Sterne Fotografieren

martinibook

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Hallo,

Ich habe im Urlaub mal versucht Sterne zu fotografieren, da sind mit zwei Probleme aufgefallen.

Der Autofokus funktioniert nicht mehr, es ist zu dunkel, Scharfstellen mit Blitz ist auf die Entfernung auch nicht möglich. Manuell ist auch nicht so leicht, weil es so dunkel ist, dass man selber nahezu nichts sieht. Wie mache ich das dann am sinnvollsten?

Wenn ich 30 Sekunden, f 5.6 und 1600 ASA einstelle ist es immer noch zu dunkel, also muss ich das manuell machen. Sollte ich dann besser auf 100 ASA stellen und noch länger belichten, damit es nicht so stark rauscht?

Martin
 
Lange Zeit

Auf alle Fälle ISO 100 und dann trau dich Ruhig mal 3 Minuten zu belichten

Stativ + Auslösekabel +Spiegelvorauslösung !

LG

Michael
 
hab ich zwar noch nie gemacht würde aber folgendermaßen vorgehen. Fokus auf unendlich. Auf dem Objektiv sollte das eingezeichnet sein, also AF aus und selbst bedienen. Blende und Zeit einfach ausprobieren. Bei Gigitalfotos kann man es sich ja leisten.

lg, joedelord

PS: Sterne bewegen sich (nicht wirklich...), wenn die Belichtungszeit zu lange ist sieht es dann so aus
http://www.martin-wagner.org/Suedlicher-Sternenhimmel-Stefan-Geier-600.jpg
 
Ist Spiegelvorauslösung bei der Belichtungszeit nicht egal?

Stativ und Kabel habe ich, dann versuche ich das mal heute Nacht.
 
martinibook schrieb:
Ist Spiegelvorauslösung bei der Belichtungszeit nicht egal?

Stativ und Kabel habe ich, dann versuche ich das mal heute Nacht.

Die Spiegelvorauslösung sollte dann dazu dienen, die Erschütterungen am Anfang der Belichtung zu vermeiden ;).
 
Spiegelvorauslösung

Nein, durch den die Spiegelauslösung wackelt die Kamera - was willst Du für ne Brennweite nehmen ( Fischauge / Weitwinkel / oder Tele für ein einzelnes Sternbild ) ?

LG

Michael
 
ifotograf schrieb:
Nein, durch den die Spiegelauslösung wackelt die Kamera -

... was aber bei den benötigten Verschlusszeiten in diesem Fall sicherlich zu vernachlässigen ist ;)
 
shivaZ schrieb:
... was aber bei den benötigten Verschlusszeiten in diesem Fall sicherlich zu vernachlässigen ist ;)

Da hast Du wahr ... bei so wenig Licht !

Das ist halt der Trott der Kabelauslöser, da denkt man nicht mehr, sondern handelt in Routine.

LG

Michael
 
Ich habe nur das EF-S 18-55, das bei der 350D dabei war. Ich wollte dann auf 55 gehen und die Kamera senkrecht hinstellen.
 
... das grösste Problem, was du vermutlich haben wirst, ist das Streulicht. Je nach dem, wo du dein Vorhaben startest, wirst du Licht aus der Umgebung einfangen (Haus, Strassenlaterne, Stadt). Dieses Licht kann stärker sein, als jenes welches du mit deiner Optik vom Stern erhältst und sich somit störend bemerkbar machen. In diesem Fall würde ich eventuell dem Mond den Vorzug geben, der, falls er diese Nacht bei dir sichtbar sein sollte, schonmal eine grössere Reflexion, als kleine Sterne hat. Aber in jedem Fall geht probieren über studieren und ich wünsche dir viel Spass bei deiner Nachtwanderung :D
 
Meine letzte Nachtaufnahme habe ich im Urlaub gemacht.

Dabei hab ich ein 24mm Objektiv genommen. 1:2,8 bei 30 Sec. Mehr bringt nicht unbedingt etwas, da sich die Sterne ansonsten als Strich darstellen, durch ihre Eigenbewegung :)

Voraussetzung für eine gelungene Aufnahme ist natürlich ein Stativ und entweder Spiegelvorauslösung oder Fernauslösung. Die Kamera auf manuellen Fokus stellen, das Objektiv auf unendlich.

Was sich aber bei mir herausgestellt hat, war follgendes: Lasse ich die Kamera sich erst an die Außentemperatur anpassen, ist die Empfindlichkeit des Sensors scheinbar höher. Zumindest hast ich weit mehr Sterne drauf.

Interessant finde ich eigentlich solche Aufnahmen, da sich die Sterne in unterschiedlichen Farben darstellen und weit mehr zu sehen ist, wie das menschliche Auge warnehmen kann.
 
also ich habe mit der 350D schon einen Sternenhimmel fotografiert.
ISO war glaube ich 800
Blende war offen (3.5) wenn ich mich recht entsinne
Belichtungszeit waren 20 oder 30 Sekunden

Da waren _jede Menge_ Sterne drauf zu erkennen! Ich müsste es erst raussuchen wenn es von Interesse ist.

Alles was länger als 20-30 Sekunden belichtet ist dürfte in Sternenspuren enden. Schon bei 20 Sekunden hat man keine kleinen Punkte sondern winzige Linien auf dem Bild.
 
