zucken zusammen und benötigen einen augenblick; dann sehe ich sie wieder mit ihrem bezaubernden lächeln: das mädchen aus der bibliothek! ihre noch nassen haare tropfen auf ihre schultern, und der anblick ihres in ein handtuch gehüllten körpers lässt mich augenblicklich erstarren.
ich muss dagestanden haben wie ein gaffender pavian, aber tatsächlich war ich sprachlos...

ich kann nicht sagen ob das nun der moment des ersten schneeballs war, oder ob dieser nicht schon letzte woche zu rollen anfing, aber ich war in jedem maße glücklich darüber.
besonders, als sie mit ihrer netten, lieblichen stimme zu mir sagte:
 
"Verdammt, Ulf! Was machst Du denn hier? Kannst Du nicht vorher anrufen?"

Ich grinste. "Wollt ich ja, aber dann hätte ich Dich nicht überraschen können - was mir offensichtlich gelungen ist."

Ihr Gesicht unter dem Handtuch versteckend murmelte sie: "Komm rein, Du Irrer."

Ich betrat die Wohnung und schloß behutsam die Tür hinter mir. Sie tippelte barfuß über das Parkett im Flur zurück ins Bad.

"Setz Dich doch derweil ins Wohnzimmer, ich komm gleich." hallte es aus dem Badezimmer.

"Ist gut" erwiderte ich.

Und dann, konnte ich nicht anders! Hatte mich nicht mehr unter Kontrolle! Der Schneeball überrollte mich mit aller Kraft. Als ich, im vorbeigehen, Alex so im Bad vor dem Spiegel stehen sah, die Haare zu einem provisorischen Zopf gewickelt, den rechten Fuß auf der Kloschüssel und nach der Nagelschere suchend, überkam es mich!

Cool und unsicher zugleich lehnte ich mich an den Türstock des Badezimmers und die Worte sprudelten nur so aus mir heraus:
 
sag mal, kennst du einen belgier namens "vier-karten-flush"?
hm, lass mal überlegen, so ganz vage vielleicht.
ich brauche dringend informationen über ihn.
du müsstest ihn selber kennengelernt haben, damals bei den pokermeisterschaften in wiesbaden, nicht wahr? du hast doch selber damals
das legendäre spiel gegen ihn gewonnen. aber mehr kann ich auch nicht über ihn erzählen.
hast du irgendwie mitbekommen, was er sonst so im leben macht?
hm, ulf du bist echt witzig. kommst nach monaten mal wieder vorbei und stellst mir dann schwierige fragen. willst du mir nicht lieber das handtuch vom leib reissen?das wär doch mal was.
zu deinen softporno fantasien können wir gleich noch kommen, überleg doch bitte nochmal genau.
alex stand immer noch vor dem spiegel und rasierte sich die axeln. unwillkürlich musste ich an die vielen hühnerfedern in pams wohnung denken.
es ist dringend.
okay, ulf. aber du wirst es aus mir herauspeitschen müssen.
alex wollte wohl wie früher aus allem ein sadomaso theaterstück machen. sie hatte den grad meiner beunruhigung offensichtlich nicht bemerkt, sonst hätte sie damit aufgehört.
es tat mir in der seele weh, diesem geilen knackarsch einen heftigen tritt zu verpassen als sie sich nach vorne beugte um einen mitesser im spiegel zu begutachten. immerhin besorgte ich ihr damit einen blauen fleck hinten und auf der stirn mit einer einzigen aktion. und weil sie so drauf stand begann ich sie mit dem gürtel vom bademantel zu strangulieren,während ich ihr in den schritt kniff.
raus damit!
okay, er hat mich später zu einem drink eingeladen. in der bar des casinos. so wie ich es mitbekommen hab, arbeitet der in irgendeiner forschungsabteilung.
ich drückte fester zu (oben und unten)
okay, er forscht an genmanipuliertem hühnerfrikassee.
was? du meinst solche alienscheisse?
mehr weiss ich nicht, ehrlich
ich liess sie schlagartig los
whow,ulf ich muss sagen, du musst öfter mal wieder vorbeikommen. diese ausfragespiele machen mich echt total an.
 
doch was sie da sagt ging an mir verrüber....ich dachte nur noch an das genmanipulierte Hühnerfrikassee!
Schon wieder war der Gedanke automatisch bei Pam, obwohl gerade eine so tolle Frau vor mir stand. Ich musste sie verdrängen die Gedanken, also widmete ich mich wieder Alex.
Was machst du so, fragte ich sie. Sie antwortete mit einem süßen lächeln "ich arbeite in der bibliothek unter an der ecke!
Da fieles mir wieder ein - ich kannte doch dieses Mädchen von dort irgendwo her, aber ich wäre damals beim besten willen nicht draufgekommen das es alex war!
Sag mal was macht denn dein Bruder so fragte ich sie!
Du meinst Jens? Er lebt mittlerweile in australien und züchtet Kängurus! Da überkam es mich, das war meine chance. Jens der große bruder von Alex war einst ein guter Freund von mir, bis wir uns aus den augen verlorn. Ich könnte nach Australien gehen und bei Ihm leben ging es mir durch den kopf. so könnte ich all meine probleme hier endgültig vergessen!
Ich war so fest entschlossen, das ich alex bat mir sofort einen Flug zu buchen, auch wenn sie nicht begeistert war!
Also packte sie Ihr kleines schickes ibook aus und startete es.
 
