Stabilität von alten Fachwerkhäusern

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KrisAusEU

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Hallo und Frohe Ostern !

Vielleicht ist ja ein Statiker oder Architekt unter den Foren-Nutzern hier ?! :)

Ich habe mir ein kleines Fachwerkhaus gemietet, das noch sehr gut erhalten ist und auch frisch renoviert wurde. Nun habe ich aber ein kleines Problem mit meinem geliebten Wasserbett:

Laut Vermieterin könnte ich das Bett nur im Esszimmer (mit offenem Durchgang zur Küche) im EG aufstellen, da nur unter diesen beiden Räumen sich ein Luftschutzbunker mit dicken Betonwänden und -decken befindet :)cool: mein eigener Bunker, da kann der nächste Krieg ja kommen :D )

Möchte ich natürlich nicht, aber auf mein Bett verzichten eigentlich auch nicht (hauptsächlich wegen Hausstauballergie bei normaler Matratze...)

So, jetzt steht da die Aussage der Vermieterin, mein Wasserbettenfritze meint jedoch, er hätte bisher noch überall ein Bett aufstellen können, auch in Altbauten. Das Bett wiegt mit Wasser um die 700kg, mit mir dann ca. 800 (und bei "Besuch" meistens dann so 860) ;)
Er meint aber, auf die Fläche verteilt (200x220cm) wäre die "Punktbelastung", also kg/m2 oder so, geringerer als bei einer Waschmaschine (aber Waschmaschinen habe ich ja nicht 10, sondern nur 1... )

Wem soll ich jetzt glauben? Hab keine Lust das jetzt einfach mal auszuprobieren und nachher mitsamt meinem Bett im (nicht betonierten) Teil des Kellers zu liegen. Ausserdem steht das Haus unter Denkmalschutz und ein von mir verursachter Teilabriss wäre wohl auch ziemlich teuer...

In einem anderen Raum im EG wäre es vielleicht machbar, wenn man die Balken der Kellerdecke mit Stahlstützen zusätzlich absichert, aber ich schlafe lieber im 1. Stock und möchte im Wohnzimmer natürlich keine Stahlstützen installieren...

Wer kann was dazu sagen, oder brauchts mehr Infos (Dicke der Holzbalken, etc.) ? Das Haus ist Baujahr 1900...

Gruß, Kris
 
Es kommt wie du schon richtig sagst auf die punktuelle Belastung an, die Grenzen wird dir keiner aus der Ferne sagen können. Mal mit einem Fachmann vor Ort schauen und der sagt dir dann die Belastungsgrenze/m2. Notfalls musst du noch eine passende Unterlage schaffen, bspw. durch Holzgarnier.
 
Hab mal ein paar Bilder angefügt, die Balken sind zwischen 15 und 25 cm dick/breit.. Natürlich weiß ich nicht, wie viele Balken da in der Decke sind und in welchem Abstand, ist ja alles von unten verkleidet bzw. nicht zu erkennen.

IMG_20110424_180452.jpg

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IMG_20110424_180420.jpg

Was ist denn "Holzgarnier" ?

Und wer wäre da der richtige Ansprechpartner? (Bauamt, Statiker, Architekt, ???). Wobei das ja auch schon wieder kostet...

Und was bedeutet punktuelle Belastung genau? Ich mein, EINE Waschmaschine steht ja auch oben auf diesem Boden, aber ich meine mal, wenn ich mir 10 Waschmaschinen nebeneinander dahin stelle, ist doch was ganz anderes, oder ?
 
Neben der statischen Belastung ist auch die dynamische beim :bedjump: zu beachten ;)
 
Jaa, aber wenn ich gerne arbeiten lasse, kämen da ja nur die ca. 60 kg als "dynamische Schwungmasse" zum Tragen, oder? Da könnte man ja dann auch ein Warnschild mit Gewichtsbegrenzung am Bett befestigen...:hehehe:
 
Wieviele von den Balken sind denn dann in deinem Schlafzimmer und würden unter deinem bett liegen ?

Prinzipiell würde ich mal behaupten das 1t auf 4m² durchaus im rahmen liegt. Allerdings kommt es halt auf die tragenden Balken an, wenn die natürlich nur im 1M abstand liegen und somit unter umständen nur 2 davon unter deinem bett lang laufen könnte es, je nach beschaffenheit des holzes, schon eng werden.
 
Lass halt nen Statiker kommen.
 
Was ist denn "Holzgarnier" ?

Eine Unterlage. D.H du verteilst die 1 Tonne (Oder was auch immer) auf eine Fläche von sagen wir 4qm, statt nur punktuell auf einige cm2 welche durch die Bettbeine entstehen.
 
Wieviele von den Balken sind denn dann in deinem Schlafzimmer und würden unter deinem bett liegen ?

Prinzipiell würde ich mal behaupten das 1t auf 4m² durchaus im rahmen liegt. Allerdings kommt es halt auf die tragenden Balken an, wenn die natürlich nur im 1M abstand liegen und somit unter umständen nur 2 davon unter deinem bett lang laufen könnte es, je nach beschaffenheit des holzes, schon eng werden.

