Wählt man hingegen „Die Partei“, sollte klar sein, dass das aus Protest geschieht und zudem tut es den anderen Parteien weh, wenn sie dadurch Sitze verlieren und die Koalitionsbildung erschwert wird. Man weiß zwar auch hier nicht was die Wähler von „Die Partei“ eigentlich wollen, aber zumindest sollte klar werden, dass die anderen Parteien Alternativen aufzeigen sollten, an ihrer Glaubwürdigkeit arbeiten müssen und vielleicht etwas mehr auf die Wünsche der Wähler eingehen sollten.
Viel Konjunktiv, keine Erkenntnis warum diese Partei gewählt wurde und letztlich nur Sand im Getriebe.
Davon wird nur leider nichts besser...
Ich kenne ja die Ziele von "Die Partei". Von wegen Alternativen aufzeigen, Unzufriedenheit, zum Umdenken anregen, etc.
Aber wenn gute zweistellige AfD Werte die Politiker von CDU, CSU, SPD, FDP und Grünen nicht zum Umdenken bringt, werden es 0.5% von "Die Partei" subsummiert in "Andere" auch nicht. Umdenken kommt durch "Die Partei" nicht und eine Koalitionsbildung wird garantiert nicht erschwert. Die Glaubwürdigkeit ist doch sowieso im Eimer, wenn die CDU Führung Grundrechts Bedenken bei der "Ehe für alle" hat, aber die VDS nach wie vor für das Allheilmittel hält.
Ich hab auch weiß Gott nichts gegen Satire und Spass, aber wenn man sich das "Parteiprogramm" durchließt, ist das in meinen Augen einfach nur hochnotpeinlich. (
https://www.die-partei.de/regierungsprogramm/) Punkt 5 finde ich auch ehrlich gesagt, wirklich daneben.
Meine Meinung ist, dass es genug Parteien gibt, die bestimmte Schwerpunkte haben. Jede für sich hat zwar trotzdem wieder Schnittmengen, was man natürlich gut als Venn-Diagramme darstellen könnte. Aber über die Schwerpunkte kann man sich durchaus mit Parteien identifizieren und schließlich auch zu einer Entscheidung kommen, wo man ernsthafte Parteien unterstützen kann, die das Steuergeld der Parteienfinanzierung wenigstens nicht für obige Demos verpulvern und sich selbst feiern.
Aber die Schwerpunkte sind nunmal das "Aushängeschild", mit dem auch durchaus ein Zeichen setzen kann. Ich weiß wen ich im Herbst wählen werde, auch wenn ein paar Positionen nicht ganz meiner Meinung entsprechen. Nur anders ausgedrückt ist jede Stimme für "Die Partei" eine Stimme weniger gegen eine erneute GroKo. Von daher kann man mMn diese Partei nicht wählen, wenn man wirklich was verändern will. Meinetwegen sogar direkt SPD oder direkt CDU, damit es auch wieder eine entsprechende Opposition gibt, aber wenigstens einer Partei mit wirklichem Wahlprogramm.
Wer die SPD abstrafen will kann auch gut grün oder links wählen - je nach Schwerpunkt. Wenn Schulz Juniorpartner von Özdemir/Göhring-Eckhart oder Wagenknecht/Bartsch wird, wäre das der Zeitpunkt zum Umdenken.
…oder Lindner führt eine schwarz gelbe Koalition mit Merkel als Vizekanzlerin.
Zugegeben: Beides unwahrscheinlich, aber immer noch wahrscheinlicher als ein (wie auch immer gearteter) Erfolg von "Die Partei".
Von daher sollte man aber versuchen die GroKo nicht zum Normalzustand werden zu lassen. Denn was die GroKo bringt, sieht man ja an der aktuellen Gesetzgebung und dem Durchmogeln von Gesetzen unter Deckmänteln, womit wir wieder den Bogen zum eigentlichen Thema haben.