Während das iBook hochfuhr, ging sie in die Küche und holte was zu Trinken.

"Du stehst doch noch auf Flying Horse mit Ginger Ale, oder?"

Igitt! "Aber klar doch!" Mir lief es kalt den Rücken runter bei dem Gedanken daran, aber ich wollte sie nicht vor den Kopf stoßen. Außerdem sollte sie mir doch den Flug buchen...

Der Bildschirm vom iBook wurde blau, dann erschein der Desktop, Safari öffnete sich automatisch, über Airport loggte sich der Rechner gleich ins Internet und lud die Startseite www.spankme.com (!!!) Ich war nicht wirklich überrascht.

Sie kam mit den beiden Gläsern in der Hand zurück und setzte sich auf die braune Cordcouch.

"So, Ulfi, dann schauen wir doch mal, was Quantas so im Angebot hat."

"Business-Class, gell?"

"Jaja...wo haben wir den...ach, hier! Gib mir mal Deine Kreditkartennummer."

Plötzlich hörte man ein Kratzgeräusch an der Haustür. Klang wie Metallkette auf furniertes Sperrholz. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, einmal gedreht, zweimal...

Alex stieß mich grob von der Couch und sprang auf! "Schnell! Versteck Dich!" flüsterte sie hektisch.

Ich lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Flokati unter dem Couchtisch. "Wieso denn?!?" Ich verstand die Welt nicht mehr. "Wer kommt denn da?" Ich hievte mich langsam hoch. "Etwa Dein Freund?"

"Ja! NEIN! Das verstehst Du nicht!!"

Der Schlüssel wurde abgezogen, der Türknauf gedreht...

"Da rein, in die Küche! Setz Dich unter die Spüle und zieh den Vorhang vor!!" zischte sie mich an.

"Is ja gut!" Ich huschte in die Küche. Iiih, da wurde aber schon lange nicht mehr ordentlich gewischt, dachte ich mir beim darunterkriechen. Ich kauerte mich zwischen alte Pril-Flaschen (die mit den Blumen) und kleinen Glitzi-Feuchtbiotopen und zog leise den Vorhang zu.

Die Tür wurde geöffnet und mit einem Fußtritt wieder geschlossen. Stimmen waren zu hören. Die von Alex und von...nein! Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!! Das is unmöglich!!!!!
 
es war die stimme von vier-karten-flush! Erneut schossen mir tausende gedanken durch den kopf. Was will er hier? was haben die beiden miteinander zu tun? und vieles mehr!

Doch ich versuchte mich zu konzentrieren und zu hören was passiert. Ich nahm wieder schritte war, sie kamen näher. Sie sagt mit zittriger stimme "setz dich doch, ich habe dir schon extra ein flying horse mit ginger ale bereitgestellt!"
Brüllend kam es zurück "du weißt das ich diese eklige zeug nicht ausstehen kann, davon bekomme ich pickel am arsch!" -Stille-
Sie sagte "nein nicht an das ibook, bitte vier karten fludh, es ist eh kaputt." doch anscheinend war es zuspät und ich ahnte schreckliches. Wieder brüllend hörte ich "was? du willst doch nicht etwa vor mir abhauen du kleines hinterhältiges biest! Australien rettet dich auch nicht! Auch dort habe ich meine leute. wenn ich bis morgen das geld nicht habe dann rollen köpfe!"

ich verstand die welt nicht mehr. ich hörte wieder schritte...die tür knallte!