Vor allen Dingen brauchst Du eine Nachführung für die Kamera damit die Sterne als Punkte und nicht als runde Linien gezeichnet werden, noch schwieriger wird es bei Kometen... ;)
 
Das mit der Nachführung halte ich für schwierig. Dann muss man die Kamera genau bewegen und nicht falsch dran wackeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
martinibook schrieb:
Das mit der Nachführung halte ich für schwierig. Dann muss man die Kamera genau bewegen und nicht falsch dran wackeln.

Martin

... nicht nur schwierig, gar unmöglich mit dem KitObjektiv welches auf einen winzigen Stern gerichtet ist und 20-30sec belichtet. Was will man bei diesem Bildausschnitt nachführen? ... Haste denn irgendwas brauchbares geschossen letzte Nacht?
 
Okey....
also
erstmal suchst du dir ein Objekt was weit weg ist und Hell...Straßen Laternen reichen bei mir aus....dann stellst du die Kamera auf M Focus.
Nun aufs Stativ damit....
f5.6 oder was auch immer.....
iso 200 und dann 6min belichten...nun hast du wunderschöne sternstreifen
klar rauscht es aber das ist halt so wen sensoren warm werden...;)
viel spaß
mfg
hiplipp
www.daily-picture.com in der vergangenheit findest du mehrere bilder die von mir so aufgenohmen wurden sind
 
Ich musste heute morgen früh raus, da bin ich dann ins Bett gegangen.

Ich denke heute habe ich was Zeit.
 
shivaZ schrieb:
... nicht nur schwierig, gar unmöglich mit dem KitObjektiv welches auf einen winzigen Stern gerichtet ist und 20-30sec belichtet. Was will man bei diesem Bildausschnitt nachführen? ... Haste denn irgendwas brauchbares geschossen letzte Nacht?

Wer kein Teleskop mit äquatorialer Montierung besitzt, kann sich auch eine einfache Nachführung selber basteln.:)

Das Bildrauschen ist abhängig von eingestellter Empfindlichkeit, Belichtungsdauer/Blende und Temperatur des Sensors. Ich würde bisschen rumexperimentieren - bei möglichst großer Öffnung. Je größer die Brennweite, umso schneller werden Strichspuren aus den Sternen. Mit meiner Olympus kann ich bei equiv.=28mm und ASA400 etwa 30-40 Sekunden belichten und die Sterne bleiben noch punktförmig.
 
Schau mal am Kiosk nach der Zeitschrift "interstellarum", in der neuen Ausgabe Oktober/November gibt es einen sehr guten Artikel über Astrofotografie. Im Internet sind die unter www.oculum.de zu finden, die Macher sind sehr engagierte ehemalige Amateure, die haben eine Superzeitung für Amateurastronomen auf die Beine gestellt. (Nein, ich kriege hierfür kein Gratisabo von denen :D )

Mit Deiner Ausrüstung kannst Du z.B. die Kamera auf ein Stativ stellen und nach Norden in Richtung Polarstern richten. Dann an der Kamera möglichst niedrige ISO-Zahl 50-max.200) einstellen, Brennweite ist egal, erstmal 18mm, dann später mal andere Brennweiten probieren, Blende am Objektiv auf 5.6 oder 8 (damit erzielst Du eine bessere Abbildung in den Ecken). Bäume oder sonstige Lichter sollten weiter weg sein, diese können aber u.U. sehr schön bei der anschliessenden Dauerbelichtung hervortreten, entweder als Silhouette oder als Lichtquelle für die Landschaft. Belichtungszeit kannst Du variieren, von 5 Minuten bis mehrere Stunden, dann wirst Du sehen wie sich die Erde dreht. Der Polarstern in der Mitte des Bildes scheint aber fast stillzustehen, die Sterne drumherum vollführen eine Kreisbewegung. Autofokus wird abgeschaltet, die Kamera wird vor der Aufnahme an einem hellen Stern manuell fokussiert, die meisten Objektive lassen sich noch etwas "weiter" als unendlich drehen. Anschlag heisst nicht zwangsläufig bei jedem Objektiv "scharf"... ;)

Auch den Mond kannst Du mit einem 300mm-Tele schon ganz nett aufnehmen, am besten dort Spotmessung und dann mit Belichtungsreihen (von -2 Stufen Unterbelichtung bis +1 Stufe Überbelichtung) Dir das beste raussuchen. Auch hier gilt, abblenden auf 5.6 bis 8 um Bildfehler bei offener Blende zu minimieren.

Spiegelvorauslösung braucht man eigentlich erst ab Teleaufnahmen, wirklich wichtig wird es erst, wenn man die Kamera an ein Teleskop mit Nachführung (d.h. das Teleskop folgt per Motor dem Stern) anschliesst. Dann schwingt die Kamera am Anfang nach. Dort gibt es den "Hut-Trick", man löst aus, hat aber zuvor die Öffnung des Teleskops z.B. durch einen vorgehaltenen Hut abgedeckt, und nimmt diesen dann weg, ohne an das Fernrohr zu stossen. Es gibt auch sehr gute und preiswerte Bücher bei Amazon zu diesem Thema.

edit: Tipfälr korrigiert
 
Danke für deinen Langen Beitrag, ich hoffe, dass wir heute mal besseres Wetter haben, ansonsten mache ich das am Wochenende.
 
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