Wenn ich das wüsste (sehen könnte)...
Von unten (also EG-Decke) ist das in dem Raum ne glatte bündige Fläche, tapeziert...

Aber was dahinter ist, keine Ahnung... oben die Decken, also der Boden des Dachbodens, da liegen die Balken im 50cm Abstand und obendrauf Holzdielen.. Aber ob das in der Decke EG/OG auch so ist?? Keine Ahnung... Im EG an der Decke sieht man in einem Raum einen nur einen Balken, bei Betondecken heißt sowas "Unterzug", im großen Flur sind 2 davon zu sehen..
Das Foto vom Treppenaufgang weiter oben, ist alles was ich "von außen" sehen kann....
 
Eine Unterlage. D.H du verteilst die 1 Tonne (Oder was auch immer) auf eine Fläche von sagen wir 4qm, statt nur punktuell auf einige cm2 welche durch die Bettbeine entstehen.

Achsooo.. Also das Bett ist vom Aufbau her schon so gemacht, das die Masse auf der Fläche gleichmäßig verteilt ist (durch aufgestellte Sperrholzplatten im gesamten Bettkasten als Unterkonstruktion)....
 
Okay, aber selbst in dem Fall könntest du die Fläche durch eine Unterlage noch vergrößern ... Aber aus der Ferne ist das alles nicht Zielführend.
 
gibt doch so suchdinger für Holz, wasserleitungen und Kabel. aber ich denke die liegen in 50cm abstand, so kenn ich es aus alten häusern. Und das sollte problemlos 800kg auf 4m² tragen
 
Lade Dir doch 10 Kumpels nach Hause ein, und stellt Euch Dicht zusammen zum Unterhalten.
Rechne mal das Gewicht zusammen aus....Ne Party ist doch öfter mal...
 
gibt doch so suchdinger für Holz, wasserleitungen und Kabel. aber ich denke die liegen in 50cm abstand, so kenn ich es aus alten häusern. Und das sollte problemlos 800kg auf 4m² tragen

Und wenn nicht ? Kommst Du dann vorbei und hilfst mir bei der Trümmerbeseitigung ? Was kostet das denn, einen Fachmann (woher denn?) mal drüber schauen zu lassen, der dann auch für seine Analyse + evtl. Folgeschäden haftet ?
 
Ich denke mal so um die 200-300 Euro maximal mit Gutachten.
 
naja du wolltest n tip ;) Statik ist kein prob, berechnen könnt ich dir den Kram auch nur ohne Unterlagen und ein paar Zahlen ist das was schwer
 
naja du wolltest n tip ;) Statik ist kein prob, berechnen könnt ich dir den Kram auch nur ohne Unterlagen und ein paar Zahlen ist das was schwer

Und was kostet mich das dann incl. ggf. Anfahrt (Elsdorf ist ja nicht sooo weit bis Euskirchen) ... Und welche Zahlen brauchst Du?
 
Du könntest auch mal die Vermieterin fragen, woher sie ihre Informationen hat. Eventuell hatte sie ja schonmal einen Statiker da.
Es muss ja auch nicht unbedingt sein, dass du direkt mit dem Bett durch die Decke krachst. Das Bett übt eine Dauerbelastung auf den Boden aus. Wenn man bedenkt wie schief manche alte Fachwerkhäuser dastehen, dann geht es deiner Vermieterin vielleicht auch um Langzeitschäden.
Es ist zwar schön, wenn du so ein Bett hast und auch verständlich, wenn du es weiternutzen willst, aber sowas sollte man sich vorher überlegen.
Du bist eben nur Mieter. Kauf dir ein Haus, dann kannst du mit deinem Eigentum machen, was du willst. So benutzt du das Eigentum von jemand anderem und solltest dich an dessen Regeln halten.
Wenn jemand einen Hund hat und der Vermieter hat was dagegen, dann wars das mit dem Hund, oder der Wohnung.Ist eben so.
Und du kannst das Bett ja nutzen, nur eben nicht da wo du gerne würdest. Aber in unserer Gesellschaft muss ja immer jeder unbedingt seinen Willen durchsetzen. Koste es, was es wolle.
 
Hallo,
wichtig zu wissen ist:
- wo steht das Bett (Raummitte oder am Rand)
- Holzbalken Abstand
- Dimension der Balken
- Spannweite der Balken

Daraus kann ein Statiker errechnen:

- Belastung der Auflagerpunkte
- ausreichende Dimensionierung der Balkenquerschnitte
- Durchbiegung der Decke

Gefühlt sage ich mal das es kein Problem mit einbrechen der Decke geben würde aber die erhöhte Durchbiegung wird zu Risse in der darunterliegenden Wohnungsdecke und Wänden führen.
Holz ist sehr biegsam.
Ein Statiker ist sinnvoll damit keine unvohergesehenen Folgekosten das Wasserbett zum Alptraum machen.

Grüße der April
 
Und was kostet mich das dann incl. ggf. Anfahrt (Elsdorf ist ja nicht sooo weit bis Euskirchen) ... Und welche Zahlen brauchst Du?

ich mach das nicht beruflich, ich bin Bergbautechniker mit der Spezialiserung auf Tagebaugroßgeräte, daher weiß ich wie man sowas angeht.
 
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