Ich kroch aus meinem versteck und sah alex weinend im wohnzimmer stehen.

alex ich erwarte eine erklärung!
Sie fing an zu stottern.
 
schreibt doch bitte mal einer weiter.......ist grad so spannend :D
 
Original geschrieben von Kissy
schreibt doch bitte mal einer weiter.......ist grad so spannend :D
 

das ergab keinen sinn für mich, also dachte ich nur: na lass sie reden! ich begann statt dessen nach kleinen indizien in der wohnung zu suchen... wusste zwar nicht warum, aber ich fands dennoch interessant.

als ich an ihren unaufgeräumten schreibtisch kam wurde mir so einiges klar. über dem schreibtisch, an der wand, an der pinwand, hängt ein foto... ich verstehe nicht ganz den zusammenhang... aber auf diesem foto waren die drei personen zu sehen, die mein leben innerhalb der letzten woche zu lenken begannen.

pam, der belgier(drei-finger-flush), und alex

ich nahm das foto an mich und ging zurück zu alex. die arme saß noch immer total verstört, weinend, auf ihrem bett.
ich hielt ihr das foto vor die nase und fragte: "was hat das zu bedeuten? wie alt ist dieses foto? wo kommt es her? was kannst du mir über den belgier sagen?", aber schnell merkte ich das es nichts nützte, da sie noch immer zu sehr eingeschüchtert war...
mir war vollkommen klar was ich zu tun habe: der sache auf den grund gehen! verstehen wieso und weshalb?
in meinen gedanken malte ich mir einen actionfilm aus. mit mir in der hauptrolle! oder zumindest einen krimi... ohne zu wissen warum überlegte ich was mein nächster anhaltspunkt sein könnte...
"du müsstest ihn selber kennengelernt haben, damals bei den pokermeisterschaften in wiesbaden" sagte alex vorhin... und tatsächlich, die erinnerung kehrte zurück...
 
wir hatten nicht viel geredet damals.....nur ein paar worte gewechslt! Aber mir kam die Idee einfach mal ein Skattunier in die Wlet zurufen - ich wusste er würde dabei sein, denn skat war sein leben!

Ich verschob meine Pläne nach Australien zu fleigen und begann wieder mit dem was ich eigentlich nicht wollte - meinem alten Leben!

Am Nächsten morgen blätterte ich wild in der Tageszeitung, und da stand es: Großes Skattunier "nur für Profis" Gutes Geld zu gewinnen! Anmeldungen unter 0170/1234567 Er musste darauf anspringen. Den ganzen Tag saß ich warten vor meinem Handy. ich ging nicht aus dem Haus, ich weiß nicht warum aber ich tat es nicht!

Und plötzlich - es klinglete! Ein Mann mit belgischen Akzent sprach am enderen Ende! Er war es! Er fasslete irgendwas von Anmelden und so, ich verstand nicht richtig, da ich in Gedanken war. Ich murmelte immer nur "ja ja geht in ordnung"

Und so war es, er kam zu meinem Skattunier....dort musste ich ihn mir vornehmen.
 
am nächsten tag war ich wieder bei alex um die neue situation zu klären.

da klopfte es wiederum an der tür.
verdammt, das wird ja hier langsam zum billigen theaterstück!
bitte ulf, ich erklär dir gleich alles, aber bitte versteck dich nochmal.
jaja, ich kenn ja den weg.
irgendwas sagte mir, dass es diesmal etwas länger dauern könnte, deshalb nahm ich noch schnell einen umweg zum kühlschrank und machte es mir dann mit einer halbvollen flasche gin unter der spüle gemütlich. und ich sollte recht behalten.....
noch heute fällt es mir schwer, die folgenden geschehnisse in alex wohnung zu schildern, immer noch stockt mir der atem angesichts dieser bizarren fremden welt die sich vor mir so abrupt und schonungslos auftat. immer noch stellt sich in mir ein gefühl des ohnmächtigen mitleids und der wut ein. die wut, dass tiere und menschen auf der ganzen welt litten, während andere besoffen unter spülen einschliefen.
diesmal kam eine mir unbekannte frau in die wohnung, ich hatte den vorhang der spüle etwas zur seite geschoben und hatte einen recht komfortablen blick ins wohnzimmer. die frau war schätzungsweise anfang dreissig, trug ein schwarzes kopftuch und einen roten stoffmantel. sie erschien mir recht gross. sie legte den mantel ab, ein kurzes, grünes kleid kam zum vorschein, eine attraktive frau, sie setzte sich in einen der sessel und schlug ihre offensichtlich langen beine übereinander und zündete sich eine zigarette an.
bis jetzt war noch kein wort gefallen, eine gespannte stille erfüllte den raum, alex jedoch schien wieder ganz ruhig und konzentriert und setzte sich ebenfalls in einen der sessel.
das schweigen dauerte an, ich nahm einen fetten schluck gin und überlegte was das zu bedeuten haben könnte. wahrscheinlich warteten sie auf eine weitere person. irgendwas wichtiges sollte offenbar besprochen werden, irgendwas, das schon im vorfeld für spannung und nervosität sorgte.
nach einigen minuten klingelte es dann tatsächlich wieder an der tür. ich kannte den mann der da an der tür stand, es war "piercing-huber" der squash-trainer des nachbardorfes.er hiess so, weil er wirklich übersät von piercings war. ich hatte mal einige stunden bei ihm genommen, bis er eines tages nach einem verschlagenen ball in einem wutanfall sich in seine eigene kniescheibe verbiss. danach war er mir irgendwie unheimlich vorgekommen und hatte keine weiteren stunden genommen.
 
langsam wusste ich weder ein noch aus...

das alles wurde mir viel zu unheimlich und es kam mir vor als wäre das alles nicht mehr realität, sondern nur ein schlechter traum! Ich kniff mich, da ich nicht aufwachte, musste ich feststellen das dies alles doch geschah!
ich wollte nicht mehr mitsüielen in diesem "Krimi"! Also schlich ich mich am Wohnzimmer vorbnei leise aus der Haustür.....
Von draussen hörte ich noch die stimmen und fragte mich ob es richtig war zu gehen!

Doch ich konnte nicht anderst. Ich wollte mich nicht in etwas reinreiten mit dem ich gar nichts zu tun hatte! Zwar gingen mir all diese seltsamen menschen nicht aus dem Kopf, doch versuchte ich mich abzulenken!

Ich ging ins Reisebüro um nochmals, diesmal war ich wirklich fest entschlossen, nach einem Flug zu sehen.

Diesmal würde mich nichts hindern können...ich wollte nicht das es jemand verhindert.

Deshalb ging ich auf nummer sicher. Ich lies mir die Flugverbindungen für heute nachmittag herausschreiben. Um 17 Uhr geht ein Flieger sagte die Dame freundlich. Diesen Platz kann ich Ihnen reservieren. Gesagt getan, ich reservierte den Platz und ging mit dem Ticket in der Hand richtung zuhause.

So schnell wie es ging packte ich meine nötigsten sachen und schaltete alle elektrischen geräte ab. Ich lies die Rolläden herunter und kippte die fenster im oberen Stockwerk!

ES war bereits 16.30 Uhr. Ich musste mich beeilen. Ich rief den Txidienst und kaum zwei minuten später stand es vor der Haustür. Mit Vollgas fuhren wir zum Flughafen. Noch 20 Minuten blieben mir. ich würde doch den Flieger nicht verpassen?!

Ich schaute auf die Uhr. 16.55 Uhr - ich stand am Terminal. Meine Herz schlug langsamer - ich hatte es geschafft.

Ihr ticket bitte, sagte die Frau zu mir. Ich hielt es ihr hin und durfte meinen Platz einnehmen. Der Flieger hob endlich ab und ich wusste das nun ein neues Leben beginnen würde!

Dann schlief ich ein.
 
Fast zwei Jahre waren vergangen, als ich aus dem Tiefschlaf erwachte.

:D
 
Meine Mutter hatte seit neuestem blondes Haar.





Al du Leichenschänder :D
 
Und das Flugzeug drehte immer noch seine Kreise über die von emotional verkümmerten Einsiedlern verseuchte Lebenswiese...
 
Langsam, ganz langsam begannen meine Synapsen wieder zu arbeiten.Oder besser, Sie versuchten es. Die Situation war zu surreal, um der Wirklichkeit zugerechnet zu werden:
Saß ich im gleichen Flugzeug, in das ich vor fast zwei Jahren so überhastet eingestiegen war? Eine absurde Vorstellung. Aber ein Blick auf meine Digitaluhr verriet mir die seltsame Richtigkeit der Antwort auf diese Frage. Es bestand kein Zweifel. Ich war im Besitz eines prächtigen Vollbarts, stank wie ein Puffotter aus allen Poren und hatte die gleichen Klamotten an wie damals.
Nur: Die Saftschubse war eine völlig andere als die, die mir vor dem Schließen der Augen den Kaffeebecher mit gekonntem Lächeln überreicht hatte. Und mein Sitznachbar war auch nicht mehr der füllige Mittvierziger, der sich satt prustend auf meinem Nachbarsitz breitgemacht hatte. Stattdessen saß dort …
Auf der Stelle überkam mich ein flaues Gefühl in der Magengegend, dass sich sonst nur am FreefallTower in diesen aberwitzigen Vergnügungsparks einstellte.
Ich blickte nochmals kurz und schnell zur Seite und unterdrückte einen leisen Aufschrei.
Es war Pam.


(Na seht Ihr, so’n oller Mumien-Thread lässt sich doch erste Sahne wieder aufpumpen :D)
 
Pam führte mich zum WC, wo ich mich 3,5 Minuten aufhielt. Ich musste dabei ständig an den einen Tag denken. Als ich fertig war erklärte ich Pam, dass ich so ein komisches Gefühlt habe. Sie blickte mich aber nur komisch an.
 
Was genau wir (der Erzähler und ich ;)) auf dem WC taten, will ich hier mal lieber nicht verraten...
 
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